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IMANAT

Imam

 

Gott schicke die Propheten. Sie kamen zu den Menschen, um diese zu führen und ihnen den richtigen Lebensweg zu zeigen. Und sie kamen, um den Menschen die Gebote und Weisungen Gottes zu bringen.

Weil aber nicht immer ein Prophet unter den Menschen ist, so ist ein Nachfolger notwendig, der die Menschen führt und leitet. Und der darauf achtet, daß die göttlichen Gebote bewahrt bleiben und den Menschen zugänglich werden.

Der, der durch den Propheten zur Führung der Menschen ernannt wurde, wird als "Imam" bezeichnet.

Der Imam führt also die Menschen und bewahrt die Religion. Wir haben unsere Imame gern und tun, was sie uns sagen.

Imam, - Führer auf dem Weg der Religion und Nachfolger des Propheten

Der Imam leitet und führt uns auf dem Weg, den die Religion uns zeigt, - jene Religion, die uns der Prophet brachte.

Der Imam ist Nachfolger des Propheten. Er übernimmt- nach dem Propheten- dessen Aufgaben.

Der Imam ist der "Führer" der Menschen auf Gottes Wege. Er kennt die göttlichen Gebote und Gesetze ganz genau und erklärt sie den Menschen.

Wie der Prophet ist auch der Imam ein richtiger Führer. Das, was er zur Führung der Menschen wissen muß, weiß er. Und er kennt Gott! Er weiß, was in der Religion als erlaubt (halal) und nicht erlaubt (haram) verstanden wird.

Und er weiß, was gut ist und was schlecht. Und er ist über den Tag der Auferstehung informiert, über das Paradies und die Verdammnis im Jenseits (Hölle).

Er weiß, wie Gott anzubeten und zu dienen ist und was man tun muß, um errettet zu werden vor dem Bösen und dem Untergang.

Das Wissen des Imam ist viel höher und umfangreicher als das der anderen Menschen. Und niemand kann seine Würde und sein Niveau erreichen! Gott hat den Imam - durch den Propheten - alles Wissen gelehrt!

DER IMAM IST DER BESCHÜTZER UND BEWAHRER

DER RELIGION

DER IMAM IST DER NACHFOLGER DES PROPHETEN UND

ERFÜLLT NACH DIESEM DESSEN AUFGABEN UND PFLICHTEN

Nach dem Propheten kamen -nacheinander - zwölf Imame.

Sie heißen der Reihe nach:

  1. Imam Ali (a.s.)
  2. Imam Hassan (a.s.)
  3. Imam Hussein (a.s.)
  4. Imam Zeinal - Abedin (a.s.)
  5. Imam Muhammad al-Bäqer (a.s.)
  6. Imam Ga'far al-Sädeq (a.s.)
  7. Imam Mussa al-Kazem (a.s.)
  8. Imam al-Reda (a.s.)
  9. Imam Muhammad Täqi (a.s.)
  10. Imam Ali Naqi (a.s.)
  11. Imam Hassan al-Askari (a.s.)
  12. Imam Zaman (Mehdi) (a.s.)

Unser erster Imam

Hadrat-e-Ali, Amir-al-Mu'menin (a.s.)

Unser erster Imam ist Imam Ali (a.s.). Unser Prophet hat -auf Gebot Gottes hin- Hadrat-e-Ali den Menschen als Imam vorgestellt, der nach ihm ihre Führung übernehmen sollte. Hadrat-e-Ali (a.s.) wurde am 13. Tag des Monats Ragab (nach der Higra) in Mekka geboren.

Sein Vater hieß Abu Talib und seine Mutter Fatima.

(Sie war die Tochter des Asad)

Hadrat-e-Ali war ein Vetter des Propheten. (das heißt, ein Sohn seines Onkels väterlicherseits)

Hadrat-e-Ali lebte seit seiner Kindheit im Hause des Propheten, bei dem er groß wurde, der ihn erzog und ihn lehrte, richtig zu leben.

Hadrat-e-Ali war ein kluges, freundliches Kind. Alles, was ihm der Prophet sagte, verstand er gut und schnell und handelte danach. Niemals log er, tat keine unechten oder bösen Dinge, war stets höflich und konnte schön erzählen.

Er half dem Propheten, war tapfer und hilfsbereit und lieb zu anderen Kindern. Er ärgerte sie niemals. Und auch niemand von ihnen wagte es, ihn zu ärgern! Jedes Jahr ging Hadrat-e-Muhammad (s.a.s.) zum Berge "Hara" in der Umgebung von Mekka, um dort einen Monat lang zu bleiben und Gott anzubeten. Während dieser Zeit brachte Hadrat-e-Ali (a.s.) Hadrat-e-Muhammad (s.a.s.) stets Wasser und Essen hinauf.

Er erzählte später: "Ich war auf dem Berge Hara beim Propheten und erkannte in ihm die Zeichen seiner Prophetschaft."

Hadrat-e-Ali war der erste Mann, der Muslim wurde. Zu jener Zeit war er ungefähr zehn Jahre alt. Aber er war so klug und vernünftig, daß er "gut" und "schlecht" sehr gut voneinander zu unterscheiden vermochte.

Und er erkannte recht schnell, daß Hadrat-e-Muhammad (s.a.s.) von Gott zum Propheten erkoren war.

Hadrat- e-Ali wurde am 21. Tag des Monats Ramadan im Jahre 40 nach der Higrat Schahid.

Seien wir lieb und freundlich zu Waisenkindern!

Eines Tages begegnete Imam Ali (a.s.) einer Frau, die einen schweren, großen Lederbehälter voller Wasser auf ihren Schultern trug. Sie war sehr müde. Hadrat-e-Ali sah die Frau. Und sie tat ihm sehr leid!

Er nahm ihr den schweren Wasserbehälter ab, um ihn ihr nach Hause zu tragen. Unterwegs erkundigte er sich, wie es ihr ginge und wie sie lebe!

Die Frau erzählte ihm: "Mein Mann wurde an die Grenze geschickt, um dort aufzupassen. Er kam dort ums Leben.

Er ließ mich mit unseren kleinen Kindern zurück, und ich habe kein Geld, sie satt zu machen. Darum arbeite ich für andere Leute, um ihnen wenigstens ein wenig Brot besorgen zu können.

Ich muß von morgens früh bis spät in die Nacht hinein hart arbeiten! Hadrat-e-Ali (a.s.) wurde sehr traurig, als er ihre Geschichte hörte. Er verabschiedete sich von der Frau, ging nach Hause und verbrachte die ganze Nacht schlaflos vor Kummer über das traurige Leben dieser Frau und ihrer kleinen vaterlosen Kinder.

Als der Morgen graute, erhob er sich, nahm einen Korb, füllte ihn mit Mehl, Fleisch und Datteln und ging zum Hause der Frau. Er klopfte an die Tür.

Und hörte, wie man ihn aufforderte, einzutreten. Hungrige kleine Kinder kamen ihm entgegen. Er sprach zu der Frau: " Backe mit dem Mehl hier Brot! Ich passe inzwischen auf Deine Kinder auf!"

Hadrat-e-Ali (a.s.) spielte mit den Kleinen, damit ihre Mutter in Ruhe Brot backen konnte.

Und als das Brot gebacken war, machte er kleine Bissen daraus zurecht, legte das gekochte Fleisch oder aber Datteln hinein und gab sie den Kindern zu essen.

Dabei sagte er: "Verzeiht mir, meine Kleinen, daß ich erst jetzt zu Euch gekommen bin. Aber ich habe vorher nichts von Euch gewußt und konnte mich darum nicht früher um Euch kümmern!"

Und die Kinder aßen, wurden satt und froh! Hadrat-e-Ali (a.s) aber verabschiedete sich und ging seines Weges. Jedoch schaute er von Zeit zu Zeit bei ihnen vorbei, erkundigte sich nach ihrem Befinden, spielte mit ihnen und brachte ihnen, was sie zum Leben brauchten.

Imam Ali (a.s.) hatte Kinder sehr gern

Imam Ali (a.s.) hatte alle Kinder gern und war freundlich zu ihnen. Besonders liebevoll war er zu Waisenkindern.

Er lud sie zu sich nach Hause zum Essen ein und gab ihnen Süßigkeiten und Honig zu essen. Er gab ihnen alles, was sie brauchten. Und er spielte mit ihnen.

Er war so lieb und freundlich zu ihnen, daß einmal ein Kind, das Vater und Mutter hatte, zu einem Waisenkind sagte: "Wäre ich doch ein Waisenkind, damit Hadrat-e-Ali auch zu mir so voller Lieber wäre wie zu Dir! Er ist zu mir freundlich und nett, aber zu Dir ist er ganz besonders lieb!"

Imam Ali (a.s.) war ein fleißiger Mann, der gern arbeitete. Dabei war er sehr klug und sehr gut!

Er arbeitete gern auf dem Felde, dem Acker oder in Obstgärten. Viele fruchtbare Felder und Gärten hatte er angelegt und bewirtschaftet sie.

Die Ernte verteilte er unter den Bedürftigen oder verkaufte sie und gab das Geld den Armen.

Einmal kaufte er ein Stück Land in der Umgebung von Medina.

Er wollte es gern fruchtbar machen.

Du weißt ja, Medina ist ein Gebiet, in dem es nicht viel Wasser gibt.

Es ist dort sehr heiß und der Regen fällt nicht oft.

Um das Land also bewässern zu können, wollte Imam Ali (a.s.) einen Brunnen anlegen. Er fand eine geeignete Stelle auf seinem Land, an der er den Brunnen graben wollte. Und begann, froh und in Hoffnung auf Gottes Hilfe mit der Arbeit.

Die Tage vergingen. Er grub den Brunnenschacht immer tiefer und tiefer. Aber, ... er stieß nicht auf Wasser! Ein Feldarbeiter aus Medina erzählte: "Eines Tages nahm Imam Ali (a.s.) eine Hacke und stieg in den Brunnenschacht hinab.

Und er hackte und arbeitete viele Stunden lang. Aber, so sehr er sich auch abrackerte, - er stieß nicht auf Wasser!

Müde kam er aus dem Schacht hervor, wischte sich den Schweiß von der Stirn, ruhte sich ein wenig aus und stieg wieder in das Erdloch hinunter.

Er arbeitete und hackte mit so kräftigen Schlägen und plagte sich dabei so ab, daß man sein keuchendes Atmen schon aus der Ferne hören konnte.

Aber von Wasser keine Spur!

Er schlug noch einmal heftig zu mit seiner Spitzhacke!

Und siehe da, - der Boden sprang auf, und sprudelndes Wasser quoll hervor! Immer mehr wurde es! Es war herrliches klares Wasser, das aus dem Erdboden hervortrat! Und Imam Ali kletterte schnell aus dem Brunnen heraus!

Die Leute kamen, um das viele Wasser zu sehen, daß reichlicher hervorquoll! Und ein jeder sagte etwas! Einer sagte: "Ali ist ein fleißiger unermüdlicher Mann.

Er gibt nicht auf und weiß, was er tut!" Ein anderer meinte: "Weil Ali so gut ist und allen hilft, hat Gott ihm geholfen und das Wasser aus seinem Boden hervorquellen lassen!" Und wieder ein anderer meinte: "Ali und seine Kinder sind nun für alle Zeiten versorgt!"

Und so redeten sie. Die einen freuten sich mit ihm und die anderen neideten ihm das Wasser.

Da sprach Imam Ali (a.s.) : "Bringt mir bitte Papier und eine Feder!" und als sie es ihm gebracht hatten, setzte er sich nieder auf den Boden und schrieb."

"Diesen Brunnen vermache ich dem Land, das um ihn herumliegt.

Der Erlös ist zugute kommen zu lassen:

1.: den Bedürftigen und Hilflosen,

2.: jenen, die unterwegs sind und sich nicht weiterhelfen können,

3.: jungen Mädchen und Männern, die Waisen sind und heiraten möchte, - für ihren Hausstand.

4.: Kranken, die arm und mittellos sind.

5.: öffentlichen karitativen Zwecken. Diesen Brunnen stifte ich, um Gottes Wohlgefallen zu erreichen und um des Lohnes im Leben nach dem Tode willen.

Ali ibn Abi Taleb

Unser zweiter Imam, - Hadrat-e-Hassan (a.s.)

Unser zweiter Imam ist Hadrat-e-Hassan (a.s.). Sein Vater war Hadrat-e-Ali (a.s.) und seine Mutter Hadrat-e-Fatima (s.a.), die Tochter des Propheten Muhammad (s.a.s.).

Imam Hassan (a.s.) kam am 15. Tag des Monats Ramadan, im dritten Jahr nach der Higra - in Medina - zur Welt.

Hadrat-e-Muhammad (s.a.s.) hatte Imam Hassan (a.s.) sehr gern. Er nahm ihn in seine Arme, drückte ihn an sich und küßte ihn und sagte: " Ich habe Hassan gern. Und alle, die Hassan gern haben, habe ich auch gern!"

Imam Hassan (a.s.) war sehr klug und wußte sehr viel. Er war freundlich und hilfsbereit, betete gern und liebte es, nur Dinge zu tun, die Gott gern hat.

Er kümmerte sich um die Armen und Bedürftigen und half ihnen.

Imam Ali (a.s.) hatte ihn- wie ihm der Prophet aufgetragen hatte - zu seinem Nachfolger bestimmt und ihn den Menschen als seinen Nachfolger vorgestellt.

Zu Zeiten Imam Hassans (a.s.) regierte in Damaskus (Sam) ein Mann, dessen Name Mo'awieh war. Er war grausam und ungerecht und wollte selbst Imam und Führer der Muslime sein. Und so log er und behauptete: "Ich bin Nachfolger des Propheten!"

Aber er trat die islamischen Gebote und Empfehlungen mit Füßen und verstieß gegen sie, wo er nur konnte. Er war gegen Imam Hassan und sprach schlecht über Imam Ali.

Er war der Feind der Schi'iten, das heißt, all jener, die Imam Ali gern hatten und auf dessen Seite standen. Viele von den Freunden und Anhängern Imam Ali's und Imam Hassan (a.s)

Ließ er ins Gefängnis werfen, - folterte und tötete sie.

Am 28. Tag des Monats Safar - im Jahre 50 nach der Higrat wurde Imam Hassan Schahid. Er wurde in Medina, auf dem Friedhof "Baqi" begraben.

Freundlichkeit und Nachsicht

Eines Tages kam ein Mann aus Damaskus nach Medina.

Er begegnete Imam Hassan (a.s.) auf der Straße, erkannte ihn, aber grüßte ihn nicht, sondern beschimpfte ihn, schleuderte ihm häßliche Worte entgegen und sprach schlecht über Imam Ali (a.s.).

Imam Hassan sagte nichts. Er schwieg und wartete ab, bis daß sich der Mann beruhigte. Dann grüßte er ihn freundlich, fragte ihn nach seinem Befinden und sprach: "Ich glaube, Du bist fremd hier, denn Du kennst nicht mich und nicht meine Familie! Du hast Dich von Mo'awieh betrügen lassen und glaubst, daß das, was er über mich und meinen Vater sagt, wahr sei!

Das, was Du sagst, ist nicht richtig!

Aber weil Du nicht absichtlich böse sprichst und man Dich betrogen und belogen hat, verzeihe ich Dir!

Wenn Du etwas - da Du fremd hier bist - benötigst, so sage es mir. Ich werde es Dir besorgen! Brauchst Du Kleidung, so werde ich sie Dir geben. Wenn Dir etwas fehlt, so werde ich es Dir beschaffen.

Sag es mir nur, was Du brauchst! Wenn man Dich vertrieben hat, so werde ich Dir Schutz und Obdach geben. Bitte komm mit mir, und sei mein Gast!"

Als der Mann sah, wie freundlich und nachsichtig Imam - Hassan (a.s.) war, schämte er sich. Er begann zu weinen und sagte: "Oh Du Enkelsohn des Propheten! Ich habe nun erkannt, daß Du unser wahrer Imam bist und der Nachfolger des Propheten!

Gott weiß am besten, wen er zum Imam und Führer der muslimischen Gemeinde (Ummah) bestimmt. Oh Du, der Du der Enkelsohn des Gesandten Gottes bist! Ich schwöre bei Gott! Bisher habe ich geglaubt, daß Ihr - Dein Vater und Du die schlechtesten Menschen auf Erden seid!"

Und dann ging er mit Imam Hassan (a.s.) und war dessen Gast. Und es dauerte nicht lange, und der Mann wurde einer der treuesten Schi'iten und Anhänger Imam Hassans (a.s.). Weißt Du, warum?

Gäste Imam Hassans (a.s.)

Imam Hassan (a.s.) war freundlich zu allen Menschen. Er half, wo er nur konnte! Ganz besonders den Armen und Hilfsbedürftigen. Eines Tages sah er unterwegs einige arme Leute, die auf dem Boden saßen und aßen!

Ihre Speise bestand aus einigen Stückchen trockenen Brotes. Als sie Imam Hassan (a.s.) sahen, sagten sie zu ihm: " Bitte, setz Dich her zu uns und iß mit uns! Bitteschön!"

Imam Hassan setzte sich nieder zu ihnen auf die Erde. Und nachdem er mit ihnen gegessen hatte, sagte er: "Ich habe Eure Einladung angenommen! Aber nun nehmt Ihr bitte meine Einladung an! Kommt zu mir nach Hause und seid meine Gäste!" Sie willigten ein. Imam Hassan ging schnell nach Hause und sagte zu seiner Familie:

"Ich habe liebe Gäste eingeladen! Bereitet bitte das beste Essen - das uns möglich ist - für sie vor!"

Später kamen die armen Leute, die er eingeladen hatte, und Imam Hassan bewirtete sie in aller Hochachtung.

Unser dritter Imam, - Hadrat-e-Hussein (a.s.)

Imam Hussein (a.s.) war der jüngere Bruder Imam Hassans (a.s.).

Sein Vater war Imam Ali (a.s.) und seine Mutter Hadrat-e-Fatima (a.s.) die Tochter des Propheten Muhammad (s.a.s.). Er kam im vierten Jahr nach der Higra, am dritten Tag des Monats Scha'ban - in Medina - zur Welt.

Nach Imam Hassan wurde Imam Hussein Imam und Führer der Muslime. Prophet Muhammad (s.a.s) hatte Imam Hussein (a.s.) sehr gern. Er küßte ihn, drückte ihn an sich und sprach: " Hussein ist von mir und ich bin von Hussein! Einen jeden, der Hussein gern hat, hat Gott gern."

Imam Hussein (a.s.) war ein gelehrter, tugendhafter Mann. Er half den Armen, Hilfsbedürftigen und Waisenkindern.

Er war stark und tapfer. Und niemals ergab er sich Unrecht und Gewalt und duldete keine Erniedrigung oder Demütigung.

Er kämpfte gegen Tyrannei, war gut, edel und aufrichtig. Lügen, doppelzüngige und niederträchtige Reden, Buckeln und Schöntuerei vor anderen Menschen mochte er ganz und gar nicht. Imam Hussein (a.s) sagte: "Im Sterben auf Gottes Wege sehe ich nichts anderes als Glück! Und ein Leben in Erniedrigung vor dem Feind und Unterwerfung diesem gegenüber ist für mich niedrig, schändlich und qualvoll!"

Freiheit und Schahadat

(Märtyrium auf Gottes Wege)

Imam Hussein (a.s.) war ein Mann der Tat. Und er war ein Mann, der Gott sehr liebte und tief an ihn glaubte!

Nachts - in den Stunden der Stille und Ruhe, wenn die anderen schliefen - sprach er mit Gott, sagte ihm alles, was er auf dem Herzen hatte, betete zu ihm und bat ihn um Hilfe und Unterstützung.

Und am Tage arbeitete er, bemühte sich um den Unterhalt seiner Familie und der Bedürftigen und war den Muslimen Lehrer und Vorbild!

Imam Hussein (a.s.) kümmerte sich um die Notleidenden, ging zu ihnen, erkundigte sich nach ihrem Befinden, ihren Wünschen, - tröstete sie und half ihnen.

Und er ermahnte die Leute:

" Haltet Euch von den Armen und Bedürftigen nicht fern! Seid mit Ihnen! Denn Gott liebt die Hochmütigen nicht!"

Imam (a.s.) unterstützte sie nach besten Kräften.

Wenn die Dunkelheit der Nacht hereinbrach, füllte er Säcke mit Lebensmitteln und trug sie auf seinen Schultern hin zu den Hütten der Armen. Imam Hussein bemühte sich darum, Armut und soziale Ungleichheit und Ungerechtigkeit zu beseitigen und Gerechtigkeit und Gleichheit in der Gesellschaft zu errichten!

Und darum, den Menschen Gott nahe zu bringen und sie mit ihm vertraut zu machen.

Zu Zeiten Imam Husseins (a.s.) gelangte Yazid an die Macht.

Auch er regierte - wie Mo'awieh - von Damaskus (Sam) aus. In Damaskus stand sein prunkvolles Schloß.

Yazid war - wie Mo'awih - ein grausamer, ungerechter, rücksichtsloser Herrscher. Und auch er behauptete - wie zuvor Mo'awieh - Nachfolger des Propheten Muhammad zu sein.

Yazid verpraßte Reichtum und Einkommen mit Weingelagen, ausschweifigen Feten und Glücksspielen.

Er ließ die Armen weiter hungern und verbrauchte die öffentlichen Gelder - die allen Muslimen gehörten (Bei al Mal) für sich, seine Freunde und Agenten.

Die Menschenrechte trat er mit Füßen und glaubte, so seine Macht stabilisieren zu können.

Und - obwohl er behauptet, Nachfolger des Propheten zu sein und sich so anreden ließ - mißachtete er die göttlichen Gebote.

Als Yazid Herrscher wurde und den Thron in Damaskus bestieg, verlangte er von Imam Hussein (a.s.) - der doch selbst rechtmäßiger Wali und Früher der Muslime war - ihn als Herrscher und religiöses wie politischer Oberhaupt (Wali) anzuerkennen.

Jedoch Imam Hussein konnte diesen Befehl nicht akzeptieren!

Er konnte nicht zulassen daß sich ein Taugenichts und Tyrann - der die Menschen quälte und ausbeutet und gegen das Gebot Gottes ununterbrochen verstieß - zum Wali und Führer der Muslime ernannte. Und so klärte er die Bevölkerung auf und warnte sie vor Yazids Tücken.

Und er sagte:

"Seht Ihr denn nicht, wie Yazid die Gebote Gottes und Eure Rechte mit Füßen tritt und verwirft? Seht Ihr denn nicht, daß er Unrecht und Tyrannei will und unterstützt, - Recht und Gerechtigkeit und die göttlichen Gebote aber mißachtet und in Vergessenheit geraten lassen will?

In einer solchen Situation muß sich ein jeder, der Gott wirklich liebt und wirklich an Gott glaubt, zum Sahadat (Märtyrium auf Gottes Wege) bereit machen und Recht und Gerechtigkeit verteidigen! Mühen und Kämpfen auf dem Wege Gottes bedeutet Sieg und Erfolg! Und ein Leben unter der Herrschaft der Tyrannen ist nichts anderes als Schmach und Niedrigkeit!"

In jener Zeit luden die Leute von Kufah (einem Gebiet im heutigen Irak) - die auf der Seite Imam Husseins (a.s.) standen und sich als seine Freunde bezeichneten und der Verbrechen und Grausamkeiten des Mo'awiehs und Yazids müde geworden waren - Imam Hussein ein, zu ihnen nach Kufah zu kommen.

Imam Hussein (a.s.), der sich entschlossen hatte, gegen die Gewaltherrschaft des Yazid Widerstand zu leisten und zu kämpfen, nahm die Einladung der Kufianer an und machte sich auf den Weg nach Kufah.

Als er mit seinen Getreuen und Freunden und vielen seiner Familie in der Nähe von Kufah angekommen war, versperrten Yazids Truppen Imam Hussein den Weg. Sie wollten Imam Hussein und seine Freunde gefangennehmen und ihn zu Yazid bringen.

Imam Hussein (a.s.) aber sprach:

"Niemals werde ich diese Schmach dulden und mich Yazid ergeben! Mir ist der Tod lieber als Schmach und Erniedrigung. Und bis zum Sahadat (Märtyrium auf Gottes Wege) werde ich Islam und Muslime verteidigen!"

In der Gegend von Kerbela umzingelten die Truppen Yazids Imam Hussein und seine 72 Getreuen, die sich gegen den Feind tapfer zur Wehr setzten. Sie kämpften kühn und mutig gegen mehrere Tausend Soldaten aus dem Heere Yazids. Und fanden schließlich - am Tage Asura - das Sahadat. (wurden Märtyrer auf dem Wege Gottes) Imam Hussein (a.s.) und seine 72 Getreuen wurden Sahid,- wurden Märtyrer auf Gottes Wegen!

Aber sie kapitulierten nicht vor Unrecht und Tyrannei!"

Sie verteidigten mit ihrem Leben Islam und Muslime und bewahrten und schützten - indem sie ihr Blut hingaben - den Koran.

Imam Hussein (a.s.) der auch als "Seyyed al-Sohada" (Größter aller Märtyrer) bezeichnet wird, kämpfte furchtlos gegen Gewaltherrschaft und Ungerechtigkeit und verteidigte die islamische Religion.

Damit lehrte er die Muslime wahre Freiheit und Gläubigkeit, - er lehrte sie, sich für ihre Freiheit und ihren Glauben zu Gott einzusetzen.

Und nun ist es an uns, Islam, Koran und Muslime zu verteidigen. Diese Aufgabe obliegt heute uns. Werden wir unserer Aufgabe gerecht werden?

Gott hat gern, wenn wir helfen

Einer der früheren Freunde des Propheten war krank geworden. Imam Hussein (a.s.) ging zu ihm, um zu sehen, wie es ihm gehe und was er für ihn tun könne. Er sah, daß der Kranke abgesehen davon, daß er Schmerzen hatte und sich nicht wohl fühlte - sehr beunruhigt und voller Sorge war.

Imam Hussein (a.s.) fragte ihn: "Bruder, was fehlt Dir? Warum bist Du so besorgt? Sag es mir, damit ich Dir helfen kann!"

Der Kranke antwortete:

"Ich schulde viel Geld! Und ich habe nichts, um meine Schulden zurückbezahlen zu können. Ich fürchte, daß ich mit dieser Schuldenlast aus dieser Welt gehen werde!"

Imam Hussein tröstete ihn und sprach:

"Lieber Bruder, mach Dir keine Sorgen! Ich verspreche Dir, Deine Schulden zu begleichen!"

Der Kranke sagte leise:

"Ich möchte, wenn ich sterbe, niemandem etwas schulden! Ich habe Angst, daß ich sterbe, noch bevor Du meine Schulden begleichen konntest!"

Imam Hussein (a.s.) sagte:

"Sei nicht bekümmert Ich hoffe, daß ich Deine Schulden begleichen kann, noch bevor der Tod Dich ereilt.

Dann verabschiedete er sich und ging hinaus, besorgte das notwendige Geld und bezahlte die Schulden des Kranken!

Er ließ dem Kranken die Nachricht überbringen, daß er nun keine Schulden mehr habe.

Der Kranke wurde sehr froh, als er dieses hörte!

Und auch Gott!

Der Prophet sagte:

"Ein jeder der einen Gläubigen erfreut, erfreut mich!

Und ein jeder, der mich erfreut, erfreut Gott! "

Unser vierter Imam Hadrat-e-Sagad (a.s.)

Imam Sadad (a.s.) hieß "Ali".

Im Jahre 38 nach der Higrat (des Propheten Muhammad (s.a.s.) aus Mekka nach Medina) kam Imam Sagad (a.s.), am 15. Tag des Monats Gamadi al Thani - in Medina - zur Welt.

Sein Vater war Imman Hussein (a.s.) und seine Mutter hieß "Sahr Banu". Imam Hussein (a.s.) hatte ihn - auf Gebot Gottes hin - zu seinem Nachfolger und - nach ihm - zum Imam der Muslime bestimmt.

Imam Sagad war in Kerbela, als dort der große Kampf stattfand. Aber er konnte am Tage Asura, da er sehr krank war, nicht gegen die Soldaten Yazids kämpfen.

Darum wurde er an jenem Tage auch nicht Sahid (Märtyrer auf Gottes Wege). Nachdem er mit den übriggebliebenen Frauen und Kindern von Kerbela fortgebracht wurde, hielt er in Kufah und Damaskus Vorträge und klärte die Menschen über das heilige Ziel seines Vaters, Imam Hussein (a.s.) und Tyrannei und Unheil Yazids auf.

Imam Sagad (a.s.) liebte es, Hilflose, Bedürftige, Waisen, Blinde und Körperbehinderte zu sich einzuladen und sie zu bewirten. Er versorgte Minderbemittelte und notleidende Familien mit Nahrung und Kleidung und half, wo er nur konnte. Und er liebte Gott so sehr und sprach so oft mit ihm, rief und flehte Gott so innig und mit so wunderschönen Worten an, daß er die Bezeichnung "Zein al A'bedin" (Zierde der Gott-Anbetenden) erhielt. Und auch den Namen "Sagad", - das bedeutet" jemand, der vor Gott viel und gern niederkniet."

Imam Sagad oder Imam Zein al A'bedin (a.s.) wurde 57 Jahre alt. Am 25. Tag des Monats Muharram des Jahres 95 nach der Higra schied er - in Medina - aus dieser Welt. Sein Leichnam wurde auf dem Friedhof Baqi' in Medina beigesetzt.

Gespräch mit Gott

Ein Mann erzählte:

Eines Abends umschritt ich die Ka'ba (das Haus Gottes in Mekka) zum Ta'wäf. (Ta'wäf nennt man das siebenmalige Umschreiten der Ka'ba, bei dem man Gott anruft.) Ich sah einen schönen Jüngling, der sich mit seinen Händen an dem Vorhang der Ka'ba festklammerte, weinte und zu Gott sprach:

"Oh mein Gott! Die Augen der Menschenkinder haben sich zum Schlafen geschlossen! Die Sonne ist untergegangen. Und die Sterne haben am Firmament zu leuchten begonnen. Aber Du, der Du die Welt befehligst, --- Du bist immer wach und lebendig. Und verwaltest Die Welt und alles was in ihr ist.

Oh Herr! Die Fürsten haben die Tore ihrer Paläste verschlossen! Und haben Wächter vor ihnen aufgestellt. Aber die Tür Deines Hauses oh mein Gott, ist immer und für jeden geöffnet. Und Du bist bereit, den in Schwierigkeiten und Not geratenen zu helfen, den Leidenden ihr Leid zu nehmen und die Unterdrückten zu unterstützen.

Oh Du barmherziger Gott!

Oh Du, der Du geliebt wirst von Deinen Geschöpfen in der Welt.

Ich, Dein schwacher Diener, bin in der Dunkelheit der Nach zu Deinem Hause gekommen. Vielleicht wirst Du Deine Barmherzigkeit über mich ergießen.

Oh Du mein Gott! Der Du die in Not Geratenen aus den Fesseln ihres Elends erlöst, -

Oh Du mein Gott, der Du die Leidenden von ihrem Schmerz befreist!_

Oh Du mein Herr! Deine Gäste sind in der Umgebung Deines Hauses eingeschlafen, doch Du, oh Du gütiger Gott,

Du bist der Einzige, den nicht der Schlaf übermannt und der die Welt - mit allen Geschöpfen in ihr - verwaltet.

Herr! In der Dunkelheit der Nacht bin ich zu Deinem Hause gekommen. Und rufe Dich an, denn Du selbst sagtest:

Rufet zu mir!

Oh Du mein Gott!

Ich flehe Dich an bei der Würde Deines Hauses!

Sieh mein Weinen!

Schenke mir Dein Erbarmen!

Wenn Deine Diener nicht an die Tür Deines Hauses kommen könnten und nicht auf Dich hoffen könnten, - an die Tür wessen Hauses könnten sie dann gehen? Auf wen könnten sie dann hoffen?"

Und der Mann erzählte weiter:

"Ich freute mich an den Worten, die der Jüngling zu Gott sprach und freute mich über die Innigkeit, mit der er sich an Gott wandte. Und ging näher heran, um zu sehen, wer er sei. Und sah, daß es Imam Sagad, Imam Zein al A'bedin (a.s) war.

Unser fünfter Imam,- Hadrat-e-Muhammad-el-Baqer (a.s.)

Imam Muhammad-el-Baqer (a.s.) kam im Jahre 57 nach der Higrat, am 3. Tag des Monats Safar in Medina zur Welt.

Sein Vater war Imam Sagad und seine Mutter Fatimah, - Tochter Imam Hassans. Hadrat-e-Sagad (a.s.) hatte - auf göttliches Gebot hin und gemäß der Empfehlung des Propheten - seinen Sohn, Hadrat-e-Muhammad-el-Baqer (a.s.) zum Imam und Führer der Muslime bestimmt und ihn als solchen vorgestellt.

Hadrat-e-Muhammad-el-Baqer (a.s.) besaß - wie die anderen Imame aus dem Hause des Propheten - außergewöhnlich hohes Wissen.

Die großen Gelehrten anderer Gebiete machten von seinem Wissen und seinen Kenntnissen Gebrauch und baten ihn um Rat bei ihren Schwierigkeiten und Problemen. Imam Muhammad-el-Baqer (a.s.) lehrte die Menschen die religiösen Gebote und Weisungen und sagte ihnen, was gut und was schlecht im Leben ist.

Er bemühte sich sehr, die Menschen auf den rechten Weg zu führen, sie zu bilden und in allen wissenswerten Dingen zu unterrichten.

Während seines Lebens lehrte er die Menschen Tausende Weisheiten und wissenschaftliche Tatsachen, die auch uns - überliefert wurden. Sein Wissen war so umfangreich, daß man ihn Baqer al ‚Olum' nannte. Das heißt: "Erforscher und Ergründer der Wissenschaften." Imam Muhammad Baqer (a.s.) wurde 57 Jahre alt.

Er schied im Jahre 114 nach der Higra, am 7. Tag des Monats Dhi Hageh - in Medina - aus dieser Welt. Sein Leichnam wurde auf dem Friedhof Baqi' in Medina, neben Imam Hassan und Imam Sagad (a.s.) beigesetzt.

Was sagt uns Imam Muhammad-el-Baqer (a.s.)

Ein Mann, der sich selbst als Eremit bezeichnete, der sich von den Menschen und vom alltäglichen Leben zurückgezogen hatte, um sich nur noch der Anbetung Gottes zu widmen, erzählte: " Ich kam an den Felder und Hainen, die um Medina liegen, vorbei. Es war Sommer und Sonnenglut lastete auf allem.

Da fiel mein Blick auf einen Mann, der auf einem der Felder arbeitete. Er plagte sich in der Hitze ab, und Schweiß rann ihm über die Stirn. Ich dachte bei mir:

"Wer ist dieser Mann bloß, der sich in dieser Hitze so sehr um das irdische Leben bemüht? Wer ist er, daß er sich so um sein täglich Brot in dieser Welt abrackert?" Ich trat näher heran. Und mein erstaunen wurde noch größer als ich erkannte, daß dieser Mann Imam Muhammad-el-Baqer (a.s.) war. Und ich sagte bei mir:

"Verwunderlich! Ein so würdiger Mann wie Imam Muhammad-el-Baqer? Warum bemüht er sich denn so sehr um das Leben in dieser Welt! Warum beschäftigt er sich nicht nur - wie ich - mit der Anbetung Gottes! Ich will ihm sagen, daß sich das nicht für einen so ehrenhaften Mann wie ihn ziemt, was er da macht!"

Und so ging er zu ihm. Sagte: "Salam!" (Friede sei mit Dir). Schwer atmend erwiderte der Imam meinen Gruß. Er hielt in seiner Arbeit inne und wischte sich die schweißnasse Stirne trocken. Und ich sagte:

"Ach, ist es denn richtig, daß Ihr Euch so sehr abplagt, nur um des täglichen Brotes in dieser Welt willen? Ziemt sich das denn für einen Mann wie Ihr es seid? Und dann noch bei dieser Hitze! Wenn Euch nun - in diesem Zustand - der Tod ereilt, was werdet Ihr dann Gott sagen können?"

Imam Baqer (a.s.) sah mich an und antwortete:

"Wenn mich nun der Tod ereilen würde, so ginge ich im Zustand der Gottesanbetung und des Gottesgehorsams aus dieser Welt!"

Ich sagte erregt:

"Gottesgehorsam?! Gottesanbetung?!"

Imam Baqer (a.s.) antwortete ruhig und freundlich:

"Ja, Gehorsam gegenüber Gott! Glaubst Du denn, Gehorsam gegenüber Gott besteht allein aus Gebet und Fasten? Nein! So ist das nicht! Ich habe eine Familie, die ich versorgen muß. Ich muß arbeiten und mich mühen, um unser täglich Brot zu verdienen und nicht den anderen zur Last zu fallen. Und um auch den Bedürftigen helfen zu können! Wenn ich nicht arbeite, habe ich kein Geld und kann anderen, die in Not sind, nicht helfen. Und wenn ich in so einem Zustand aus diesem Leben abberufen würde, so stünde ich vor Gott beschämt da! Nun aber, indem ich arbeite, tue ich das, was Gott uns allen auftrug und bin somit Gott gehorsam! Und ich zeige Ihm durch meine Arbeit, daß ich ihn liebe und verehre und das tue, was Er geboten hat.

Denn Gott sagte:

"Belaste nicht andere mit der Sorge um Dein täglich Brot! Und mühe Dich, Deinen Lebensunterhalt auf redliche Weise zu verdienen! Darum ist Arbeit nichts anderes als ein Zeichen für ausschließliches Interesse um seinen Lebensunterhalt in dieser Welt oder für Gier nach Reichtümern und irdischem Wohltand!"

Ich antwortete:

"Ich wollte Euch ermahnen! Aber nun bin ich durch Euch belehrt worden! Ihr habt mir mit Euren Worten den rechten Weg gewiesen. Ich weiß nun, was ich zu tun habe!"

Unser sechster Imam, Hadrat-e-Imam Ga'far el Sadeq (a.s.)

Imam Ga'far el Sadeq (a.s.) kam im Jahre 83 nach der Higra, am 17. Rabi'al Awwal zur Welt. Sein Vater war Imam Muhammad el-Baqer (a.s.) und seine Mutter hieß Fatima. Imam Muhammad el-Baqer (a.s.) bestimmte - auf Gottes Gebot und auf Empfehlung des Propheten hin - seinen Sohn Hadrat-e-Ga'far el-Sadeq zum Imamat und zur Führung der Muslime.

Imam Ga'far el-Sadeq (a.s.) konnte sich unbehinderter als die anderen Imame um die Verbreitung der islamischen Gebote und Gesetze des Koran bemühen, da die Herrscher seiner Zeit so sehr mit Fehden und Konflikten beschäftigt waren, daß sie seinem Tun nicht viel Aufmerksamkeit schenken konnten.

Und so setzte Imam el-Sadeq (a.s.) seine Energie dahinein, die Menschen mit dem Islam vertraut zu machen und sie alles zu lehren, was wissenswert war.

Zu seiner Zeit gelangte die islamische Kultur zu hoher Blüte. Er lehrte richtige, islamisch - ethische Lebensführung und bildete viele Wissenschaftler und Gelehrte heran.

Die Zahl seiner Schüler und Studenten - die er in den verschiedensten wissenschaftlichen Fachbereichen unterrichtete - betrug 4000.

Und sie wiederum schrieben viele wertvolle hochwissenschaftliche Bücher, die uns erhalten geblieben sind.

Weil Imam Ga'far el-Sadeq (a.s.) so sehr zu Verbreitung des Islam, des islamischen Wissens und der islamischen Kultur beigetragen hat, nennt man die schi'itische Lehre auch gafarische Lehre".

Imam Ga'far el-Sadeq (a.s.) wurde 65 Jahre alt.

Im Jahre 148 nach der Higra, am 5. Tag des Monats Sawwal, wurde er in Medina Sahid. (Märtyrer auf Gottes Wege). Er wurde auf dem Friedhof Baqi', neben Imam Baqer (a.s.), beigesetzt. (in Medina).

Nicht horten, was andere zum Leben brauchen!

In jener Zeit buken die Leute ihr Brot selbst. Sie hatten fast alle in ihren Häusern Brotbackstellen und Kornmühlen.

Und um ihr Brot backen zu können, kauften sie Weizen ein. Sie mahlten den Weizen zu Mehl und bereiteten daraus ihr Brot.

Und diejenigen, die dazu in der Lage waren, legten Weizenvorräte für ein Jahr und mehr an. Sie lagerten dazu das Getreide in ihren hauseigenen Kornspeichern.

In einem Jahr war der Weizen sehr knapp geworden. Der Weizenpreis war enorm in die Höhe geschnellt, und die Leute fürchteten, daß es eines Tages keinen Weizen mehr zu kaufen gäbe. Und so kauften sie ein, was sie nur konnten und horteten ihn in ihren Speichern. Nur die Armen, die nicht genügend Geld hatten, um in ihren Häusern Weizenvorräte anlegen zu können, waren gezwungen, täglich Weizen zu kaufen, - gerade soviel, um sich und ihre Familien eben satt machen zu können. Und wenn es keinen Weizen gab, so blieb ihnen nichts anderes übrig, als hungrig schlafen zu gehen.

Jemand, der Imam Ga'far el-Sadeq (a.s.) im Hause half, erzählte: "Als Imam el-Sadeq erfuhr, daß der Weizen im Lande knapp geworden war, rief er mich und fragte: "Haben wir für diese Jahr Weizen im Hause?"

Da ich vorgesorgt und genügend Weizen eingekauft hatte, antwortete ich froh:

"Ja, genug! Er reicht aus für einige Monate!"

Ich war sehr glücklich, daß es mir gelungen war, ausreichend Weizenvorräte eingelagert zu haben, um uns vor Hunger bewahren zu können.

Und ich erwartete, daß Imam el-Sadeq nun sagen würde:

"Wie gut Du das gemacht hast!" Jedoch, entgegen all meiner Erwartung antwortete der Imam:

"Bringe den Weizen zum Markt und stelle ihn denen, die ihn brauchen, zur Verfügung!" Erstaunt fragte ich:

"Ich soll den Weizen wieder verkaufen? Ich soll ihn den Leuten zur Verfügung stellen? Es ist in Medina kein Weizen mehr zu bekommen! Wenn ich ihn nun verkaufe, kann ich keinen mehr beschaffen!

Dann werden wir alle hungern müssen!"

Imam el-Sadeq (a.s.) antwortete ein wenig lauter als zuvor:

"Tu, was ich Dir gesagt habe!"

Und so tat ich denn, was er mir befohlen hatte. Und schnell brachte ich den Weizen zum Getreidemarkt und verkauft ihn zu einem geringen Preis.

Als ich wieder heimgekehrt war, ging ich zu Imam el-Sadeq. Dieser wurde sehr froh und glücklich, als er hörte, daß wir den Weizen nun den Bedürftigen zur Verfügung gestellt hatten und sprach:

"Ab heute kaufe, wie die Armen, täglich soviel Getreide, wie wir zum Backen unseres täglichen Brotbedarfes benötigen. Zur Hälfte Weizen, zur Hälfte Roggen. Und wenn es kein Getreide mehr gibt, so leben wir wie die Armen. In diesen Zeiten, in denen Weizen und Getreide knapp sind, dürfen wir keine Vorräte anlegen, da dadurch andere Mitbrüder und Schwestern hungern müßten.

Wir sind in der Lage, Kornvorräte anzulegen.

Aber das wollen wir nicht tun, um diejenigen, die deine Vorräte anlegen können, nicht in Not zu bringen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ebenfalls jeden Tag ihr tägliches Brot backen zu können."

Wie können wir den Bedürftigen helfen?

Unser siebter Imam, - Hadrat-e-Mussa - el-Kazem (a.s.)

Imam Mussa el-Kazem (a.s.) kam im Jahre 128 nach der Higrat - am siebten Tag des Monats Safar - zur Welt.

Sein Vater war Imam Ga'far el-Sadeq (a.s.) und seine Mutter hieß Hamida. Imam el-Sadeq (a.s.) hatte, auf Geheiß Gottes und Empfehlung des Propheten hin, seinen Sohn Hadrat-e-Mussa el Kazem (a.s.) zum Imam und Führer der Muslime bestimmt.

Imam Mussa el-Kazem (a.s.) war ein gottesfürchtiger, tugendhafter und gelehrter Mann mit hohem Wissen. Und er liebte und verehrte Gott so sehr, daß man ihn "Abdul Saleh" (würdiger Diener Gottes") nannte.

Er war sehr geduldig, freundlich und nachsichtig. Und ertrug viele Leiden und Schwierigkeiten, um die Menschen führen und ihnen den rechten Weg weisen zu können.

Und wenn jemand ihn - aus Unwissenheit und Dummheit - beleidigte und kränkte, so reagierte er nachsichtig, freundlich und mit gütigen Worten.

Darum nannte man ihn "Kazem".

Dazu mußt Du wissen, daß ein "Kazem" jener ist, der seinen Zorn und Unwillen beherrscht und nie böse und ungeduldig wird.

Imam Mussa el-Kazem (a.s) wurde 55 Jahre alt und war zeit seines Lebens darum bemüht, die Menschen zu führen und ihnen zu helfen.

Am 25. Tag des Monats Ragab, des Jahres 183 nach der Higrat, schied Imam Mussa Kazem (a.s.) aus dieser Welt. Er wurde in Bagdad Sahid. (Märtyrer auf Gottes Wege).

Sein Leichnam wurde in der Nähe Bagdads, im heutigen Kazemin, beigesetzt. Der Friede Gottes und der Engel möge ihn in alle Ewigkeit hinein begleiten.

Eine Geschichte über Imam Mussa el-Kazem (a.s.)

Es war einmal ein armer ungebildeter Bauer. Immer, wenn er Imam Mussa el-Kazem (a.s.) begegnete, sprach er sehr unhöflich zu ihm, sagte häßliche Dinge zu ihm und kränkte den Imam wie auch dessen Freunde und Familie Tag für Tag.

Imam Mussa el-Kazem beherrschte seinen Zorn und reagierte nicht auf böse Reden und Beleidigungen.

Jedoch seine Freunde und Getreuen vermochten ihren Zorn nicht länger zu ertragen. Und so, eines Tages, als der dumme Mann wieder häßliche unflätige Worte über den Imam sprach, beschlossen seine Freund, ihm endlich zu antworten und ihm einen Denkzettel zu erteilen, auf daß er für alle Zeiten keine häßlichen Worte mehr in den Mund nähme.

Sie sagten:

"Er muß endlich seine Strafe für all seine Häßlichkeiten und Kränkungen erhalten."

Imam Mussa el-Kazem erfuhr von diesem Plan. Und hielt sie davon ab und sprach:

"Meine Freunde! Seid geduldig! Ich werde ihn selbst Höflichkeit lehren!"

Die Tage vergingen. Und der Mann redete und verbreitete weiter Lügen und Häßliches über Imam Mussa el-Kazem und dessen Freunde.

Die Freunde wurden sehr ungehalten und immer zorniger.

Doch immer, wenn sie den Man nun endlich bestrafen wollten, sagte der Imam zu ihnen:

"Laßt ihn! Habt Geduld! Ich bringe die Sache selbst in Ordnung!" Eines Tages fragte der Imam:

"Wo ist der arme Bauer?" Sie sagten:

"Draußen vor der Stadt. Er arbeitet auf seinem Acker."

Imam Mussa Kazem (a.s.) machte sich auf den Weg, um den Mann aufzusuchen.

Als der Mann ihn sah, stieß er seine Schaufel in die Erde seines Ackers, stemmte seine Hände in die Hüften und wartete, bis daß der Imam nahe genug herangekommen wäre, um ihm seine kränkenden, bösen Worte entgegenschleudern zu können.

Der Imam achtete nicht darauf, ging auf den Mann, der in seiner Unwissenheit so verletzende Reden führte, zu, sagte freundlich und mit lachendem Gesicht "Salam" und begann, mit ihm zu sprechen.

Er sagte:

"Viel Erfolg bei Deiner Arbeit!" Welch grünes, gut bewirtschaftetes Feld hast Du und wie herrlich und üppig sind seine Früchte!

Wieviel hat Dich das alles gekostet?"

Der Bauer, erstaunt über Imam Mussa el-Kazems freundliches Verhalten, antwortete:

"Ungefähr 100 Goldmünzen."

Der Imam fragte weiter:

"Nun, was meinst Du wohl, was Dir die Ernte einbringen wird, angesichts all Deiner Mühe?"

Der Bauer überlegte ein wenig und meinte dann:

"Ich denke, ungefähr 200 Goldmünzen!"

Der Imam zog einen kleinen Beutel hervor und reichte ihn dem armen und unwissenden Bauern. Und sprach:

"In diesem Säckel sind 300 Goldmünzen. Mehr, als Du für Deine Ernte erwartest! Nimm sie und behalte auch Deine Ernte für Dich!

Und ich wünsche Dir und hoffe, daß Deine Ernte noch reichlicher ausfallen wird als du denkst!"

Der Bauer, der angesichts all dieser Freundlichkeit völlig verblüfft dastand, schämte sich auf einmal wegen all der häßlichen Worte, die er gegen Imam Mussa el-Kazem (a.s.) und dessen Freunde gesagt hatte. Und sagte mit bebender Stimme:

"Ich war sehr böse und habe Dich mit meinen Reden gequält!

Du aber bist gut zu mir, Du bist wirklich edel und gut! Und hilfst mir, obwohl ich mich so schlecht gegen Dich benommen habe! Bitte, vergib mir!"

Nach einem kurzen Gespräch verabschiedete sich Imam Mussa el-Kazem (a.s.) von dem Bauern und kehrte nach Medina zurück.

Von jenem Tage an - immer, wenn der Bauer den Imam und dessen Freunde sah, - grüßte er höflich und betrug sich taktvoll und vernünftig. Und sagte:

"Gott weiß wirklich am besten, wen er als Imam und Führer der Muslime auserwählt!"

Die Freunde Imam Mussa el-Kazems (a.s.), die nicht wußten, was sich zugetragen hatte, aber wunderten sich und fragten sich erstaunt:

"Wie kommt es, daß dieser Mann mit einemmal so freundlich und höflich geworden ist?"

Arbeiten und Schenken

Unsere zwölf Imame


source : الشیعه
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