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Thursday 28th of March 2024
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Imam Ali (a.s) während der Kalifatszeit von Abu Bakr, Umar und Uthman

 

 

 

Als der Prophet starb, war Imam Ali (a.s) dreiunddreißig Jahre alt. Während Ali mit der Totenwäsche und dem Begräbnis des Propheten beschäftigt war, setzten sich einige große Gefährten des Propheten zusammen und diskutierten munter über die Nachfolger-Frage. Imam Ali (a.s) wusste von all diesen Planungen nichts und war sich gewiss, dass er der Nachfolger sei, wie es der Prophet bereits viele Male vor seinen Gefährten verkündet hatte (siehe hier). Doch die Versammlung der Gefährten beschloss Abu Bakr zum Kalifen zu ernennen. Diese Putschistengruppe hatte die Flüchtlinge, die Mekkaner und den medinensischen Stamm hinter sich. Ali hatte in der entscheidenden Stunde nur den mekkanischen Stamm der Bani Hashim hinter sich. Zu seiner Shia gehörten Salman, 'Ammar, Abu Dharr, al-Miqdad, Khuzayma bin Thabit, Abu Ayyub al-Ansari, Jabir b. 'Abd Allah al-Ansari, Abu Said al-Khudri und viele andere Mitglieder der Bani Hashim. Fatima az-Zahra (a.s) versuchte die Ansar noch umzustimmen, um sie zur Unterstützung und Huldigung ihres geliebten Ehemanns zu bewegen. Doch sie erwiderten: “O Tochter des Gesandten Allahs! Wir haben bereits jenem Mann gehuldigt. Wäre dein Ehemann und Cousin vor Abu Bakr zu uns gekommen, hätten wir auf seiner Seite gestanden.” Ali – möge Gott sein Antlitz ehren – sagte: "Sollte ich vielleicht Allahs Gesandten (ص) in seinem Haus zurücklassen, ohne ihn zu beerdigen, und hinausgehen, um mit den Leuten um seine Macht zu ringen?" Fatima (a.s) sagte: “Abul-Hassan tat nur, was ihm gebührte, doch die Leute taten etwas, wofür sie von Allah zur Rechenschaft gezogen werden!" Ali war am Tag, als der Prophet seine letzte Reise antrat, 33 Jahre alt und obwohl er in allen religiösen Tugenden hervorragte unter den Sahaba (Gefährten des Propheten), hat man ihm das Kalifat vorenthalten. Man warf ihm vor, zu jung zu sein und zu viele Feinde unter den Polytheisten (Muschrikin) zu haben. Imam Ali (a.s) besaß unter den Gefährten des Propheten das meiste Wissen. Er war in allen Gebieten, den anderen Muslimen überlegen. Ibn Abbas sagte dazu: “Mein Wissen und das der Gefährten Muhammads zusammen ist im Vergleich zu Alis Wissen wie ein Tropfen in sieben Ozeanen." Imam Ali (a.s) selbst sagte immer: “Fragt mich, bevor ihr mich verliert! Bei Allah! Fragt mich nach allem, was bis zum Tage der Auferstehung geschehen wird, und ich berichte euch davon! Fragt mich nach Allahs Buch! Denn bei Allah! Es gibt keinen Vers, über den ich nicht wüsste, ob er in der Nacht oder am Tag, in einer Ebene oder auf einem Berg offenbart worden ist!" Eine große Anzahl der Sahaba (Gefährten des Propheten) überlieferte Ahadith (Überlieferungen) über Imam Alis (a.s) Vorzüge, was Ahmad Ibn Hanbal veranlasste zu sagen: “Über keinen von den Gefährten des Gesandten Allahs (ص) wurden so viele Tugenden berichtet wie über Ali Ibn Abi Talib [5].” Imam al-Shafi‘i sagte dazu: "Ich staune über einen Mann, dessen Feinde aus Neid und dessen Verehrer aus Furcht seine Vorzüge verheimlichten, und trotzdem so viel davon herauskam." Sein Verständnis von Gerechtigkeit war unter allen Menschen bekannt.

 

 

 

 

 

 

 

Hatte der Prophet nicht mehrmals gesagt: "O Ali, du bist für mich, was Aaron für Moses war, außer dass es nach mir keinen Propheten geben wird [6]."?  Dieser Ausspruch enthält die Qualifikation des Fürsten der Gläubigen, Ali, zugleich Unterstützer, Treuhänder und Stellvertreter zu sein, wie verständige Menschen unschwer erkennen können. So war auch Aaron Moses‘ Unterstützer, Treuhänder und Stellvertreter, als er fort ging, um mit Gott zu sprechen. Er besagt auch, dass Imam Alis (a.s) Rang bis auf das Prophetentum dem Rang Aarons entsprach. Daneben enthält er noch den Hinweis darauf, dass Imam Ali (a.s) der vortrefflichste aller Gefährten war, neben dem nur der Prophet selbst vortrefflicher war. Sagte der heilige Prophet nicht: “Ali ist von mir, und ich bin von Ali; und niemand erfüllt meine Pflichten außer mir und Ali [7]."? Dieser edle Ausspruch gibt abermals Aufschluss darüber, dass Imam Ali (a.s) die einzige Person war, die durch den Propheten ermächtigt wurde, seine Aufgaben stellvertretend zu erfüllen, was er bekanntmachte, als er ihn mit der Sure “al-Bara‘a” am Tage der Großen Pilgerfahrt anstelle von Abu Bakr entsandte, welcher weinend zurückkehrte und Allahs Gesandten (ص) fragte: “O Allahs Gesandter, hast du etwas Schlimmes über mich gehört?” Der Gesandte (ص) antwortete ihm: “Allah hat mir befohlen, niemanden meine Pflichten erfüllen zu lassen außer mir selbst und Ali.” Sagte der Prophet nicht "Ali ist von mir, und ich bin von ihm, und er ist der Gebieter jedes Gläubigen nach mir. [8].“ und "Wer sich wünscht, so zu leben und zu sterben wie ich und im Garten Eden, den mein Herr bepflanzt hat, zu wohnen, der möge nach mir Ali und seine Gefährten unterstützen und meiner Ahl-ul-Bayt folgen, denn sie sind meine Nachkommen, mir gleich erschaffen und mit meinem Verstand und Wissen ausgestattet. Wehe denen aus meiner Gemeinde, die sie verleumden und ihre Nähe zu mir leugnen! Möge Allah jenen meine Fürbitte verwehren [9]!"? Es gibt noch unzählige weitere Aussagen des Propheten über das Recht Imam Alis (a.s) auf das Kalifat, doch wir möchten uns auf die obigen Beweise beschränken. Imam Ali (a.s) beschwerte sich über das Kalifat von Abu Bakr mit den folgenden Worten: “Bei Allah! Ibn Abi Quhafa (Abu Bakr) hat sich damit (mit dem Kalifat) bekleidet! Er weiß gewiss, dass meine Stellung dazu dieselbe ist wie die der Achse zur Mühle! Der Fluss entspringt bei mir, und kein Vogel kann zu mir aufsteigen!"

 

 

 

Viele Muslime in Medina erwarteten von Hazrat Ali einen Aufstand, doch Imam Ali (a.s) rebellierte nicht und stellte keine Armee auf. Er wollte die Einheit unter den Muslimen wahren und ein Aufstand würde die junge Gemeinschaft nur schwächen und zerspalten. Imam Ali (a.s) verweigerte mit 17 Getreuen den Lehnseid für Abu Bakr. Erst nach dem Tode seiner Frau Fatima az-Zahra (a.s) gab Ali (a.s) seinen Lehnseid an Abu Bakr ab.

 

 

 

Es wurde überliefert, dass ein jüdischer Rabbiner zu Abu Bakr kam und sagte: „Bist du der Kalif dieser Ummah?“, und er antwortete: „Ja“, und er (der Rabbiner) sagte: „Wir finden in der Thora, dass die Nachfolger der Propheten die Wissendsten ihrer Gemeinschaften sind, so berichte mir über Allah, Den Erhabenen, wo Er ist, im Himmel oder auf der Erde?“ „Er ist im Himmel auf dem Thron“, antwortete Abu Bakr, und der Jude sagte: „Daraus verstehe ich, dass die Erde ohne Ihn ist, und ich schließe aus (deiner) Aussage, dass Er an einem (einzigen) Platz ist, ohne an einen anderen (sein zu können).“ „Das sind die Worte der Atheisten (zanadiqa)“ sagte Abu Bakr, „geh fort von mir, oder ich werde dich töten.“ Der Rabbiner wandte sich ab in Verwunderung und Spott über den Islam. Der Fürst der Gläubigen traf auf ihn. „Du Jude, ich weiß, was du ihn gefragt hast und dir nicht beantwortet wurde“, sagte er, „und wir sagen: Allah, Der Erhabene, ist (Selbst) das Wo, es gibt kein „Wo“ für ihn. Er ist darüber erhaben, dass irgendein Ort Ihn enthält. Er ist an jedem Ort, ohne Kontakt mit irgendetwas oder mit etwas benachbart zu sein. Er umfasst Wissen über das, was dort existiert, und nichts davon befindet sich außerhalb Seiner Anordnung. Ich sage dir das, was in einem eurer Bücher steht, welches das bestätigt, was ich dir gesagt habe. Wenn du es verstanden hast, glaubst du daran?“ „Ja“, erwiderte der Jude. „Habt ihr nicht in euren Büchern gefunden“, sagte er (Imam Ali (a.s)), „dass Musa ibn Imran eines Tages dasaß, als ein Engel zu ihm von Osten kam, und Musa ihn fragte: ‚Woher bist du gekommen‘, und der Engel antwortete: ‚Von Allah, Dem Erhabenen‘. Dann kam ein anderer Engel von Westen zu ihm, und er (Musa) fragte (auch) ihn: ‚ Woher bist du gekommen?‘, und er sagte: ‚ Von Allah‘, und ein weiterer Engel kam zu ihm, und er sagte: ‚ Ich bin vom Siebten Himmel von Allah zu dir gekommen‘, und ein anderer Engel kam zu ihm und sagte: ‘Ich bin zu dir von der Siebten tiefsten Erde gekommen von Allah, Erhaben ist Sein Name‘, da sagte Musa: ‚Preis sei Allah, kein Ort ist frei von ihm, und Er ist nicht näher zu einem Ort als zu einem anderen.‘“ Der Jude antwortete: „Ich bezeuge, dass es die Wahrheit ist, dass es keinen Gott außer Ihm gibt, und dass du berechtigter bist, den Platz deines Propheten einzunehmen als der, der ihn innehat.“ Abu Bakr  sagte deshalb: “Möge Gott mir kein Problem schicken, das Abu al-Hassan nicht lösen kann!”

 

 

Abu Bakr herrschte von 632 bis 634. Nach seinem Ableben, ernannte er Umar zu seinem Nachfolger. Dieser, von 634 bis 644 regierend, hatte das Prestige, eine ungeheure Expansion des Frühislam geschafft zu haben. Die byzantinischen Provinzen Syrien und Ägypten wurden erobert, das riesige persische Reich wurde in einem gewaltigen Ansturm überrannt. Kalif Omar führte die erste Klassenschichtung ein; die Araber der Halbinsel wurden herrschende Klasse des Riesenreiches; nichtarabische Neumuslime waren von der Macht ausgeschlossen.

 

 

 

Erneut wurde Imam Alis (a.s) Recht auf das Kalifat ignoriert. Er protestierte gegen dieses Verhalten, doch er rebellierte nicht. Ein Bürgerkrieg hätte den ganzen Islam gefährdet.  Imam Ali (a.s) sagte über Umar: "Dieser Mann steckte das Kalifat in eine Zwangsjacke, worin die Worte hochmütig waren und der Verkehr mit den Leuten grob war." Umar pflegte zu sagen: "Ohne Ali wäre Omar ruiniert gewesen!" Als Umar von dem persischen Sklaven Abu Lulu angegriffen wurde, bestimmte er einen sechsköpfigen Ausschuss für die Wahl eines neuen Kalifen. Der Wahlmechanismus führte zur Wahl Uthmans (dritter Kalif). Uthmans Politik sorgte sehr früh für große Aufregung unter den Muslimen. Kalif Uthman machte den Umayaden-Clan zur Führungsclique der herrschenden Araber. Zwölf Jahre nach dem Tode Mohammeds (ص) hatte genau der Clan, der ihm den meisten Widerstand entgegengesetzt hatte, der ihn 13 Jahre lang in Mekka verächtlich gemacht und schließlich aus Mekka hinausgeworfen hatte, das Werk Muhammads (ص) als Beute. Vieler dieser neuen Machthaber hassten Imam Ali (a.s) und die Ahl-ul-Bayt. Ali kritisierte die Günstlingswirtschaft und den Nepotismus Uthmans. Dieser verbannte ihn aus Medina, und Ali musste, abgeschnitten vom Zeitgeschehen, in einem armseligen Dorf bei Medina leben.

 

 

 

Uthman besetzte die großen Ämter im islamischen Reich mit umayadischen Führern. Uthman stellte auch Leute, wie Marwan als Sekretär ein. Der Prophet Muhammad (ص) hatte den Umayaden Marwan wegen einiger Delikte und Feindseligkeiten aus Medina verbannt, doch Uthman hatte seine eigenen Maßstäbe. Viele Gefährten des Propheten wurden so durch die Freunde und Verwandte Uthmans ersetzt. Diese neuen Machthaber besaßen meist nur sehr wenig Wissen über den Islam. Ihr Verhalten war arrogant und sie gingen brutal gegen die Gefährten des Propheten vor, die sich in den neu eroberten Provinzen niedergelassen hatten. Ibn Massud, der alte Diener Mohammeds, der sein authentisches Koranexemplar zur Vernichtung nicht herausrücken wollte, wurde von einem Rollkommando zu Tode geprügelt. Schließlich organisierte sich eine Gruppe von Muslimen und stürmte den Palast, in dem Uthman weilte. Dort wurde der dritte Kalif schließlich brutal getötet. Unter den Aufständischen waren auch viele Gefährten des Propheten, die es nicht mit Ansehen konnten, wie der Islam mit Füßen getreten wurde. Hazrat Ali hatte am Aufstand nicht teilgenommen. In Medina herrschte für mehrere Tage das totale Chaos.

 

 

 

Die Menschen kamen zu Imam Ali (a.s) und baten ihn das Kalifenamt zu übernehmen. Die Delegierten der Provinzen und das Volk von Medina ließen Ali holen und drängten ihm das Kalifat auf. Ali erklärte sich schließlich bereit, doch er warnte die Muslime. Er werde sich genau an die Vorschriften des heiligen Qurans und des Propheten Muhammads halten. So kam Imam Ali (a.s) erst nach 25 Jahren zu seinem Recht und wurde vierter Kalif.  Sein Kalifat dauerte 4 Jahre und 9 Monate. Er trat in den Fußstapfen des heiligen Propheten. Kaum war Ali gewählt, breitete sich Unruhe in Medina aus, denn er enthob viele alte Prophetengefährten, die sich unter den ersten drei Kalifen bereichert hatten, ihrer Ämter. Die Unruhe wurde so groß, dass Ali aus Medina fliehen musste. Eine Gruppe von Umayaden, angeführt von Muawiya bin Abu Sufyan begann eine Revolte zu planen. Diese Männer missbrauchten den Tod von Uthman, um Imam Ali (a.s) den Krieg zu erklären. Sie warfen Hazrat Ali vor, nichts gegen die Mörder von Uthman unternommen zu haben. Aisha binte Abu Bakr, die selber gegen Uthmans Politik protestiert hatte, schloss sich nun den Oppositionellen an. Auch Talha und al-Zubayr, die zu dem 6er-Gremium gehört hatten, dass von Umar kurz vor seinem Tod einberufen worden war, schlossen sich den Aufständischen an. So kam es schließlich zur berühmten „Kamelschlacht“, wo auch Aisha, die „Mutter der Gläubigen“ teilnahm.  Mit unterlegenen Kräften stellte sich Imam Ali (a.s) bei Basra der Rebellenarmee und besiegte sie. Diese Schlacht wird Kamelschlacht genannt, weil Aischa auf einem Kamel ritt. Sie durfte ungestraft nach Medina zurückkehren.

 

 

Danach musste Imam Ali (a.s) über ein Jahr lang, gegen Muawiya kämpfen. Muawiya, Gouverneur in Syrien zur Zeit Omars und Uthmans, verweigerte den Lehnseid. 657 n. Chr. kam er zur Schlacht von Siffin, die Ali gewonnen hätte, wenn nicht die Hauptmasse seiner Armee im entscheidenden Moment unbotmäßig geworden wäre. Nach der militärischen Niederlage wollte Ali eine neue Armee gegen Muawiya aufstellen, aber die Armee lief auseinander. Muawiya schickte Stoßtrupps und Überfalltrupps nach Irak und in die arabische Halbinsel. Medina wurde schwer gebrandschatzt, und viele Medinenser wurden ermordet und hingerichtet. In der „Schlacht von Nahrawan“ kämpfte Ali gegen die dortigen Kharidjiten. Während seines Kalifats empfing er einen jeden, der zu ihm wollte. Zu Fuß und ohne “Eskorte” ging er durch die Straßen, sprach mit den Leuten, erinnerte sie an Taqwa (Gottesfurcht) und ermahnte sie, sich einander nicht Unrecht und Gewalt anzutun. In aller Schlichtheit und Bescheidenheit half er in Not Geratenen, Witwen und Waisen. Alleinstehenden Waisenkindern gab er in seinem Hause Obdach und sorgte für sie. Er kümmerte sich persönlich um ihr leibliches Wohlergehen als auch ihre Erziehung. Wissen und Wissenschaft maß Ali hohe Bedeutung bei. Bildung und Fortschritt der Bevölkerung lagen ihm sehr am Herzen Er sagte: „Kein Leid ist so groß wie Unwissenheit.“

 

 

 

Die Kalifatszeit von Imam Ali (a.s) war gekennzeichnet von blutigen Angriffskriegen der Oppositionellen. Hazrat Ali übertrat bei keiner einzigen Schlacht, die Grenzen des Islams.  In all den Kriegen, an denen Ali teilgenommen hatte, gab es nicht einen, der ihm an Gewandtheit und Kühnheit ebenbürtig gewesen wäre. Niemand vermochte ihn zu schlagen, und niemals ergriff er vor dem Feind die Flucht. Er sagte: „Wenn sich auch alle Araber gegen mich erheben würden..., ich würde ihnen nicht zu entfliehen suchen, sondern mich ihnen ohne Furcht entgegenstellen.“ Bei all seiner Kühnheit und kämpferischen Gewandtheit war Ali überaus freundlich, liebevoll, großzügig und nachsichtig. In Kriegssituationen verschonte er Frauen, Kinder und alte, gebrechliche bzw. kranke Menschen aus dem Lager des Feindes, der sich gegen die Muslime erhoben hatte. Er verhielt sich gegenüber seinen Feinden immer sehr menschlich. Bei der Schlacht von Siffin hatten die Truppen Muawiyas die Ufer des Euphrat besetzt und sein Wasser dem islamischen Heer verwehrt. Hazrat Ali eroberte mit seinen Mannen den Euphrat zurück, schlug den Feind, aber versperrte ihm nicht den Zugang zum Wasser des Flusses. Imam Ali (a.s) sprach damals: "Wir wollen das nicht tun, denn Gott hat das Wasser den Muslimen und den Nichtmuslimen in gleicher Weise gegeben. Das Wasser abzusperren wäre ungebührlich. Wir wollen den Krieg nicht durch solch eine niedrige Tat gewinnen." Ali wurde bei allen wichtigen Unternehmungen von den Irakern im Stich gelassen. Er war wie ein Mann im Treibsand. Die Tatsache, dass er auch als Kalif ärmlich gekleidet war und ärmlich aß, rief bei den Irakern und Arabern keineswegs Bewunderung hervor, sondern Verachtung. Ab seiner frühesten Kindheit lebte Ali in aller Einfachheit und Bescheidenheit. Diese schlichte Lebensweise behielt er bis ans Ende seines Erdendaseins bei. Er vertrat den Standpunkt: Der Regierende einer Gesellschaft hat so zu leben, das sich die Ärmsten in ihr angesichts seines Lebensstiles getröstet fühlen, nicht aber zu Seufzen und Herzeleid veranlagt werden. Ali verdiente durch harte Arbeit den Lebensunterhalt für sich und seine Angehörigen selbst, vorwiegend durch landwirtschaftliche Betätigung. Er pflanzte Bäume, legte Haine an, grub Brunnen aus. Was er auf diese Weise erwarb oder ihm durch Kriegsgewinne zufloss, verteilte er unter Mittellosen und Bedürftigen. Wenn er ein Stück Land, das ihm gehörte, urbar gemacht und bepflanzt hatte, so stiftete er es oder verkaufte es, um mit dem Erlös Notleidenden unter die Arme zu greifen. Nach dem Propheten war Ali der erste, der über die Wahrheiten - unter Hinzuziehung logischer Begründungen - sprach. Er prägte zahlreiche wissenschaftliche Begriffe. Um das Wort des Quran gegen Fehler und Entstellungen zu schützen, schuf er grammatische Regelungen. Imam Ali (a.s) sagte einstmals: "Fragt mich, bevor ihr mich verliert! O Leute, stellt mir jede Frage, und ich werde sie beantworten! Ich kenne die Antworten für die kosmischen Prozesse besser als für die irdischen Prozesse. [10]" Sein hohes theologisches als auch “weltliches” Wissen - u. a. im Zusammenhang mit Moral, Gesellschaft, Politik, sogar Mathematik und, und, und - das aus seinen Briefen, Reden, Erklärungen etc. ersichtlich wird, ist erstaunlich. Ali ist jene in der gesamten islamischen Welt bekannte Persönlichkeit, über die der Gesandte Gottes sprach: „Ich bin die Stadt des Wissens und Ali ist das Tor zu ihr [11].“

 

 

 

 

 

 

 

 [5]Sunnitische Referenz: Al-Mustadrak von al-Hakim, B. 3, S. 107; al-Manaqib von al-Khawarizmi, S. 3 u. 19; Tarikh al-Khulafa‘ von al-Suyuti, S. 168; al-Sawa‘iq al-Muhriqa von Ibn Hajar al-Haythami, S. 72; al-Tarikh von Ibn Asakir, B. 3, S. 63; Shawahid al-Tanzil von al-Haskani al-Hanafi, B. 1, S. 19

 

[6] Sunnitische Referenz: Sahih al-Bukhari, Arabic-English version, Traditions 5.56 and 5.700; Sahih Muslim, Arabic, section of virtues of Ali, v4, pp 1870-71; Sunan Ibn Majah, p12; Musnad Ahmad Ibn Hanbal, v1, p174; al-Khas'is, by al-Nisa'i, pp 15-16 […]

 

[7] Sunnitische Referenz: Sunan Ibn Maja, B. 1, S. 44; Khasa‘is Ali Ibn Abi Talib von al-Nesa‘i, S. 20; Sahih al-Tirmizi, B. 5, S. 300; Jami‘ al-Usul von Ibn Kathir, B. 9, S. 471; al-Jami‘ al-Saghir von al-Suyuti, B. 2, S. 56; ar-Riyad al-Nadira, B. 2, S. 229 […]

 

[8] Sunnitische Referenz: Sahih al-Tirmizi, B. 5, S. 296; Musnad Ahmad Ibn Hanbal, B. 5, S. 25; Mustadrak al-Hakim, B. 3, S. 134; al-Khasa‘is von al-Niza‘i, S. 87 […]

 

[9] Sunnitische Referenz: Al-Mustadrak von al-Hakim, B. 3, S. 128; al-Jami‘ al-Kabir von al-Tabrani; al-Isaba von Ibn Hajar al-Asqalani; Kanz al-Ummal, B. 6, S. 155; al-Manaqib von al-Khawarizmi, S. 34; Yanabi‘ al-Mawadda von al-Qunduzi, S. 149; Hilyat al-Auliya, B. 1, S. 86; al-Tarikh von Ibn Asakir, B. 2, S. 95 […]

 

[10] 2. und 3. Safinat-al-Bihar, Band. 1, S. 286; New Bihar, Band 40, Vers 139

 

[11] Sunnitische Referenz: Sahih al-Tirmizi, B. 5, S. 201, Mustadrak al-Hakim, B. 3, S. 126 […]


source : الشیعه
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