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QUR’ANISCHE METHODEN ZUR VERBREITUNG DES ISLAM

QUR’ANISCHE METHODEN ZUR

    VERBREITUNG DES ISLAM

 

 

In der Geschichte der Menschheit hat Gott vielen Personen Botschaften zugesandt, um den Gesellschaften der Unkenntnis deutliche Erklärungen Seiner Existenz zu liefern und sie aufzufordern, Ihn anzubeten. Gott erklärt uns, dass sowohl Seine Boten als auch alle Gläubige mit dieser Aufgabe anvertraut worden sind:

 

Und haltet allesamt an Allahs Seil fest, und zersplittert euch nicht, und gedenkt der Gnadenerweise Allahs euch gegenüber als ihr Feinde wart... (Sure Al-Imran: 104)

 

Gläubige sind verpflichtet, den Islam zu verbreiten. Das bedeutet, dass sie Gottes Befehle übermitteln und zur Moral des Qur’an aufrufen sollen. Gott leitet uns und gibt den Menschen Verständnis. In dieser Hinsicht sind die Gläubigen nur verpflichtet, die im Qur’an beschriebenen Methoden anzuwenden; sie sind nicht dafür verantwortlich, ob die Ungläubigen daran glauben oder nicht.

Um ihre Aufgabe zu erleichtern, zeigt Gott Seinen Gläubigen im Qur’an viele Methoden und Beispiele zur Verbreitung des Islam. Die Geschichten von Gottes Boten geben den Gläubigen vorbildliche Beispiele. In diesem Kapitel werden wir über die Qur’anischen Methoden, um Botschaften zu übermitteln und mit dabei entstehenden schwierigen Situationen zu Recht zu kommen, sprechen.

 

Betonen, dass kein Lohn

erwartet wird

Leute, denen der Islam erklärt wird, sollten in der Lage sein, die Botschaft mit klarem Verstand und Bewusstsein und ohne Einfluss von Vorurteilen, Zweifeln oder Druck aufzunehmen. Daher sollten sie von der Aufrichtigkeit des Übermittlers überzeugt sein.

Menschen, die nicht mit Gläubigen vertraut sind und daher wenig über den Glauben wissen, sind gegen sie voreingenommen und haben Zweifel an ihren Absichten, weil sie unter dem Einfluss der Gesellschaft der Unkenntnis stehen. Dies kann jedoch in einem gewissen Maße als akzeptabel betrachtet werden. Zum Beispiel könnte es sein, dass sie neugierig sind, warum die Gläubigen so hartnäckig und geduldig bei ihrer Verbreitung des Islam sind. Da alles in ihrer eigenen Welt auf persönlichen Interessen basiert, können sie es nicht verstehen, dass die Gläubigen nur nach Gottes Wohlgefallen streben. Oder sie haben Zweifel, ob die übermittelte Botschaft wahr ist. Aus diesen Gründen müssen Gläubige ihr Bestes tun, um alle Zweifel und Vorurteile zu beseitigen.

Tatsächlich informiert uns der Qur’an, dass alle Propheten dies zu ihrem Hauptziel machten, da sie unerschütterlichen Glauben an Gottes Allmacht und die Existenz des Jenseits hatten und so ihr gesamtes Leben dem Streben nach Seinem Wohlgefallen widmeten. Die Propheten hatten festen Glauben an die Existenz des Himmels und der Hölle und fürchteten, dass jeder Mensch, dem sie begegneten, eine unendliche und schreckliche Strafe in der Hölle erhalten wird, wenn sie ihm nicht die Wahrheit übermittelten. Ihr Hauptauftrag war, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verbieten und den Menschen Gottes Allmacht nahe zu bringen. Als Lohn verdienten sie sich das Wohlgefallen Gottes. Sie erwarteten keinerlei weltlichen Nutzen.

Der Qur’an lenkt unsere Aufmerksamkeit auf diesen Punkt und betont, dass alle Boten bestrebt waren, die Zweifel ihrer Mitmenschen an der Wahrheit aufzuheben. Einige relevante Verse lauten wie folgt:

 

Und ich verlange dafür keinen Lohn von euch, siehe, mein Lohn ist allein bei dem Herrn der Welten. (Sure asch- Schu'ara': 180)

 

Jenen, die Allah rechtgeleitet hat; darum folge ihrer Leitung. Sprich: Rich verlange von euch keinen Lohn dafür. Dies ist nichts weniger als eine Ermahnung für alle Welt." (Sure al-An'am: 90)

 

mein Volk! Ich verlange dafür keinen Lohn von euch. Seht, mein Lohn ist bei Dem, Der mich erschuf. Begreift ihr denn nicht? (Sure Hud: 51)

 

Da kam vom anderen Ende der Stadt ein Mann geeilt. Er sagte: "O mein Volk! Folgt den Gesandten! Folgt denen, die keinen Lohn von euch verlangen, und die rechtgeleitet sind! (Sure Yasin: 20-21)

 

Thus, in compliance with the signs mentioned in these and other verses, those who have undertaken such a noble mission have to clarify this point. The conditions of today's world have compelled people to be prejudiced toward everyone, since relations are based primarily upon material interests. For this reason, such clarifications will clarify the matter to the other party.

 

Deutlich machen, dass die übermittelte
Botschaft wahr ist

Wie die Botschaft übermittelt werden soll zeigt eine andere Lehre des Qur’an: Jene, die die Botschaft des Islam übermitteln, müssen ihrem Gegenüber deutlich machen, dass sie aufrichtige und zuverlässige Personen sind. Der Qur’an betont, dass die von Gott gesandten Menschen zuverlässige Boten waren:

 

Seht, ich bin für euch ein getreuer Gesandter. (Sure asch- Schu'ara': 107)

 

Dies ist wichtig, um die Zweifel und Vorbehalte der Mitmenschen zu entfernen und ihr Vertrauen zu gewinnen, und somit Gottes Botschaft zu übermitteln. Wenn die Menschen aufrichtig und zuverlässig sind, dann erhalten ihre Worte an Aufmerksamkeit und Beachtung. Zweifel an der Zuverlässigkeit einer Person dagegen aktiviert eine Art Selbstverteidigungsmechanismus. Sobald dieser Punkt durch die im Qur’an gezeigten Methoden überwunden wird, sind die Menschen bereit, sich auf die Botschaft des Islam zu konzentrieren und sind ihr wesentlich zugänglicher.

 

Das Widerlegen von falschen
Überzeugungen

Nach dem Entfernen der Zweifel und Vorurteile von jenen, denen der Islam erklärt wird, sollte der nächste Schritt sein, ihre eigenen irrationalen und falschen Überzeugungen zu widerlegen. Man muss ihnen die irrtümliche Natur ihrer Überzeugungen eindeutig und logisch erklären. Die Menschen werden ihre Überzeugungen erst dann aufgeben, wenn sie klar sehen, dass ihre Überzeugungen falsch sind. Gott zeigt uns hierzu eine Methode: Das Widerlegen von falschen Überzeugungen durch rationale, wissenschaftliche und visuelle Erklärungen durch das Liefern von zufriedenstellenden Erklärungen, warum das System der Ungläubigen nicht funktioniert. Die Methode des Propheten Ibrahim (as), wie er seinem Volk Gottes Botschaft überbrachte, gibt ein gutes Beispiel:

 

Als er seinen Vater und sein Volke fragte: "Was betet ihr (eigentlich) an?" Sie antworteten: "Wir beten Idole an und sind ihnen stets zugetan." Er fragte: "Hören sie euch, wenn ihr sie anruft? Oder nützen oder schaden sie euch?" Sie antworteten: "Unsere Väter haben es schließlich auch so gemacht." Er sprach: "Habt ihr gut bedacht, was ihr da immer angebetet habt, Ihr und euere Vorväter? (Sure asch- Schu'ara': 70-76)

 

Der Prophet Ibrahim (as) stellte seinen Menschen solche Fragen, um ihren Verstand und ihre Intelligenz anzusprechen und brachte sie allmählich dazu, die Unlogik ihrer eigenen Überzeugungen zu erkennen. Mit jeder Frage appellierte er an das Gewissen seines Volkes brachte sie dazu, die irrationale Natur ihrer Überzeugungen einzusehen. Er wandte diese Methode an, weil sein Volk nie ernsthaft über die von ihren Ahnen überlieferte Tradition des Anbetens von Steingötzen nachdachte. Nachdem er diese Fakten darlegte, realisierten sie, wie tot und schwach diese Wesen waren, die sie verehrten.

Er brachte seinem Volk Gott mit seinen erhabenen Eigenschaften nahe und zeigte ihnen den großen Unterschied zwischen den Steingötzen, denen jegliche Stärke und Macht fehlten, und Gott, dem Allmächtigen und Allwissenden:

 

Sie sind jedenfalls alle meine Feinde, außer dem Herrn der Welten. Der mich erschuf und Der mich leitet. Und Der mich speist und tränkt. Und Der mich heilt, wenn ich krank bin. Und Der mich sterben lässt, dann aber wieder lebendig macht. Und Der, wie ich hoffe, mir am Tage des Gerichts meine Fehler verzeihen wird. (Sure asch- Schu'ara': 77-82)

 

Diese Methode brachte die Götzendiener dazu, die Irrationalität ihres Glaubens zu begreifen, doch ihr Einfluss war nur von kurzer Dauer.

 

Das Verwenden eines Frage- und

Antwortformats

Zudem sollten die Menschen ermutigt werden, sich weiter über das zu erkundigen, von dem sie nicht überzeugt sind. Dadurch versteht der Übermittler des Islam, wie gut sein Gegenüber die Informationen verstanden hat und kann ihnen so weitere Erklärungen liefern. Neue Informationen verwirren die Menschen, wenn sie die erhaltenen Information noch nicht vollkommen verstanden haben.

Es ist eine Qur’anische Methode, falsche Denkweisen durch das Aufzeigen von verlässlichen und rationalen Lehren des Qur’an zu widerlegen. Ein anderer Vers klärt uns über diese Methode auf:

 


Sahst du nicht den, der mit Abraham über seinen Herrn stritt, weil Allah ihm das Königreich gegeben hatte?" Da sprach Abraham: "Mein Herr ist der, welcher lebendig macht und sterben lasst." Er sprach: "Ich bin derjenige, der lebendig macht und tötet." Abraham sprach: "Siehe, Allah bringt die Sonne vom Osten, so bring du sie vom Westen!" Da war der Ungläubige zum Schweigen gebracht. Allah leitet nicht die Ungerechten. (Sure al-Baqara: 258)

 

In einer beeindruckenden und überzeugenden Art und Weise verdeutlichte der Prophet Ibrahim (as) die Schwäche des Ungläubigen gegenüber Gottes unendlicher Macht und brachte ihn durch beeindruckende Beispiele dazu, dies selbst zu erkennen. Die logische Argumentation des Propheten Ibrahim (as) beeindruckte den Ungläubigen und brachte ihn völlig zum Schweigen. Diese kluge Argumentationsweise gibt ein sehr gutes Beispiel für Gläubige, die anderen den Islam erklären wollen.

 

Öffentlich und im Geheimen zum

Islam aufrufen

Gott informiert uns, dass all Seine Boten verschiedene Methoden und Erklärungen anwendeten, um Gottes Großartigkeit und Seine Religion an ihr Volk zu übermitteln. Das Beispiel des Propheten Nuh (as) kann als eine Leitung für alle Gläubige dienen.

 

Er sprach: "O mein Herr! Ich rief mein Volk gewiss bei Nacht und bei Tag. Doch mein Aufruf bestärkte sie noch in ihrer Flucht (vor Dir). Wenn immer ich sie aufrief, damit Du ihnen vergibst, steckten sie ihre Finger in ihre Ohren und verhüllten sich in ihren Kleidern und verharrten im Eigensinn und verhielten sich hochtrabend. Dann appellierte ich öffentlich an sie. Schließlich redete ich sowohl offen wie vertraulich auf sie ein. Und sagte: "Bittet eueren Herrn um Verzeihung! Er ist ja wirklich bereit zu verzeihen! Er wird den Himmel in Strömen auf euch regnen lassen. Und euch reich an Besitz und Kindern machen und euch Gärten und fließende Gewässer geben. (Sure Nuh: 5-12)

 

Dieses Gebet zeigt, dass Gläubige sowohl direkte als auch wenn nötig indirekte Methoden der Verbreitung des Islam anwenden können.

Der Prophet Nuh (as) betonte, dass Gott seinem Volk alle Segnungen gewährt und erinnerte es an all die alltäglichen Dinge, die sie so schätzten. Er erklärte ihnen, dass Gott Regen herabsendet, um ihre Ernten erfolgreich zu machen, dass Er ihnen Reichtum und Kinder gibt, Flüsse und Gärten mit reichlich Früchten schafft und dass Er die einzige Quelle aller Segen ist, die sie genießen. Um sie dem Konzept der Religion näher zu bringen, war er bestrebt, seinem Volk zu erklären, dass auch die weltlichen Interessen, an denen sie gierig hingen, unter Gottes Kontrolle waren. Sein Volk begriff noch nicht die wahre Schönheit des Islam und den Bedarf des Menschen nach Religion. Das bessere Verständnis von dieser grundlegenden Fakten schafft eine Basis, um den Menschen die Existenz des Jenseits und die Lehren des Islam näher bringen.

 

Die Wunder der Schöpfung erklären

Gott fordert die Gläubigen dazu auf, eine Methode anzuwenden, die den Menschen die Zeichen und Wunder der Schöpfung vor Augen führt. Der Qur’an erwähnt, dass viele Propheten ihr Volk über diese Zeichen nachdenken ließen. Der Prophet Nuh (as) war einer von ihnen:

Seht ihr denn nicht, wie Allah einen über dem anderen sieben Himmel erschaffen. Und in sie den Mond als Licht und die Sonne als Leuchte gesetzt hat? Und Allah ließ euch Pflanzen gleich aus der Erde herauswachsen; Dann wird Er euch wieder in sie zurückbringen und (schließlich) von neuem hervorbringen. Allah hat die Erde für euch fürwahr zu einem Teppich gemacht. Damit ihr euch darauf auf breiten Wegen bewegen könnt. (Sure Nuh: 15-20)

 

Diese Zeichen über die Schöpfung beinhalten so viele Information, dass man mit ihnen ganze Bücher füllen könnte. Das Nachdenken über die sieben Schichten des Himmels und ihr Nutzen für die Bewohner der Erde und das ökologische System, den Sonnen- und Mondeinfluss bei den Jahreszeiten, das Klima, der Wechsel von Nacht und Tag und das menschliche Leben wird den Horizont der Menschen erweitern, ihre Weisheit erhöhen und schließlich auch ihren Glauben stärken. Das Nachdenken über die möglichen Katastrophen, die durch leichte Veränderungen in diesem System entstehen würden, dient demselben Zweck. Das Universum ist voll von winzigen Details, die die gesamte Menschheit ignoriert. Wenn man die Aufmerksamkeit der Menschen auf diese Zeichen lenkt, fangen sie vielleicht an, nachzudenken und Gottes Macht zu erkennen. Der Prophet (s.a.w.s) betonte die Wichtigkeit solch einer guten Tat: “Wer immer einen Menschen zu guten Taten leitet,  wird die gleiche Belohnung erhalten, wie dieser Mensch für seine guten Taten.“ (Muslim)

Der Qur’an ermutigt die Menschen, die Zeichen der Schöpfung, die Gottes Existenz und Großartigkeit eindrucksvoll verdeutlichen, zu schätzen und über sie nachzudenken. Es folgen einige der vielen Verse, die die Aufmerksamkeit des Lesers auf dieses Thema lenken:

 

Sehen sie denn nicht zum Himmel über sich empor: Wie Wir ihn erbauten und ausschmückten und dass er keine Risse hat? Und die Erde, Wir breiteten sie aus und setzten festgegründete (Berge) darauf und ließen auf ihr (Pflanzen) von jeglicher schönen Art wachsen. Zur Einsicht und Ermahnung für jeden sich reumütig bekehrenden Diener. Und Wir senden vom Himmel segenreiches Wasser herab und bringen damit Gärten und Korn zum Ernten hervor. Und hohe Palmen mit dicht stehenden Fruchtknöpfen. Als eine Versorgung für (Allahs) Diener. So machen Wir ein totes Land lebendig, und so wird auch die Auferstehung sein. (Sure Qaf: 6-11)

 

Betrachten sie denn nicht die Kamelen, wie sie erschaffen wurden. Und den Himmel, wie er erhöht worden ist. Und die Bergen, wie sie aufgerichtet worden sind. Und die Erde, wie sie ausgebreitet wurde? So ermahne! Siehe, du bist nur ein Ermahner. (Sure al-Ghadschiya: 17-21)

 

Sehen die Ungläubigen denn nicht, dass die Himmel und die Erde eine einzige dichte Masse waren, die Wir spalteten, und dass Wir dann aus dem Wasser alles Lebendige entstehen ließen? Wollen sie denn nicht glauben? Und Wir setzten festgegründete Berge auf die Erde, damit sie nicht mit ihnen wanke. Und Wir machten auf ihr breite Täler als Wege, damit sie sich zurechtfinden. Und Wir machten den Himmel zu einem wohlbehüteten Dach. Und doch kehren sie sich von Seinen Zeichen ab. Und Er ist es, der die Nacht erschuf und den Tag, die Sonne und den Mond; jeder schwebt auf seiner (sphärischen) Bahn. (Sure al-Anbiya: 30-33)

 

Und ein Zeichen ist ihnen die tote Erde. Wir beleben sie und bringen daraus Korn hervor, von dein sie essen; Und Wir machen auf ihr Gärten mit Palmen und Weinreben und lassen Quellen daraus entspringen. Damit sie von ihren Früchten essen, obwohl sie nicht ihrer Hände Werk sind. Wollen sie denn nicht dankbar sein? Preis sei Ihm, der alle Arten paarweise erschaffen hat, von dem, was die Erde wachsen lässt, und von ihnen selber und von dem, das sie nicht kennen. (Sure Yasin: 33-36)

 

In den Himmeln und auf der Erde gibt es fürwahr Beweise für die Gläubigen. In der Erschaffung von euch und in den Tieren, die Er verbreitet hat, finden sich Beweise für Leute, die ihres Glaubens gewiss sind. Auch in dem Wechsel von Nacht und Tag und in der Versorgung, die Allah vom Himmel hinabsendet und durch die Er die Erde aus ihrer Leblosigkeit erweckt, und in dem Wechsel der Winde sind Beweise für ein Volk von Verstand. Dies sind die Verse Allahs, die Wir dir in Wahrheit vortragen. An welche Offenbarung wollen sie denn glauben, wenn nicht an Allah und Seine Botschaft? (Sure al-Dschathiya: 3-6)

 

Den Menschen öffentlich Gottes
Existenz verkünden

Die besprochenen Themen zeigen, dass der Qur’an verschiedene Methoden für die Verbreitung des Islam aufzeigt. Die Entscheidung bei der Wahl der Methode hängt vom Verstand und der Weisheit des individuellen Gläubigen ab. Viele Verse des Qur’an erzählen von Boten, die den Islam an eine einzelne Person übermittelten. Sie erwähnen auch einen offenen Aufruf an die allgemeine Öffentlichkeit.

Der Qur’an beschreibt, dass Gottes Boten ihr Volk öffentlich anriefen durch die Anrede: „Mein Volk...“ Einer der relevanten Verse lautet wie folgt:

 

Und zu den Ad (sandten wir) ihren Bruder Hud. Er sprach: "O mein Volk, dient Allah; ihr habt keinen Gott außer Ihm. Wollt ihr (Ihn) nicht fürchten?" (Sure al-A’raf: 65)

 

Die Menschen finden es demütigend, wenn sie von jemandem beeinflusst werden, der andere Ansichten vertritt. Obwohl es sein kann, dass sie von der Korrektheit dieser Ansichten überzeugt sind, tendieren sie eher dazu, sie wegen persönlichen Vorurteilen oder wegen ihrem Ego zurückzuweisen. Aus diesem Grund erreicht man durch das Ansprechen der allgemeinen Öffentlichkeit ein besseres Ergebnis, anstatt mit solch einem Menschen persönlich zu reden. Die positive Reaktion von einigen Leuten kann auch einen günstigen Einfluss auf andere haben. Diese, Methode kann sich als wirksamer erweisen, wenn man die allgemeine Einstellung der Gesellschaft und den damit verbundenen Gruppenzwang berücksichtigt.

 

"Mutterstädte"

 

Aber dein Herr zerstört keine Gemeinschaft, solange Er in ihrer Mitte keinen Gesandten erweckt hat, um ihnen Unsere Botschaft vortragen zu lassen. Auch vernichteten Wir eine Bevölkerung nur, wenn ihre Mitglieder Unrecht verübten. (Sure al-Qasas: 59)

 

Wiederholt in der Geschichte der Menschheit hat Gott Seine Boten in "Mutterstädte" geschickt, um den Leuten Seine Gebote mitzuteilen. Dies ist eine Leitung für die Gläubigen. Es ist eine allgemein wirksame Regel, sich auf Ballungszentren zu konzentrieren und sich dann von ihnen aus zu verbreiten. Der Qur’an besagt, dass die Gläubigen den Islam zuerst über ihre engen Verwandten verbreiteten. Sobald ihre Verwandten seine Wahrheit begriffen hatten, richteten sich die Gläubigen auf eine größere Gruppe. Auf diese Weise nutzten sie ihre Talente am wirksamsten.

Der Qur’an erzählt, dass die Boten im Allgemeinen zuerst an dicht bevölkerte Gebiete gesandt wurden, wo „die Führer des Landes“, die moralisch verwerflichsten, lebten. Gottes Boten versuchen zuerst, solchen Menschen Gottesfurcht und die moralische Vorzüglichkeit des Islam nahe zu bringen, weil sie als hohe und angesehene Personen im Land einen großen Einfluss auf das Volk haben.

Der Besuch des Propheten Musa (as) beim Pharao ist ein gutes Beispiel hierfür:

 

Kam nicht die Geschichte von Moses zu dir? As ihn sein Herr im heiligen Tal Tuwa rief: "Geh zu Pharao! Er überschreitet wirklich jedes Maß. Und sprich: "Möchtest du dich läutern. Damit ich dich zu deinem Herrn leite und du nur (Ihn) fürchtest?" (Sure an-Nazi’at: 15-19)

 

Die Weisheit hierin ist offensichtlich: die Ansichten des ungläubigen Führers zu widerlegen erleichtert die Übermittlung der Wahrheit.

 

Der Einfluss von Reichtum
und Ästhetik

Eine schöne und angenehme Umgebung ist ein weiterer wichtiger Faktor, der zum Erfolg der Gläubigen beiträgt, Gottes Botschaft zu verbreiten. Alle Gläubige sind bestrebt, das Qur’anische Verständnis von Ästhetik und Schönheit auf ihre Umwelt zu übertragen und so eine schöne und angenehme Umgebung zu schaffen, nach dem Vorbild des Paradieses. Der Qur’an enthält äußerst detaillierte und beeindruckende Beschreibungen von Villen, Gärten, Flüssen, Liegeplätzen und anderen dekorativen Elementen, die der menschlichen Seele eine Wohltat sind. Auf diese Art übernehmen Gläubige den Qur’anischen Stil der Ästhetik.

Weiterhin lenkt der Qur’an unsere Aufmerksamkeit auf die positive Wirkung, die eine schöne und angenehme Umgebung auf Menschen macht, denen der Islam verkündet wird. Auf diese Weise sollten die Personen, die sich dem Islam zuwenden, die Möglichkeit haben, durch den Lebensstil der Gläubigen und ihre Umgebung das Paradies zu erahnen. Dies bringt ihre Herzen dem Islam näher und sie erkennen, wie ein wichtiges Konzept des Qur’an ausgeübt wird.

Der Qur’an liefert uns ein Beispiel in der Geschichte über den Propheten Sulayman (as) und die Königin von Saba:

 

Es wurde ihr gesagt: "Tritt in den Palast ein!" Und als sie ihn sah, meinte sie, da sei ein Wasserspiegel, und entblößte ihre Beine. Er sprach: "Siehe, dies ist ein Palast, mit Glas getäfelt." Da rief sie: "O mein Herr! Siehe, ich sündigte wider mich selbst. Doch ich ergebe mich jetzt mit Salomo Allah, dem Herrn der Welten." (Sure an-Naml: 44)

 

Der Prophet Sulayman (as) hörte, dass die Königin von Saba und ihr Volk die Sonne anbeteten und forderte sie dazu auf, sich stattdessen Gott und dem Islam zu ergeben. Die Königin, die nach dem Erhalten seines Briefs zum Palast von Sulayman (as) kam, war von der Schönheit und dem Reichtum dort sehr beeindruckt. Ihre Bewunderung über diese Umgebung führte sie schließlich dazu, dem rechten Weg zu folgen.

Der Vers beschreibt, dass der Boden des Palastes so durchsichtig war, dass die Königin von Saba ihn für eine Wasseroberfläche hielt und deshalb ihr Kleid hochzog. Dieser Boden erinnert an das Paradies, das der Qur’an als einen Platz voll von Gärten beschreibt, „mit Flüssen, die unter ihnen fließen“. Obwohl er von Menschen konstruiert wurde, hatte er eine unmittelbare Wirkung auf die Person, an die der Islam übermittelt wurde. Die Königin erkannte, dass die Schönheiten, die sie umgaben, das Ergebnis großer Weisheit waren und dies zeigte ihr die Überlegenheit des Islam.

Zudem liefert ein ästhetisch schöner Ort der menschlichen Seele Entlastung und Entspannung. Helle, geräumige und saubere Orte, die eine dekorative Ausstattung besitzen, spiegeln die friedliche Gemütsverfassung der Gläubigen wider und beeinflussen die Menschen positiv. Dunkle, düstere und schmutzige Orte dagegen wirken deprimierend.

Bei allem dürfen wir nicht vergessen, dass nur Gott einer Person Einsicht und Weisheit verleihen kann. Schöne Umgebungen können lediglich ein unterstützender Faktor sein, denn keineswegs garantieren sie, dass die Menschen durch sie den Islam annehmen werden. Die Gläubigen müssen bestrebt sein, Gottes Wohlgefallen zu verdienen und als Teil der Verehrung Gottes die Menschen zum Islam zu bekehren. Für diesen Dienst werden Gläubige zu Recht großartig belohnt werden.

 

Das äußere Erscheinungsbild

Durch ihre äußere Erscheinung zeigen Gläubige, dass sie nach den moralischen Prinzipien des Qur’an leben. Der Qur’an befiehlt den Gläubigen, hohen Wert auf körperliche Hygiene und ein gepflegtes Äußeres zu richten. Das Einhalten dieser Ratschläge und Befehle beeindruckt die Menschen, denen die Lehren des Qur’an erklärt werden.

Auf der anderen Seite kann sich nur ein ruhiger und entspannter Verstand auf ein bestimmtes Thema konzentrieren. Deshalb sollten Gläubige, die den Islam verbreiten, jegliche Ablenkung beseitigen, so dass ihre Gesprächspartner all ihre Aufmerksamkeit auf die Botschaft Gottes und Seine Zeichen konzentrieren können. Ein vernachlässigtes Erscheinungsbild hat eine negative und unerwünschte Wirkung auf die Menschen, während Gläubige, die am Qur’an festhalten, immer auch eine Freude fürs Auge sind. Ihre ordentliche Erscheinung und ihre Reinlichkeit rufen Bewunderung und Respekt hervor.

 

Den Bedürfnissen der Menschen
nachkommen

Eine andere Aufgabe des Gläubigen ist es, die Bedürfnisse der Menschen zu decken, die erst vor kurzem den Islam kennen gelernt haben. Dies ist eine natürliche Aufgabe für den Gläubigen, da die Qur’anische Moral ihm beibringt, sich freundlich und bedacht gegenüber anderen zu verhalten, selbst wenn er sie nicht kennt. Der Prophet Ibrahim (as) bot seinen Gästen eine reichhaltige Mahlzeit an, obwohl sie ihm fremd waren.

Der 60ste Vers der Sure at-Tawba: "jene, deren Herzen gewonnen werden sollen" erwähnt, dass solche Menschen wie Empfänger von Almosen sind. Gemäß dem Qur’an soll man diese Menschen, deren Herzen dem Islam zugeführt werden sollen, nicht vernachlässigen.

Es erfordert sowohl für die Zuhörer als auch für den Redner viel Energie, sich auf ein wichtiges Thema zu konzentrieren. Der Verbrauch von Energie über einen längeren Zeitraum kann physische und geistige Erschöpfung verursachen. Wenn man den Menschen etwas zu essen oder zu trinken anbieten, werden sie wieder fit und können sich besser konzentrieren.

 

Aufrichtigkeit

Der Qur’an liefert viele nützliche Methoden, um die Botschaft des Islam an die Menschen zu übermitteln. Die Aufrichtigkeit des Verkünders ist bei all diesen Methoden und Bestrebungen äußerst wichtig. Das Qur’anische Verständnis von Aufrichtigkeit unterscheidet sich jedoch sehr von dem der Gesellschaft der Unwissenheit. Wahre Aufrichtigkeit tritt nur dann zu Tage, wenn jene, die eine Lehre verbreiten, absolut von der Sache überzeugt sind. Unaufrichtigkeit, die sich zeigt, wenn der Redner nicht das tut, was ihm von seiner Lehre geboten wird, kann man auch leicht an seiner Sprechweise erkennen.

Dagegen ist die Einstellung von jenen, die wirklich an das glauben, was sie verkünden und auch danach leben, vollkommen anders. Menschen, die einen starken Glauben an das Jenseits haben, beschreiben beispielsweise die Hölle auf eine natürlich überzeugende Art. Der Klang ihrer Stimme, ihre Ausdrucksweise und ihre Art zu reden übermitteln ihre Gefühle und führen anderen Menschen den Schrecken und die Bedrohung der Hölle bildlich vor Augen. Die Erklärungen von jenen, die keinen festen Glauben an die Existenz der Hölle besitzen, können dagegen nur negative Auswirkungen auf andere haben. Darum sollten die Werte, die Einstellungen und das Leben der Menschen mit den Lehren, die sie verbreiten, immer deutlich in Einklang stehen.

Wir müssen auch daran denken, dass wahre Aufrichtigkeit nur durch einen tiefen Glauben erlangt werden kann. Gott weist Seine Diener in vielen Versen auf diese Tatsache hin. Um eine Erklärung für den großen Einfluss zu finden, den Gottes Boten auf die Seelen der Menschen hatten, nannten die Ungläubigen diese Boten in der Vergangenheit immer Heuchler und Zauberer.

 

Überzeugende Sprache

Weise zu reden bedeutet auch, dass man die Botschaft mit überzeugender und entschiedener Sprache verkündet. Dieses Merkmal ist genauso wichtig wie Aufrichtigkeit. Durch überzeugende Sprache kann ein Thema mit nur wenigen Schlüsselbegriffen umfassend besprochen werden, ohne dass unnötige Kleinigkeiten und irrelevante Details erwähnt werden. Der Qur’an erklärt die Wichtigkeit von weiser Sprache:

 

Lade zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung ein, und diskutiere mit ihnen auf die beste Art und Weise. Siehe, dein Herr weiß am besten, wer von Seinem Weg abgeirrt ist, und Er kennt am besten die Rechtgeleiteten. (Sure an-Nahl: 125)

 

Der Schlüssel zu weiser Sprache ist Aufrichtigkeit. Der folgende Vers erklärt, dass Weisheit nicht vorgetäuscht werden kann und man sie nur durch den Willen Gottes erlangen kann:

 

Er gibt die Weisheit, wem Er will. Und wem Weisheit gegeben wurde, dem wurde ein hohes Gut gegeben… (Sure al-Baqara: 269)

 

Gott macht uns auf die Wichtigkeit entschiedener Sprache aufmerksam, indem Er uns mitteilt, dass sie ein Segen ist:

 

Und als er seine volle Manneskraft und Reife erreicht hatte, gaben Wir ihm Weisheit und Wissen; so belohnen Wir die Rechtschaffenen. (Sure al-Qasas: 14)

 

Und Wir festigten sein Reich und gaben ihm Weisheit und Urteilsvermögen. (Sure Sad: 20)

 

Und so schlugen sie sie mit Allahs Willen, und David erschlug Goliath. Und Allah gab ihm das Königtum und die Weisheit und lehrte ihn, was Er wollte. Und wenn Allah nicht die einen Menschen durch die anderen in Schranken hielte, wahrlich, die Erde wäre voller Unheil. Aber Allah ist voll Güte gegen alle Welt. (Sure al-Baqara: 251)

 

Beneiden sie etwa die Leute um das, was Allah ihnen in Seiner Huld schenkte? Wir gaben dem Hause Abrahams die Schrift und die Weisheit und ein gewaltiges Königreich. (Sure an-Nisa): 54)

 

"O Johannes! Halte an der Schrift fest!" Und Wir gaben ihm Weisheit, als er noch ein Kind war. (Sure Maryam: 12)

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