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Von Mahmood Khalilzadeh

Zürich  14.10.2001

 
                          

Das Hauptziel der Erschaffung des Menschen besteht darin, ihn auf der Basis freiwilligen Handelns auf den Weg zu stetiger Vervollkommnung zu führen, damit er schließlich die endgültige Vollkommenheit erreicht. Daraus folgt, dass Allah die Schöpfung nicht sinnlos erschaffen hat.

 

Mit anderen Worten: Möchte der Mensch die Gnade Allahs verdienen, muss er Ihm gehorchen und Ihn anbeten. Diese Gnade Allahs, die wirklich eine barmherzige Gnade ist, wird insbesondere dem Mensch zuteil und von ihr profitieren am meisten diejenigen Menschen, die diesen Weg der Vervollkommnung beschritten haben. Der weise Wille Allahs befasst sich unmittelbar und wesentlich mit dem Menschen, seinem Glück und seiner Vollkommenheit. Da letztere nur durch freiwillige Taten zu erlangen sind, stellte Allah die Entwicklung der Menschen an einen Scheideweg: Allah  gewährleistet die Auswahlmöglichkeit, doch einer dieser Wege führt zu Mühsal und Leiden.

Bevor wir uns mit den Einzelheiten dieser beiden Wege befassen, werfen wir einen Blick auf die menschliche Gesellschaft:

 

Der Mensch braucht von Natur aus die Gesellschaft. Er meidet das Leben in Abgeschiedenheit und bevorzugt die Gemeinschaft, doch er neigt dazu, mit allen verfügbaren Mitteln seine instinktiven Bedürfnisse und Triebe zu befriedigen, koste ihn dieser Eigennutz was er wolle. Dadurch artet das gemeinschaftliche Leben in Konflikt und Rivalität unter den einzelnen Individuen aus, was zur geistigen Verarmung und zum Niedergang der Gesellschaft führt. Daher entstand das Bedürfnis für eine Gesetzgebung, welche in jedem Bereich des gemeinschaftlichen Lebens Ordnung zu schaffen vermag.

 

Hier stellt sich die Frage: Wer kann hierbei als  Gesetzgeber fungieren? Anders ausgedrückt: Welche Individuen verfügen über einen nahezu vollkommenen Charakter und eine Ethik, um solche Gesetze zu erlassen?  

Wir wissen, dass die Gesetzgebung und die Begründung einer Ordnung schon hinsichtlich eines  kleinen Problems eine sehr schwierige Angelegenheit ist. Sogar erfahrene und belesene Soziologen mögen in den trivialsten Dingen daran scheitern. Dies ist  in jenen Gesellschaften am deutlichsten zu sehen, in denen das Individuum der Gesetzgeber ist.

Will man eine gerechte Gesellschaft aufbauen, so muss dieser Vorgang besondere Voraussetzungen erfüllen, von denen hier drei genannt seien:

 

Erstens: Der Gesetzgeber muss über den Menschen hinsichtlich seines Ursprungs, seines Geistes, seiner organischen Bedürfnisse und  Instinkte, und auch darüber, wie mit diesen Merkmalen nützlich umzugehen ist, alles wissen. Je genauer und integrierter das Wissen über diese menschlichen Merkmale ist, umso effektiver sind die Gesetze und eine Rechtsordnung, welche die Menschheit schließlich zum Glück führen.

 

Zweitens: Der Gesetzgeber muss fern seines Eigennutzes d.h. ohne Beeinflussung seiner Triebe handeln, damit die erlassenen Gesetze der Allgemeinheit dienen. Folgt hingegen der Gesetzgeber seinem Egoismus und seinen Trieben, so werden die Gesetze keinen gemeinnützigen sondern eben einen eigennützigen Sinn haben.

 

Drittens: Da alle Handlungen des Menschen seinem Glauben und seinem Denken entspringen (- der Gläubige beispielsweise versucht durch sein Handeln, das Wohlgefallen seines Herrn zu gewinnen-) und da der Mensch natürlich selbst unvollkommen ist, so sind auch die von ihm geschaffenen Ordnungen und Gesetze im gemeinschaftlichen Leben, ganz gleich welchen Integritätsgrad diese Rechtsordnungen erreicht haben mögen, unzulänglich. Es sei denn, jene Gesetze entstammten im Kern einem vollkommenen, absoluten und unbegrenzten Ursprung.

 Es stellt sich die Frage: Wo finden diese Voraussetzungen Erfüllung und wer kann ihnen genügen? Sind es die Menschen?

 

Wir wissen doch, dass die gewöhnlichen und außergewöhnlichen menschlichen Erkenntnisse und Erfahrungen solche Prämissen niemals erfüllen können. Denken wir darüber nach, so können wir feststellen, dass nur Allah diese Voraussetzungen zu befriedigen  vermag.

 

In der ganzen Existenz werden wir kein Wesen finden, das den Menschen besser in- und auswendig kennt, als sein Schöpfer. Denn der Schöpfer muss ja jedes Detail seines Geschöpfes am besten kennen und dies genügt für die erste Voraussetzung.

 

Ebenfalls werden wir kein Wesen ausfindig machen, das völlig unabhängig von persönlichen Interessen, Trieben und Bedürftigkeit handelt, außer Allah- dies erfüllt die zweite Voraussetzung.

 

Des Weiteren gibt es kein Wesen, das nicht für seine eigene Überzeugung, sein Denken und seine Sitten eintreten würde, die wiederum seinen eigenen Interessen unterliegen, außer Allah. Denn Allah macht  das Wohl der Menschheit von Gehorsam gegenüber Ihm abhängig. Widerspenstigkeit und Ungehorsam führen zu Mühsal.

 

Der einzige und richtige Weg zur perfekten Rechtsordnung in der Gesellschaft ist der Weg der von Allah stammenden unbeirrbaren Offenbarung, welchen Er seinen unfehlbaren Propheten vorbestimmt hat. Allah sandte die Propheten zu den menschlichen Gemeinschaften, um ihnen die Wege zu zeigen, welche die Menschheit zur Integrität und zum Wohl führen.

 

So sagt Allah im Koran: „Bestimmt haben Wir schon Unsere Gesandten mit den klaren

Beweisen gesandt, und Wir haben zusammen mit ihnen die Schrift herabgesandt und

 

 

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die Waage, damit die Menschen auf der Richtigkeit bestehen...“ (Sure Al Hadid, Vers 25)

 

Vers 129 der Sure Al- Baqara lautet: „Unser Herr, und schicke unter sie einen Gesandten von ihnen, der ihnen Deine Zeichen verliest und sie die Schrift lehrt und die Weisheit und sie rein macht,...“

 Über die Aufgabe des Gesandten heißt es:„Diejenigen, die dem Gesandten folgen, dem unbelesenen Propheten, den sie beschrieben finden, bei sich in der Taura und im Indschil, - er  trägt ihnen das Rechte auf und untersagt ihnen das Verwerfliche, und er gestattet ihnen die guten Dinge, und er verwehrt ihnen die üblen Dinge, und er nimmt von ihnen ihre Bürde und die Halsfesseln, die auf ihnen sind, -und diejenigen, die an ihn glauben und zu ihm halten und ihm helfen und dem Licht folgen, das mit ihm herabgesandt wurde, diese, ihnen ergeht es wohl.“ (Sure Al- Araf, Vers 157)

 

Aus den zitierten Versen wird die Zielsetzung  der göttlichen Botschaften deutlich:

-         Die Einzigkeit Allahs(Tauhid): Dies ist eine der Hauptsäulen aller göttlichen Botschaften.

-         Die Errichtung der Gerechtigkeit in allen menschlichen Gesellschaften.

-         Der Hinweis auf die Zeichen Allahs.

-         Die Erziehung der Menschheit und das Einladen zu tugendhaftem Charakter, letzteres ist eines der Hauptziele der Gesandten.

-         Die Erlösung der Menschheit von Unrecht und Sklaverei und der Aufruf zum Aufstand gegen die Unterdrückung durch Tyrannen und Machtbesessene.

-         Die Förderung und Erziehung der natürlichen Veranlagung des Menschen.

-         Das Inkraftsetzen der göttlichen Vorschriften und Gesetzgebungen.

-         Das Lehren der Schrift, welche Tatsachen über die existente Welt und die Menschheit beinhaltet.

-         Das Lehren der Weisheit: Dies umfasst alle im Koran erwähnten Tatsachen und Erkenntnisse, welche der Mensch auf seinem Weg zur Vollkommenheit braucht: Das Fördern des Guten und Das Verwehren des Übels, die Entlastung der menschlichen Seele, Verbreitung des Lichtes im Leben.

Dies sind immer  Anliegen der Menschheit gewesen, zu denen alle Gesandten aufforderten und alles opferten, um dies zu erreichen.

 

Dieser allmächtige Herr und Gott  schickte zu seinen Geschöpfen den letzten und das Siegel aller Gesandten, Prophet Muhamad (Friede sei mit ihm und seiner Familie). Wie mag dieser Gesandte beschaffen sein und welchen vornehmen moralischen Charakter weist er auf, um das Siegel der Gesandten und Verkünder der überdauernden Vollendung der Botschaften Gottes und Seiner Gnaden zu sein?

 

Gott schickte den letzten Gesandten in eine Gesellschaft, die von tiefgreifender Unwissenheit geprägt war und daran gehindert wurde, ihren wahren Verpflichtungen im Leben nachzukommen. Er schickte unter die Unbelesenen einen Gesandten aus ihren Reihen, dessen wichtigste Ziele waren: Das Rezitieren der göttlichen Verse des Korans, die Förderung der (seelischen) Reinheit und die Belehrung der Menschen über die Schrift und die Weisheit.   

 

Dies spiegelt sich in den Aufrufen aller himmlisch-göttlichen Botschaften und aller Propheten und Gesandten Allahs wieder. So enthält das Gebet des „Vaters der Propheten“ Ibrahim (Abraham) die folgenden Worte: „Unser Herr, und mache uns Dir friedenmachend Ergebene(Muslime), und von unserer Nachkommenschaft eine Dir friedenmachend Ergebene(Muslime) Gemeinschaft, und zeige uns unsere Opferbräuche, und wende Dich

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vergebend zu uns, Du – Du bist ja der Vergebende, der Barmherzige. Unser Herr, und schicke unter sie einen Gesandten von ihnen, der ihnen Deine Zeichen verliest und sie die Schrift lehrt und die Weisheit und sie rein macht, Du – Du bist ja der Mächtige, der Weise“. (Sure Al- Baqara, Verse 128-129)

 

 Hierbei ist zu beachten, dass die Übersetzung des arabischen Wortes „muslimun“(Muslime) „Ergebene“ lautet. Unserer Prophet Muhamad, der Bote der Barmherzigkeit, verkündete den Menschen die Religion des Islam, mit allem was das Wort Islam (der Friedenmachende) hinsichtlich Nachsicht und Gnade beinhaltet, nachdem alle Propheten und Gesandten die Botschaft von „Allahs Liebling“[1] und dessen Siegel Prophet Mohammed angebahnt hatten.

Somit gibt der Koran zu verstehen, dass der Begriff „ Islam“ eine umfassende Bezeichnung

a l l e r himmlischen Gesetzgebungen ist:

So sagt  Nuh (Noah):„Und wenn ihr euch abkehrt, so habe ich euch nicht um Lohn gebeten, meine Belohnung obliegt nur Allah, und mir ist aufgetragen, dass ich einer von den friedenmachend Ergebenen bin.“ (Sure Yunus, Vers 72)

 

Desgleichen sagt Allah über Ibrahim (Abraham):„ Ibrahim war nicht Jude und nicht Christ, sondern er war Rechtgläubiger, friedenmachend Ergebener, und er war keiner von den Mitgöttergebenden.“ (Sure Al-Imran,Vers 67)

 

Ein weiterer Beleg findet sich in Sure Al-Baqara, Vers 132: „Und Ibrahim hat seine Söhne angewiesen und Jaqub:` Meine Söhne, Allah hat für euch eine Religion auserwählt, also sterbt nicht außer dass ihr friedenmachend Ergebene seid`.“

 

 Ebenso heisst es  über das Volk von Lut (Lot): „Und Wir haben herausgebracht, wer dort von den Gläubigen war, und Wir haben in ihr nichts gefunden als nur ein Haus von den friedenmachend Ergebenen.“ (Sure Al-Dhariyat, Verse 35-36)         

 

Über Musa(Moses) berichtet  Allah: „Und Musa sagte: `Mein Volk, wenn ihr an Allah glaubt, so vertraut auf Ihn, wenn ihr friedenmachend Ergebene seid`.“ (Sure Yunus, Vers 84)

 

Bezüglich der Jünger von  Isa (Jesus) offenbart Allah on Sure Al-Maida, Vers 111: „Und als Ich den Jüngern eingegeben habe: Glaubt an Mich und an Meinen Gesandten, -haben sie gesagt: `Wir glauben, und bezeuge Du, dass wir friedenmachend Ergebene sind`.“

 

Darüber hinaus finden sich noch viele weitere Verse im Koran, welche auf die Gesandten und Propheten hinweisen, dazu kommen die Überlieferungen aus islamischen Quellen, welche die Bezeichnung „Islam“ für einzelne und für die gesamten himmlischen Gesetzgebungen bezeugen.

 

Ibn Saad berichtet in seiner Sprüche-Sammlung Tabakat[2] unter Berufung auf Ibn Abbas, dass Prophet Mohammad, nachdem er die Geschichte Nuhs und dessen Verlassen der Arche erzählt hatte, gesagt haben soll: „Und all die Ahnen zwischen Adam und Nuh bekannten sich zum Islam.“ Eine andere Überlieferung lautet: „ Es waren zwischen Adam und Nuh zehn Jahrhunderte und alle bekannten sich zum Islam.“

 

Aus den zuvor erwähnten edlen Versen des Koran und aus den Erzählungen und Aussprüchen des Propheten wird der Sinn des Verses 19 der Sure Al-Imran deutlich: „Die Religion bei Allah ist ja der Islam.“

 

Daraus ergibt sich nun die Frage, warum Allah in unterschiedlichen Abständen und Epochen einen Gesandten nach dem anderen entsandt hat. Die Antwort lautet: Allah schickte seine Propheten und Gesandten je nach zeitlichen und örtlichen Umständen und Gegebenheiten, zu jeder Weltanschauung und jedem Glauben, wobei der Gedanke des nachfolgenden Propheten den des Vorgängers fortsetzt.

 

Die Welt gleicht einer Schule, in welcher die Menschen erzogen werden sollen. Die Propheten fungieren während ihrer Mission jeweils als Lehrer der Menschheit, doch alle haben zur selben Wahrheit und zum selben Herrn aufgerufen. Jeder vervollständigt das Werk des anderen bei der Verbreitung der Botschaften Gottes. Die Unterschiede all dieser Botschaften sind darin begründet, dass Allah mit jedem Propheten dem jeweiligen Stand der Menschheit angepasste Botschaften herabsandte, wobei die vorausgegangenen Botschaften als bekannt vorausgesetzt wurden.

 

Die Essenz ist die Einheit der göttlichen Religion, was durch einige Koranverse auch bestätigt wird. So lautet  Vers 13 der Sure Al-Schura: „Er hat euch als Gesetz gegeben, von der Religion, was Er Nuh angewiesen hat, und das, was Wir dir(Mohammad) offenbaren, und was Wir Ibrahim angewiesen haben und Musa und Isa: Richtet die Religion ein und spaltet euch nicht darin,.......“    

 

Dieser Vers vereinigt die wahre Religion und zählt die fünf Gesetzgebungen auf. Die wahre Religion ist e i n e, allerdings sind die Wege zu ihr je nach Zeit unterschiedlich, wie Allah in Vers 48 der Sure Al-Maida sagt: „Für jeden von euch haben Wir einen Gesetzesweg und eine Handlungsweise gemacht, und wenn Allah gewollt hätte, bestimmt hätte Er euch eine einzige Gemeinschaft gemacht, aber damit Er euch prüft indem, was Er euch gegeben hat, also wetteifert in den guten Taten, zu Allah ist eure Rückkehr, allesamt, und Er teilt euch mit, worin ihr uneinig wart.“   

 

Diese erhabenen Verse offenbaren uns, dass die fünf Gesetzgebungen einer einzigen Wurzel entspringen. Die islamische Gesetzgebung ist gewiss die von Nuh, Ibrahim, Musa und Isa, ganz gleich wie sich diese im Einzelnen unterscheiden. Es ist eine Tatsache, dass alle eine gemeinsame  Wurzel  aufweisen, die weit in die Vergangenheit zurückzuverfolgen ist. Jede neue Gesetzgebung ergänzt deren vorangegangene, doch alle entspringen einer gemeinsamen, aus e i n e r Religion stammenden Gesetzgebung.

 

Warum also streiten und bekriegen sich die Anhänger einer Religion mit denen einer anderen und vereinigen sich nicht unter einer Fahne, die e i n e r Botschaft und e i n e m Herrn dient?

 

Wir merken wohl, dass es nur e i n e Gesetzgebung gibt, die in fünf Gesetzgebungen verzweigt ist, die alle zu e i n e m Gott und e i n e r Botschaft aufrufen. Die religionsmündigen Anhänger aller Wege, bilden eine Gemeinschaft, die e i n e r Botschaft dient.

 

Allah spricht in der Sure Al-Mu’minun, Verse 51-52 all seine Propheten an: „ Ihr, die Gesandten, esst von den guten Dingen und handelt rechtschaffen, Ich weiß ja, was ihr tut .- Und diese eure Gemeinschaft ist eine einzige Gemeinschaft, und Ich bin euer Herr,

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also fürchtet Mich!“   

 

Die Scharia ist gewiss der klare Weg, der die Menschen zum höchsten Ziel führt und dies ist die Religion des Einzigen Gottes. Da die Religion von Allah stammt und von Allah gegeben ist, darf ER allein der Urheber der Scharia sein. Der Islam ist die Essenz der Scharias aller Propheten. Der Aufruf des Islam zu Tauhid ist also nicht neu, vielmehr wurde dieses Prinzip von allen Propheten verkündet. Im Koran findet man viele Belege hierfür, z. B.: “ Oh, mein Volk, dient Allah“, oder „ Und Wir schickten in jede Gemeinschaft einen Gesandten, dass ihr Allah dient .“

 

Wir beobachten, dass die meisten Propheten in ihren Verkündigungen an den Jüngsten Tag und die Auferstehung mahnten. So sagt Allah in der Sure Al-Araf,Vers 59: „Wir haben Nuh zu seinem Volk gesandt, und er sagte: `Mein Volk, dient Allah, es gibt für euch keinen anderen Gott außer Ihm, ich fürchte ja für euch die Strafe eines gewaltigen Tages`.“  

 

Ebenso riefen die Propheten und Gesandten wie Musa, Isa und Schuaib zur Verrichtung des Gebets auf. Wir lesen z.B. in der Sure Maryam, Vers 31, über Isa (Jesus): „Und Er hat mich gesegnet gemacht, wo ich bin, und Er hat mich angewiesen zum Gebet und zur Zakat-Steuer, solange ich am Leben bin.“ An Musa gerichtet  heisst es: „ Ich bin Allah, es gibt keinen Gott außer Mir, also diene Mir und richte das Gebet ein zu Meinem Gedenken“. (Sure Ta Ha, Vers 14) In der Sure Hud, Vers 87, ist zu lesen: „ Sie sagten: `Du Schuaib, trägt dein Gebet dir auf, dass wir von dem ablassen, dem unsere Väter gedient haben, oder dass wir mit unseren Vermögensgütern tun, was wir wollen? Du bist ja der Milde, der Rechtsbefolgende`.“

 

Außerdem riefen die Propheten zum Ritus der Wallfahrt auf: „Und ruf unter den Menschen die Wallfahrt aus, und sie kommen zu dir zu Fuß oder auf jedwedem abgemagerten Reittier, sie kommen aus jedwedem tiefgegründeten Bergtal.“ (Al-Hadsch, Vers 27)

 

Das Fasten, das auch den früheren Völkern vorgeschrieben war, wird u.a. in der Sure Al-Baqara, Vers183 erwähnt: „Ihr, die Glauben, euch ist das Fasten vorgeschrieben wie es denen vorgeschrieben war, die vor euch waren, damit ihr vielleicht gottesfürchtig werdet.“

 

Wir  verstehen aus dem oben Ausgeführten, dass die Botschaften und Gesetzgebungen aller Propheten zweifellos göttlichen Ursprungs sind.

 

Allah ruft in der Sure Al-Schura alle Menschen auf: „......Richtet die Religion ein und spaltet euch nicht in ihr......“. Allah gibt also zweierlei Anweisungen: Zum Einen die Einrichtung der Religion auf der ganzen Erde, und zum Anderen die Vermeidung des großen Übels, d.h. der Zwietracht und der Heuchlerei in der Religion, die von Hass, böser Gesinnung gegen andere und der Liebe zur vergänglichen Welt herrühren.

 

Ebenso können sich alle Religionen der Welt eine glückliche Menschheit ohne Religiosität

nicht vorstellen. Ein glücklicher Mensch ist ein Mensch, der sich einer vollkommenen religiösen Verpflichtung unterordnet. Dieses religiöse Denken und  die Erfüllung und Befolgung der religiösen Forderungen führen den Menschen zum absoluten Glück.

Ferner glauben alle Religionen, dass die Welt nicht ziellos erschaffen worden ist. Sie glauben im Gegenteil, dass hinter dem Akt der Erschaffung dieser Welt eine höhere Philosophie und Weisheit steht, die die Natur lenkt. Also sei die Erschaffung der Welt weder ein Phänomen

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der Launen, noch ein Phänomen des zufälligen Zusammenpralls der unbewussten Teilchen der Materie.

Alle Religionen der Welt glauben, dass die Menschen ein Recht auf Leben haben. Alle Menschen haben auch das Recht auf verantwortungsvolle Freiheit. Alle Menschen sind von

Natur aus würdig und jeder Mensch besitzt seine persönliche, seine individuelle Ehre. Jeder soll das gleiche Recht haben, sich zu bilden. Gesundheitswesen und Kultur sollen allen zugänglich sein.

Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich! Dieses moralische Postulat und viele andere Gebote können durch Vertiefung in die Religionen aus den Lehren abgeleitet werden. In diesem Punkt sind sich alle Religionen des Herrn im Himmel einig. Mit diesen Gemeinsamkeiten können wir ein friedliches und gerechtes Leben für den kommenden Abschnitt der Geschichte ermöglichen.

 

In diesem Sinne möchten wir mit dieser Abhandlung uns selbst und all unsere Brüder im Glauben und in der Menschheit dazu aufrufen, die echten unverfälschten Erkenntnisse und Tatsachen über alle Kanäle, die zur unfehlbaren göttlichen Offenbarung führen, kennenzulernen.

 

Insbesondere die Gesetzgebung Mohammads, die auch von seiner Nachkommenschaft (Friede sei mit ihnen) übermittelt wurde, die uns zweifellos zum Guten, zur Liebe zueinander und zum größten Vorteil führen wird.

 

 Zürich  14.10.2001

Ins Deutsche übertragen von Mazen Chaib

Redigiert von Yvonne Baur-Saleh

 

Alle Koranverse sind der deutschen Übertragung von Ahmad v. Denffer entnommen.                                                      

( Dritte verbesserte Auflage 1997).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

[1] Ein Name des Propheten Mohammad.

 

[2] Tabakat (Die Schichten), Band 1/Seite 18

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