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Thursday 18th of April 2024
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Rat an seine Gefährten

116. Predigt – Rat an seine Gefährten

 

(Diese Predigt wurde gehalten als) Rat an seine Gefährten.

 

Allah entsandte ihn[1] als einen Rufer zur Wahrheit und als einen Zeugen gegen die Schöpfung, und er übermittelte die Botschaften seines Herrn unverzüglich und ohne Unzulänglichkeiten. Er kämpfte auf dem Wege Allahs gegen seine Gegner, ohne Schwäche zu zeigen oder Ausreden zu suchen. Er ist der Imam der Gottesehrfürchtigen und die Einsicht derer, die Rechtleitung suchen.

Beschwerde über seine Männer

 

Ein Teil der gleichen Predigt, in dem er sich über seine Männer beschwert

 

Wenn ihr wüsstet, was vor euch unausgebreitet ist an Verborgenem, dann würdet ihr über eure Taten in lautes Weinen ausbrechen und euch selbst schlagen und würdet eure Besitztümer verlassen, ohne einen Wächter oder Vertreter dort zu lassen. Jeder Mensch würde sich dann um sich selbst zu schaffen machen und keinem anderen Aufmerksamkeit widmen, doch ihr habt vergessen, worüber ihr ermahnt wurdet und habt euch sicher gefühlt vor dem, wovor ihr gewarnt wurdet. So habt ihr eure Gedanken verloren, und eure Angelegenheiten haben sich zerstreut.

 

Ich wünschte, dass Allah zwischen mir und euch eine Trennung macht, und mir die zukommen lässt, die es mehr verdienen, mit mir zusammen zu sein als ihr. Bei Allah, Leute, die segensreiche Gedanken haben, starken Langmut, welche die Wahrheit sprechen, sie halten sich von Hass fern, sind (auf dem geraden Weg) vorangeschritten und eilten auf dem Geraden Weg voran. So erlangten sie den Sieg, indem sie das letztendliche andauernde Leben erreichten und angenehme Ehren.

 

Doch bei Allah, ein junger Mann der Banu Thaqif mit schwankendem Gang wird über euch als Herrscher eingesetzt werden, er wird eure Vegetation verzehren und euer Fett schmelzen lassen[2]. So, Abu Wadhaha (Vater des Mistkäfers), ist das alles?!

 

Sayyid al-Radhi sagt dazu: „Al-Wadhaha“ bedeutet „Mistkäfer“. Mit dieser Aussage deutete er (a.) auf Al-Hadschadsch ibn Yusuf al-Thaqafi hin, dem etwas mit einem Mistkäfer passiert war, das hier nicht erwähnt wurde.

Erläuterung

 

Al-Hadschadsch ibn Yusuf al-Thaqafi war einer der bedeutendsten und gleichzeitig brutalsten Feldherrn und Stadthalter der Umayyaden in der Zeit 694-714 n.Chr..

 

Im Einzelnen begab es sich, dass eines Tages al-Hadschadsch zum Gebet aufstand, als ein Mistkäfer auf ihn zukam. Al-Hadschadsch streckte seine Hand aus, um ihn aufzuhalten, aber der Mistkäfer biss ihn, woraufhin seine Hand anschwoll und er möglicherweise daran starb. Ibn Abu´l Hadid hat geschrieben, dass „al-Wadhaha“ den Mist bezeichnet, der am Schwanz eines Tieres hängen bleibt, und dieser Name soll al-Hadschadsch erniedrigen.

 

Al-Hadschadsch entstammte dem Stamm der Thaqif, wie in der Predigt angegeben. Im Kampf zwischen den Umayyaden und Abdullah ibn Zubair begann sein Aufstieg unter dem Kalifen Abdulmalik ibn Marwan. So konnte er 692 n.Chr. mit der blutigen Eroberung von Mekka den Bürgerkrieg unter den Muslimen unterdrücken, wobei seine Methoden als sehr grausam galten. Beim Einmarsch in Mekka tötet er Abdullah ibn Zubair.

 

Al-Hadschadsch starb 714 n.Chr.. Gemäß zahlreicher Autoren betrachtete al-Hadschadsch den Heiligen Qur´an lediglich als ein Werk der Dichtkunst von Arabern, und er verehrte Marwan ibn al-Hakam mehr als Prophet Muhammad (s.).

 

Ibn Qutaiba beschreibt in seinem \"Tarich\" den Blutdurst al-Hadschadschs dermaßen, dass er an einem einzigen Tag 70.000 Muslime ermorden ließ. Tirmidhi gibt in seinem „Sahih\" sogar die Zahl von 120.000 an.

 

[1] Prophet Muhammad (s.)

 

[2] Sinngemäß: Euch auszehren

 

 

 

117. Predigt – Die an Besitz und Leben Geizenden

 

In dieser (Predigt) ermahnt er die an Besitz und Leben Geizenden.

 

Ihr opfert keinen Besitz um Dessentwillen, Der (euch) damit versorgt hat, noch Leben um Dessentwillen, Der es erschaffen hat. Ihr wurdet durch Allah geehrt gegenüber Seinen (anderen) Dienern, jedoch unter Seinen Geschöpfen ehrt ihr Allah nicht. So zieht Lehren (aus der Tatsache), dass ihr euch an den Plätzen derer niedergelassen habt, die vor euch waren und von eurer Trennung von den Nächsten eurer Brüder!

Erläuterung

 

Der Mensch wird ermahnt, Lehren daraus zu ziehen, dass auch frühere Generationen ähnliche Verfehlungen vorgelebt haben, damit man aus deren Ende die geeigneten Schlussfolgerungen für das eigene Leben zieht

 

 

 

118. Predigt – Über die Rechtschaffenen seiner Gefährten

 

(Diese Predigt wurde gehalten) über die Rechtschaffenen seiner Gefährten.

 

Ihr seid die Unterstützer der Wahrheit und Brüder in der Religion. Ihr seid die Schutzschilde am Tage der Härte und die Erwählten gegenüber den (übrigen) Menschen. Durch euch schlage ich den, der den Rücken kehrt, und hoffe auf den Gehorsam des Voranschreitenden. So gewährt mir Unterstützung frei von List und Betrug und sonder Zweifel, denn bei Allah, ich bin der Geeignetere von allen Menschen für die Menschen!

Erläuterung

 

Jene Beschreibung betraf nur wenige, da die Ahl-ul-Bait in der Tragik der Geschichte von Wahrheit und Falschheit nur wenige aufrichtige Anhänger hatten.

119. Predigt – Leute verharrten in langem Schweigen

 

Er (a.) hatte die Leute versammelt und spornte sie zur Anstrengung [dschihad] an, doch sie verharrten über einen langen Zeitraum in Schweigen. Er (a.) sagte „Was ist mit euch, seid ihr verstummt?“, und einer der Leute erwiderte: „Oh Befehlshaber der Gläubigen, wenn du aufbrichst, dann werden wir mit dir aufbrechen.“ Er (a.) sagte:

 

Was ist mit euch?! Ihr habt nicht die Rechtleitung erlangt, noch seid ihr auf das Ziel gelenkt worden. Ist es unter diesen (Umständen) für mich angebracht, auszuziehen? Unter diesen (Umständen) soll nur ein Mann ausziehen, der mir gefällt unter den Mutigen und Tapferen unter euch, und es ist nicht angebracht für mich, dass ich die Armee, die Stadt, den Staatsschatz [bait-ul-mal] und die Staatseinnahmen für das Land und die Rechtssprechung über die Muslime beiseite lasse sowie dass ich mich nicht mehr um die Rechte derer kümmere, die (ihr Recht) einfordern und einem Bataillon nach dem anderen zu folgen, so wie ein federloser Pfeil im leeren Köcher hin- und herwankt. Ich bin der Dreh- und Angelpunkt der Mühle, die sich um mich dreht, während ich auf meiner Position verharre, und sobald ich mich davon trenne, wird ihre Drehung gestört und der untere Mühlstein ebenfalls, und bei Allah, das wäre eine schlechte Einstellung. Bei Allah, wenn ich nicht die Hoffnung hegte beim Zusammentreffen mit dem Gegner, den Märtyrertod zu erlangen – wenn mir das Zusammentreffen mit ihm bestimmt wäre – dann hätte ich mein Kamel gesattelt, mich von euch Schmähenden, Schandbehafteten, Abweichlern und Begierigen entfernt[1] und keine Forderungen mehr an euch gestellt, solange Süden und Norden sich unterscheiden. Es liegt kein Gewinn in der Größe eurer Anzahl, während ihr wenig Einigkeit in euren Herzen habt. Ich habe euch zum klaren Weg gebracht, auf dem niemand vernichtet werden wird außer dem, der sich selbst vernichtet. Wer sich daran hält, geht ins Paradies, und wer davon abweicht, geht ins Feuer!

Erläuterung

 

Imam Ali (a.) verdeutlicht hier, dass im Islam Qualität vor Quantität steht, und Merkmal der Qualität ist die Einheit auf Gottes Weg in Gottesehrfurcht.

 

[1] D.h. das Amt des Kalifen aufgegeben.

 

 

 

120. Predigt – Vorzüge der Ahl-ul-Bait

 

In dieser (Predigt) erwähnt er (a.) seine Vorzüge und ermahnt die Menschen.

 

Bei Allah, mir wurde die Übermittlung der Botschaften gelehrt, die Erfüllung der Verheißungen und die vollständigen Worte. Wir – die Ahl-ul-Bait – besitzen die Tore der Weisheit und das Licht der Befehlsgewalt. Fürwahr, die Straßen der Religion sind eins, und ihre Wege sind gerade. Wer sie einschlägt, erreicht (sein Ziel) und gewinnt, und wer abseits von ihnen steht, irrt davon ab und wird (es) bereuen. Handelt für den Tag, für den die Vorräte gelagert werden (sollen) und die Geheimnisse darin geprüft werden. Wem sein vorhandener Verstand nichts nützt, dem nützt der desjenigen, der nicht bei ihm ist, noch weniger, und wer von ihm abwesend ist, ist nicht vorhanden.

 

So fürchtet das Feuer, dessen Hitze stark ist, dessen Grund weit (nach unten) reicht, dessen Schmuck Eisen und dessen Trank Eiter ist. Fürwahr! Das rechtschaffene Ansehen, das Allah, Der Erhabene, dem Menschen unter den Leuten verleiht, ist besser als das Eigentum, das er denen vererbt, die ihn nicht loben.

Erläuterung

 

Die Interpreten beschäftigen sich u.a. mit dem „rechtschaffenen Ansehen“, das auch nach dem Ableben eines Menschen wirkt. Wenn jemand etwas in seinem Leben weggibt, dann fühlt sich der Em‌pfänger ihm gegenüber verpflichtet. Doch wenn der Reichtum mit Gewalt weggenommen wird, dann fühlt sich der, der ihn an sich reißt, nicht verpflichtet noch preist er den früheren Besitzer. Das Gleiche ist mit jemandem der Fall, der stirbt. Seine Nachkommen glauben, dass sie ein Recht auf alles haben, was er zurückließ und dass sie es erhalten sollen. Darin liegt keine Verpflichtung, die sie dem Erblasser gegenüber haben müssen. Aber wenn er irgendeine gute Tat mit seinem Reichtum vollbracht hätte, dann würde sein Name nach seinem Ableben erhalten bleiben, und die Leute würden ihn auch loben. Ein persisches Gedicht sagt sinngemäß: „Glücklich ist der, der nach seinem Leben in guter Erinnerung bleibt, denn nichts bleibt erhalten außer dem Namen, wenn der Mensch tot ist.“

 

Die Hinweise Imam Alis (a.) bezüglich der Ahl-ul-Bait sind klar und erweitern die Aussage des Propheten (s.), dass er (s.) die Stadt des Wissens sei und Ali (a.) das Tor dazu.

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