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Tuesday 19th of March 2024
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Wie wird Dua erhört? – aus dem Buch „Rüstung des Bittstellers“

Wie wird Dua erhört? – aus dem Buch „Rüstung des Bittstellers“

 Ahmad Ibn Mohammad Ibn Fahd Al-Assadi Al-Hilli
1. Zeitpunkt des Dua
1.1. Freitag und Freitagnacht

Imam Al-Sadiq (a) sagte: „Die Sonne geht an keinem besseren Tag auf, als am Freitag. Wenn sich die Vögel des Himmels sich an diesem Tag treffen, sprechen sie: Friede, Friede, was für ein guter Tag!“ Von Imam Al-Baqir (a) wird überliefert: „Wenn du dich dazu entscheidest, etwas zu spenden, so warte damit bis Freitag.“ Ebenso wird von ihm (a) überliefert: „Freitagnacht ruft Allah (t) von seinem Thron herab: Gibt es keinen Gläubigen Diener, der nach Mir bis zum Sonnenuntergang ruft, so dass Ich ihm seine dies-und jenseitigen Bedürfnisse bis zum Sonnenaufgang erfülle? Ist dort denn kein Gläubiger, der seine Sünden bereut, so dass Ich ihm vergebe? Ist denn dort kein Gläubiger, dessen Versorgung gering wurde und Mich um ihre Vermehrung bittet? Ist denn dort kein Gläubiger, der krank ist und um Heilung bis zum Sonnenaufgang bittet? Ist denn dort kein Gläubiger, der im Gefängnis sitzt und Mich um Befreiung bittet? Ist denn dort kein Gläubiger, der unterdrückt wird und Mich darum bittet, sein Recht (vom Unterdrücker) vor Sonnenaufgang zu nehmen, so dass Ich für ihn siege und seine Rechte zurückgebe? Und Allah (t) ruft all dies bis zum Sonnenaufgang.“

Der Freitag ist Herr aller Tage und der großartigste Tag für Allah (t), und er ist wichtiger als Idul-Fitr und Idul-Adha; an diesem Tag vereinen sich fünf Besonderheiten:

a. Allah (t) schuf Adam (a) an diesem Tag,
b. Allah (t) sandte Adam (a) vom Paradies auf die Erde an diesem Tag,
c. Allah (t) nahm das Leben von Adam (a) an diesem Tag,
d. Es gibt einige Stunden an diesem Tag, zu denen die Bittgebete von Allah (t) erfüllt werden, vorausgesetzt sie sind halal (erlaubt).
e. Die Erzengel, der Himmel, die Erde, der Wind, die Berge, und die Bäume vermuten, dass an diesem Tag der Tag der Abrechnung stattfinden wird.

1.2. Am Mittwoch zwischen Mittag und Nachmittag

Jabir Ibn Abduallah Al-Ansari überlieferte Folgendes: Während der Schlacht von Al-Ahzab, betete der heilige Prophet (s) am Montag und am Dienstag gegen die Atheisten und seine Bitte wurde Mittwoch zwischen Mittag und Nachmittag erfüllt. Ich selbst betete auch in dieser Zeit und wann immer ich ein Problem hatte, wurde mein Dua beantwortet.
1.3. Zeitpunkt des Nachtgebets

Der heilige Prophet (s) sagte: „Wer etwas braucht, sollte dieses während des Nachtgebetes vortragen, denn dies wurde keiner Nation vor euch gewährt.“
1.4. Das erste Sechstel der Nacht

Es gibt unzählige Hadithe, die die Vorzüge des Gebetes nach Mitternacht, während die Menschen schlafen, hervorheben. Dazu überliefert Omar Ibn Othaineh von Imam Al-Sadiq (a): „Es gibt eine Stunde in der Nacht, wenn in dieser der Diener sein Gebet vollzieht und Allah anruft, wird Allah ihn erhören.“ Ich sagte: Möge Allah (t) dich segnen, welche Stunde ist dies? Und der Imam (a) sagte: „Wenn die Hälfte der Nacht vergangen ist, und das erste Sechstel der zweiten Hälfte übrig ist.“
1.5. Ein Drittel in den letzten Stunden der Nacht

Der heilige Prophet (s) berichtet über diese letzten Stunden: „In den letzten Stunden jeder Nacht spricht Allah (t): Gibt es jemanden, der Mich ruft, und dem Ich antworte? Gibt es jemanden, der Mich um etwas bittet, und dem Ich seine Bitte erfülle? Gibt es jemanden, der um Vergebung bittet, und dem Ich vergebe? Gibt es jemanden, der Reue zeigt und dessen Reue Ich annehme?“
1.6. Ratschlag

Jemand, der wirklich den heiligen Propheten des Islams (s) und seine reinen Nachkommen (a) anerkennt und weiß, dass was immer diese ehrenhaften Menschen von Allah (t) erhalten haben, wahr ist, soll seine Belange Allah (t) in diesen Stunden darlegen und seine Bitte wird nicht unerfüllt bleiben. Andernfalls wird er unter jenen sein, über die Allah (t) sagt:“Diejenigen aber, welche zu stolz dafür

über die Allah (t) sagt:“Diejenigen aber, welche zu stolz dafür sind, Mich anzurufen, werden gedemütigt in die Hölle eintreten.“15 In diesem Zusammenhang sagte der heilige Prophet (s): „Wenn ein Gläubiger von seinem schönsten Schlaf aufsteht und die Müdigkeit seine Augen überkommt, wird Allah (t) mit seinem Nachtgebet zufrieden sein und stolz zu den Engeln sagen:“Seht ihr diesen Meinen Diener! Er ist von seinem tiefen Schlaf aufgestanden, um ein Gebet zu verrichten, das Ich ihm nicht auferlegt habe! So seid Zeugen, dass Ich ihm vergeben habe!“
1.7. Vorteile

Jeder Tag ist in zwölf Stunden eingeteilt. Und jede Stunde steht in Bezug zu einem der zwölf Imame und somit ist es angemessen, in dieser Stunde in Andacht an diesen Imam (a) zu verweilen. Es gibt besondere Bittgebete für diese Stunden, z.B. in dem Buch Al-Misbah. Sayyid Ibn Tauoos sagt ebenfalls, dass die Tage der Woche einen Bezug zu den Imamen haben, und an jedem Tag sind wir ihre Gäste. Daher sind die Ziyarat der Imame nach folgenden Tagen sinnvoll:

a. Samstag: Tag des heiligen Propheten (s),
b. Sonntag: Tag des Imam Ali (a),
c. Montag: Tag des Imam Al-Hassan und Imam Al-Hussein (a),
d. Dienstag: Tag des Imam Zainul Abidin, Imam Al-Baqir und Imam Al-Sadiq (a),
e. Mittwoch: Tag des Imam Al-Kadhim, Imam Al-Ridha, Imam Al-Jawad und Imam Al-Hadi (a),
f. Donnerstag: Tag des Imam Al-Hassan Al-Askari (a),
g. Freitag: Tag des Imam Al-Mahdi (aj).

1.8. Nacht der Bestimmung (Laylatul Qadr)

Diese Nacht ist im Monat Ramadan, jedoch unklar welche. Es könnte die 19., 21., oder 23. Nacht sein, aber höchstwahrscheinlich ist es die 23. Nacht.
1.9. Ihya’ der Nächte (die Nächte wach bleiben)

Es gibt vier Nächte, in denen das Wachbleiben empfohlen wird:

a. Die erste Nacht des Rajab
b. Die Nacht des fünfzehnten Scha`ban
c. Die Nacht des Idul-Fitr
d. Die Nacht des Idul-Adh`ha

1.10. Tag des Arafa

Dies ist ein Tag des Bittegebets. Ebenso ist das Fasten an diesem Tag sehr erwünscht. Wenn jemand aber zu krank ist, sollte er nur beten.
1.11. Wenn der Wind weht, -Wenn der Ruf zum Gebet erfolgt, -Wenn es regnet, -Wenn der erste Tropfen Blut eines Märtyrers vergossen ist.

Diesbezüglich sagt Imam Al-Sadiq (a): „Bittet zu vier Anlässen: Wenn der Wind bläst, wenn die Schatten verschwinden, wenn es regnet, und wenn der erste Tropfen Blut eines getöteten Gläubigen fällt, denn an solchen Anlässen werden die Pforten des Himmels geöffnet.“ Er (a) sagte auch: „Wenn die Sonne untergeht, werden die Pforten des Himmels und des Paradieses geöffnet und der größte Bedarf gedeckt.“ Der Imam (a) wurde gefragt, wie lange die Pforten geöffnet seien und er antwortete: „Solange wie man für die ruhige Verrichtung eines Gebets mit vier Rak`at (Niederwerfungen) braucht.“
2. Ort des Dua
2.1. Arafat

Es wird überliefert, dass an diesem Tag Allah (t) zu den Engeln sagt: „O meine Engel! Seht ihr wie meine Diener und Dienerinnen aus verschiedenen Ländern staubig und in einem unordentlichen Zustand gekommen sind? Wisst ihr, worum sie bitten? Die Engel sagen: O unser Herr, Sie bitten Dich um Vergebung. Dann sagt der Herr (t): So seid Zeugen, dass ich ihnen vergeben habe.“
2.2. Die zwei Heiligtümer (in Mekka)

Imam Al-Ridha (a) sagte: „Niemand hat jemals an diesen Bergen Halt gemacht, ohne dass er erhört wird. Die Gläubigen werden in ihrem Jenseits erhört und die Ungläubigen werden in ihrem weltlichen Leben erhört.“
2.3. Moschee

Da die Moschee das Haus Allahs des Erhabenen ist, geht jeder mit der Absicht dorthin, Allah (t) zu besuchen. Ein Hadith besagt: „Sind denn nicht die Moscheen meine Häuser auf der Erde; glücklich ist ein Diener, der sich in seinem Haus reinigt und mich dann in meinem Haus besucht.“
2.4. Beim Schrein des Imam Al-Hussein (a)

Der heilige Schrein des Imam Al-Hussein (a) ist heiliger und ehrenwerter als andere Plätze. Ein Hadith besagt: „Allah (t) hat Imam Al-Hussein (a) für sein Martyrium mit vier Besonderheiten entschädigt: Er legte die Heilung in seine Erde, und die Erhörung der Bittgebete unter seinem Schrein. Die Imame sind aus seiner Nachkommenschaft, und die Tage seiner Besucher werden nicht zu ihrer Lebenszeit angerechnet.“

Zur Zeit des Imam Al-Sadiq (a) wurde ein Mann schwer krank. Der Imam (a) veranlasste, dass jemand für ihn zum Grab des Imam Al-Hussein geht, um für den kranken Mann zu beten. Von seinem Gefährten erfuhr er, dass der beauftragte Mann überrascht war, da es für ihn keinen Unterschied zwischen den beiden Imamen gab. Daher fragte der Anhänger Imam Al-Sadiq (a) nach dem Grund. Er erhielt folgende Antwort: „Er hat Recht, aber weiß er denn nicht, dass Allah (t) Orte hat, an denen Bittgebete erhört werden, und dieser Ort (Grab des Imam Al-Husseins) ist eines davon.“
3. Dua, der erhört wird

a. Ein Dua, der den Hauptnamen Allahs beinhaltet. Niemand, außer dem Propheten (s) und die Imame (a), weiß den Hauptnamen Allahs. Ibn Abbas zitiert den heiligen Propheten (s): „Der Hauptname Allah ist in den letzten Versen von Suret Al-Haschr“, oder „Der Hauptname Allahs ist im Thronvers (Ayatul Kursi) und am Anfang von Suret Aali-Imran“, wobei der Lebendige und der Ewige die einzigen Namen sind, welche in beiden Versen vorkommen. Allah ist das meistbekannte Attribut Allahs.

Unter den Namen, mit denen man Allah (t) gedenkt, steht dieser Name an oberster Stelle, denn die Hypothese, dass Allah der Hauptname Allahs ist, ist die wahrscheinlichste; für diesen heiligen Namen sprechen viele Besonderheiten im Vergleich zu den anderen Attributen. Erstens, er ist einzig und allein für Allah (t) besetzt, denn niemand sonst kann so genannt werden; und aus diesem Grunde hat Allah (t) in dem Vers 65 der Sure Mariam gesagt: „Kennst du etwa einen, der seinem Namen gleicht?“; Es wird auch berichtet: „Wer zehnmal‚ ´O Allah` sagt, dem wird gesagt: Hier bin ich mein Diener, sag was du brauchst und Ich will es dir gewähren.“ und „Wer bei der Niederwerfung zehnmal `ya rabb` (Oh mein Herr) sagt, dem wird genauso geantwortet.“

b. Ibn Abi Amir zitiert Muawyieh Ibn Ammar: „Wenn jemand nach dem Pflichtgebet dreimal Folgendes sagt, und dann Allah (t) um etwas bittet, dessen Bitte wird erfüllt:“Oh Du, der alles macht, was er will, und niemand außer Dir macht, was er will.“
c.Und für die Vermehrung des Unterhalts sollte man dies nach dem Morgengebet lesen: „Subhana Allahi al-adhimi wa bihamdihi astaghfirul allaha wa as’aluhu min fadhlihi“ (Gepriesen sei Allah und alles Lob gebührt ihm. Ich bitte Allah um Vergebung und bitte um seine Gnade).

4. Die Bedeutung des Ortes für einen Dua

a. Dua neben dem Schrein des Imam Al-Hussein (a). Imam Al-Sadiq (a) sagte: „Wer etwas von Allah (t)braucht, sollte sich beim Kopf des Imam Al-Hussein (a)stellen und sagen: „Oh Aba Abdullah! Ich bezeuge, dass du meine Position siehst, und meine Worte hörst, dass du lebst und bei Allah (t) von besonderem Ansehen bist. Darum bitte Du deinen und meinen Herren um das Decken meines Bedarfs.“
b. Dua neben dem Schrein des Imam Al-Hadi (a). Es wird von einer Person erzählt, die ein Jahreseinkommen vom Kalifen bekam, das dann für ein paar Jahre eingestellt wurde. Diese Person ging zu Imam Al-Hadi (a) und erzählte ihm die Geschichte und bat ihn, beim Kalifen zu intervenieren. In der Nacht kam der Gesandte des Kalifen und sagte, dass er zum Hofe kommen solle. Als er am Hof ankam, fragte er den Mann am Tor: War Ali Bin Mohammad Al-Hadi (a) hier? Er sagte: Nein. Schließlich erreichte er den Saal, wo der Kalif ihn herzlich empfing und ihn neben sich sitzen ließ. Der Kalif ordnete an, ihm alles auszuzahlen, was ihm ein paar Jahre vorenthalten wurde. Der Mann ging nach Hause. Der Wärter am Tor, wessen Name „Fatah“ ist, sagte zu ihm: Bitte sag Imam Al-Hadi (a), dass er mir den gleichen Dua lehren solle, den er dir lehrte.

Der Mann ging zu Imam Al-Hadi (a) und als der Imam sein fröhliches Gesicht erblickte, sagte er: „Du siehst glücklich aus, es scheint als seiest du zufrieden“. Er sagte: Ja, aber man sagte mir, dass du gar nicht beim Kalifen gewesen bist. Er sagte: „Allah (t) lies uns daran gewöhnen, dass wir uns in wichtigen Angelegenheiten nur an Ihn wenden und nur Ihn um etwas bitten. Ich fürchtete dies zu ändern, und dass Er dann auch ändert, was ich habe.“ Der Mann sagte: Fatah bittet dich darum, dass du ihm den gleichen Dua lehrst. Der Imam (a) sagte daraufhin: „Fatah sympathisiert mit uns nur im Offenbaren, aber nicht im Verborgenen. Dua hat eine Voraussetzung und die ist die Liebe zu Ahlul Bait. Aber dieser Dua verrichte ich sehr oft, und wenn ich einen Bedarf habe, er wird dann gedeckt. Ich bat Allah den Erhabenen, jeden der es nach mir bei meinem Grab liest, zu erhören. Dieser Dua ist:

„Ya uddati indal udad wa ya radscha’i walmu’tamadu wa ya kahfi walsanadu wa ya wahidu ya ahadu wa ya qul huwa allahu ahadun as’aluka allahumme bihaqi mann chalaqtahu min chalqika wa lam tadschael fi chalqike mithlehum ahadan an tussali aleyhim wa an tef`al bi kadha wa kadha. (statt kadha kadha fügt man nun seine Bitte ein.“

O mein Beistand im Alter! O meine Hoffung und mein Vertrauen. O meine Zuflucht und meine Hilfe! O Du der Eine, der Einzige! O „Sprich: Allah ist der Eine Gott! O Allah! Ich bitte dich bei dem Anrecht jener, denen (Mohammad und seine Nachkommenschaft) Du niemanden unter Deinen Geschöpfen ähneln ließest, dass Du Deine Segnungen ihnen sendest, und, dass Du mit mir so und so.

Imam Al-Hadi (a) sagte: „Dua wird nur erfüllt, wenn es eine Liebe zu Ahlul Bait gibt.“ Ferner ist diese Liebe eine Voraussetzung für alle obligatorischen und empfohlenen Handlungen, damit sie von Allah (t) akzeptiert werden.
5. Zusammenhang zwischen guten Taten und Dua

a. Nach dem Gebet: Imam Ali (a) überliefert vom heiligen Propheten (s): „Wer ein Pflichtgebet vollzieht und dann einen Dua liest, dem wird sein Dua erfüllt.“ Imam Al-Sadiq (a) sagte: „Allah machte euch das Gebet zur Pflicht zu den Zeiten, die Ihm am Liebsten sind. So bittet Allah um euren Bedarf nach euren Pflichtgebeten.“
b. Dua eines Bedürftigen: Wenn einem Bedürftigen etwas gegeben wird, so wird der Dua des Bedürftigen erfüllt. Imam Zainul Abidin (a) pflegte seinem Dienstboten, der die Aufgabe hatte, Almosen an Arme zu geben, immer Folgendes zu sagen: „Halte kurz an vor dem Bedürftigen, damit er einen Dua lesen kann.“

6. Wie man Almosen gibt

Wenn Imam Zainul Abidin (a) Almosen gab, küsste er seine Hand. Man fragte ihn nach dem Grund für dieses Handeln und er (a) sagte: „Bevor das Almosen die Hand des Bedürftigen erreicht, wird es erst in Allahs Hand gelegt.“ Imam Ali (a) sagte: „Wenn ihr den Bedürftigen gebt, sollte der Gebende seine Hand zu seinen Mund zurückführen und sie küssen, denn Allah (t) nimmt sie, bevor sie in die Hand des Bedürftigen fällt; Allah (t) der Erhabene nimmt die Almosen.“ Der heilige Prophet (s) las dazu: „Wissen sie denn nicht, dass Allah allein von Seinen Dienern Reue akzeptiert und die Almosen nimmt, und dass Allah der Allvergebende, der Barmherzige ist?“16 Imam Al-Sadiq (a) sagte „Vermehre deinen Unterhalt durch Almosenspenden.“

Eines Tages sagte Imam Al-Sadiq (a) zu seinem Sohn Mohammad (a): „Mein Sohn, wie viel Geld ist noch bei dir übrig?“ Er antwortete: „vierzig Dinar.“ Der Imam (a): „So nimm sie heraus und gebe sie als Almosen Allah zuliebe.“ Der Sohn: „Wir haben nichts mehr übrig, außer diese.“ Der Imam (a): „Gib sie als Almosen, denn Allah (t) wird sie ersetzen, weißt du denn nicht, dass es für alles einen Schlüssel gibt und der Schlüssel für die Versorgung die Almosen ist? So gib sie doch als Almosen.“

Der Sohn des Imams (a) tat es. Kaum zehn Tage vergingen, bis jemand dem Imam (a) vierzigtausend Dinar schickte. Der Imam (a) sagte: „Die Almosen tilgen die Schulden und hinterlassen Segen.“ Imam Al-Baqir (a) sagte: „Die Almosen wenden siebzig Beschwerden dieser Welt und einen schlechten Tod ab. Ein Almosenspender wird mit Sicherheit keinen schlechten Tod sterben.“
7. Arten der Almosen

Almosen werden in fünf Kategorien eingeteilt:

    a. Almosen des Wohlstands, worauf wir vorher eingegangen sind.
    b. Almosen des Ansehens; bestehend darin, dass eine Person mit hohem Ansehen interveniert, um einem Gläubigen zu helfen.
    c.Almosen der Weisheit (durch Beratung und Beistand). Diesbezüglich sagte der heilige Prophet (s): „Gebt eurem Bruder Almosen in Form von Wissen, das ihn rechtleitet und in Form eines Ratschlags, der ihn stützt.“
    d. Almosen der Zunge; äußert sich darin, dass man Streitigkeiten schlichtet und wieder Frieden stiftet. Im Quran steht hierzu: „Nichts Gutes findet sich in den meisten ihrer vertraulichen Gespräche, außer wenn jemand zu einem Almosen oder einer guten Tat oder einer Aussöhnung zwischen den Menschen aufruft. Und wer dies im Trachten nach Allahs Huld tut, wahrlich, dem werden Wir gewaltigen Lohn geben.“17
    e. Almosen des Wissens; besteht darin, dass man sein Wissen an andere weitergibt, die ein Recht darauf haben. Hierzu sagte der heilige Prophet (s): „Ein Almosen ist es auch, wenn man sich Wissen aneignet und es den Menschen weitergibt.“, und „Die Almosensteuer des Wissens ist, dieses Wissen jene zu lehren, die es nicht wissen.“

8. Der Wert des Wissens und die Pflichten der Gelehrten

Der heilige Prophet (s), Imam Al-Ridha (a), und Imam Ali (a) sagten: „Das Streben nach Wissen ist die Pflicht eines jeden Muslims und einer jeden Muslima.“, „Daher suche das Wissen an seiner Quelle und übernehmt es von jenen, die es haben.“, „Denn dessen (Wissens-) Weitergabe um Allah (t) willen ist eine gute Tat, und es zu erstreben, ist Gottesdienst, und es zu lernen, ist Lobpreisung Allahs des Erhabenen, und es umzusetzen ist Jihad.“, „Wissen ist der Leiter des Handelns, und das Handeln unterliegt dem Wissen.“, „Glücklich ist der Mensch dem Allah (t) die Segen des Wissens nicht vorenthält“.

Folglich sind Wissen und Handeln untrennbar miteinander verbunden und ihre Trennung führt zu ihrer Bedeutungslosigkeit. Die himmlischen Bücher und die heiligen Propheten wurden aus diesem Grund gesandt. Suret Al-Talaq (65) Vers (12) besagt: „Allah ist es, Der sieben Himmel erschaffen hat und von der Erde das gleiche. Der Befehl steigt zwischen ihnen herab, damit ihr wisst, dass Allah Macht über alle Dinge hat, und dass Allah über alle Dinge weiß.“ Dieser einzelne Vers ist absolut ausreichend, um die Bedeutung und die Wichtigkeit des Wissens über den Monotheismus zu beweisen. Der Quran sagt: „Und die Dschinn und die Menschen habe Ich nur erschaffen, damit sie Mich anbeten“18

Dieser Vers ist ebenfalls ausreichend genug um die Wichtigkeit des Gebets und der Hingabe zu belegen. Daher sollte der Mensch sich nur diesen zwei Sachen hingeben. An dieser Stelle wollen wir nun das Augenmerk darauf lenken, dass zwischen diesen zwei „Schätzen“ bzw. Wissen und Gottesdienst das Wissen wertvoller angesehen wird als der Gottesdienst: „Der Verdienst (arab. Ϟπϓ) des Wissenden ist Allah lieber als der Verdienst des Gottesdieners“, „Der Verdienst eines Wissenden gegenüber einem Anbeter ist wie der Verdienst des Mondes gegenüber den Sternen in der Vollmond-Nacht.“ Der Prophet (s) sagte: „Oh Ali, der Schlaf eines Wissenden ist besser als der Gottesdienst eines Anbeters. Oh Ali, zwei Niederwerfungen (Raka’at), die ein Wissender betet, sind besser als siebzig Niederwerfungen, die ein Anbeter betet.“

Ein Wissender sollte sich nicht mit seinem Wissen zufrieden geben oder seinen Dienst an Allah, dem Erhabenen, vernachlässigen, sonst würde sein Wissen unbrauchbar werden, denn das Wissen ist wie ein Baum und der Gottesdienst seine Frucht. Der Wert eines Baumes liegt in seinen Früchten oder er ist nur noch als Brennholz zu gebrauchen. Daher sollte ein Gläubiger beides besitzen. Dennoch ist Wissen wertvoller, da es die Basis des Handelns ist und laut Quran steht das Wissen über dem Handeln und das Handeln unterliegt dem Wissen. Diese führende Rolle des Wissens bringt zwei Pflichten mit sich.

a. Du hast Allah (t), den Einen, welchen du anbetest, anzuerkennen. Denn man kann keinen unbekannten Gott anbeten und Ihm folgen.
b. Du musst deine Pflichten gegenüber Allah (t) wissen, und wie du Ihm folgen und Ihn verehren kannst.

Ein Wissender wurde einmal gefragt, was besser sei: das Wissen oder das Handeln? Er sagte: Wissen ist besser für einen ignoranten Menschen und das Handeln für einen gebildeten Menschen. Außerdem wird das Wissen ohne Handeln am Tag des Jüngsten Gerichts nicht nur keinen Wert haben, sondern auch noch eine Last sein für den Wissenden. Habt ihr denn nicht den heiligen Propheten (s) Folgendes sagen hören? „Die Bewohner der Hölle werden unter dem schlechten Geruch eines Wissenden leiden, der sein Wissen nicht gebraucht. Der meist reuende Mensch unter den Einwohnern der Hölle ist jener, der einen anderen auf den Weg Allah des Erhabenen einlud, und dieser die Einladung annahm und akzeptiert hat und Allah (t) gehorcht hat, so gewährte ihm Allah (t) den Eintritt ins Paradies, und den Einladenden ließ Er in die Hölle eintreten, da er sein Wissen nicht gebrauchte und seinen Launen folgte.“

Sa`id Ibn Hischam überlieferte von Imam Al-Sadiq (a), dass er über diesen Vers: „So wurden sie kopfüber hineingeworfen, sie und die Verirrten“19 Folgendes sagte: „Die Verirrten sind jene, die die Wahrheit erkannten, aber dagegen handelten.“ Ebenso sagte der Imam (a): „Erlernt was immer ihr wollt, Allah (t) wird euch keinen Nutzen durch Wissen geben, bis ihr nicht danach handelt, denn die Wissenden bemühen sich um die Wahrung und die Ignoranten um die Erzählung.“ Über den Wert des Wissens und der Wissenden gibt es viele Hadithe und auch Verse im Quran wie z. B.: „Bezeugt hat Allah, dass es keinen Allah außer Ihm gibt, und auch die Engel und die Inhaber des Wissens.“20 und: „Sind etwa diejenigen, welche wissen, und jene, welche nicht wissen, einander gleich? Es erinnern sich diejenigen mit Herz (Verstand).“21 Imam Al-Sadiq (a) sagte: „Wenn der Tag des Gerichts kommt, werden alle Menschen an einem Ort versammelt; Waagen werden ihre Taten messen. Dann werden das Blut des Märtyrers und die Tinte der Wissenden gewogen, und die Tinte der Wissenden überwiegt das Blut des Märtyrers.“

In der Deutung dieses Hadith sagte ein Gelehrter: Das Geheimnis hinter dieser Überlegenheit ist, dass das Blut des Märtyrers nach seinem Tod keinem Nutzen bringt, wo jedoch die Tinte des Stiftes des verstorbenen Wissenden anderen noch Nutzen bringt. Imam Al-Sadiq (a) sagte auch: „Wenn ein Gläubiger stirbt und ein einziges Papier mit Wissen hinterlässt, so wird dieses Stück Papier ein Schutz zwischen ihm und der Hölle sein. Und für jeden Buchstaben darauf wird Allah (t) ihm im Paradies eine Stadt geben, die siebenmal größer ist als diese Welt.“ Mit Wissen sind nicht jene wissenschaftlichen Angelegenheiten gemeint, die erlernt und diskutiert werden, sondern das Wissen, das die Gottesfurcht in einem steigert und uns zu guten Taten animiert, die uns im Jenseits nutzen werden. Der heilige Quran beschreibt die gebildeten Menschen wie folgt: „Es sind die Wissenden unter Seinen Untergebenen, die Allah fürchten“22

In diesem Vers beschreibt Allah (t) den Wissenden als jemanden der Allah (t) fürchtet. Deshalb ist jemand, der Allah (t) nicht fürchtet, folglich unwissend. In Suret Al-Zummar (39), Vers (9) steht: „Ist etwa jener, der zu Allah in den Nachtstunden -sich niederwerfend und stehend -betet, der sich vor dem Jenseits fürchtet und auf die Barmherzigkeit seines Herrn hofft (einem Ungehorsamen gleich)? Sprich: „Sind solche, die wissen, denen gleich, die nicht wissen?“ Weiter lesen wir in Suret Al-Ma’ida (5), Vers (82): „…weil unter ihnen Priester und Mönche sind und weil sie nicht hochmütig sind.“ Jesus (a) sagte: „Der Armseligste unter den Menschen ist jener, der für sein Wissen bekannt aber für seine Taten unbekannt ist.“ Er (a) sagte auch: „Ich sah einen Stein, auf dem stand: Dreh mich um. Als ich ihn umdrehte, war eine Inschrift zu sehen, die besagt: Jemand, der nicht nach seinem Wissen handelt, der wird vergebens nach dem, was er nicht weiß, streben, und was er wusste, wird zurückgewiesen.“
9. Pflichten des Schülers gegenüber seinem Lehrer

Bisher haben wir die Pflichten des Wissenden gegenüber Allah (t) beschrieben, und nun ist es an der Zeit über die Pflichten des Schülers gegenüber seinem Lehrer zu erfahren. Abdullah Ibn Al-Hussein überlieferte von seinem Großvater (a): „Das Rechte des Lehrers gegenüber seinem Schüler sind:

a. Der Schüler sollte seinem Lehrer nicht zu viele Fragen stellen
b. Dem Lehrer nicht die Antwort vorweg nehmen,
c. Wenn der Lehrer zu antworten ablehnt, soll der Schüler nicht darauf beharren,
d. Wenn es dem Lehrer nicht gut geht, sollte der Schüler ihn nicht um etwas bitten,
e. Der Schüler sollte nicht mit dem Finger auf den Lehrer zeigen,
f. Er sollte nicht mit anderen in der Sitzung des Lehrers sprechen,
g. Er sollte ihm nicht widersprechen, indem er sagt: Jemand hat das Gegenteil von dem, was Sie sagen, behauptet,
h. Er sollte nicht die Geheimnisse des Lehrers bloßstellen. Er sollte nicht über den Lehrer lästern,
i. Er sollte den Respekt zum Lehrer sowohl in seiner Gegenwart als auch in seiner Abwesenheit wahren,
j. Er sollte, wenn er den Anwesenden grüßt, den Lehrer besonders herzlich grüssen,
k. Er sollte höflich und ruhig vor dem Lehrer sitzen,
l. Er sollte nicht von der langen Begleitung seines Lehrers gelangweilt sein, da der Lehrer wie eine Palme ist, auf deren Früchte man wartet, um sie zu ernten.

Und der Wissende hat den Status eines fastenden, strebenden und auf den Weg Allahs, des Erhabenen, sich bemühenden Menschen. Wenn der Wissende verstirbt, wird eine Lücke im Islam entstehen, die bis zum Jüngsten Tage nicht geschlossen wird. Und jener, der nach Wissen strebt, wird bei seiner Beerdigung von siebzigtausend Engeln begleitet.
10. Arten des Wissens

Imam Al-Sadiq (a) sagte: „Ich stellte fest, dass alles menschliche Wissen in vier Kategorien eingeteilt werden kann:

a. die erste ist, Allah (t) zu kennen,
b. die zweite ist zu wissen, was Allah (t) aus dir gemacht hat,
c. die dritte ist zu wissen, was Allah (t) von dir erwartet,
d. und die vierte ist zu wissen, was dich von deiner Religion trennt.“

11. Die Notwendigkeiten des Lebens und die Umgangsformen

Nach den Notwendigkeiten des Lebens zu streben, ist keine Sünde, sondern wird als Allahs Anbetung betrachtet. Der heilige Prophet des Islams (s) sagte: „Jemand, der sich um den Lebensunterhalt seiner Kinder bemüht, ist wie ein Sichbemühender auf Allahs Weg“. Er (s) sagte auch: „Verflucht sei derjenige, der die Versorgung seiner Kinder versäumt.“ Und Imam Al-Sadiq (a) sagte diesbezüglich: „Ein Mensch hat sich mit vielen Sünden belastet, wenn er die Versorgung seiner Kinder versäumt.“ Man sollte beachten, dass hierzu verschiedene Regeln einzuhalten sind: Erstens, man sollte eine erlaubte Arbeit nachgehen, und unerlaubte zweifelhafte Arbeit unterlassen. Der heilige Prophet (s) sagte dazu: „Wem es egal ist, wie er das Geld verdient, so ist auch Allah (t) egal von wo Er ihn ins Feuer eintreten lässt.“

Zweitens sollte man zufrieden sein mit dem, was man verdient. Drittens, man sollte der Habgier abschwören, da sie zu üblen oder gar rechtswidrigen Taten verleitet. Sicher ist, dass die Versorgung unter den Untergebenen Allahs aufgeteilt wurde. Daher wird er weder durch Habgier vermehrt noch durch Zufriedenheit vermindert. Es wird von den unfehlbaren Imamen (a) überliefert: „Wem sitzend nicht gegeben wird, dem wird stehend nicht gegeben.“ Der heilige Prophet (s) sagte bei seiner Abschieds-Hadj: „Oh Ihr Menschen! Jede Tat, von der ich weiß, dass sie euch dem Paradies nähert und von der Hölle entfernt, habe ich euch prophezeit und zu deren Umsetzung ermutigt, und jede Tat, die euch der Hölle nähert und vom Paradies

entfernt, davor habe ich euch gewarnt und euch verboten. Wisset, dass Gabriel in mein Herz eingab: „Keine Seele stirbt, ohne dass sie ihre volle Versorgung (Rizq) bekäme. Seid bescheiden in euren Forderungen, und das lange Warten auf eure Versorgung soll euch nicht dazu verleiten, dass ihr sie (auf unrechtmäßigem Wege) erwirbt und Allah (t) gegenüber ungehorsam seid. Wahrlich Allah (t) hat die rechtmäßige Versorgung unter den Menschen aufgeteilt und nicht die unrechtmäßige Versorgung. So kommt demjenigen, der Allah (t) fürchtete und Ihm geduldig war, Allahs Versorgung zu. Und wer die Grenzen überschreitet und hastig seine Versorgung auf unrechtmäßigem Wege verdient, dem wird dies von seiner rechtmäßigen Versorgung abgerechnet und er muss am Tag des Jüngsten Gerichts darüber Rechenschaft ablegen.“

Was die Ausgaben betrifft, so gilt hierbei ebenfalls bescheiden und sparsam mit seinem Verdienst umzugehen und nicht verschwenderisch zu sein, da Allah (t) im heiligen Quran sagt: „Siehe, die Verschwender sind Satans Brüder, und Satan war seinem Herrn undankbar.“23 und: „Wer verschwenderisch ist, den wird Allah (t) verarmen.“ Folgende Pflichten hat man gegenüber sich selbst und seinen Familienangehörigen:
11.1. Gegenüber sich selbst

Man sollte vermeiden übermäßig zu essen, denn der heilige Prophet (s) sagte: „Es reicht dem Menschen wenige Bissen, um ihn am Leben zu erhalten. Wenn er nun was zu essen braucht, dann sollte er ein Drittel seines Magens fürs Essen verwenden, den zweiten Drittel für das Trinken und den letzten Drittel für das Atmen.“ Völlerei bewirkt folgende Schäden:

a. sie verursacht Hartherzigkeit,
b. sie hält von der Anbetung Allahs des Erhabenen ab,
c. sie stört die Aufmerksamkeit beim Gebet,
d. sie hält von den empfohlenen Gebeten nach Mitternacht ab.

11.2. Gegenüber der Familie

Man sollte gegenüber seinen Familienangehörigen auch das Maß halten und nicht zu streng zu ihnen sein, sondern nachsichtig mit ihnen sein. Versprechen, die man gibt, müssen eingehalten werden, um die Familie glücklich zu machen. Von Imam Musa Al-Kadhim (a) wird überliefert: „Wenn ihr Versprechen gegenüber Kindern macht, so haltet sie, denn in ihren Augen seid es ihr, die ihnen die Versorgung sichert und Allah (t) wird wegen nichts wütender, als wegen der Frauen und Kinder.“
11.3. Gegenüber den Eltern

Respekt gegenüber den Eltern, besonders der Mutter gegenüber, obliegt jedem Muslim. In diesem Zusammenhang sagte Imam Al-Sadiq (a): „Die besten Taten sind: Das Gebet zu seiner Zeit und die Güte zu den Eltern und das Sichanstrengen (Jihad) für die Sache Allahs.“ Ein Mann kam zum heiligen Propheten (s) und sagte: „Gibt es einen Weg für mich, um Buße zu tun?“ Der heilige Prophet (s) antwortete: „Ist einer deiner Eltern noch am Leben?“ Er sagte: „Ja. Mein Vater.“ Der heilige Prophet (s) sagte dann: „So gehe und sei gütig zu ihm.“ Als der Mann fort ging, sagte der heilige Prophet (s): „Wäre es doch seine Mutter gewesen, (wäre es besser für ihn gewesen).“ Der Prophet (s) sagt auch: „Jemand, der sich ein langes Leben und die Vermehrung seiner Versorgung wünscht, sollte die Beziehung zu seinen Eltern pflegen, denn die Beziehung zu ihnen aufrecht zu erhalten, heißt Allah (t) zu gehorchen.“
12. Die gegenseitigen Rechte der Eltern und Kinder

Ein Kind sollte seine Eltern niemals mit dem Vornamen ansprechen, noch sollte er vor ihnen gehen, noch vor ihnen Platz nehmen. Ein Mann ging zum heiligen Propheten (s) und fragte ihn: „Was sind die Rechte meines Kindes?“ Und der heilige Prophet (s) antwortete: „Wähle einen guten Namen für das Kind aus. Lehre ihm gutes Benehmen und bereite ihm für eine gute Zukunft.“ Der Prophet (s) sagte auch: „Ein gutes Kind ist eine Quelle des Glücks für den Vater.“ Es wird von ihm (s) berichtet: „Ein Kind ist für den Vater eine Duftblume von Allah (t), und meine Duftblumen sind Al-Hassan und Al-Hussein, die ich nach den beiden Enkeln der Bani Israel, Shabr und Shubair benannte.“

Wurde Imam Zainul Abidin (a) davon unterrichtet, dass er Vater wurde, so fragte er niemals nach dem Geschlecht des Kindes, sondern fragte, ob das Kind gesund und ohne Fehlbildungen war. Wenn die Antwort positiv war, so sagte er (a): „Gelobt sei Allah, der von mir nichts Verunstaltetes schuf.“ Und von Imam Al-Sadiq (a) wird überliefert: „Allah (t) erbarmt sich des Vaters, der eine große Liebe für seine Kinder hat.“ Er (a) sagt auch: „Liebt die Kinder und seid barmherzig zu ihnen und wenn ihr ihnen etwas versprochen habt, so haltet es, denn in ihren Augen seid ihr ihre Versorger.“

Der heilige Prophet (s) legte jeden Morgen seine Hand auf den Kopf seiner Kinder und Enkelkinder. Als er eines Tages mit Menschen zusammen betete, verkürzte er die letzten zwei Niederwerfungen (Raka’at), und als das Gebet zu Ende war, fragten ihn einige: „O Gesandter Allahs! Du hast das Gebet verkürzt, hast du eine Offenbarung bekommen?“ Der heilige Prophet (s) sagte: „Was ist falsch daran?“ Sie sagten: „Du hast die letzten zwei Niederwerfungen verkürzt.“ Der heilige Prophet (s) antwortete: „Habt ihr denn nicht das Weinen des Kindes gehört?“
13. Der Segen Töchter zu haben

Der heilige Prophet (s) sagte: „Wer drei Töchter oder drei Schwestern versorgt, dem gebührt das Paradies.“ Imam Al-Sadiq (a) sagte: „Abraham (a) bat Allah (t) darum, ihm eine Tochter zu geben, die nach seinem Tod um ihn weint und trauert.“, und „Wer gegen sein Kind einen Dua spricht, den wird Allah (t) mit Armut bestrafen.“ Er (a) sagte auch: „Mädchen sind eine Wohltat und Jungen ein Segen, und für Wohltaten wird man belohnt und für den Segen muss man sich verantworten.“ Ein Mann, der Vater eines Mädchens geworden war, sah verärgert aus. Da sagte Imam Al-Sadiq (a): „Was würdest du tun, wenn Allah (t) zu dir sprechen würde: Soll ich für dich wählen oder möchtest du wählen?“ Er sagte: „Ich würde sagen: O Allah! Wähle du!“ Der Imam (a) sagte: „Nun hat Allah (t) für dich ein Mädchen gewählt.“
14. Die Rechte der Frauen

Der heilige Prophet (s) sagte: „Gabriel betonte permanent die Rechte der Frauen, so dass ich dachte, dass eine Scheidung verboten wäre, außer für den Fall, dass sie eine Abscheulichkeit begingen.“ Er (s) sagte auch: „Das Recht der Frau gegenüber ihrem Mann ist, dass er ihren Hunger stillt, ihre Blöße bedeckt und ihre Mängel nicht bloßstellt; und wenn er dies tut, so hat er bei Allah (t) ihre Rechte bewahrt.“
15. Vorzüge des Gottvertrauens

Auf Allah (t) zu vertrauen, ist die Eigenschaft der Rechtschaffenen. Es sind jene, die sich von den Fesseln der materiellen Welt befreit haben, und deren Sorgenwolken verschwinden und an ihrer Stelle tritt ein Gefühl der Sicherheit. Im heiligen Quran sagt Allah (t): Und wer auf Allah vertraut, dem ist Er genug.“24; ebenso in Suret Aali-Imran: „Diejenigen, zu denen die Leute sagten: »Passt auf! Die Leute haben sich bereits gegen euch zusammengeschart: Nehmt euch vor ihnen in Acht! « Diese wurden im Glauben nur stärker und sprachen: »Uns genügt Allah. Er ist unser bester Garant! « Sie kehrten mit Allahs Gnade und Huld zurück, ohne dass sie ein Übel getroffen hätte.“25 Es wird von Imam Al-Sadiq (a) überliefert: „Wer um seine Versorgung besorgt ist, dem wird eine Sünde notiert.“

Eine Überlieferung von Imam Al-Sadiq (a) beinhaltet: „Gabriel (a) kam zum heiligen Propheten (s) und sprach: O Gesandter Allahs! Allah hat mich mit einem Geschenk geschickt, das Er niemanden vor dir gegeben hat.“ Der heilige Prophet (s) fragte: „Und was ist es?“ Gabriel (a) antwortete: „Es ist die Geduld.“, „Und etwas besseres als dies.“ Und der heilige Prophet (s) fragte: „Was ist es? Gabriel (a) sagte: Die Bescheidenheit.“, „Und etwas besseres als dies.“ Und der heilige Prophet (s) fragte: „Was ist es?“ Gabriel (a) sagte: „Die Zufriedenheit.“ „Und etwas besseres als dies. Der heilige Prophet (s) fragte: „Was ist es?“ Gabriel (a) sagte: „Die Enthaltsamkeit.“ „Und etwas besseres als dies.“ Der heilige Prophet (s) fragte: „Was ist es?“ Gabriel (a) sagte: „Die Treue“. „Und etwas besseres als dies.“ Der heilige Prophet (s) fragte: „Was ist es?“ Gabriel (a) sagte: „Die Gewissheit.“, „Und etwas besseres als dies.“ Der heilige Prophet (s) fragte: „Was ist es?“ Gabriel (a) sagte: „Dieser Pfad ist das Vertrauen auf Allah (t).“ Eine der Offenbarungen an dem Propheten David (a) besagt Folgendes: „Wer nur auf Mich vertraut, dem werde ich genug sein“.
16. Über die Unangemessenheit, von anderen etwas zu erbitten

Der heilige Prophet des Islams (s) sagte dazu: „Die Zeugenaussage eines Bettlers wird nicht akzeptiert“.26 Imam Al-Sadiq (a) sagte: „Wenn ein Mensch nichts von jemand anderem erbittet, so ist dies ein Beweis seiner Gottesergebenheit“. Er (a) sagt auch: „Wenn ein Erbittender wüsste, was für eine schwere Bürde auf ihn lastet, würde niemand mehr etwas von anderen erbitten. Und wenn eine Person, von der etwas erbeten wird, wüsste, was für eine schwere Bürde auf ihr lastet, wenn sie (den Erbittenden) abweist, würde sie niemanden mehr abweisen.“

Dies ist ein Hinweis auf den schwachen Glauben eines Menschen, welcher andere um etwas bittet. Wohingegen der starke Glaube eines Menschen, der auf Allah (t) allein vertraut und von niemand anderem sich etwas erhofft. In diesem Zusammenhang sagt der heilige Quran: „Und die meisten von ihnen glauben nicht an Allah, ohne Ihm (zugleich) Gefährten zur Seite zu stellen.“27 Imam Al-Sadiq (a) sagte auch: „Unsere Anhänger sind jene, die um Nichts bitten, auch wenn sie verhungern“. Es wird darüber hinaus überliefert, dass Imam Zainul Abidin (a) am Tag von Arafah Menschen betteln sah. Daraufhin sagte er: „Dies sind die schlechtesten Menschen; die Menschen wenden sich an Allah (t), und sie hingegen wenden sich an die Menschen.“

Der heilige Prophet (s) sprach zu seinen Anhängern: „Wollt ihr euch mir gegenüber verpflichten?“ Und sie sprachen: „Oh Gesandter Allahs! Wir verpflichten uns dir gegenüber. Und der heilige Prophet (s) sagte: „Ihr verpflichtet euch, dass ihr andere niemals um etwas bittet.“ Ab dem Tag war es so, dass wenn jemanden etwas herunter fiel, er es selber aufhob und niemanden sonst darum bat, es für ihn aufzuheben. Der heilige Prophet (s) sagte auch: „Wenn jemand von euch ein Seil nehmen und damit ein Bündel Brennholz auf seinen Rücken tragen würde, um es dann zu verkaufen und seinen Bedarf zu decken, wäre es besser für ihn als zu betteln.“

Einer der Gefährten des heiligen Propheten (s) wurde arm. Seine Frau schickte ihn deshalb zum heiligen Propheten (s), um ihn um Hilfe zu bitten. Der Mann kam zum heiligen Propheten (s) und dieser sagte: „Wer uns um etwas bittet, dem geben wir, und wer darauf verzichtet, den bereichert Allah“. Der Mann sagte sich: „Ich bin sicher, dass der heilige Prophet (s) mich damit meinte.“ Er ging zu seiner Frau zurück und erzählte ihr Alles. Seine Frau sagte: „Der Gesandte Allahs ist ein Mensch wie jeder andere. Geh und berichte ihm von deiner Notlage.“ Er ging nochmals zu dem heiligen Propheten (s). Als der heilige Prophet (s) ihn sah, sagt er das Gleiche zu ihm.

Dies wiederholte sich dreimal und der Mann, der diese Worte vom heiligen Propheten hörte, ging fort, lieh sich eine Axt und ging in die Berge. Er stieg auf den Berg, um Feuerholz zu sammeln. Er brachte das Feuerholz in die Stadt und tauschte es gegen Mehl ein. Am nächsten Tag ging er wieder in die Berge. Dieses Mal brachte er mehr Feuerholz und verkaufte es. Er machte dies für einige Tage, bis er eine Axt kaufen konnte. Einige Zeit später kaufte er zwei Kamele und er wurde vermögend. Dann kam er zu dem heiligen Propheten und erzählt ihm Alles. Da sagte der heilige Prophet (s) zu ihm: „Ich sagte dir doch, wer uns um etwas bittet, dem geben wir, und wer darauf verzichtet, den bereichert Allah.“
17. Über die Unangemessenheit, einen Bettler abzuweisen

Der heilige Prophet (s) sagte: „So gebe dem Bettler Kleinigkeiten oder lasse ihn mit Güte und Barmherzigkeit gehen, da (manchmal) jemand, der weder Mensch noch Jinn ist, zu euch kommt, um zu sehen, was ihr mit Allahs Segen macht.“ Der heilige Prophet (s) sagte auch: „Klopft in der Nacht ein Bettler an eure Tür, so weist ihn nicht ab.“
18. Über die Umgangsformen beim Spenden

Imam Ali Ibn Al-Hussein (a) sagte: „Das Almosen der Nacht löscht den Zorn Allahs.“ Imam Al-Sadiq (a) wurde gefragt, wem wir Spenden zukommen lassen sollten: den Bettlern oder den nahen Verwandten. Der Imam antwortete: „Gebt den Verwandten,

denn es bringt eine höhere Belohnung.“ Von Imam Al-Baqir (a) wird überliefert: „Wenn du etwas am Donnerstag spenden möchtest, so hebe es dir bis Freitag auf.“
19. Die Extras des Leben

Die Extras des Lebens sind eine schwere Last auf den Schultern des Menschen, denn was unrechtmäßig in diesem Leben ist, bringt eine Strafe mit sich und das, was rechtmäßig war, wird ihm angerechnet. Abdullah Ibn Omar sagte: Ich hörte den heiligen Propheten (s) Folgendes sagen: „Meine Umma wird auf Erden in drei Gruppen eingeteilt: Die Erste Gruppe mag nicht das Ansammeln und Anhäufen von Geld; und trachtet nicht danach, es zu erwerben und zu horten; auf Erden sind sie zufrieden damit, ihren Hunger zu stillen und ihre Blöße zu bedecken. Ihre Bereicherung ist für sie das Jenseits. Diese sind jene, die sicher sind und es gibt keinen Grund zur Sorge um sie und sie werden nicht traurig sein. Die zweite Gruppe mag das Ansammeln von Geld auf ehrliche und beste Art und Weise; sie halten damit ihre Beziehung zu den Verwandten aufrecht, und sind gerecht damit zu ihren Geschwistern, und sind gütig damit zu den Armen. Und das Beißen in einen Stein bevorzugen sie als einen Dirham unrechtmäßig zu erwerben oder es jemandem vorzuenthalten, der darauf einen Anspruch hätte, und es bis zu seinem Tode zu behalten. Diese sind jene, wenn etwas gegen sie vorgetragen wird, so werden sie bestraft und wenn ihnen vergeben wird, so werden sie sicher sein. Die Dritte Gruppe mag das Ansammeln von Geld auf rechtmäßige und unrechtmäßige Weise; diese enthalten sich damit ihrer Pflichten. Wenn sie es ausgeben, (dann) im Übermaß und verschwenderisch, und wenn sie es behalten, (dann) aus Geiz und Habsucht; diese sind jene, deren Herzen an die Welt gefesselt sind, bis sie aufgrund ihrer Sünden in die Hölle eintreten.“

Der heilige Prophet (s) sagte auch: „Ein Diener (Allahs des Erhabenen), der auf unrechtmäßige Weise Geld verdient, wird nicht belohnt, wenn er davon spendet, und nicht gesegnet, wenn er davon ausgibt, und es bringt ihn nur ins Feuer, wenn er es hinterlässt.“
20. Die üblen Folgen beim Anhäufen von Vermögen

Sei dir dessen bewusst, dass jemand, der versucht, Vermögen anzuhäufen, ein Verlierer und ein unkluger Mensch ist. Folgende Ursachen liegen dem zugrunde:

a. Er hat sich selbst geirrt, indem er sein ganzes Leben damit verbracht hat, danach zu streben. Denn wenn er unter Menschen ist, ist er mit den Gedanken bei seinem Vermögen, und wenn er alleine ist, kann er aus Angst vor Dieben nicht ruhig schlafen.
b. Ein weiser Mann sagte einmal: Der Arme hat drei Charaktereigenschaften: Er hat die Gewissheit, dass Allah (t) der alleinige Versorger ist, er hat eine innere Ruhe und seine Taten werden am Tag des Gerichts leichter angerechnet. Der Wohlhabende hat auch drei Charaktereigenschaften: Seine Arbeitskraft, die er für das Streben nach Vermögen eingesetzt hat, seine Gedanken sind mit Vermögen beschäftigt, und eine harte strengere Abrechnung durch Allah (t) am Jüngsten Gericht.
c. Er ist in Gedanken damit beschäftigt, was er mit seinem Vermögen tun soll, und wie er es vermehren kann, wie er es vor Dieben schützen, und wie er es verwenden kann. Diese Gruppe von Menschen bleibt in diesem Zustand, bis der Tod sie überrascht und ihre Träume zerstört und das Vermögen, das sie hinterlassen, wird ihnen nur zur schweren Last auf ihren Schultern. Der heilige Prophet Jesus (a) hat gesagt: „Wehe dem, der nach dieser Welt trachtet, wie er stirbt und sie verlässt, und wie er sich in ihr sicher fühlt und sie ihn verlockt, und er ihr vertraut und sie ihn im Sticht lässt.“ Das Anhäufen von Vermögen erzeugt in einem unersättliche Wünsche, verdunkelt das Herz und vertreibt die Süße des Gebets aus den Herzen, was die schlimmste Art des Elends eines Menschen ist.

21. Einige himmlischen Segen

Im heiligen Quran spricht Allah (t): „Und wo du dort auch hinsiehst, siehst du nur Wonne und ein großes Reich.“28 Habt ihr nicht den heiligen Propheten Folgendes sagen hören: „Wer ´Subhan Allah´ (Gepriesen sei Allah) sagt, dem werden zehn Bäume im Paradies gepflanzt, die jegliche Arten von Früchten tragen.“ Es wurde von den Unfehlbaren (a) überliefert: „Alles, was es in dieser Welt gibt, ist großartiger zu hören als es zu sehen, und alles, was es im Jenseits gibt, ist großartiger zu sehen als es zu hören.“ Und im Alten Testament wird gesagt: „Ich habe für meine Diener etwas vorbereitet, was kein Auge jemals gesehen und kein Ohr vernommen und kein Herz jemals gefühlt hat.“

Lieber Leser! Wenn du an diesen Segen interessiert bist, solltest du der Welt abschwören, denn das Abschwören der Welt ist eine Vorsorge für das Jenseits. Die Welt und das Jenseits sind wie der Osten und der Westen. Je mehr du dich einem näherst, desto mehr entfernst du dich von dem anderen. In diesem Zusammenhang sagt Imam Al-Sadiq (a): „Wir (menschliche Wesen) lieben diese Welt. Und es ist besser, wenn sie uns nicht gegeben wird, als dass sie uns gegeben wird, denn nichts wird den Söhnen Adams gegeben, ohne dass etwas anderes dafür aus dem Jenseits reduziert wird.“

Hier sei bemerkt, dass mit „Wir menschliche Wesen lieben die Welt“ die Menschen gemeint sind und nicht der heilige Prophet (s) und seine reinen Nachkommen, denn ihre Erhabenheit ist größer als diese Beschreibung. Wie soll es auch anders sein, wenn doch Gabriel (a) drei Mal zu dem heiligen Propheten (s) kam und ihm den Schlüssel des Paradieses anbot und sagte: „Dies sind die Schlüssel zu den Schätzen der Welt. Wenn du sie akzeptierst, wird deine Position gegenüber deinem Herrn nicht vermindert, auch nicht ein bisschen.“

Denn die Welt und ihre Annehmlichkeiten sind nichts, außer einem kleinen Moment. Aus diesem Grunde sprach Imam Ali (a) damals zu Salman Al-Farisi (r.): „Und entledige dich ihrer Sorgen, denn sie wird sich von dir trennen.“ Die Welt ansprechend, sagte Allah (t): „Diene dem, der mir dient, und bereite dem Unbehagen, der dir dient.“ Wenn du mit etwas beschäftigt bist, nimm die Gelegenheit wahr, um Allah (t) zu gedenken und fülle somit dein Buch der Taten mit deinen Vorzügen. Marwan ibn Al-Hakam überliefert von Jobair Ibn Habib, dass Omar ein Problem hatte, das er nicht lösen konnte. Er ging zu den Muhajirin (Auswanderern) und sagte: „Was ist eure Meinung?“ Sie sagten: O Amir Al Mu’minin! Du bist der Herrscher! Und du fragst uns?

Omar war verlegen und sagte: „O ihr, die ihr glaubt! Habt Ehrfurcht vor Allah und sagt ein aufrichtiges Wort.“29 Omar sagte: „Bei Allah (t) wir wissen doch, wer dieses Problem lösen kann.“ Sie sagten: „Meinst du Ali Ibn Abi Talib?“ Er sagte: „Warum wenden sich die Menschen mit ihren Problemen nicht an ihn und kommen zu mir? Hat jemals eine Frau einen Sohn wie ihn geboren?“ Sie sagten: „Lasst ihn kommen.“ Omar sagte: „Er ist ein großer Mann des Stammes Bani Hashem und ein enger Gefährte des heiligen Propheten (s) und der Erbe seines Wissens. Geht und bringt ihn hierher.“ Die Leute eilten zu dem Imam und fanden ihn in seinem Garten beschäftigt, indem er die Verse (36-38) aus Suret Al-Qiyameh (75) zitiert: „Glaubt der Mensch etwa, unbeachtet gelassen zu werden? War er denn nicht ein Tropfen aus einem Samen, das eingesäet wird? Dann war er ein Klumpen, und so schuf Er ihn und formte ihn.“

Der Imam (a) zitierte diese Versen während Tränen aus seinen Augen liefen. Als die Leute das sahen, begannen sie auch zu weinen. Als sie sich beruhigten, stellte Omar dem Imam (a) seine Frage und dieser beantwortete sie. Dann erhob Omar sein Hände und sagte: „Allah (t) hat dich gewählt, aber was soll ich tun, dass diese Leute dich nicht gewählt haben.“ Der Imam sprach: „Oh Aba Hafs, laste dir nicht zu viele Missetaten an“, und dann zitierte er: „Wahrlich, der Tag der Entscheidung ist festgesetzt.“30 Omar kehrte zurück, während sein Gesicht sich verfinsterte.

Vom heiligen Propheten (s) wird Folgendes überliefert: „Für den Untergebenen werden am Tage des Gerichts für jeden Tag seines Lebens vierundzwanzig Truhen geöffnet, sowie die Anzahl der Stunden der Nacht und des Tages. Eine Truhe findet er gefüllt mit Licht und Freude. Bei ihrem Anblick wird er mit soviel Glück und Freude erfüllt sein, dass wenn diese unter den Einwohnern der Hölle aufgeteilt werden würde, sie so beeindruckt wären, dass sie die Qual des Feuers nicht fühlen würden. Diese ist die Stunde, zu der er Allah (t) gegenüber gehorsam war.“, „Dann wird ihm eine andere Truhe geöffnet. Er findet sie dunkel, faul und entsetzend vor.

Bei ihrem Anblick wird er mit so viel Angst und Schrecken erfüllt sein, dass wenn diese unter den Einwohnern des Paradieses aufgeteilt werden würde, sie ihren Segen reduziert vorfinden würden. Diese ist die Stunde, zu der er Allah (t) gegenüber ungehorsam war.“, „Dann wird ihm eine andere Truhe geöffnet. Er findet sie leer vor, in ihr ist weder etwas, das ihn glücklich macht noch etwas, das ihn betrübt. Diese ist die Stunde, zu der er geschlafen oder mit zulässigen Handlungen beschäftigt war. Er wird mit Schmerz und Bedauern erfüllt sein, dass er diese Stunde vergeudet hat, wo er doch imstande war, diese mit so vielen guten Taten zu füllen.“
22. Über die Lebensweise der Propheten und Imame (a)

Werfen wir einen Blick auf die Lebensweise der Propheten und Imame (a), um daraus Vorteile für uns zu ziehen.

a. Heiliger Prophet Musa (a)

Unter den Dienern Allahs (t) war er jemand, zu dem Allah (t) sprach. Als er Madyan verließ, um nach Ägypten zu gehen, bat er um Brot. Darauf bezogen sagt der Quran: „O mein Herr! Ich bedarf dringend, was immer Du an Gutem auf mich herabsendest.“31 Eine Überlieferung besagt: „Eines Tages sagte der heilige Prophet Moses: O Allah! Ich bin hungrig. Allah (t) sprach: Ich weiß, dass du hungrig bist. Moses sagte: O Allah! Sende mir Essen. Allah (t) sprach: Ich werde es, wann immer Ich es möchte.“

Eine der Offenbarungen, die Prophet Moses (a) erhielt, war folgende: „O Moses! Arm ist der, der keinen Bürgen wie Mich hat. Krank ist der, der keinen Heiler wie Mich hat. Fremd ist der, der keinen Freund wie Mich hat. O Moses, sei zufrieden mit einem Stück Brot, mit dem du deinen Hunger stillst und einem Lumpen, mit dem du deine Blöße bedeckst, und sei geduldig hinsichtlich des Unglücks. Wenn du siehst, dass die Welt (Diesseits) sich dir zuwendet, so sprich: Wahrlich, von Allah (t) kommen wir und zu ihm kehren wir zurück. Dies ist die Strafe, die in dieser Welt beschleunigt wurde. Und wenn du siehst, dass die Welt dir den Rücken kehrt, so sprich: Gegrüßt sei die Losung der Rechtschaffenen. O Moses! Wundere dich nicht über das, was dem Pharao gegeben wurde und womit er genossen hat. Dies ist der Glanz des weltlichen Lebens.“

b. Heiliger Prophet ’Isa (a): Die immerwährende Rede des Geistes Allahs des Erhabenen (Jesus) war: „Meine Diener sind meine beiden Hände, und mein Lasttier sind meine beiden Füße, mein Bett ist die Erde und mein Kissen ist der Stein. Meine Wärme im Winter sind die Osten (Sonnenaufgänge) der Erde, und mein Licht in der Nacht ist der Mond, und mein Zusatz ist der Hunger, und meine Losung ist die Gottesfurcht und meine Kleidung ist Wolle und meine Früchte und Kräuter sind was die Erde für die Tiere und für das Vieh herausgebracht hat. Ich übernachte und besitze nichts und wache (morgens) auf und besitze nichts, und niemand auf der Erde ist reicher als ich.“

c. Heiliger Prophet Nuh (a). Noah (a) war der älteste Prophet. Dennoch baute er sich kein Haus in dieser Welt. Bei Morgendämmerung pflegte er (a) zu sagen: „Ich werde den Abend nicht mehr erleben“, und wenn die Nacht hereinbrach, pflegte er zu sagen: „Ich werde den Morgen nicht mehr erleben.“
d.Heiliger Prophet Ibrahim (a). Prophet Ibrahim (a), der Vater aller Propheten, trug Wollkleidung und aß Hafer als Essen.
e.Heiliger Prophet Yehya, Sohn von Zakaria (a). Die Kleidung des heiligen Propheten Yehya (a) war aus Fasern der Dattelpalme gemacht und die Datteln waren seine Nahrung.
f. Heiliger Prophet Suleiman (a). Obwohl Prophet Suleiman (a) eine außergewöhnliche Macht und Herrschaft besaß, trug er Kleidung aus Baumwolle. Nachts legte er stets seine Hände unter seinen Nacken und blieb auf seinen Füssen stehen, während seine Tränen vor Gottesfurcht herunterflossen. Er verdiente seinen Lebensunterhalt mit dem Flechten von Körben.
g. Heiliger Prophet des Islam (s). Es ist allseits bekannt, was der heilige Prophet (s) aß und trug. Es wird überliefert, dass er (s) einmal bei sehr starkem Hunger sich einen Stein um den Bauch band und sagte: „Manch einer würdigt sein Selbst, während er (in Wirklichkeit) es demütigt, und manch einer demütigt sein Selbst, während er (in Wirklichkeit) es würdigt.“

h. Imam Ali (a). Imam Alis Lebensweise ist zu bekannt, als dass sie hier nun beschrieben werden müsste. Sowaid Ibn Ghafleh sagte: Als die Leute Imam Ali (a) als Kalifen die Huldigung brachten, ging ich zu dem Imam (a), der auf einer kleinen Matte saß. Es gab nichts außer dieser Matte in dem Raum. Ich sagte: „O Amir alMu’minin! Die Gelder der Öffentlichkeit sind nun in deiner Hand und du hast nichts zu Hause. Warum nimmst du nichts davon und kaufst dir was du brauchst?“ Der Imam (a) sagte: „Oh Sohn von Ghafleh! Ein weiser Mensch stattet sein temporäres Haus nicht aus, für uns gibt es ein Haus der Sicherheit, zu dem wir unser bestes Hab und Gut gesandt haben und wir werden bald dorthin gehen.“

15 Quran: 40/60
16 Quran: 9/104
17 Quran: 4/114
18 Quran: 51/56
19 Quran: 26/94
20 Quran: 3/18
21 Quran: 39/9
22 Quran: 35/28
23 Quran: 17/27
24 Quran: 65/3
25 Quran: 3/173-174
26 Eventuell wird damit angedeutet, dass ein Bettler vielleicht seine Aussage zugunsten eines Spenders macht.
27 Quran: 12/106
28 Quran: 76/20
29 Quran: 33/70
30 Quran: 78/17
31 Quran: 28/24

__________________________

Quelle: UDDATUL DA’I (Die Rüstung des Bittstellers) – Wie man Allah dient und lobpreist

übersetzt von A. Achour M. Hassan Dr. Q. Hassan

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