Wir möchten in diesem Teil die bisherigen Ausführungen über die Gotterkenntnis durch Betrachtung der Schöpfung zusammenfassend noch einmal vor Augen führen.
Bei der Betrachtung des Schöpfungswerkes Gottes sehen wir uns einer Macht gegenüber, für die wir uns keine Grenzen vorstellen können. Der klarste Beweis für diese Macht ist die Existenz der faszinierenden Natur in unserer Umgebung und der komplizierten Welt im Innern des Menschen. Es gibt nichts auf der Welt was Gott ähnlich wäre. Seine Macht und Herrlichkeit lässt sich nicht in Worte fassen. Dieser Einzigartige besitzt eine solche Macht über alle Dinge, dass das geschieht, was Er will. Im Vers 82 der Sure 36 steht daher:
„Bei Ihm ist es so: Wenn Er etwas will, sagt Er nur: "Es sei!" und es wird sein.“
Wenn Gott etwas will, geschieht es sofort und nichts kann die Umsetzung Seines Willens verhindern. Schon diese Aussage genügt für die Bekanntschaft mit der Herrlichkeit und unendlichen Macht Gottes.
Wir begegnen den Geschöpfen Gottes in allen Größen, von winzigen Wesen, die wir nur unter dem Mikroskop erkennen, bis zu den riesigen Walen im Ozean. Wir haben die Vögel mit ihrem zierlichen Körperbau und ihren buntem Gefieder durch die Lüfte schweben sehen und sehen die Sterne in der Nacht am Himmel strahlen. Uns haben Sonnenaufgänge und untergänge ebenso begeistert wie das goldsilberne Mondlicht.
All das und die Himmelskörper und die Milchstraßen, von denen einige Millionen von leuchtenden Sternen umfassen, zeugen von der Größe des Erschaffers der Welt. Ist diese großartige Schöpfung kein Zeichen für die unendliche Macht ihres Erschaffers? Wie gut ist es über den allwissenden und allmächtigen Schöpfer nachzudenken, der das Leben mit diesen vielen abwechslungsreichen Gesichtern erschaffen hat.
Der Heilige Koran bezeichnet die Erschaffung des Daseins und aller Geschöpfe als Zeichen Gottes und er lädt die Menschen, die auf der Suche nach der Wahrheit sind, ein die Manifestationen der Schöpfung zu betrachten und darüber genau nachzusinnen, damit sie die Existenz des mächtigen Schöpfers erkennen.
Jeder verständige Mensch sieht ein, dass überall wo es eine systematische Ordnung gibt auch ein Ordnender vorhanden sein muss. Und aus der Sicht von Menschen wie ihm ist das Wissen dessen, der die Ordnung hervorgebracht hat, umso größer, je komplizierter diese Ordnung ist.
Die Wissenschaftler berichten von einer faszinierenden Ordnung bei allen Dingen in der Daseinswelt. Zum Beispiel bei unserem Sonnensystem: Die Position der Planeten und ihr Abstand zur Sonne und zur Erde haben alle dazu beigetragen, dass auf der Erde Leben entstehen konnte. Dieses System ist so genau, dass irgendeine Störung in der geordneten Bewegung dieser Planeten um die Sonne, das Leben auf der Erde gefährden würde.
Der Schöpfer hat alles systematisch in dieser Welt geordnet und für jede Sache ein Ziel festgelegt. Auch wenn einige Erscheinungen bei der Entstehung anderer mitwirken, so befolgen dennoch auch sie, wie alle anderen Phänomene, den Befehl ihres Erschaffers, ohne die geringste Befehlsverweigerung. In der Sure 7 (Araf) steht im Vers 54:
„Und (Er erschuf) die Sonne und den Mond und die Sterne, Seinem Befehl dienstbar. Wahrlich, Sein ist die Schöpfung und der Befehl! Segensreich ist Allah, der Herr der Welten.“
Himmelskörper wie die Sonne und die Erde beherrschen mit ihrer Anziehungskraft eine große Umgebung, aber sie sind dem Willen Gottes ergeben. Gott hat zum Beispiel gewollt, dass ein kleiner Vogel sich über die Anziehungskraft der Erde hinwegsetzen und fliegen kann. In der Sure Nahl (Sure 16) steht im Vers 79):
„Haben sie denn nicht gesehen, wie die Vögel in der Luft des Himmels in den Dienst (Allahs) gestellt sind? Keiner hält sie aufrecht außer Allah. Wahrlich, darin liegen Zeichen für die Leute, die glauben.“
Der Heilige Koran fordert in zahlreichen Versen den Menschen auf, das realistische Denken und den Weitblick in sich aufrecht zu erhalten, denn dadurch wird ihm der Weg zur Wahrheit geebnet. Die Wahrheiten werden ihm eine nach der anderen bewusst werden. Um den Menschen mit Gott vertraut zu machen, gibt der Koran dem Verstand immer wieder auf unterschiedliche Weise Impulse zum Aufwachen. Gott legt uns den Koran vor und hat eine sehr enge Beziehung zu uns. Er will das wahre Glück des Menschen und zeigt ihm den Weg zum Guten. Im Koran steht, dass Gott dem Menschen näher ist als seine Halsschlagader. (Sure 50, Vers 16). Gott ist überall zugegen und sieht was wir tun.
Wenn der Mensch sein Herz von hässlichen Eigenschaften reinigt und es mit guten schmückt, werden die Lichtstrahlen der Gottkunde auf ihn scheinen und er wird die Freude der vertrauten Beziehung und Freundschaft zu Gott erfahren können.
Der Islam fordert die Erdbewohner auf, sich vor Gott, dem Allweisen Planer zu verbeugen, Ihn zu preisen und niemanden neben Ihn zu stellen. Denn Er hat keinen Teilhaber oder Partner. Niemand kann mit Ihm auf gleicher Stufe stehen. Er ist der absolut Mächtige. Er herrscht über das ganze Dasein und verwaltet es mit Seinem Allwissen und Seiner Allweisheit. In der Sure 17 (Isra`) steht im Vers 111:
„Sprich: `Aller Preis gebührt Allah, Der Sich keinen Sohn zugesellt hat und niemanden neben Sich hat in der Herrschaft noch sonst einen Gehilfen aus Schwäche.` Und preise Seine Herrlichkeit mit aller Verherrlichung!“
Imam Ali (gegrüßet sei er) sagt an einer Stelle in seiner Predigt 160 gemäß Nahdsch-ul Balagha(die wir von eslam.de übernommen haben):
"Wir kennen nicht die Größe Deines inneren Wesens, außer dass wir wissen, dass du „der Lebende, der Beständige“ bist, „kein Schlummer erreicht Dich, noch Schlaf“. Blicke erreichen Dich nicht, noch kann der Sehsinn dich erfassen. Du (aber) siehst die Blicke und listest die Taten auf. Du nimmst (die Leute) „an den Stirnlocken und Füßen“]. Was wir sehen, ist Deine Schöpfung, wir wundern uns angesichts ihrer über Deine Macht und beschreiben sie (als Ergebnis) Deiner großartigen Herrschergewalt, während das, was davon vor uns verborgen ist und wofür unsere Blicke unzureichend sind, das unser Verstand nicht erfassen kann und vor dem zwischen uns und ihm die Vorhänge der Verborgenheit herabgefallen sind, größer ist.“
Die begrenzte Zahl, die wir von den zahllosen Beispielen in der Schöpfung anführten, veranschaulicht uns bereits die Wahrheit, dass wir uns vor Gott , dem Allmächtigen und Barmherzigen, verbeugen und Ihn preisen und erfüllen sollten, was zur Ergebenheit und Dienstbarkeit gehört. Der Heilige Koran preist den Allmächtigen, der das ganze Dasein hervorgebracht hat mit allen Seinen Attributen der Vollkommenheit und stellt ihn auf schöne Weise in seinen Versen vor. Zum Beispiel in den letzten Versen der Sure 59 – den Versen 22 und 24. -
Nämlich im Vers 22:
„Er ist Allah, außer Dem kein Gott ist; Er ist der Kenner des Verborgenen und des Sichtbaren. Er ist der Allerbarmer, der Barmherzige.“
Und im Vers 23 heißt es:
„Er ist Allah, außer Dem kein Gott ist; Er ist der Herrscher, der Einzig Heilige, der Friede, der Verleiher von Sicherheit, der Überwacher, der Erhabene, der Unterwerfer, der Majestätische. Gepriesen sei Allah über all das, was sie (Ihm) beigesellen.“
Und im Vers 24 lesen wir:
„Er ist Allah, der Schöpfer, der Bildner, der Gestalter. Ihm stehen die schönsten Namen zu. Alles, was in den Himmeln und auf Erden ist, preist Ihn, und Er ist der Erhabene, der Allweise.“
source : irib
