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Nachweis für das Prophetentum

3.13.1 Nachweis für das Prophetentum

Aus dem, was wir zum Thema „Tawhid“, das heißt, über das Ein- und Einzigsein Gottes sagten,

wurde folgendes deutlich:

Die gesamte Schöpfung mit allem, was in ihr ist, rührt von dem Erhabenen Gott her. Entstehung,

Sein und Sein-Können, Entwicklung, Entfaltung und Erhaltung von allen und jedem sind von

Ihm abhängig und ohne Ihn nicht möglich.

Klarer ausgedruckt: Jegliche Kreatur wird vom ersten Moment ihres Werdens an, um ihnen

Erhaltung und Entwicklung willen – das heißt, um ihr Unvollständigsein, ihre „Unreife“

beseitigen und sich vervollkommnen zu können – aktiv. Sie müht sich, im Rahmen ihres

spezifischen Seinswegs ihre Bedürfnisse und Unausreichendheiten, eine nach der anderen, zu

beheben und die ihm mögliche Vervollkommnung bzw. Entfaltung zu erreichen.

Der Autor und Koordinator jenes auf einer präzisen Ordnung fußenden „Lebensweges“, den ein

jedes Geschöpf, ein jedes Sein der gewaltigen Seins-Karawane zurückzulegen hat, um existieren

und sich entfalten zu können..., derjenige, der es von der einen Seinsetappe zur nächsten führt, ist

Gott.

Mit anderen Worten: Alles im Kosmos hat sein eigenes, seiner Schöpfung gemäßes Seins-

Programm (Takwini), um dessen „ Durchführung“ es sich im Rahmen seiner

Aktivitätsmöglichkeiten bzw. Aufgaben bemüht. Das besagt also, das eine jede Gattung oder

Seins-Art auf ihren Seins-Weg bestimmte „Pflichten“ wahrzunehmen hat, auf die der Erhabene

Gott sie zuführt.

Im Heiligen Koran, im 50. Vers der Sure 20, Ta Ha, lesen wir in diesem Zusammenhang:

هَدَىٰ _ َلۡقَهُ ثُم % شَىءٍۡ _ ىِٓ أَعۡطَىٰ كُل _X نَا ٱ v رَب

Unser Gott ist jener, der einen jeden eine spezifische Schِpfung gab und es

dementsprechend leitete.

Dieses trifft für alles und jedes zu. Und Fehler oder Schwachstellen, die die Schöpfung der

Geschöpfe oder deren Seins-Weg betreffen, sind voll und ganz auszuschließen. Die Sterne am

Himmelszelt, die Erde unter unseren Füßen, die Elemente und Kräfte, die in ihm vorhanden sind,

Zusammenhänge und Zusammensetzungen, die zu der ersten Erscheinungen führten, Pflanzen,

Tiere..., für alle gilt das gleiche.

Auch für den Menschen. Auch er ist in diese „Allgemeine Rechtleitung“, an der alle Geschöpfe

teilhaben, einbezogen. Allerdings mit einem Unterschied. Das heißt etwas ist, das ihm gegeben

ist, den anderen aber nicht...

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3.13.2 Gravierender Unterschied

Nehmen wir zum Beispiel den Planeten Erde. Seine Entstehung geht auf fünf bis sechs Milliarden

Jahre zurück. Seitdem setzt er in Anwendung all seinen ihm innewohnenden Kräfte und

Möglichkeiten in seinem Seins-Weg fort. Im Rahmen seiner Bewegung um sich selbst und seiner

Umlaufhahn um die Sonne tritt seine Seins-Wirkung in Erscheinung. Und solange ihn nicht

andere, stärkere Kräfte und Faktoren daran hindern, wird er in seinem Sein und seiner Seins-

Aktivität fortsetzen und seine ihm zugeordneten Aufgaben wahrnehmen.

Oder der Mandelbaum. Von jenem Moment an, da er als Sprössling – aus dem Kern hervorbricht

bis zu jenem Zeitpunkt, da er zu voller Reife herangewachsen ist, nimmt er seine Aufgaben wie

Nahrungsaufnahme, Wachsen, Reifen und Fruchtansatz wahr. Mit anderen Worten, erfüllt seine

Verpflichtung, die darin beruht, dass er das für ihn vorhergesehene Seins-Programm erfüllt.

Solange sich ihm nicht andere, mächtigere Faktoren und Kräfte in den Weg stellen, wird er nichts

unterlassen, um in diesem seinem Streben fortzusetzen und seiner schöpfungsbedingten

Aufgaben voll und ganz gerecht zu werden. Er vermöchte es auch gar nicht anders...

So ist es mit jeder Kreatur. Nur der Mensch bildet eine Ausnahme. Ihm ist, was sein Handeln

betrifft, Entscheidungs- und Handlungsfreiheit eingeräumt. Das heißt, seinem Tun und Lassen

liegt sein eigenes Wollen und Überlegen zugrunde. Wie oft kommt es doch vor, dass er völlig

bewusst und in Kenntnis über die Folgen etwas, das hundertprozentig zu seinem Vorteil ist, nicht

tut. Wohl aber das, was ihm absolut zum Schaden gereicht. Beispielsweise nimmt er die vom

Arzt verschrieben Medizin nicht oder aber trinkt „Gift“, obwohl er weiß, das dieses sein Tod

herbeiführt. Eigenhändig setzt er damit seinem Leben ein Ende.

Allerdings..., ein Geschöpf, dem Willens- Entscheidungsfreiheit eingeräumt wurde, ist nicht

gezwungen, der gottgegebenen Allgemeinen Rechtleitung unbedingt zu folgen...

Die göttlichen Propheten klären den Menschen zwar über den rechten, guten Weg und den, der

schlecht und verderblich ist, auf. Ebenso darüber, worin sein Glück bzw. Unglück beruht. Sie

mahnen ihn und rufen ihn auf, gegen Gottes Wort nicht zu verstoßen, da er andernfalls mit

göttlichen Missfallen und Zorn zu rechnen hat. Doch hinsichtlich dessen, was er wählen möchte,

ob er sich für sein Glück oder Unglück entscheidet..., hinsichtlich dessen ist er frei.

Es stimmt zwar, das der Mensch aufgrund seines Verstandes und seiner Vernunft im großen und

ganzen befreit und erkennt, was gut und was schlecht, was zu seinem Vorteil ist und was nicht.

Doch nicht selten geschieht es, das sein Verstand von seinen egoistischen, sinnlichen Verlangen

und Begehren eingekreist wird und so sehr in ihren Einfluss gerät, dass er sich ihnen schließlich

fügt – bisweilen ihnen sogar „entgegenkommt“ – und folglich schwer in die Irre geht.

Das jedoch macht notwendig, dass die Rechtleitung auf einem weiteren Weg – abgesehen von

Vernunft und Gewissen – erfolgen muss. Auf einem Weg, der absolut verlässlich und, „immun“

gegen Fehler und Irrtümer ist.

Mit anderen Worten, an Seine Weisungen, die der Erhabene Gott den Menschen – Sozusagen in

„Kurzform“ – wissen lässt, und zwar über dessen Vernunft und Gewissen, erinnert Er mittels

einen weiteren „Weges“. Und dieser Weg ist das Prophetentum. Das heißt, dass Er Sein „Wort“

einem Seiner guten, verlässlichen Geschöpfe – einem von ihm selbst ernannten Propheten –

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offenbart und ihn anweist, dieses den Menschen zu übermitteln. Zudem, dass er, der göttliche

Gesandte, in ihnen Hoffnung und Gottesfurcht weckt, sie zu ihrem Glück aufruft, vor ihrem

Unglück warnt und sie motiviert, die göttlichen Gebote zu befolgen.

In den Versen 163 und 165 der Sure 4, Nissa, lesen wir:

ۧنَ مِنۢ بَعۡدِهِ +A بِ_ نَا إلَٰى نُوحٍ۬ وَٱلن A أَوۡحَ ۡ . نَا إِلَيۡكَ ََ A ٓ أَوۡحَ ۡ F_ إِ

رسُلِ v ةُۢ بَعۡدَ ٱل ç_ حُ Iِ _ َلَى ٱ { اسِ _ لن ! َكُونَ ِ J لا _ نَ لِئَ J ذِرِ g نَ وَمُ J شرِ+ َB مv رسُلاً۬ v

Wir haben dir die Offenbarung geschickt, ebenso wie Wir Noah und den Propheten, die

nach ihm kamen, Unsere Offenbarungen gaben...

Wir haben Propheten zu den Menschen entsandt, die jenen, die das Wort Gottes befolgen,

Glückseligkeit verhieكen, sie mit Hoffnung erfüllten und die Trotzenden vor Gottes Zorn

warnten. Darum, damit einst niemand klagen kِnne: Wir haben keine Rechtleitung gehabt.

3.13.3 Eigenschaften der Propheten

Der Erhabene Gott versah also einige Seiner getreuen Geschöpfe mit jenem hohen Wissen und

jenen Weisungen und Richtlinien, die der Menschheit Wohl und Glück garantieren und schickte

sie zu ihr. Und sie, die Überbringer der göttlichen Botschaften, werden als Propheten, als

Gesandte Gottes, bezeichnet. Die Gesamtheit der Botschaften, die sie überbringen, ist die

göttliche „Religion“.

Wie ein Prophet sein muss bzw. ist, wird an folgendem deutlich:

Erstens: Bei der Ausführung seiner Mission, das heißt der Übermittlung der göttlichen Botschaft,

unterläuft ihm kein Irrtum oder Fehler. Gegen derlei ist er „immun“. Weder vergisst er etwas,

noch leidet er an einem geistig-gedanklichen Manko. Das, was ihm offenbart wird, gibt er absolut

zuverlässig an die Menschen weiter, ohne etwas auszulassen, hinzuzufügen oder aber zu

entstellen. Das kann und darf auch gar nicht anders sein, da ansonsten die göttliche Rechtleitung,

die durch die Propheten erfolgt – die Hidayat taschri’i, wie es in den islamischen Terminologie

heißt – nicht in ihrer reinen Form dem Menschen zugänglich gemacht wurde. Das aber hätte zur

Folge, das dieser von der „Allgemeinen Göttlichen Rechtleitung“, zu der die „Hidayat taschri’i“

gehört, ausgeschlossen wäre und sie (die „Allgemeine Göttliche Rechtleitung“), die ja für alle

Geschöpfe vorgesehen ist, ihren universalen Charakter verlöre.

Zweitens: Der Propheten Reden, Tun und Lassen ist ebenfalls frei von jeglichem Fehl. Wäre es

nicht so und würden sie sich unrichtig verhalten oder gar sündigen, so könnten ihre Worte nicht

überzeugen. Schließlich wird man den Reden jener, deren Tun und Lassen im Widerspruch steht

zu dem, was sie sagen, keinen Glauben schenken, da sie ohne „Überzeugungskraft“ sind. Und

nicht nur das. Man würde ihre Worte – falls sie sich selbst nicht an ihnen orientierten – als

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Beweis für Unaufrichtigkeit und Scharlatanerei betrachten. Es würde heißen: Wenn das, was

dieser „Prophet“ da redet, richtig und wahr wäre, hielte er sich selbst daran...

Kurz, damit die Mission des Propheten, sein „Aufruf zu Gott“, richtig und glaubhaft ist, muss er

gegen Fehl, Irrtum und Sünde „gefeit“ sein. Auf diesen Punkt weist der Erhabene Gott in den

Versen 26 bis 28 den Sure 72, Gin, hin, indem er sagt:

دًا E َلَىٰ غَيۡبِهۤۦِ أَ َ { عَٰلِمُ ٱلۡغَيۡبِ فَلَا يُظۡهِرُ

لۡفِهۦِ رَصَدً۬ا % مِنۢ بَيۡنِ يَدَيۡهِ وَمِنۡ َ . سَۡ ُُ U هُ _ رسُولٍ۬ فَإِن _ لا مَنِ ٱرۡتَضَىٰ مِن _ إِ

ہِمۡ + يَعۡلَمَ أَن قَدۡ أَبۡلَغُواْ رِسَٰلَٰتِ رَب + ل

Gott, der absolutes Wissen über das Verborgene hat, klنrt niemanden darüber auf. Mit

Ausnahme der von Ihm auserwنhlten Gesandten, denen Er von Seinen Geheimnissen

offenbart. Und Er stellt sie (Seine Gesandten) unter Geleitschutz, um gewiss zu sein, dass

sie Seine Botschaften richtig verkünden.

Drittens: Zudem zeichnet sich ein Prophet durch hervorragende ethische Eigenschaften aus wie

Reinheit, Tapferkeit, Edelsinn, Gerechtigkeit etc. Kurz, durch höchste Tugenden. Anders wäre es

auch gar nicht zu erwarten bzw. anzunehmen, da sich jemand, der gegen Fehler und Irrtum

geschützt ist und sich der Religion voll und ganz folgt, niemals durch moralische Entgleisungen

beflecken wird.

3.13.4 Was sagt die Geschichte?

Eindeutig gibt uns die Geschichte darüber Auskunft, dass auf Erden Propheten waren, die die

Menschen zu Gott aufriefen. Über ihr Leben jedoch berichtet sie nicht sonderlich ausführlich und

deutlich. Allein die Lebensgeschichte Prophet Muhammads (s.a.a.s.) übermittelt sie uns ohne

Unklarheiten.

Der Heilige Koran aber – der das Himmlische Buch dieses Propheten ist und die hohen

Zielsetzungen des Islam beinhaltet – gibt uns über die göttliche Mission der Propheten – also

auch der, die vor Hadrat Muhammad (s.a.s) waren – Aufschluss. Er klärt zudem darüber auf, dass

es sehr viele Propheten waren, die Gott der Menschheit schickte, um sie zu „Tawhid“ einzuladen

und ihn die göttliche Religion nahezubringen. In diesem Zusammenhang lesen wir im 25. Vers

der Sure 21, Anbiya’:

فَٱعۡبُدُونِ F لآ أَ َ۟ _ هُ لَآ إِلَٰهَ إِ _ إِلَيۡهِ أَن ë لا نُو ِٓ _ رسُولٍ إِ _ مِن .َِ i وَمَا أَرۡسَلۡنَا مِن قَ ۡ

Vor dir schickten Wir keinen Propheten, dem wir nicht offenbart hنtten, dass es auكer Mir

keinen Gott gibt..., dass nur Ich anzubeten bin.

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3.14 Die Groكen Propheten

Fünf Propheten sind es, die ein Himmlisches Buch und weitere göttliche Belehrungen brachten.

Auf diese fünf göttlichen Gesandten wird in folgendem Koranvers13 hingewiesen:

ً۬ا و E بِهِ نُو _ نِ مَا وَصى J + K نَ ٱ + يۡنَا بِه شَرعََ لَكُم م _ ۡنَا إِلَيۡكَ وَمَا وَص A ىِٓ أَوۡحَ _Xٱ

هِ A رقُواْ فِ _ نَ وَلَا تتََفَ JK+ سَىٰٓ أَنۡ أَقِيمُواْ ٱ N{ رَٲهِيمَ وَمُوسَىٰ وَ ِ ± إِۡ

I _ َلَى ٱلۡمُشۡرِكِينَ مَا تدَۡعُوهُمۡ إِلَيۡهِ ٱ { كَبُرَ

Mit anderen Worten: Noah, Abraham, Moses, Jesus und Muhammad (a.s.) wurden von Gott mit

einer „Himmlischen Schrift“ und „göttlichen Weisungen“ ausgerüstet. Sie werden als „Große

Propheten“ bezeichnet. Als „Paygambaran ulul’azm“.

Doch beschränkt sich die Zahl der Propheten nicht allein auf diese fünf, denn zu jedem „Volk“

ward ein göttlicher Gesandter geschickt. Kurz, sehr viele wurden entsandt, und im Koran werden

zwanzig von ihnen namentlich genannt.

Gott spricht im 78. Vers der Sure 40, Mu’min:

َلَيۡكَۗ { مۡ نقَۡصُصۡ _ من ل _ َلَيۡكَ وَمِنۡهُم { من قَصَصۡنَا _ مِنۡهُم

Wahrlich, schon vor dir entsandten wir Propheten. Darunter sind manche, von denen Wir

dir erzنhlten und manche, von denen Wir dir nicht berichteten.

Im 47. Vers der Sure 10 und im 7. Vers der Sure 13 lesen wir:

رسُولٌ۬ ... _ مةٍ۬ _ ل أُ + ُ| لِ

كل قَوۡمٍ هَادٍ ... + وَلِ ُ

Jedem Volk entsandten Wir einen Propheten, der es den rechten Weg wies.

Die Propheten, die jeweils nach einem der „Großen Propheten“ kamen, erinnerten den Menschen

an das, zu dem der vorausgegangene Prophet aufgerufen hatte. In diesen Weise setzten sich

„Bi’tat“ und „Da’wat“ – übersetzt: „Ernennung und Entsendung der Propheten“ und „Einladung

der Propheten zu dem Einzigen Gott und Seiner Religion“ – fort. Bis dass der Allmächtige Gott

Seinen letzten Gesandten Muhammad Ibn Abdullah (s.a.a.s.), mit dem die Prophetenkette

13 Sure 42, Vers 13

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beendet wurde, schickte. Diesen gab Er Seine letzten göttlichen Weisungen, die die Religion

Gottes vervollständigen, mit auf den Weg, auf das er sie der Menschheit verkünde.

Das Himmlische Buch, das Hadrat Muhammad (s.a.a.s.) brachte, ist das letzte der Himmlischen

Schriften. Mit anderen Worten: Bis zum Tage der Auferstehung werden der Islam, die Lehre

dieses göttlichen Gesandten und die „Schari’ah“14, die er brachte, gültig sein.

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