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Soziale und politische Führung

Einige Männer bauen auf die Gewalt, um eine Gesellschaft zu führen, und sie glauben nur an Kraft und Gewalt und sonst nichts. Ihre Logik ist: "Ein einziges Horn ist zwei Meter Schweif vorzuziehen." Dies ist die Politik der Gewalt und des Drucks, welcher die US-Amerikaner heutzutage4 im Glauben folgen, dass Schwierigkeiten nur mit solch einer Politik beseitigt werden können. Dies ist tatsächlich die Politik Yazids5. Einige andere Leute vertrauen bei ihrer Politik mehr der Täuschung als allem anderen. Solch eine Politik wurde von Muawiya6 angewandt. Yazid und Muawiya waren beide gleich in der Strategie, aber verschieden in der Taktik. Einige andere bevorzugen, auf die Moral zu bauen, d.h. eine wirkliche Moral, nicht eine, die in Wirklichkeit eine Beleidigung für die Moral ist, denn das würde der Täuscherei Muawiyas gleichkommen. Moral, gegründet auf Ehrlichkeit und Wahrheit, war Alis (a.) Methode in der Politik, wenn man es mit Muawiya vergleicht. Aber die meisten Leute zogen Muawiyas Politik der Politik Alis vor und nannten sie wahre Politik, und deswegen wurde das Wort "Politik" gleichbedeutend mit "Täuscherei" und "Trickserei", selbst heutzutage, entgegengesetzt ihrer wahren Bedeutung, d.h. die Angelegenheiten des Volkes sollten (korrekt) verwaltet werden. Ein Politiker ist tatsächlich ein Administrator und auf diesem Boden wurden unsere reinen zwölf Imame "Politiker der Gottesknechte" genannt. Soweit es die Beratung betrifft - und das ist überraschend genug - handelte der Heilige Prophet des Islam (s.) nicht nach seinen persönlichen Ansichten, wiewohl er den Status des Prophetenamtes genoss und wiewohl seine Gefährten (Sahaba) solch einen starken Glauben an ihn hatten, so dass, wenn er ihnen befohlen hätte, sich im Meer zu ertränken, sie es getan hätten. Er mochte es nicht, Entscheidungen nach eigenem Gusto und Gutdünken zu fällen;

4 Es wird daran erinnert, dass dieses Buch Motahharis zu seinen Lebzeiten entstanden ist.

5 Gewaltherrscher in der islamischen Geschichte, der den Enkel des Propheten, Imam Hussain (a.) ermorden lies.

6 Vater von Yazid, der das islamische Kalifat unrechtmäßig an sich riss.

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er bevorzugte, andere zu konsultieren, um Lösungen für Probleme zu finden. Er war sich bewusst, dass der geringste Nachteil bei der persönlichen Entscheidungsfindung bedeuten würde, das Wachstum der Persönlichkeiten seiner Gefährten zu behindern und sie als bloße Werkzeuge zu betrachten, die keine Denkfähigkeit und keine Entscheidungskraft hätten. Das hätte später für alle Leute als schlechtes Beispiel gedient. So enthielt er sich, selbstsüchtige und selbstherrliche Methoden anzuwenden. Statt dessen lieferte er seinen Anhängern Leitideen, wie es einen wirklichen Führer auszeichnet. In der Schlacht zu Badr wie auch in der Schlacht zu Uhud konsultierte er seine Gefährten. Bei der zweiten Schlacht informierte er sie, dass die Götzenanbeter in die Gemarkung von Medina eingedrungen seien, und er suchte ihre Meinung, ob sie aus der Stadt ausrücken sollten und die Feinde draußen bekämpfen sollten oder ob sie in der Stadt bleiben sollten und ihre Stellungen befestigen sollten; allerdings würde dann den Feinden Gelegenheit gegeben, sie zu belagern, was aber des Feindes Niederlage herbeiführen würde. Die meisten Ältesten und erfahrenen Gefährten wollten in Medina bleiben, aber die Jungmänner, die mit jugendlichem Ehrgeiz erfüllt waren, waren gegen die Idee, von Feinden umzingelt zu werden, ohne geeignete Maßnahmen dagegen zu ergreifen. Sie betrachteten das Bleiben in der Stadt als eine Beleidigung gegen ihre Männlichkeit. Der Heilige Prophet selber billigte die Ältesten und die Erfahrenen und glaubte, sie wären erfolgreicher, wenn sie in der Stadt blieben. Aber dennoch folgte er den Jungmännern, welche die Mehrheit der Gefährten bildeten und unterstützte die Idee, Medina zu verlassen und dem Feinde am Berge Uhud entgegenzutreten. Sie ergriffen die Waffen, und er befahl ihnen, auszurücken. Die Jungmänner traten nun an ihn heran und sagten, sie hätten nicht darauf bestanden, wenn er unbedingt dagegen gewesen wäre. Sie bekannten, dass sie dem Propheten gehorsam sein wollten und in Medina bleiben würden, wiewohl sie lieber ausrücken möchten. Der Heilige Prophet sagte, es wäre für einen Propheten nicht richtig, die Waffen niederzulegen, nachdem er sich zum Vorstoß entschlossen hätte. Er betonte, hätten sie sich einmal entschlossen auszurücken, müssten sie das auch tun.

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Aus diesen Methoden und Manieren kann eine Menge gelernt werden, wie Imam Ali (a.) sagt:

Der Prophet war wie ein wandernder Arzt, der seine Salben zubereitet hatte und seine Instrumente erhitzt hatte. Er gebrauchte sie, wo immer das Bedürfnis entstand, blinde Herzen, taube Ohren und stumme Zungen zu heilen. Er folgte mit seinen Medizinen den Flecken der Nachlässigkeit und den Stätten der Verwirrung. Die Leute nahmen nicht Licht von den Lichtern seiner Weisheit, noch schufen sie eine Flamme von dem Feuerstein seines funkensprühenden Wissens. In dieser Sache sind sie wie grasendes Rindvieh und wie harte Steine. (Quelle: Nahdsch-ul-Balagha, Rede Nr. 108 Seite 156, Ausgabe Abhi Saleh)

Wir können hier Schlussfolgern, dass nicht alle Leute logisch denken, wiewohl sie glauben zu denken. In verschiedenen Situationen verhalten sich die Leute in einer gewissen Weise, aber nur ein paar wenige gründen ihr Verhalten auf Kriterien, von denen sie niemals abweichen, während sich die Masse unlogisch verhält. Logisches Denken ist in der Tat ein Denken, das auf logischen Kriterien gründet, und es gibt nur wenige Leute, die diesen Kriterien folgen; die Masse ist meistens verwirrt in ihrem Denken und Verhalten.

Die zwei Arten der Theosophie

Die Philosophen glauben, dass die Theosophie (Wissen über Gott) zwei Arten hat: spekulative (Theoretische) Theosophie und praktische Philosophie. Theologie, Mathematik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie, Physik, Musik, Naturwissenschaft, Zoologie und Botanik werden insgesamt spekulative Theosophie genannt, wohingegen Ethik, Politik und Hauwirtschaft praktische Theosophie genannt werden.

Solch eine Klassifizierung wurde nicht in der Logik gemacht, aber dies gilt auch für die Logik, soweit logische Kriterien betroffen sind.

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Daher können wir "theoretische Kriterien" haben, die sich auf die allgemeine Logik beziehen, und wir können "praktische Kriterien" haben, die Methoden und Arten genannt werden.

Jedes Individuum sollte seine Taten auf eine feste Logik gründen und ihr in allen Umständen der Zeit und des Ortes und im gesamten persönlichen Leben folgen und sollte sie niemals verletzen. Der Heilige Prophet Mohammed (s.) tat das gleiche. Er folgte einer bestimmten Logik in seinen Aktionen, und wir Muslims sollten uns anstrengen, seine praktische Logik und seine Verhaltenstechniken zu erkennen, um sie in unseren Aktionen zu verwenden.

Strenge Logik fehlt im Marxismus. Er sagt: Das Leben ist sehr stark beeinflusst von den Umständen der Zeit und des Ortes, besonders wenn Klassenkämpfe und Machtkämpfe auf das Leben einwirken. Der Marxismus gewährt dem persönlichen Denken, der persönlichen Meinung und dem persönlichen Glauben keine Ursprünglichkeit, während soziale und ökonomische Umstände und Klassensituationen berücksichtigt werden. Der Marxismus behauptet, dass es grundsätzlich unmöglich ist, ein eigenes (persönliches) Denkmuster zu haben; er sagt, dass die Menschenwesen ihre Denkweise und ihre Logik verändern, wenn sie sich vom Reichtum zur Armut hinbewegen und umgekehrt. In der Tat, ein verarmtes Individuum, das immer der Unterdrückung, der Einengung und der Quälerei unterworfen war und alle Arten der Verelendung durchgemacht hat, besitzt - ob er es will oder nicht - ein gewisses mentales Gerüst, das durch die speziellen Lebensbedingungen entworfen ist. Der Einzelne spricht von Gerechtigkeit und Freiheit, und er glaubt an das, was er sagt, denn die spezifischen Situationen seines Lebens bringen ihn dazu, so zu tun. Dieser Einzelne wird seine Begriffe ändern, sollten seine Lebensbedingungen sich zum Reichtum wandeln, nachdem er in Armut gelebt hat. Er wird dann seine frühere Vorstellung abstreifen und eine andersartige Interpretation von Gleichheit, Billigkeit, Freiheit und Gerechtigkeit behaupten: Auf alle Fälle, mit dem Auftauchen von Wandel in den Lebenssituationen verändern sich auch die persönlichen Interessen, und da der Mensch seine Interessen nicht ignorieren kann,

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wird sich notwendigerweise sein Denken verändern. Das ist deswegen, weil sich das persönliche Denken von Natur aus um die eigenen persönlichen Interessen dreht. Wenn ein Mensch verelendet ist, drehen sich seine Gedanken um die Interessen der verelendeten Klassen. Im Gegensatz dazu, wenn er sich der Klasse der Reichen anschließt, wird er notwendigerweise die Interessen dieser Klasse im Kopfe haben.

In der Vergangenheit haben wir gewöhnlicherweise diese Worte nicht ernst genommen, aber heutzutage finden wir, dass tatsächlich eine Kette der Philosophie in ihnen verwurzelt ist. Es gibt einen Witz, der von den Theologiestudenten in Maschhad über einen ihrer Kameraden erzählt wird, der einstmals sagte: "Ich folge jenem Manne im Gebet, der mir Geld gibt und meine Gebete sind korrekt." "Wie?" fragten sie ihn. Er antwortete: "Ich glaube, dass jener, der mir kein Geld gibt, ein Sünder ist ! So würden meine Gebete nicht richtig sein, wenn ich ihm folgen würde. Aber sobald er mich mit Geld ausstattet, wandelt sich meine Meinung und ich werde glauben, dass er ein guter Mensch ist. "

Immer nahmen wir dies nicht ernst, aber heutzutage sehen wir, dass es sich als eine Art Philosophie erwies, welche die Idee herausstellte, dass sich das Denken des Menschen nur um seine eigenen Interessen dreht, denn der historische und ökonomische Determinismus behauptet das so. Das ist natürlich nicht mehr als eine bloße Behauptung, und wir sollten in der Praxis herausfinden, ob es wahr ist oder nicht. Wir sollten Menschenwesen beobachten und herausfinden, ob ihr Bewusstsein nicht mehr als ein Spielzeug ihrer (persönlichen) Interessen ist. Ist dies nicht eine völlig antihumane Theorie? Sorgfältige Untersuchung wird uns zeigen, dass diese Behauptung im Grunde falsch ist. Der Glaubenslose wird auch solch eine Behauptung zweifelsohne unterstützen, aber wir können niemals zustimmen, dass alle Menschenwesen notwendigerweise und zwanghaft nur an ihre eigenen Interessen denken, denn es gibt Hunderte, die nicht so handeln.

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Ali Al-Vardi ist ein irakischer Schriftsteller und ein Universitätsprofessor, der ein paar Bücher im Arabischen schrieb und einige davon wurden ins Persische übersetzt. Er ist ein Schiit und gleichzeitig ein Marxist. So haben seine Bücher eine marxistische Färbung; aber da er auch religiös ist, spricht er zuweilen gegen den Marxismus. Er ist unbefangen genug, um zu sagen, dass Ali (a.) in seiner Lebenszeit dieses marxistische Prinzip aufhob, dass ein Mensch seine Denkweise ändert, je nachdem ob er reich oder arm ist und dass die Gedanken unter verschiedenen sozialen Situationen anders sind. Imam Alis Biografie zeigt, dass dies nicht wahr ist, denn wir sehen: Als er an der tiefsten und an der höchsten gesellschaftlichen Stufe war, wandelten sich sein Verhalten und sein Denken nicht im geringsten. An dem einen Tag ist er ein einfacher Arbeiter und ein einfacher Soldat, der sein Leben dadurch fristet, dass er Bewässerungskanäle ausgräbt, Bäume pflanzt und Ödland kultiviert, und am anderen Tag steigt er zum Gipfel der Macht empor, als der Islam sein Reich erweiterte und Waffen und Reichtümer erbeutete. Aber Alis Denkweise änderte sich dennoch nicht. Es sollte natürlich zugegeben werden, dass Muslims massenhaft ihren (ursprünglichen) Glauben verloren, als die Fluten des Reichtums die Welt des Islam überschwemmten. In der Tat, die widrige Wirkung des Wohlstandes auf viele Leute ist unleugbar, aber wir können den marxistischen Satz: "Das Sein bestimmt das Be-wusstsein!", nicht als allgemeingültiges Prinzip anerkennen.

Wer war Zubair und was korrumpierte ihn? Die Riesensummen an Geld und die massenhaften Beutegüter machten ihn zum Eigentümer von tausenden Pferden, Bediensteten und Häusern in Ägypten, Kufa (Irak) und Medina.

Was verdarb Talha? Das gleiche! In der Tat, eine beträchtliche Schar der Prophetengefährten wurde entweder durch weltliche Positionen oder durch das Verlangen nach dem Kalifat oder durch Gier nach Geld und Reichtum verdorben. Das obige Marx'sche Prinzip war und ist jedoch kein allgemeingültiges Prinzip, andernfalls wären alle Prophetengefährten den gleichen Pfad gewandelt - was Gott verhüte -und sie wären in gleicher Weise von Geld und Rang beeinflusst wor-

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den. Gegenteilig zu dieser Doktrin kennen wir hervorragende Gestalten unter den Sahaba7, die sich fest gegen solche Fluten stemmten. Ali und seine Anhänger beispielsweise änderten sich nicht im geringsten, wenn sie solche Ränge und außergewöhnliche Geldsummen erwarben. Salman Farsi war einer von ihnen. Als Gouverneur von Mada'in (Irak) blieb er der gleiche wie zur Lebenszeit des Propheten. Mada'in (Ktesiphon - Seleukia) war die Hauptstadt des antiken Perserreiches und der damalige Kalif (Omar) hielt es für notwendig, einen muslimischen Gouverneur persischer Abstammung dort hinzuschicken, damit die Perser nicht ungehalten wären, wenn sie mit einem Mann anderer Herkunft zu tun hätten. Dementsprechend wurde Salman der Perser, ein gläubiger Muslim, gebildet in islamischen Themen, zum Gouverneur eines Gebietes ernannt, das früher von den sassanidischen Großkönigen Anuschirvan und Khosrau Parvis regiert wurde, die tausende Sklaven und Sklavinnen hielten, sowie regiert von Yasgerd, der einige Tausendschaften Musiker hatte und in dessen Harem zwölftausend Frauen eingeschlossen waren. Die Ausstattung Salman Farsis während seiner Amtszeit war nicht mehr als ein Ranzen, den er persönlich auf dem Rücken trug, als er sich von Mada'in wieder verabschiedete, (um nach Medina zurückzukehren), wiewohl der Islam siegreich war, mit großen Eroberungen, und Salman Farsi Unmassen an Beutegütern zu verwalten hatte.

Ali al-Vardi sagt, das Leben Alis hätte die Marx'sche Theorie aufgehoben, aber ich meine, auch das Leben Salman Farsis und Abu Dharrs negierten sie ebenso. Abu Dharr erlebte noch die erste Hälfte der Regierungszeit des Kalifen Osman (644-656 A.D.). Er hatte nichts, keine weltlichen Besitztümer; er hatte nur das Recht, zum Guten zu mahnen und vom Bösen abzuraten, als damals andere Männer Unmassen von Gold besaßen und vom Kalifen Osman mit bis zu einhunderttausend Dinaren oder Dirham belohnt wurden, um damit Herden von Schafen und Pferden, zahlreiche Sklaven und Sklavinnen zu erwerben.

Gefährten des Propheten Muhammad (s.)

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Kalif Osman strengte sich sehr an, den Mann mit der scharfen Zunge, nämlich Abu Dharr, zum Schweigen zu bringen, der ihm schädlicher war als hunderte Schwerter. Er verbannte Abu Dharr nach Damaskus, ließ ihn schlagen und foltern, aber alles erwies sich als wirkungslos. Kalif Osman gab seinem Sklaven einen Geldsack und versprach, er werde ihm die Freiheit schenken, wenn er Abu Dharr überrede, den Geldsack anzunehmen. Der redegewandte Sklave traf Abu Dharr, aber trotz aller Anstrengungen konnte er ihm den Geldsack nicht aufdrängen. Abu Dharr fragte sich, wessen Geld es wäre und warum es ihm aufgedrängt werden solle; und er fragte den Sklaven: "Falls das mein Anteil am staatlichen Zakat ist, was du mir anbietest, was machst du mit den Zakat-Anteilen anderer? Zahlst du ihnen e-benfalls ihre Zakat-Anteile aus? Wenn nicht, warum zahlst du mir alleine den Zakat-Anteil aus?" Der Sklave merkte, dass er ihn nicht überreden konnte, und nun wollte er die religiösen Gefühle Abu Dharrs ansprechen. Er fragte: "Willst du nicht, dass ein Sklave die Freiheit erhält?" Abu Dharr erwiderte: "Ja, das möchte ich auch." Da sagte der Sklave: "Ich bin Osmans Sklave, und er hat mir versprochen, mir die Freiheit zu schenken, wenn du dieses Geld annimmst. Daher, nimm es bitte um meinetwillen." Abu Dharr antwortete daraufhin: "Ich wollte sehr gerne, dass du frei wirst. Aber wenn ich das Geld annehme, so gewinnst du deine Freiheit, aber ich werde ein Sklave in den Händen Osmans. "

Wir (Muslims) glauben, dass schon vor Ali das Leben des Heiligen Propheten Mohammed (s.) ebenfalls die von Marx niedergelegten Prinzipien zerstört hat. Der Prophet Mohammed (s.) blieb der gleiche von den ersten Tagen seiner Berufung über die Zeit bei der Schlucht zu Abu Talib8 bis zur Zeit seines Todes. In die Schlucht zu Abu Ta-lib waren der Prophet und einige seiner Gefährten verbannt - ohne Nahrung, Wasser und andere Lebensnotwendigkeiten. Die Bedingungen der Verbannten waren so verzweifelt, dass einige heimliche Muslims der Stadt Mekka heimliche Kontakte zu ihnen aufbauten, besonders zu Ali, und im Dunkel der Nacht schmuggelten sie ein

8 Nach dem Onkel des Propheten benannt Schlucht, die unter seinem Schutz stand.

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kleines Nahrungspaket hinein, womit die Verbannten nun den Hunger mildern konnten.

Der Prophet lebte unter solchen Bedingungen in der Schlucht zu Abu Talib. Aber im zehnten Jahr der Auswanderung (Hidschrah) schätzten ihn die damaligen Supermächte (römisch-byzantinisches Reich und persisches Reich) hoch ein und fürchteten ihn gleichzeitig. Nicht nur die Arabische Halbinsel war unter seinem Einfluss, sondern er hatte auch eine unvergleichliche Macht erworben, dass die Politiker der Supermächte damals die unmittelbar bevorstehende Expansion von der Arabischen Halbinsel aus und die Niederlage der beiden Supermächte voraussagten. Jedoch, als Sieger damals verhielt sich der Prophet Mohammed (s.) kein Stück anders, als in jeder Zeit als er in der Schlucht zu Abu Talib verbannt war.

Einstmals ging ein Beduinen-Araber zum Heiligen Propheten und verlangte etwas von ihm. Als er dem Propheten näher kam, zitterte er, da er von der erhabenen Persönlichkeit des Propheten gehörte hatte. Der Prophet wurde besorgt und fragte ihn, warum er so ängstlich sei. Dann umarmte er vertraut den Mann und sagte ihm: "Sei mutig und tapfer ! Vor was hast du Angst? Ich bin kein Despot. Ich bin der Sohn einer Frau, die mit eigenen Händen das Lamm zu melken pflegte. Ich bin wie dein eigener Bruder. So sage mir, was dein unruhiges Herz haben will . "

Aufgrund solch eines Benehmens sagen wir, dass sich der Prophet nicht erlaubte, irgendwie von der Macht beeinflusst zu sein oder von der Autorität oder von dem großen Reich oder von den ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. Solche Beispiele können (dennoch) nicht den spirituellen Zustand des Propheten oder Alis hinreichend beschreiben; ihr Status war in der Tat zu erhaben: Wir sollten uns das Leben solcher Männer wie Salman Farsi, Abu Dharr, Ammar, Uwais Qarawi und hunderte ihresgleichen betrachten, oder wir sollten die Biografien der Männer der jüngsten Vergangenheit studieren, wie Scheich Ansari, der die höchste Autorität in allen Zweigen des Wissens erlangte. Als armer Sucher nach Wissen betrat er die Theologi-

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sche Schule Nadschaf (im Irak), und als er starb war er genauso arm. Die Leute schauten auf sein Haus, seine Möbel, und sie sagten, er lebe ja wie ein Bettler. Jemand sagte ihm: "Hoher Herr! Du verrichtest ein wunderbares Werk, indem du all diese Fonds (islamische Steuern), die dir zufließen, nicht anrührst." Scheich Ansari fragte: "Was ist wunderbar daran?" Der Mann bohrte weiter: "Wunderbar ! Gibt es irgendetwas bedeutender als dies?" Scheich Ansari erwiderte: "Mein Werk ist höchstens wie die Arbeit eines Eselstreibers von Kaschan, der bezahlt wird, um Waren in Isfahan einzukaufen und nach Kaschan zu transportieren. Hast du jemals gesehen, dass diese Männer Betrug und Täuscherei am Eigentum der Leute begehen? Die Eselstreiber sind vertrauenswürdig, und sie sind gegen Betrug gefeit. Mein Werk ist keine so wichtige Sache, wie dir dünkt. "So sehen wir, dass seine "religiöse Autorität" dem Geiste diese großartigen Mannes nicht gestattete, von Machtstolz oder von der Meinung anderer überwältigt zu werden.

Folglich, die Studie der Biografie einiger besonderer Individuen enthält die Tatsache, dass der Mensch eine klare und unwandelbare Haltung und Logik unter weit verschiedenen Umständen haben kann, und dies lässt sich leicht beweisen. Marx's Studien zu Typen ähnlich wie Marwan-ul-Hakam, Osman, Zubair und Talha sind zweifelsohne unvollständig und irreführend. Hätte er das Leben einiger edler Persönlichkeiten studiert, hätte er nicht solch ein irrsinniges Prinzip aufgestellt, noch wäre er zu falschen Schlüssen gekommen.

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