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Die Welle Islamischen Erwachens oder der Aufstand für die Forderung nach dem Recht

17.12.2010: Selbstverbrennung von Mohammad Bouazizi in Sidi Bouzid . Die Regierungsbeamten hatten zum wiederholten Mal das Obst und Gemüse dieses unglücklichen fliegenden Händlers beschlagnahmt. 

4.1.2011: Bouazizi stirbt und setzt eine Woge in Bewegung, die bis jetzt anhält. 

Tunesien: Erste Haltestation des Eilzugs der Volksbewegungen in der Region – ein Land, welches 1956 von der französischen Kolonisation befreit und unabhängig wurde. Aber die erste Frucht, die diese Unabhängigkeit brachte, war der Ausbruch der 31-jährigen Diktatur von Habib Burgiba. Burgiba wich nach einem Militärputsch ohne Blutvergießen und machte Platz für den nächsten Diktator: Zine el-Abidine Ben Ali. Er nahm am 7. November 1987 Burgiba, unter dem Vorwand er sei krank, den Posten des Staatspräsidenten. Der entamtete tunesische Staatspräsident lebte noch bis zum 6. April 2000. Zine el-Abidine Ben Ali ließ 5 mal Wahlen abhalten und wurde 5 mal der Staatspräsident auf Lebenszeiten (!) eines Landes, welches nun erst durch seine Jasmin-Revolution - 55 Jahre nach der Befreiung aus der Kolonisation - den Fuß auf den Weg zur Herstellung einer Demokratie setzen kann. 

Hinsichtlich des Regierungsmodells lässt sich sagen, dass fast alle westlich gelegenen arabischen Staaten eine ähnliche Situation wie Tunesien aufweisen. Wahrscheinlich hätte niemand gedacht, dass Tunesien als erster den Weg betreten wird, dessen Ende weiterhin im Unklaren zu liegen scheint. 

Ägypten: Der erste Kandidat für den Sturz von korrupten Diktaturen und Vasallenregimes war zweifelsohne Husni Mubarak. Das Revolutionspotential war in Ägypten mehr als irgendwo anders offensichtlich. Aber der Polizeistaat Mubaraks verhinderte die Volksbewegungen, die in der Lage waren, die Demokratie in diesem Land zu gestalten. Doch als Bin Ali schnell seine Regierung in Tunesien aufgab und nach Saudi Arabien floh, kehrte Mut in das Herz des (ägyptischen) Volkes zurück und es verblieb bis zum Sturz Mubaraks auf dem Al Tahrir-Platz von Kairo. 

Jemen: Ali Abdullah Salih ist vor der Vereinigung von Nord- und Südjemen, in der Zeit von 1978 bis 1990, der Staatspräsident von Nordjemen gewesen, und nach dem Zusammenschluss der beiden Jemen, hat er den mächtigen Posten des Staatspräsidenten dieses Landes inne gehabt und bleibt nun weiterhin hartnäckig gegenüber den Volksprotesten. 

Bahrain: Die Ale Khalifa herrschen über ein Land, dessen Gesamtfläche noch nicht einmal 700 Quadratkilometer beträgt und dessen Bevölkerung weniger als eine Million umfasst. Gemäß den jüngsten Volkszählungen sind 66 Prozent der bahrainischen Bevölkerung Schiiten. Unterdessen wird ihnen nicht das geringste Recht zur Mitbeteiligung am politischen Leben des Landes gewährt. Nach den jüngsten Geschehnissen in der Region haben sich die Bahrainer gegenüber einem Regime, welches das Land zum Hinterhof der saudischen Politiker und zum Las Vegas der saudiarabischen Touristen gemacht hat, erhoben. Die Demonstranten unterstreichen unentwegt, dass die Volksbewegung in Bahrain keinesfalls ethnischer oder konfessioneller Natur sondern ein Aufstand gegen die Ungerechtigkeiten ist. 

Werden diese Bewegungen abbrechen? 

Die Islamische Regierung als gemeinsame Strategie zur Erwiderung der verschiedenen Forderungen 

Ein Merkmal der revolutionären Bewegungen besteht darin, dass sie verschiedene Leute mit verschiedenen Forderungen unter ein Banner holt. Einige stellen Forderungen hinsichtlich der Wirtschaft und sind Armut und Not leid, andere sind die Diktatur satt und fordern einen Anteil an den politischen Aktivitäten ihres Landes. Eine weitere Gruppe kann die Untertänigkeit ihrer Regenten nicht mehr ertragen und sie beklagt es, Zeuge zu sein, wie ihre Staatsverantwortlichen sich den westlichen Mächten versklaven. Auch fordert ein Teil die Gründung einer Islamischen Regierung in ihren Ländern und alle diese Forderungen sind unter einem Banner vereint: Es wird gemeinsam der Sturz der gewaltsamen Regierungen und die Machtübernahme von Volksregierungen verlangt. 

Das auf den islamischen Lehren beruhende Regierungsmodell fördert eine Wirtschaft, in deren Mittelpunkt die Gerechtigkeit steht, ohne Zinsgeschäfte und ohne staatliche Gängelei. Dies ist eine Strategie, die - wenn sie richtig und nicht nur oberflächlich durchgeführt wird und nur dem Namen nach eine solche ist – zweifelsohne nicht nur die Armut an der Wurzel beseitigen kann, sondern auch bei der Überwindung internationaler Wirtschaftskrisen eine Lösung bringt.

In der Politik hat der Islam es immer abgelehnt, sich mit einer Erniedrigung zufrieden zu geben und hat die Muslime vor jeder Beziehung, die zu einer Vorherrschaft der Nicht-Muslime über die Muslime führt, gemahnt. (Regel: Nafii as Sabil). Zugleich hat er Beziehungen, die zum Ansehen der Muslime führen, empfohlen.

Der Islam macht die politische Legalität einer Regierung von der Stimme des Volkes abhängig und aufgrund des heiligen Verses 38 der Sure Schura (Sure 42), wo es heißt …(die)…sich untereinander beraten … hat er immer befehlshaberische und diktatorische Strategien herausgefordert. 

Die vielfältigen Forderungen der Revolutionäre in den verschiedenen Ländern scheinen sich in der Hinwendung zur Bildung von Regierungen, die auf den wahren islamischen Lehren beruhen, zu überschneiden. Die Gestaltannahme eines weitgehenden islamischen Regierungssystems in dem Gebiet der Islamischen Welt, Zusammenhalt und Einmütigkeit der Muslime und die Überwindung von imaginären Grenzeinteilungen, welche von Hand der Imperialisten hervorgerufen wurden, werden zweifelsohne dem Ideal der Erreichung eines vereinten Volkes zur Verwirklichung verhelfen.


source : taqrib
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