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Friday 26th of April 2024
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16Der Koran – ein Wunder

3.14.5.16Der Koran ein Wunder

Fest steht, dass die arabische Sprache eine reiche ist. Voller Mannigfaltigkeit und Feinheit. Sie

vermag die geheimsten Empfindungen und Wünsche des Menschen, sein in seinem tiefsten

Inneren wohnendes Sehnen, in erstaunlich präziser und klarer Weise zum Ausdruck zu bringen.

Keine andere Sprache ist so aussagestark, beredt, reichhaltig und fein-differenzierend wie sie.

Die Geschichte lässt wissen, dass die Araber der vorislamischen Zeit, die in der Regel ein

Beduinenleben führten, in Zelten wohnten, von Kultur und Zivilisation „unberührt“ waren,

nahezu aller Vorzüge eines kultivierten Lebens entbehrten und keinerlei Kenntnis darüber hatten,

dass es so etwas überhaupt gab, dennoch ein erstaunlich hohes sprachliches Niveau besaßen. Ihre

Rede war fließend, schön und gewandt..., beispiellos in der gesamten bisherigen

Menschheitsgeschichte.

Sich gut und gewandt ausdrücken zu können besaß in der arabischen Welt hohen Wert. Eine

schöne, fließende Rede fand außerordentliche Würdigung. Und ebenso wie man seinerzeit

Götzen in der Ka’ba aufstellte, wurden auch die besten Verse und Gedichte, die Jahr für Jahr

ausgewählt und „gekürt“ wurden, an den Ka’bawänden aufgehängt.

Wie gesagt, die arabische Sprache war und ist reichhaltig, ausdrucksstark, getragen von einer

ausgefeilten, umfangreichen Grammatik sowie einer Vielzahl an Zeichen und wurde schon von

den damaligen Arabern beherrscht.

- 90 -

In jenen Tagen, als dem Propheten die Verse des Heiligen Koran hinabgesandt und dann von ihm

oder seinen Getreuen rezitiert wurden, wurde die arabische Gesellschaft, insbesondere deren

Dichter und Redner, hellhörig. Man lauschte aufmerksam und geradezu verzückt den schönen,

fließenden und zu Herzen gehenden koranischen Worten. Die Meister der arabischen Literatur

und Dichtkunst vergaßen, was sie bis dahin als gut betrachtet und holten die Gedichte, die sie

zuvor an den Ka’bawänden angebracht hatten, wieder herunter. Darum, weil die Rede des Koran

weitaus schöner war und die ihrige mit der koranischen nicht standhaften konnte...

Kurz, das unsagbar prächtige Wort Gottes entzückte sie zutiefst und verschloss mit seiner Anmut

ihre redegewandten Lippen. Getragen von Harmonie, Ausgewogenheit, Klarheit und

unbezwingbarer Logik und Vernunft vermochte es – nach und nach – der heidnischen arabischen

Gesellschaft „Tawhid“, den Glauben an den Einzigen Gott, nahezubringen.

Doch nicht nur das. Mit seinen inhaltsreichen, unwiderlegbaren Worten machte der Koran die

Absurdität der Vielgötterei und Götzenverehrung deutlich und verurteilte sie kategorisch. Er

schmähte ihre Götzen und Götter, von denen sie Hilfe und Schutz erflehten und denen sie ihre

Opfer darbrachten. Und er, der Koran, gab ihnen nun unmissverständlich die Wirkungslosigkeit

und Stupidität ihrer steinernen oder hölzernen, leblosen Figuren, die zu nichts taugten, zu

verstehen…

Er rief die rohen Araber, die voller Hochmut und Dunkel waren und deren Leben mehr oder

weniger aus Blutvergießen und Wegelagerei bestand, zu Nächstenliebe, Nachsicht und

Gerechtigkeit auf. Sie aber wussten in ihrer Selbstherrlichkeit und Torheit zunächst nichts

anderes, als nun ihrerseits gegen das Wort des Erhabenen und Einzigen Gottes zu Felde zu

ziehen. Sie setzten ihre ganze Kraft dahinein, das Licht der göttlichen Rechtleitung zur Erlöschen

zu bringen. Auf welche Weise auch immer. Wollten mit ihm „konkurrieren“. Niemals aber waren

sie in diesem ihrem Streben erfolgreich und erreichten nichts als Verdruss und Resignation.

In der ersten Zeit nach der Bi’tat, das heißt der Ernennung Hadrat Muhammads (s.a.a.s.) zum

Propheten, suchte „Walid“, ein für seine Redekunst und sein sprachwissenschaftliches Können

bekannter Araber, den Gesandten Gottes auf. Hadrat Muhammad (s.a.a.s.) rezitierte einige Verse

aus der Sure 32, Sagdah.

Walid, ein von sich und seinem Können überzeugter Mann, hörte aufmerksam zu, bis der

Gesandte Gottes mit jenem Vers begann, in dem es heißt:

َادٍ۬ وَثمَُودَ { ۡلَ صَٰعِقَةِ . م+ ُكُمۡ صَٰعِقَةً۬ . فَإِنۡ أَعۡرَضُواْ فَقُلۡ أَنذَرۡ

(Vers 13 der Sure 41, Fussilat/ Ha Mim Sagdah)

Als er diese Ayah rezitiert hatte, überkam Walid ein schweres Zittern. Er sank bewusstlos in sich

zusammen. Die Sitzung wurde abgebrochen und die Anwesenden verstreuten sich...

Nach dieser Vorfall gingen einige der arabischen Gesellschaft zu Walid und jammerten: „Du hast

uns vor Muhammad blamiert. Wir haben unser Image verloren.“

- 91 -

„Nein“, entgegnete Walid. „Ihr wisst recht gut, dass ich mich vor niemandem fürchte, auch von

niemandem etwas will und mich mit keinerlei Absichten trage. Und ihr wisst, dass ich ein guter

Redner und Sprachexperte bin. Das aber, was Muhammad vortrug, ist in keinster Weise mit dem,

was wir reden, zu vergleichen. Es waren Worte voller Anmut und Grazie. Betörend schön und zu

Herzen gehend. Ihr Versmaß und ihre Harmonie sind unnachahmbar, ganz abgesehen davon, dass

sie außerordentlich aussagstark sind. Und wenn ihr unbedingt wollt, dass ich die Worte

Muhammads beurteile, so kann ich es auf die Schnelle nicht. Drei Tage lasst mir Zeit, um darüber

nachzudenken.“

Als sie nach drei Tagen Walid erneut aufsuchten, sagte er: „Muhammad ist ein Zauberer, ein

Magier, der die Herzen in seinen Bann zieht.’

Als die Götzendiener diese Antwort hörten, bezeichneten sie folglich auch den Koran als

Zauberei und Trugwerk und vermieden es nunmehr konsequent, seinen Worten zu lauschen.

Auch ihren Angehörigen und Dienstkräften untersagten sie es, und bisweilen, wenn Hadrat

Muhammad (s.a.a.s) in der Heiligen Moschee Koranverse rezitierte, erhoben sie ihre Stimmen,

sangen laut oder klatschten in die Hände, damit niemand ihn hören konnte. Dennoch..., da sie

bereits den Klang der Worte des Heiligen Koran, der ihre Herzen höher schlagen ließ,

vernommen hatten, nutzten sie die Stille und Dunkelheit der Nacht und gingen hinter das Haus

Hadrat Muhammads (s.a.a.s), um von dort aus seinen Koranrezitationen zu lauschen. Leise und

verstohlen raunten sie sich dann zu: Das können niemals die Worte eines Menschen sein...

Der Erhabene Gott weist im 47. Vers der Sure 17, Assra, auf diesen Punkt hin und sagt:

تَمِعُونَ إِلَيۡكَ وَإِذۡ هُمۡ نَجۡوَىٰٓ o سَۡU تَمِعُونَ بِهۤۦِ إِذۡ o سَۡU لَمُ بِمَا { نحۡنُ أَ ۡ _

مسۡحُورًا _ لاً۬ R لا رَ ُ _ عُونَ إِ iِ_s ظٰلِمُونَ إِن تَ _ إِذۡ يَقُولُ ٱل

Wir wissen sehr gut, mit welchen Ohren sie deinen Rezitationen (Talawat) zuhِren, Und

wir wissen sehr gut, das diese ـbeltنter sich anschlieكend zuraunen: Dieser Muhammad ist

ein Magier...

Hin und wieder, wenn der Prophet bei der Ka’ba den Koran rezitierte und mit den Leuten über

den Einzigen und Allmächtigen Gott sprach, huschten die Redekünstler der Araber gebückt an

ihm vorüber, um nicht von ihm gesehen und erkannt zu werden.

Im 5. Vers der Sure 11, Hud, spricht Gott hierüber:

هُ g تَخۡفُواْ مِ ۡ o َسۡN ُونَ صُدُورَهُمۡ لِ gۡ_ ہُمۡ يَ _ أَلَآ إِن

...sie bückten sich, um vom Gesandten Gottes nicht gesehen zu werden.

- 92 -

3.14.5.17Sie beschuldigen ihn

Kafaran41 und Muschrikan42 bezeichneten nicht nur den Koran als Zauberwerk, sondern

bezichtigten den Gesandten Gottes selbst als Zauberer und Magier. Wann immer er die

Bevölkerung zum Glauben an den Einen Gott aufrief, sie an die hohen Wahrheiten erinnerte, sie

ermahnte und beriet, sagten jene Heidnischgesinnten: „Was er sagt, ist Magie.“

Dieweil doch alles, was er sagte und erklärte, durchaus begreiflich war und seitens Vernunft und

Gewissen befürwortet wurde.

Hadrat Muhammad (s.a.a.s.) zeigte ihnen den Weg, der zu gehen war. Und sie begriffen und

sahen selbst, das es ein guter und sicherer war und das es keine Ausrede gab, um ihn nicht zu

beschreiten. Sie verstanden recht gut, dass die Worte des Heiligen Koran keinesfalls Zauberei

und Trugwerk sein konnten...

Was Muhammad Ibn Abdullah (s.a.a.s.) sagte, entsprach der Vernunft, war logisch und

verständlich. Niemand konnte allen Ernstes behaupten, das seine Rede nichts als Lug und Trug

sei, unter anderem seine Ermahnungen wie:

„Betet Stein und Holz, aus denen ihr mit eurer eigenen Hand Figuren erstellt, nicht an.“

oder: „Bringt eure Kinder diesen von euch selbst hergestellten Götzenfiguren nicht zum Opfer

dar.“

oder: „Gebt euch Aberglauben und Absurditäten nicht hin.“

Derlei konnte nicht als Scharlatanerie abgetan und verurteilt werden! Ebenso nicht sein

angenehmes, freundliches Verhalten, seine Aufrichtigkeit, Hilfsbereitschaft, Güte, sein

Gerechtigkeitssinn, seine Respektierung der Menschenrechte, sein Mitgefühl, sein soziales

Engagement und sein Bemühen für aller Frieden und Wohl...

Dennoch..., sie versuchten es. Der Erhabene Gott weist im Heiligen Koran, im 7. Vers der Sure

11, Hud, auf diesen Punkt hin und spricht:

َ فَرُوٓا u نَ Jِ_X ن ٱ _ عُوثُونَ مِنۢ بَعۡدِ ٱلۡمَوۡتِ لَيَقُولَ i م ۡ _ كُم _? ن قُلۡتَ إِ

. .

وَلَ

ينٌ i م ِ v لا سِحۡرٌ۬ _ إِنۡ هَٰذَآ إِ

Wenn du den Gottesleugnern sagst, das sie nach dem Tode wieder lebendig werden, so

sprechen sie: Was er sagt, ist Zauberwort.

41 Kafaran: Gott leugnende und Trotzende

42 Muschrikan: jene, die Gott andere Gottheiten beisetzen, Götzenanbeter, Polytheisten

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