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Ein deutsches Sprachrätsel – Inspiriert von Imam Ali (a.)

Ein deutsches Sprachrätsel – Inspiriert von Imam Ali (a.)

Was ist Gott? Gott ist nicht Illusion, nicht Dogma, nicht Ausflucht. Gott ist unstofflich, unfassbar, obwohl wirklich. Gott ist Ursprung und Ausgang. Gott schuf Mann, Frau und Kind. Und Gott schuf auch das Licht, das am Anfang stand. Nichts stammt nicht von Gott. Das Wort zum Ausdruck ist schwach: König auf Globus droht ihm nicht, droht und gibt Gott doch, was Gott will. All Ausmalung von Gott klingt schwach, buchstäblich spärlich. Warum?

Etwas stimmt mit obigem Absatz nicht; er liest sich ungewohnt. Das liegt nicht am scheinbar altertümlichen Ausdruck, auch nicht an seinen Wortwiederholungen. Woran sonst? Er besitzt eine sehr einfache Eigenschaft, die kein anderer deutscher Text von gleicher Länge erfüllt, wenn er nicht eigens dafür konstruiert wurde. Willst du sein Geheimnis selbst lüften? Dann lies nicht weiter.

Einst diskutierte eine Gruppe von Muslimen über die Häufigkeit der einzelnen Buchstaben im Arabischen. Alle waren sich darüber einig, dass der Buchstabe Alif (ا) der häufigste sei und dass niemand eine arabische Rede halten könne, ohne ein Alif zu benutzen. Da kam Imam Ali (a.) hinzu, stellte sich zu der Gruppe und hielt eine Ansprache, in der er Allah (swt.) beschrieb und lobpreiste, und über das Prophetentum und den Tag der Auferstehung sprach. Die Ansprache beinhaltete 673 Wörter mit insgesamt über 3000 Buchstaben – darunter kein einziges Alif! Wegen ihrer hohen Informationsdichte ist eine Übersetzung ins Deutsche mehr als doppelt so lang. Die als Al-Chutba Al-Muniqa (die Rede der Eleganz) bekannte Ansprache gehört zu den Meisterwerken der arabischen Rhetorik und zu den Beweisen der sprachlichen Brillanz Imam Alis (a.).

Auch wer kein Arabisch versteht, erkennt das ungewöhnliche Schriftbild, da ein Alif im Unterschied zum Lam (ل) nicht nach links verbunden wird und daher am Wortanfang isoliert steht. Hier ein Ausschnitt seiner Rede:

حمدت من عظمت منته، و سبغت نعمته، و سبقت غضبه رحمته، و تمت كلمته، و نفذت مشيته، و بلغت حجته قضيته، و عدلت قضيته. حمدته حمد مقر بربوبيته، متخضع لعبوديته، متنصل من خطيئته، معترف بتوحيده، مستعيذ من وعيده، مؤمل من ربه رحمة مغفرة تنجيه، يوم يشغل كل عن فصيلته و بنيه، و نستعينه و نسترشده و نستهديه، و نؤمن به و نتوكل عليه. و شهدت له تشهد عبد مخلص موقن، و فردته تفريد مؤمن متق و وحدته توحيد عبد مذعن، ليس له شريك في ملكه و لم يكن له ولي في صنعه؛ جل عن مشير و وزير، و تنزه عن مثل وعون و معين و نظير، علم فستر و بطن فخبر، و نظر فجب

Noch ein markanteres Schriftbild bietet seine zweite wundersame Rede: Al-Chutba Al-Nuqta (die Rede der Punkte). Der Anlass dieser Rede war eine Heirat. Nach der Vermählung hielt er die 201 Wörter lange Rede, in welcher er über Allah (swt.) und den Propheten (s.) sprach und für die ewige Glückseligkeit des Brautpaares betete.

Dabei benutzte er keinen einzigen Buchstaben mit Punkten. Im arabischen Alphabet gibt es fünfzehn davon:

ي ن ق ف غ ظ ض ش ز ذ خ ج ث ت ب

Das Tamarbuta (ة) wurde damals noch ohne Punkte geschrieben. Diese sogenannten diakritischen Zeichen verleihen jedem arabischen Text seine charakteristische Erscheinung. Fehlen sie ganz, fällt das auf den ersten Blick auf, wie ein Ausschnitt aus der Heiratsrede zeigt:

الحمد لله الملك المحمود، المالك الودود، مصور كل مولود، ومآل كل مطرود، ساطح المهاد وموطد الأطواد، ومرسل الأمطار ومسهل الأوطار، عالم الأسرار ومدركها، ومدمر الأملاك ومهلكها، ومكور الدهور ومكررها، ومورد الأمور ومصدرها، عم سماحه وكمل ركامه، وهمل، طاول السؤال والأمل، وأوسع الرمل وأرمل، أحمده حمدا ممدودا، وأوحده كما وحد الأواه، وهو الله لا إله للأمم سواه، ولا صادع لما عدل له وسواه، أرسل محمدا علما للإسلام وإماما للحكام، سددا للرعاع ومعطل أحكام ود وسواع

Man versuche im Deutschen einen sinnvollen Text zu konstruieren, in dem mehr als die Hälfte der Buchstaben nicht vorkommt. Leicht wird das nicht. Ebenso wenig wie einen längeren Text ohne den häufigsten Buchstaben zu verfassen, das e.

Imam Ali (a.) hielt seine Reden darüber hinaus ohne jede Vorbereitung, wie es von ihm allgemein bekannt war – eine Rhetorik, die allein dem Meister der Sprache zukommt.

Beide Reden findet man im Original und in englischer Übersetzung hier: http://www.duas.org/miraclesermons.htm

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