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Der Klang der Stimme

 

Der Klang einer Stimme ist ein wesentlicher Teil einer zuverlässigen und positiven Grundhaltung, denn er reflektiert die Werte einer Person. Es kann sein, dass selbst die angenehmste Stimme rau und harsch klingt, wenn die Art, wie jemand spricht, unpassend ist. Gott gibt seinen Gläubigen durch die Worte des Propheten Luqman (as) einen Rat:

... lower your voice. The most hateful voice is the donkey's bray. (Surah Luqman: 19)

Der Vers erklärt, dass es keinen guten Eindruck auf andere Menschen macht, wenn man in einer lauten Stimme redet oder andere übertönt. Solch einem Menschen zuzuhören ist genau so unerträglich, wie dem Schreien eines Esels zuzuhören.

Anders ausgedrückt ist die Sprechweise der Menschen sehr wichtig. Eine Person mit schlechten Manieren kann abstoßend klingen, obwohl es sein kann, dass sich der Klang ihrer Stimme unter normalen Umständen angenehm anhört. Genauso ist es möglich, dass eine Person mit einer unangenehmen Stimme angenehm klingt, indem sie die Werte, die im Qur’an beschrieben werden, annimmt. Eine eigentlich nette Stimme kann dagegen als widerwärtig und unerträglich wahrgenommen werden, wenn die Person arrogant und jähzornig ist. Da solch eine Person dazu tendiert, zu klagen und zu streiten, spiegelt ihre Stimme diese negative Grundhaltung wieder.

Menschen mit einer guten Moral haben neben ihrer angenehmen Sprechweise auch immer eine edle, höfliche, demütige, friedliebende und konstruktive Grundhaltung. Wegen ihrer positiven Einstellung zum Leben sind sie kraftvoll, lebhaft und fröhlich. Wenn man nach der Moral des Qur’an lebt, zeigen sich diese perfekten Eigenschaften in der Stimme.

Liebenswürdigkeit

Der Qur’an erklärt uns, dass die Gläubigen äußerst freundliche Menschen sein. Das Qur’anische Konzept der Freundlichkeit unterscheidet sich von dem der allgemeinen Gesellschaft. Die Menschen erben ihren Sinn für Höflichkeit von ihren Familien oder übernehmen das Verhalten der Menschen in ihrer Umgebung. Doch dieses Verständnis von Freundlichkeit ändert sich von Schicht zu Schicht. Die Art von Freundlichkeit, die auf den Qur’anischen Werten basiert, ändert sich nicht bei anderen Umständen oder bei anderen Menschen. Diejenigen, die nach der Moral des Qur’an leben, sehen jeden Menschen als Diener Gottes und behandeln ihn mit großer Liebenswürdigkeit, obwohl es sein kann, dass ihr Verhalten nicht perfekt ist. Solche Menschen vermeiden taktloses und unfreundliches Verhalten, im sicheren Wissen, dass sie durch Freundlichkeit Gottes Liebe ernten, was auch in einem Hadith des Propheten erwähnt wird: "Gott ist freundlich und Er liebt Freundlichkeit in allen Umständen"(Al–Bukhari und Muslim).

Im folgenden Vers ermahnt Gott die Menschen, nett und freundlich zu anderen zu sein:

Remember when We made a covenant with the tribe of Israel: "Worship none but Allah, and be good to your parents, relatives, orphans, and the very poor. Speak good words to people. Establish prayer and pay alms." But then you turned away – except a few of you – you turned aside. (Surat al-Baqara: 83)

Der Qur’an fordert von den Gläubigen absolute Liebenswürdigkeit. Die Gläubigen dürfen nicht von dieser guten Leitung ablassen, selbst wenn ihre Freundlichkeit in Bezug auf ihre Umgebung unangemessen scheint. Physische Schwäche, Erschöpfung oder Not hindern sie nie daran, freundlich zu sein. Ob sie reich oder arm sind, ob sie eine renommierte Position genießen oder als Gefangene gehalten werden - die Gläubigen behandeln jeden freundlich, denn sie wissen, dass unser Prophet (saas) die Wichtigkeit betonte, dass jeder Gläubige wie im folgenden prophetischen Hadith handeln soll: „Jedes Mal wenn einer Sache Freundlichkeit hinzugefügt wird, schmückt sie diese Sache; jedes Mal wenn einer Sache Freundlichkeit abgezogen wird, wird die Sache fehlerhaft." (Muslim)  Diese edle Moral wird auch in dem folgenden Vers erklärt:

... be good to your parents, relatives, orphans, and the very poor. Speak good words to people... (Surat al-Baqara: 83)

Gläubige müssen auch sehr darauf achten, wie sie ihre Eltern behandeln. In Qur’an befiehlt Gott höchste Liebenswürdigkeit ihnen gegenüber:

Your Lord has decreed that you should worship none but Him, and that you should show kindness to your parents. Whether one or both of them reach old age with you, do not say "Ugh!" to them out of irritation and do not be harsh with them, but speak to them with gentleness and generosity. (Surat al-Isra'': 23)

Ein in der Sure Yusuf gegebenes Beispiel betont die Wichtigkeit, den Eltern Respekt zu erweisen. Der Prophet Yusuf (as) war lange von seiner Familie getrennt, weil seine Brüder ihn in einen Brunnen warfen. Nach einer Weile wurde er von Kaufleuten gefunden, die ihn nach Ägypten brachten und als einen Sklaven verkauften. Dann verbrachte er aufgrund falscher Anschuldigungen viele Jahre im Gefängnis und wurde schließlich durch Gottes Hilfe zu einer autoritären Person, die über dem ägyptischen Finanzministerium stand. Nach all diesem brachte er seine Familie nach Ägypten und begrüßte sie wie folgt:

Then when they entered into Yusuf's presence, he drew his parents close to him and said: "Enter Egypt safe and sound, if Allah wills." He raised his parents up onto the throne... (Surah Yusuf: 99-100)

Hier sehen wir, dass der Prophet Yusuf (as) trotz seines bedeutenden Status sich bescheiden gegenüber seinen Eltern verhielt. Indem er sie auf seinen Thron erhob, brachte er seine Achtung und Liebe ihnen gegenüber zum Ausdruck und zeigte seine gute Moral.

Gastfreundlichkeit

Für Gläubige, die der Qur’anischen Moral folgen, ist Gastfreundlichkeit einerseits das Befolgen eines Befehls von Gott, andererseits auch eine Gelegenheit, ihre gute Moral zu zeigen. Deshalb heißen die Gläubigen ihre Gäste immer herzlich willkommen.

In einer Gesellschaft der Unkenntnis betrachten die Leute im Allgemeinen einen Gast als eine Last, sowohl im materiellen und als auch im geistlichen Sinne. Sie sehen in solchen Ereignissen keine Gelegenheiten, Gottes Liebe zu verdienen und moralische Stärke zu zeigen. Sie betrachten die Gastfreundlichkeit eher als eine soziale Verpflichtung. Nur wegen ihrer Erwartung eines daraus resultierenden Nutzen legen sie Gastfreundschaft an den Tag.

Der Qur’an erklärt uns, wie wichtig es ist, die Gäste auf die beste Weise zu behandeln. Die Gläubigen bieten jedem Gast Achtung, Liebe, Frieden und Herzlichkeit an. Ein Willkommen ohne Liebe, Achtung und Frieden ist nicht befriedigend. Im unten angegebenen Vers sagt Gott, dass Er seelische Schönheit vor allem anderen bevorzugt:

When you are greeted with a greeting, return the greeting or improve upon it. Allah takes account of everything. (Surat an-Nisa': 86)

Wie man sieht, ermutigt der Qur’an die Gläubigen, sich gegenseitig in guten Taten zu übertreffen. Einen Gast herzlich zu empfangen ist ein Beispiel für diese Einstellung.

Der Qur’an empfiehlt uns, den Gast dazu zu bringen, sich vertraut zu fühlen, indem man seine Wünsche erkennt und diese erfüllt, bevor der Gast sie äußert. Die Art und Weise wie der Prophet Ibrahim (as) seine Gäste behandelte ist ein gutes Beispiel, um die wichtigsten Merkmale der Gastfreundlichkeit zu zeigen:

Has the story reached you of the honored guests of Ibrahim? Behold, they entered his presence and said: "Peace!" He said: "Peace!" (and thought: "These seem) unusual people." Then he turned quickly to his household, brought out a fattened calf, and placed it before them. He said: "Will you not eat?" (Surat adh-Dhariyat: 24-27)

Eine wichtige Aussage in diesen Versen ist: Es ist besser, einem Gast etwas anzubieten, bevor er oder sie danach fragt. Denn ein höflicher Gast zögert, nach etwas zu fragen. Aus Rücksicht und Höflichkeit würde solch ein Gast sogar versuchen, den Gastgeber daran zu hindern, irgendetwas anzubieten. Auf die Frage, ob er oder sie irgendetwas braucht, würde solch ein Gast wahrscheinlich mit „Nein“ antworten und dem Wirt dafür danken, dass er es anbietet. Durch die Qur’anische Moral denkt man über den möglichen Bedarf des Gastes im Voraus nach.

Ein anderes gutes Verhalten ist, etwas ohne Zögern anzubieten. Es zeigt die Freude des Gastgebers, dem Gast eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Der Vers zeigt, dass durch das „schnelle“ Anbieten (ohne Verzögerung), sich der Eifer und die Bescheidenheit des Gastgebers gegenüber seinem Gast offenbaren.

Ein anderes gutes Benehmen zeigt der Prophet Ibrahim (as), der obwohl er seine Gäste nicht kannte, diese gut bediente und schnell ein „gemästetes Kalb“ brachte. Er wusste, dass es das köstlichste, gesündeste und nahrhafteste Essen ist. Wir können daraus schließen, dass man beim Anbieten von Speisen und Getränken immer das Beste nehmen und immer frische und köstliche Nahrung anbieten sollte. Gott zeigt außerdem, dass sich Fleisch gut zum Servieren eignet, wenn Gäste da sind.

 


source : الشیعه
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