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Tuesday 16th of April 2024
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Ansprache des Revolutionsoberhauptes auf Konferenz "Islamisches Erwachen"

Im Namen Gottes des Allerbarmers, des Barmherzigen

Der Frieden und Segen Gottes sei mit Ihnen

Alles Lob gebührt Allah, dem Herrn der Welten. Der Friede und Segen Gottes sei mit Seinem Propheten Mohammad und dessen reinen Nachkommen

Gott der Mächtige und Weise sprach:

Prophet! Fürchte Gott und gehorche nicht den Ungläubigen und Heuchlern! Gott weiß Bescheid und ist weise (1) Und folge dem, was dir von deinem Herrn als Offenbarung eingegeben wird! Gott ist wohl darüber unterrichtet, was ihr tut (2) Und vertrau auf Gott! Er genügt als Sachwalter (3) (Sure Ahzab)

Hiermit möchte ich die werten Anwesenden und lieben Gäste willkommen heißen. Was uns an diesem Ort zusammen kommen ließ, ist das Islamische Erwachen, nämlich der Zustand der vitalen Motivation und Bewusstwerdung in der Islamischen Umma (Weltgemeinde), welcher zu einem großen Wandel unter den Völkern dieser Region geführt hat. Dieser brachte Proteste und Revolutionen hervor, die überhaupt nicht in die Berechnungen der vorherrschenden regionalen und internationalen Satane hinein passten. Es sind gewaltige Protestbewegungen, welche die Zäune der Diktatur und der arroganten Mächte eingerissen und ihr Wächterpersonal besiegt und zurück gedrängt haben.

Zweifelsohne basieren bedeutende gesellschaftliche Wandlungen immer auf geschichtlichen und zivilisatorischen Rückhalten und sind Frucht der Ansammlung von Wissen und Erfahrungen.

In den vergangenen 150 Jahren hat die Mitbeteiligung von großen Persönlichkeiten aus dem Bereich „ Denken“ und „ Dschihad“ an der Hervorrufung der Islamischen Bewegung in Ägypten, Irak, Iran, Indien und anderen asiatischen und afrikanischen Ländern, die Voraussetzungen für die jetzige Situation in der Islamischen Welt geschaffen.

Genauso sind die Entwicklungen in den 50iger und 60iger Jahren nach christlicher Zeitrechnung in einer Anzahl dieser Länder, welche zur Entstehung von Regimes, die zum Großteil den materiell orientierten Denkweisen und Ideologien zugeneigt waren und aufgrund ihrer Natur nach einiger Zeit den arroganten Mächten und dem westlichen Imperialismus in die Falle gingen, lehrreiche Erfahrungen. Es sind Erfahrungen, die erheblich zu der Gestaltannahme des allgemeinen und gründlichen heutigen Denkens in der Islamischen Welt beigetragen haben.

Die Geschichte der gewaltigen Islamischen Revolution im Iran, bei der mit den Worten des großartigen Imam Chomeini „Das Blut über den Säbel siegte“ sowie die Gründung der bleibenden, mächtigen, kühnen und progressiven Gesellschaftsordnung der Islamischen Republik und ihre Wirkung auf das

Islamische Erwachen von heute, ist für sich eine lange Geschichte, die es verdient, besprochen und erforscht zu werden. Sie wird mit Gewissheit ein starkes Kapitel bei der Analyse und der Geschichtsbeschreibung der jetzigen Lage in der Islamischen Welt für sich bestimmen.

Es ergibt sich, dass die derzeitigen zunehmenden Realitäten in der Islamischen Welt keine von den historischen Wurzeln und den gesellschaftlichen und geistigen Grundlagen getrennten Ereignisse sind, so dass die Feinde oder oberflächliche Betrachter in ihnen eine vorübergehende Welle und ein flaches Ereignis sehen und mit irreführenden, böswilligen Analysen die Fackel der Hoffnung in den Herzen der Völkern löschen könnten.

Ich möchte in diesen Worten, die brüderlich gemeint sind, auf drei wichtige Dinge näher eingehen, und zwar:

Erstens: eine kurze Betrachtung der Wesensart dieser Aufstände und Revolutionen

Zweitens: die großen Gefahren und möglichen Schäden auf ihrem Weg

Drittens: Vorschläge zur Verhütung und Beseitigung von drohenden Schäden und Gefahren

Zu Punkt 1: Was das erste Thema betrifft, ist meines Erachtens die echte allgemeine Mitbeteiligung der Bevölkerung auf dem Schauplatz der Handlungen, der Kampf- und Dschihadszene das wichtigste Element dieser Revolutionen, und zwar eine Mitbeteiligung nicht nur mit ihrem Herzen, ihren Wünschen und ihrem Glauben, sondern darüber hinaus in Form der physischen Präsenz. Es ist ein enormer Unterschied zwischen einer solchen Protestbeteiligung und einem Aufstand, den eine Gruppe von Militärs oder selbst eine Gruppe bewaffneter Kämpfer vor den teilnahmslosen Augen der Bevölkerung oder auch mit deren Zustimmung unternehmen. Während der Ereignisse der 50iger und 60iger Jahre haben in einer Anzahl von Ländern in Afrika und Asien nicht die verschiedenen Bevölkerungsschichten und junge Menschen aus allen Teilen der Länder die schwere Last der Revolution geschultert, sondern es waren eine Gruppe von Putschisten oder kleinere bewaffnete Kerngruppen von beschränktem Umfang. Sie trafen die Entscheidungen und traten in Aktion. Und als sie selber oder die Generation nach ihnen aufgrund abzählbarer Motive und Faktoren, einen anderen Weg wählten, schlugen die Revolutionen in ihr Gegenteil um, und der Feind konnte erneut über diese Länder herrschen.

Dies ist etwas ganz anderes als wenn ein Wandel von der Masse der Bevölkerung getragen wird und die Bürger es sind, die mit Leib und Seele auf der Arena erscheinen und durch ihre Dschihadtaten und ihr opferbereites Handeln den Feind vom Schauplatz vertreiben.

Hierbei sind es die Bürger, welche die Losungen aufstellen, die Ziele festlegen, den Feind identifizieren, ihn vorstellen und ihn verfolgen. Sie sind es, welche die gewünschte Zukunft – und wenn auch nur zusammengefasst – skizzieren, und die daher bestimmten Figuren, die zu versöhnlerischen Schritten bereit und korrupt sind, sowie eventuellen Spitzeln des Feindes nicht erlauben, Irrwege zu beschreiten, kompromisslerische Vereinbarungen mit dem Feind zu treffen und die Richtung zu wechseln.

Bei einer Volksbewegung erfolgen möglicherweise die Schritte der Revolution mit Verzögerung, dafür aber ist sie von Oberflächlichkeit und Unbeständigkeit frei. Sie ist ein „ gutes Wort“ – Ein Beispiel für das Gleichnis im Wort Gottes, der spricht:

Hast du nicht gesehen, wie Gott ein Gleichnis von einem guten Wort geprägt hat? Es ist wie ein guter Baum, dessen Wurzel fest sitzt und dessen Krone in den Himmel ragt. (Sure 14: 24)

Als ich die heldenhafte Statur des gloriosen ägyptischen Volkes auf dem Tahrir-Platz im Fernsehen gesehen habe, war ich mir sicher, dass diese Revolution siegen wird.

Ich muss eine Wahrheit eingestehen: Nach dem Sieg der Islamischen Revolution und Gründung der Islamischen Gesellschaftsordnung im Iran, die zu einem gewaltigen Erdbeben in den weltlichen Systemen von Ost und West führte und die muslimischen Völker auf einmalige Weise dynamisierte, habe ich in der Hauptsache erwartet, dass sich Ägypten vor allen anderen Ländern als Erster zum Protest erheben wird. Die lange Geschichte des Dschihads und des hellen Denkens und der Hervorbringung von denkerischen und kämpferischen Größen in Ägypten erweckte in mir diese Erwartung. Aber aus Ägypten war kein klarer Ruf zu hören und ich habe mich innerlich mit diesem Gedicht von Abu Firas an die ägyptische Nation gewandt:

Ich sehe du weinst gar nicht oder nur selten und Dulden und Ertragen wurden dir zur festen Eigenschaft!

Gibt es nichts, was dir die Liebe verbietet oder gebietet?

Als ich das ägyptischen Volk dann auf dem Tahrir- Platz und den Plätzen anderer ägyptischer Städte gesehen haben, erhielt ich meine Antwort. Die ägyptische Bevölkerung hat in der Sprache ihres Herzen zu mir gesagt:

Doch! Ich habe große Sehnsucht und mein Herz brennt.

Aber es ist mit ihr (der Liebe) wie mit mir: sie schüttet ihre Geheimnisse nicht aus.

Diese heiligen Geheimnisse, nämlich die Motivation und der Wille zum Aufstand, haben allmählich im Geiste des ägyptischen Volkes Fuß gefasst und Form angenommen und sind zum geeigneten geschichtlichen Zeitpunkt unverhüllt auf einer eindrucksvollen Bühne in Erscheinung getreten.

Tunesien, Jemen, Libyen und Bahrain unterliegen genau derselben Regel:

…Die anderen warten noch standhaft darauf. Und sie haben nichts verfälscht. (aus Sure 33:23)

Bei solchen Revolutionen stehen die Grundsätze, Werte und Ziele nicht auf den vorverfassten Manifesten von Gruppen und Parteien, sondern im Geist und im Herzen und in den Forderungen aller Menschen, die den Schauplatz betreten haben, geschrieben und sie werden in Form von Losungen und durch ihr Vorgehen kundgegeben und gefestigt.

Aufgrund dessen ist klar zu erkennen, dass die Grundsätze der jetzigen Revolutionen in der Region – Ägypten und anderen Ländern - in erster Linie wie folgt lauten:

• Wiederherstellung und Erneuerung der nationalen Ehre und Größe, welche im Laufe der Zeit wegen Diktaturen und korrupten verdorbenen Herrschern und der politischen Vorherrschaft der USA und des Westens zerstört und mit Füßen getreten wurden

• Das Hissen der Flagge des Islams, der die tief verwurzelte Überzeugung und seit jeher Hoffnung der Menschen ist, sowie seelische Sicherheit, Gerechtigkeit, Fortschritt und Entfaltung, die nur dank der Islamischen Scharia zu erreichen sein werden

• Widerstand gegenüber dem Einfluss und der Hegemonie der USA und Europas, die im Laufe von zwei Jahrhunderten der Bevölkerung in diesen Ländern die schwersten Schläge und Schäden zugefügt und sie am meisten herabgesetzt haben

• Kampf gegen das Besatzerregime und den illegalen zionistischen Staat, den der Imperialismus wie einen Dolch den Ländern der Region in die Seite gestoßen hat und welchen er als ein Mittel für die Fortsetzung seiner böswilligen Hegemonie benutzt. Sie haben ein Volk aus seiner historischen Heimat vertrieben!

Zweifelsohne findet die Tatsache, dass die Revolutionen in der Region sich auf diese Grundlagen stützen und ihre Verwirklichung fordern, bei den USA und dem Westen und dem Zionismus keinen Gefallen, und sie versuchen nach besten Kräften, dies zu dementieren. Doch durch Dementierung ändert sich nichts an der Realität.

Der Volkscharakter dieser Revolutionen gehört zu den wichtigsten Elementen der Gestaltannahme ihrer Identität. Die fremden Mächte, die unter maximalem Einsatz ihrer Kräfte und Kniffe versucht haben, die autoritären, korrupten und abhängigen Herrscher in diesen Ländern an der Macht zu behalten und erst von ihrer Unterstützung für sie abließen, als das Aufbegehren des Volkes und sein Willen keine Hoffnung mehr für ihren Verbleib übrig ließ, haben nicht das Recht , sich als Teilhaber an dem Sieg dieser Revolutionen zu bezeichnen. Auch an einem Ort wie Libyen kann das Eindringen und die Einmischung der USA und der Nato nicht die Wahrheit verzerren. In Libyen hat die Nato nicht wieder gut zu machendes Unheil angestiftet und Verluste hervorgerufen. Wenn die militärische Intervention der Nato und der USA nicht wäre, hätte die Bevölkerung vielleicht etwas später gesiegt, aber dafür wäre nicht so viel von der Infrastruktur zerstört worden, wären nicht so viele unschuldige Frauen und Kinder umgekommen und würden nicht Feinde, die jahrelang mit Gaddafi zusammengearbeitet haben, jetzt behaupten, sie hätten das Recht, sich in dieses unterdrückte und vom Krieg heimgesuchte Land einzumischen.

Das Volk selber, die volksnahe Elite und diejenigen, die aus der Mitte des Volkes kommen, sind Inhaber dieser Revolution und fühlen sich verpflichtet, sie zu schützen. Sie entwerfen den zukünftigen Weg zur Verbesserung und Weiterentwicklung und werden dies auch in Zukunft tun – so Gott es will.

Zu Punkt 2: die drohenden Schäden und Gefahren

Als erstes muss ich unterstreichen, dass es Gefahren gibt, aber dass auch Möglichkeiten existieren, von ihnen verschont zu bleiben. Die Beachtung von Gefahren darf die Völker nicht einschüchtern. Die Feinde sollten sich vor euch fürchten und ihr sollt daran denken:

…Die List des Teufel ist doch kraftlos (Sure 4: 76)

Gott sagt über eine Gruppe der Dischihadkämpfer in der Islamischen Frühzeit :

Das sind diejenigen, denen man sagte: "Der Feind hat Scharen gegen euch aufgeboten, so fürchtet ihn!" Da steigerte sich ihr Glaube an Gott, und sie sprachen: " Gott genügt uns. Er ist der absolut Beste, auf den wir uns verlassen können."

Mit Gottes Huld und Gnade bedacht kehrten sie dann heim. Ihnen stieß kein Übel zu. Gottes Wohlgefallen war das Ziel, dem sie folgten. Unbegrenzt ist Gottes Huld.“ (Sure 3:173, 174)

Die Gefahren muss man kennen, damit man ihnen nicht verwundert und mit Zweifeln begegnet, sondern weiß, wie man Abhilfe schafft. Wir sind solchen Gefahren nach dem Sieg der Islamischen Revolution begegnet, haben sie erkannt und erlebt, und dank Gottes Willen und der Führung von Imam Chomeini sowie der Klugheit und Opferbereitschaft unserer Bevölkerung haben wir die meisten von diesen Gefahren heil hinter uns gebracht. Allerdings dauern die Verschwörungen seitens des Feindes an, aber auch der feste Wille der Bevölkerung blieb bestehen.

Ich möchte die drohenden Schäden nach zwei Kategorien unterscheiden: nämlich diejenigen Schäden, die ihre Ursprünge in uns selber haben und aus unseren Schwächen hervorgehen, und solche, welche direkt vom Feind vorprogrammiert werden.

Zu der ersten Kategorie gehören Dinge wie das Gefühl und die Vorstellung, dass mit dem Sturz des fremdabhängigen und verdorbenen und tyrannischen Systems die Sache erledigt sei. Die Sorglosigkeit aufgrund des Siegesgefühles und im Gefolge davon das Verblassen der Motivation und die Schwächung des Willens bilden die erste Gefahr, und diese Gefahr verschlimmert sich, wenn bestimmte Leute versuchen, an einen Sonderanteil der errungenen Dinge zu gelangen.

Der Vorfall während des Uhud- Gefechts und das Verlangen der Leute, die den Engpass verteidigen sollten, nach Kriegstrophäen, führten zur Niederlage der Muslime und die Dschihadkämpfer wurden von Gott, dem Höchsterhabenen, getadelt. Es handelt sich bei dieser Begebenheit um ein anschauliches Beispiel, das niemals vergessen werden darf. Eine weitere Gefahr, vor der man sich hüten muss, besteht darin, dass man sich von der scheinbaren Stärke der arroganten Mächte einschüchtern lässt und Angst gegenüber den USA und anderen intervenierenden Mächten verspürt. Die mutigen Elitekräfte und die jungen Menschen müssen ihre Herzen von dieser Angst befreien. Eine andere große Gefahr besteht in dem Vertrauen in den Feind und darin, auf sein Lächeln und seine Versprechungen und Unterstützungen hereinzufallen. Insbesondere der Vortrupp und die elitären Kräften müssen sich davor in Acht nehmen. Der Feind ist in jeder Verkleidung an seinen Merkmalen zu identifizieren, und Bevölkerung und Revolution müssen vor seiner List, die sich häufig hinter der Maske der Freundschaft und Hilfsbereitschaft verbirgt, bewahrt werden. Eine andere Version wäre die, dass man eitel wird und denkt, der Feind würde schlummern. Furchtlosigkeit muss man mit Planung und Weitsicht vermengen.

Gegenüber den Satanen in Gestalt von Dschinnen und Menschen sind alle Gott gegebenen Reserven im eigenen Innern anzuwenden. Ein großes Übel, vor dem man so gut man kann das Weite suchen soll, besteht darin, dass unter den Revolutionären Streit geschürt wird, sie gegeneinander aufgehetzt werden und Spaltung hinter der Kampffront entsteht.

Die Schäden der zweiten Kategorie haben die Völker in dieser Region zum großen Teil bei verschiedenen Ereignissen selber in Erfahrung gebracht. Dabei besteht der erste Schaden darin, dass Elemente an die Macht gelangen, die sich den USA und dem Westen gegenüber verpflichtet fühlen.

Der Westen versucht nach dem unvermeidlichen Sturz seiner von ihm abhängigen Akteure das eigentliche System und die wichtigen Hebel der Macht zu bewahren, diesem Korpus einen anderen Kopf aufzusetzen und auf diese Weise seine Hegemonie weiter zu verfolgen. Dies aber bedeutet, dass alle Anstrengungen und aller Dschihad umsonst gewesen sind. Sie (Die Feinde) sind – wenn sie in dieser Phase dem Widerstand und der Wachsamkeit der Bevölkerung begegnen, bestrebt, der Bewegung und dem Volke die verschiedensten abwegigen Alternativen vor die Füße zu legen.

Dieses Szenario kann in dem Vorschlag von Regierungsmodellen und Verfassungen, welche die islamischen Länder wieder in die Falle der kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Abhängigkeit vom Westen treten lassen, bestehen oder kann auch in der Form auftreten, dass man sich unter die Revolutionäre mischt, in den Medien und finanziell eine unzuverlässige Gruppe unterstützt und die wahren Revolutionsgruppen an den Rand drängt. Auch dies bedeutet die Rückkehr der Hegemonie des Westens und die Stabilisierung von westlichen durch fremde Hand umstrukturierten Modellen der Revolutionsgrundlagen und im Endeffekt bedeutet es, dass es wieder zur Vorherrschaft der Anderen kommt.

Wenn auch diese Taktik ergebnislos bleibt, werden sie – wie unsere Erfahrungen zeigen – Methoden wie Erzeugung von Chaos, Terrorismus, Bürgerkrieg zwischen den Anhängern verschiedener Religionen oder ethnischen Gruppen, Volksstämmen oder Parteien und sogar Kriege zwischen benachbarten Völkern und Staaten und zugleich Wirtschaftsblockaden und Sanktionen und die Blockierung von nationalen Geldern sowie allseitige Propaganda – und Medienangriffe vornehmen. Mit all dem beabsichtigen sie, die Bevölkerung zu ermüden und hoffnungslos zu stimmen und die Kämpfer in Zweifel und Enttäuschung zu versetzen, denn sie wissen, dass es dann möglich und einfach wird, die Revolution zum Scheitern zu bringen. Terroranschläge auf rechtschaffene und einflussreiche Elitekräfte oder der Rufmord an einigen von ihnen und außerdem die Bestechung einiger labiler Individuen sind weitere übliche Methoden der westlichen Mächte und angeblichen Verfechter der Zivilisation und Ethik.

Im islamischen Iran zeigen die Dokumente in dem (US- ) Spionagenest (der US- Botschaft), die der Revolution in die Hand fielen, dass alle diese Verschwörungen gegen das iranische Volk genauestens von dem Regime der Vereinigten Staaten von Amerika geplant worden waren.

Die herbeigeführte Rückkehr der reaktionären und despotischen Kräfte in den revolutionären Ländern und die Wiederaufstellung einer von ihnen abhängigen Regierungsmacht in diesen Ländern gilt für sie als ein Prinzip, mit dem alle diese schmutzigen Methoden gerechtfertigt werden.

Zu Punkt 3: Im letzten Teil meiner Ausführungen, möchte ich Ihnen Empfehlungen, die aus unseren konkreten Erfahrungen in Iran und der genauen Betrachtung der anderen Ländern hervorgehen, vorlegen, damit Sie diese betrachten, erkennen und selber eine Entscheidung treffen. Zweifelsohne sind die Bedingungen der Völker und Länder nicht in allem identisch, aber es gibt Umstände, die allen etwas nützen können.

Als erstes ist zu sagen, dass mit Zufluchtssuche bei Gott, dem Vertrauen in die ausdrücklichen Verheißungen der göttlichen Hilfe im Koran und durch Einsatz des Verstandes der Entschlossenheit und Tapferkeit, man alle diese Hürden überwinden und sie siegreich hinter sich lassen kann. Natürlich ist es ein sehr großes und Schicksal bestimmendes Werk, welches Sie begonnen haben. Deshalb muss man auch große Mühen dafür auf sich nehmen. Amir Al Mumenein Ali a.s. hat gesagt:

Gott hat niemals die Mächtigen einer Epoche zum Scheitern gebracht, bevor er ihnen nicht eine Frist und Annehmlichkeiten, in denen sie versanken, gewährte, und er hat die zerbrochenen Knochen keines der Völker geheilt, ohne sie vorher den Engpässen des Lebens auszusetzen und auf die Probe zu stellen. Für euch Leute gibt es in den Mühen und Härten, auf die ihr zugeht, und in jenen großen Ereignissen, die ihr erlebt habt, Dinge, die der Erfahrung dienen und euch etwas lehren sollen. (aus Ansprache 88, Nahdschul Balagha)

Die wichtige Empfehlung lautet, dass ihr euch immer auf der Arena sieht :

Und wenn du nun mit einer Sache fertig bist, so (bleibe nicht untätig und) wende dich der nächsten (Anstrengung) zu (Sure 94:7)

Wisst Gott immer gegenwärtig und seht in Ihm immer euren Helfer:

Und stell dein Verlangen ganz auf deinen Herrn ein (Sure 94: 8)

Unsere Siege und Erfolge sollen uns nicht mit Stolz blenden und zur Unachtsamkeit verleiten:

Wenn die Hilfe Gottes kommt und der Erfolg und wenn du siehst, dass die Menschen in Scharen der Religion Gottes beitreten, dann lobpreise deinen Herrn … (aus Sure 110)

Das ist der wahre Rückhalt eines gläubigen Volkes.

Eine weitere Empfehlung besteht drin, dass kontinuierlich die Grundsätze der Revolution überprüft werden sollten. Die Losungen und Grundsätze müssen einer Revision unterzogen und mit den Grundlagen und den eindeutigen Glaubenssätzen des Islams in Übereinstimmung gebracht werden. Unabhängigkeit , Freiheit, Gerechtigkeitssuche, Nicht-Kapitulation gegenüber der Despotie und dem Imperialismus, Ablehnung der Benachteiligungen wegen Volks-, Rassen- oder Konfessionszugehörigkeit, klare Absage an den Zionismus – das sind die Eckpfeiler der heutigen Bewegungen in den Islamischen Ländern und sie gehen auf den Islam und den Koran zurück.

Bewahrt außerdem eure Ursprünge mit hoher Sorgfältigkeit! Lasst nicht zu, dass eure Feinde die Grundlagen für eure zukünftige Gesellschafsordnung diktieren! Opfert nicht die Islamischen Grundsätze für flüchtige Interessen! Die Abweichung der Revolutionen beginnt bei der Abweichung der Losungen und Ziele. Vertraut auf keinen Fall den USA und der Nato und den verbrecherischen Regimes wie das englische und französische und italienische, die lange Zeit eure Heimat unter sich aufgeteilt und sie ausgeplündert haben! Misstraut ihnen und nehmt ihnen ihr Lächeln nicht ab. Hinter diesem Lächeln und ihren Versprechungen verbergen sich Verschwörung und Verrat. Findet durch Schöpfen aus der üppigen Quelle des Islams zu eurem Lösungsweg und gebt die Rezepte der Fremdmächte an sie zurück.

Ein weiterer wichtiger Rat besteht darin, sich vor Streitigkeiten aufgrund von Glaubensrichtungen, Ethnie, Rasse, Stammesangehörigkeit und Grenzen zu hüten. Ihr sollt die Unterschiede anerkennen und managen. Die Verständigung zwischen den islamischen Denk- und Rechtsschulen ist der Schlüssel zur Rettung. Leute, die das Feuer der Zwietracht zwischen religiösen Denkschulen schüren, indem sie diesen und jenen exkommunizieren, sind, auch wenn sie es selber nicht merken, Legionäre und Handlanger des Satans.

Der Gestaltungsprozess der Gesellschaftsordnung ist eure große und wichtige Aufgabe. Es ist keine einfache Sache! Lasst euch keine laizistischen Modelle oder das Modell des westlichen Liberalismus oder eines extremen Nationalismus oder linke marxistische Tendenzen aufzwingen. Das Camp des linken Ostens ist in sich zusammengestürzt und der Westblock konnte sich nur durch Gewalt, Krieg und List halten, und es wird kein gutes Ende für ihn erwartet. Der Lauf der Zeit wird zu ihrem Nachteil und zugunsten der Bewegung des Islams sein.

Als Endziel soll man eine geschlossene Islamische Weltgemeinde und die Errichtung einer neuen Islamischen Zivilisation auf der Grundlage der Religion und Rationalität, Wissenschaft und Ethik anstreben.

Die Befreiung Palästinas aus den Raubtierkrallen der Zionisten ist ebenso ein großes Ziel. Die Länder auf dem Balkan und Kaukasus und in Westasien konnten sich nach 80 Jahren aus den Fängen der Ex-Sowjetunion retten. Warum soll das unterdrückte Palästina nicht nach 70 Jahren der Gefangennahme durch die frevlerischen Zionisten Rettung finden können?

Die heutige Generation in den islamischen Ländern besitzt das Potential, sich solchen großen Aufgaben zu widmen. Die heutige junge Generation gereicht ihren Vorgängergenerationen zur Ehre. Mit den Worten eines arabischen Dichters:

Sie sagten: Abu Sachr ist vom Stamm der Scheyban!

Ich sagte: Nein! Der Stamm Scheyban ist von ihm!

Denn wie oft gelangten Väter dank ihrer Söhne auf den Gipfel

so wie zum Gipfel gelangte – dank des Gottgesandten -

der Stamm der Adnan

Setzt Vertrauen in eure junge Generation! Erweckt Selbstvertrauen in ihnen und bringt sie in den Genuss der Weisheiten, zu denen die erfahrenen und betagten Menschen gelangt sind.

Es gibt noch folgende zwei wichtige Punkte:

Erstens den, dass eine der wichtigsten Forderungen der Völker, die eine Revolution durchführten und sich befreit haben, darin besteht, dass das Volk und seine Stimme eine entscheidende Rolle bei der Verwaltung des Landes übernehmen. Da diese Völker aber an den Islam glauben, entspricht die islamisch-demokratische Gesellschaftsordnung ihren Forderungen, das heißt die Regierenden werden aufgrund der Wahlstimme des Volkes bestimmt und die Werte und Grundsätze, die in der Gesellschaft herrschen, sind Grundsätze, die auf dem islamischen Wissen und Religionsrecht basieren. Dies kann in den verschiedenen Ländern entsprechend der Bedingungen durch unterschiedliche Methoden und in verschiedenen Formen verwirklicht werden. Aber man muss mit höchster Sorgfalt darauf achten, dass es nicht zu einer Verwechslung mit der westlichen Liberaldemokratie kommt. Die laizistische und oftmals anti-religiöse westliche Demokratie hat nichts mit der Islamischen Volksregierung, welche sich gegenüber den Werten und Grundrichtlinien des Islams in der Staatsordnung des Landes verpflichtet, gemeinsam und steht im Gegensatz zu ihr.

Der zweite Punkt ist der, dass die Ausrichtung nach dem Islam nicht mit einer starren Haltung und Konzentrierung auf eine bestimmte Gruppe und ignorantem radikalem Fanatismus verwechselt werden darf und zwischen diesen beiden eine scharfe Trennlinie gezogen werden muss. Religionsfanatismus, der meistens mit blinder Gewalt einhergeht, führt zu Rückständigkeit und zum Fernbleiben von den hohen Zielen der Revolution und wird in sich ein Faktor für die Trennung der Bevölkerung und im Endeffekt für das Scheitern der Revolution sein.

Ich fasse zusammen: Wenn von dem Islamischen Erwachen die Rede ist, so geht es nicht um einen unklaren vagen Begriff, der unterschiedlich gedeutet und erklärt werden kann, sondern es handelt sich um eine konkret vorhandene sichtbare und spürbare Realität, die die Sphäre erfüllt und große Protestbewegungen und Revolutionen hervorgerufen hat, gefährliche Figuren an der Frontlinie der Feinde umkippte und sie von der Bühne schickte. Dennoch ist diese (Revolutions-) Szene noch in einem fluiden Zustand und benötigt eine Formung und Vollendung. Die Koranverse, deren Rezitation diesen Ausführungen vorangestellt wurde, bilden eine vollständige und wirksame Anweisung zum Handeln für immer und ganz besonders in diesem entscheidenden und Schicksal bestimmenden Zeitabschnitt. Sie sind an den Erhabenen Propheten - der Friede und Segen Gottes sei mit ihm und dessen reinen Nachkommen – gerichtet, aber in Wahrheit sind wir alle damit angesprochen und in dieser Beziehung verpflichtet. In diesen Verszeichen wird als erstes die Gottesfürchtigkeit in ihrer hohen umfassenden Bedeutung empfohlen und danach erfolgt der gute Rat, den Ungläubigen und Heuchlern den Gehorsam zu verweigern, der Offenbarung Gottes zu folgen und schließlich bei Gott Zuflucht zu suchen und Ihm zu vertrauen:

Erneut sollten wir uns die folgenden Koranverse vor Augen führen:

Prophet! Fürchte Gott und gehorche nicht den Ungläubigen und Heuchlern! Gott weiß Bescheid und ist weise (1) Und folge dem, was dir von deinem Herrn als Offenbarung eingegeben wird! Gott ist wohl darüber unterrichtet, was ihr tut (2) Und vertrau auf Gott! Er genügt als Sachwalter (3) (Sure Ahzab)

Der Frieden und Segen Gottes sei mit Ihnen


source : taqrib
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