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Grundsätze des Islam

Grundsätze des Islam

Ayatollah Beheschti

Vorwort

DAS INTERESSE AM ISLAM

In verschiedenen Teilen der Welt besteht heutzutage ein großes Interesse an einem besseren Verständnis des Islam.

Eine große Anzahl von Nichtmuslimen möchte gern wissen, was der Islam, diese Religion mit Hunderten von Millionen Gläubigen, beinhaltet und welche Unterschiede es zwischen dem Islam und den anderen Religionen gibt.

Bei der Jugend in der westlichen Welt kann man dieses Interesse klar feststellen, besonders durch die zahlreichen Seminare, die hier von ihr abgehalten werden, um den Islam mit den anderen Religionen zu vergleichen.

ISLAMISCHES ZENTRUM HAMBURG E. V.

Das Islamische Zentrum Hamburg hat sich zum Ziel gesetzt, dieses Interesse zu vertiefen Und sich um ein besseres Verständnis und eine richtige Auslegung des Islam zu bemühen. Eines der Mittel zur Erreichung dieses Zieles ist die Herausgabe von kurzgefassten Broschüren in verschiedenen Sprachen, in denen die Lehren des Islam der Aufgeschlossenheit Unseres Zeitalters gegenübergestellt werden.

Wir haben es uns daher zur Aufgabe gemacht, nacheinander mehrere Broschüren über verschiedene Hauptthemen des Islam herauszugeben

Diese Broschüren werden zusammen ein ausführliches Buch über den Islam ergeben.

Hiermit wird die erste Broschüre in Deutsch, Englisch, Arabisch, Persisch und Türkisch Veröffentlicht. Sie enthält einen Vortrag, der von dem Imam des Islmischen Zentrums Hamburg am 14 . Oktober 1965 vor der Epiphanien - Gemeinde Hamburg und am 29 Oktober1965 vor dem studentischen Corps Rhenania Hamburg gehalten wurde, nebst einigen Erläuterungen.

Dies ist der Anfang, und wir hoffen, daß wir die Arbeit mit Gottes Hilfe Und zusammen mit all denen fortsetzen können, die daran interessiert sind und bereitwillig mithelfen möchten.

Hamburg. den 13.Dezember1966 n.Chr.
1.Ramadan 1386 n. H.
ISLAMISCHES ZENTRUM HAMBURG E. V.

Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen

Sehr verehrte Anwesende!

Erlauben Sie mir zuerst einmal, alle zu begrüßen, die- frei von Selbstsucht und Fanatismus – gekommen sind, die Wahrheit zu suchen, nicht von der Wirklichkeit abweichen und die gefundene Wahrheit als solche annehmen, jedes Problem genau und klar durchdenken und nach reiflicher, gewissenhafter Überlegung nur das Beste befolgen.

Der Koran sagt:

„Und so verkündige Freude jenen meiner Diener, welche auf das Wort hören und dem besten von ihm folgen. Diese sind es, welche Allah leitet, und sie sind die Verständigen"

Sure 39: Vers 17-18.

Sie haben mich heute eingeladen, um mit mir über den Islam zu sprechen. Der Grund, so scheint es mir, ist dass Sie verschiedentlich vom „Islam" gehört haben und sich dadurch veranlasst fühlten, herauszufinden, was ,,Islam,, wirklich bedeutet.

Ich freue mich über diese Absicht und weiß, dass, wenn Ihr Bemühen aufrichtig und ehrlich gemeint ist, es Ihnen auch möglich sein wird, die wahre Auslegung des islamischen Glaubens leicht und ohne Schwierigkeiten zu verstehen.

Zunächst möchte ich versuchen, in einer kurzen Darstellung die Grundsätze des Islam und einige der wichtigsten allgemeinen Vorschriften zu erläutern. Es ist Ihre Aufgabe, das Gehörte zu überdenken, und wenn Sie irgendwelche Fragen haben sollten, bin ich gerne bereit, sie zu beantworten. Durch eine solche Diskussion wird ein noch besseres Verständnis der Materie erreicht.

Damit Sie sich bei der späteren Diskussion völlig frei fühlen, möchte ich Ihnen noch sagen, dass ich an Ihren Fragen genauso interessiert bin wie Sie an meinen Vortrag.

Dieser Vortrag bezieht sich auf das, was ich in jahrelangen Forschungen und Untersuchungen über den Islam festgestellt habe.

Die Hauptquelle meiner Arbeit ist der Koran, der für uns Muslime das religiöse und von Gott gesandte Buch darstellt. Dieses Buch wurde nach islamischem Glauben dem Propheten Mohammad – Friede sei mit ihm- von Gott offenbart, damit er es an alle Menschen der Welt weitergibt und es überall als grundlegende Quelle des Islam dienen kann. Zu allen Zeiten seit Bestehen des Islam wurde daher der Koran in sämtlichen islamischen und vielen nicht- islamischen Ländern in zahlreichen Exemplaren verbreitet.

Es ergibt sich die Frage, ob man sich zum,, Verständnis,, des Islam auf eine bessere und zuverlässigere Quelle stützen kann.

Wenn wir der Meinung sind, dass der Koran die wichtigste Quelle zur Erkenntnis des Islam ist, so bedeutet das nicht, dass andere Quellen wie Hadith (uns überlieferte Äußerungen und Handlungen des Propheten) völlig wertlos sind. Zweifellos muss man einen bemerkenswerten Teil der Lehren des Islam mit Hilfe dieser Quellen zu verstehen suchen, aber der Hadith und ähnliche Überlieferungen sind nur dann hierfür von Wert, wenn sie eindeutig über Aussagen oder Taten des Propheten Mohammad berichten. Zweifelhafte Überlieferungen sind daher für uns keine akzeptable Quelle.

Damit die falschen und zweifelhaften Überlieferungen keinen nachteiligen Einfluss auf den Islam ausüben können, wurde uns vom Propheten Mohammad selbst nahegelegt, sämtliche Überlieferungen zunächst mit dem Koran zu vergleichen, damit sie bei Nichtübereinstimmung keine Berücksichtigung finden. Daher muss jeder Gelehrte, der eine wahre Untersuchung des Islam und seiner Lehren durchführen möchte, zunächst den Koran in jeder Hinsicht kennen und jedes religiöse Thema vom Koran her verstehen, bevor er sich mit der Überlieferung, der Geschichte und ähnlichem beschäftigt.

Nur ein Gott

Der Grundsatz des Islam ist ,, Tauhid ,, d. h. Einheit Gottes. Man kann den Islam die ,, Religion der Einheit Gottes ,, nennen.

,, Tauhid ,, bedeutet : Nur an einen einzigen Gott glauben, das Universum, als von Ihm geschaffen anzusehen und die vollkommene Gliederung des Daseins – unter anderem die gewaltige Ordnung der Natur – als eine Offenbarung Seiner wunderbaren Führung anzuerkennen, Ihn anzubeten, zu preisen und nichts und niemandem außer Ihm Ehrerbietung und Lobpreisung darzubringen.

Der wesentliche Lehrsatz des Islam lautet : La ilaha illa – llah – ,, Es gibt keinen Gott außer Allah ,, und der erste Schritt zum Islam ist : Aschhadu an la ilaha illa- llah- ,, Ich bezeuge, daß es keinen Gott außer Allah gibt.,, Dies sagt meine Zunge und davon überzeugt mich meine mir angeborene Einsicht.

Sämtliche anderen Lehren des Islam beruhen auf diesem Grundsatz des ,, Tauhid ,, und stammen davon ab. Darum stellte diese Religion den Glauben an ,, die Einheit Gottes ,, als den Weg zur ewigen Glückseligkeit dar und empfahl : Qulu la ilaha illa- llah , tuflihu- Sagt : ,, Es gibt keinen Gott außer Allah.,, Dadurch werdet ihr glückselig werden. Das bedeutet : Sprecht mit reinem Herzen und baut euren Glauben und eure Taten auf der Basis auf, daß außer dem einzigen Gott, dem Schöpfer des Universums, keinem anderen Wesen göttliche Verehrung gebührt. Hierdurch werdet ihr die ewige Glückseligkeit erlangen.

Richtige Gotterkenntnis

Der Islam hält – mehr als alles andere – die reine und richtige Gotterkenntnis für besonders wichtig. Die außerordentliche Bedeutung der Lehren des Islam über die Gotterkenntnis ist eindeutiger als alle anderen Bereiche. Deshalb werde ich in meinem heutigen Vortrag, der eine Grundlage zum richtigen Verständnis des Islam geben soll, ausführlicher zu diesem Thema Stellung nehmen.

Der durch unsere Sinne nicht wahrnehmbare Gott

Der einzige Gott, zu dem der Islam alle Menschen der Welt ruft, existiert, ohne dass wir Ihn durch unsere Sinnesorgane feststellen können. Der Koran sagt hierzu : ,,Blicke können Ihn nicht erreichen Er aber erreicht die Blicke. Er ist der Unerforschliche und Allwissende .,, Sure 6: Vers 103.

Denn unser Auge kann nur das wahrnehmen, was Form und Farbe besitzt. Gott aber hat weder Farbe noch Form. Er steht so hoch, dass Er im Rahmen unserer sinnlichen Wahrnehmungen niemals erfasst werden kann.

Gott nicht vorstellbar ohne Ebenbild

Wir können uns gewöhnlich von den uns bekannten Dingen ein Bild machen. z. B. Blumen, Bäume, Berge, Seen, Sonne, Vögel, Menschen und anderes mehr. Was können wir in dieser Hinsicht über Gott aussagen? Können wir uns Ihn überhaupt vorstellen?

Nie! 

Weil die Vorstellungen, die wir durch unsere Wahrnehmungsvermögen gewinnen, von uns durch die Sinnesorgane erhalten werden oder mittels unseres rastlosen Denkens- durch Konstruieren oder Analysieren von Sinnesbildern – zu uns gelangen. Gott aber ist weder durch unsere Sinne wahrnehmbar, noch gleicht Er irgendeiner Sinneswahrnehmung bzw. einer von uns geschaffenen Vorstellung. Daher können wir uns mit Hilfe dieser Analyse oder Konstruktion kein Bild von Ihm machen.

Hierzu sagt der Koran: ,, Der Schöpfer der Himmel und der Erden, Er hat aus euch selbst Gefährten für euch geschaffen und Paare von den Tieren. Dadurch vermehrt Er euch . Nichts ist Ihm gleich, und Er ist der Allhörende, der Allsehende. ,, Sure 42 : Vers 11.

So läßt sich Gott weder in Form eines Gemäldes noch einer Statue darstellen.

Gott, der Allwissende, der Allmächtige

Bei verschiedenen Gelegenheiten erwähnt der Koran aber, dass Gott absolute Attribute besitzt:

Gott, der Schöpfer, der Allwissende, alles Hörende, alles Sehende, alles Führende, der Ernährer, der Nachsichtige, Liebevolle, stets Verzeihende, sich selbst Genügende... Ein Gott, der unsere geheimsten Gedanken kennt, die Gebete aller Seiner Diener erhört und jedem gibt, was ihm gebührt, der uns näher und gnädiger gesinnt ist als jedes Wesen.

Lobpreisung Gottes und seine Erhabenheit

Da das menschliche Denken normalerweise Relativbegriffe verwendet, die zum Verständnis von Korrelationen geschaffen worden sind, ergeben sich oft Missverständnisse und Abweichungen hinsichtlich der Gott im Koran zugeschriebenen Attribute. Somit finden wir im Koran zahlreiche Verse über Lobpreisungen Gottes Und seine Erhabenheit über abweichende Vorstellungen, die sich aus dem

Unvollkommenen Denkvermögen des Menschen ergeben haben durch Verwendung relativer Begriffe, um Ihn zu charakterisieren.

Hat Gott Kinder?

Eine derartige unbegründete Vorstellung ist Z. B., Gott Kinder zuzuschreiben. Es gab und gibt Menschen, die Jesus- Friede sei mit ihm als Sohn Gottes ansehen. Außerdem gab und gibt es vielleicht heute noch Menschen, die die Engel als Töchter Gottes betrachten.

Hierzu sagt der heilige Koran: ,,... und in Unwissenheit haben sie Ihm Söhne und Töchter angedichtet. Lob und Preis sei Ihm, und erhaben ist Er über das, was sie Ihm andichten. Schöpfer der Himmel und der Erde, woher sollte Er ein Kind haben, wo Er keine Gefährtin hat? Und erschaffen hat Er jedes Ding- und Er kennt jedes Ding ... Das ist Allah, euer Herr, es gibt keinen Gott außer Ihm, Dem Schöpfer aller Dinge; Darum dienet Ihm, und Er ist aller Dinge Hüter."

Sure 6: Vers 100-103.

,,Und sie sagten: ,Allah hat einen Sohn gezeugt." Preis Ihm! Doch alles in den Himmeln und auf Erden Gehört und gehorcht ihm."

Sure 2: Vers 116.

Doch der Koran warnt uns ausdrücklich davor, zu glauben, dass ein Engel oder ein Prophet Ein Kind Gottes sei. Engel und Propheten sind alle Diener Gottes. Sie sind zwar Wichtig und bedeutend, aber zweifellos nicht als Kinder Gottes anzusehen.

Adam, Noah, Abraham, Lot, Hud, Saleh, Ismael, Isaak, Jakob ...Moses,

Jesaja, Idris ... Johannes, Jesus, Mohammad und alle anderen Propheten Sind wie wir Menschen und Diener Gottes. Wie alle anderen hat Gott sie geschaffen. Und diejenigen, die behaupten, dass Jesus - Friede sei mit ihm- ein Sohn Gottes sei, denken äußerst unlogisch, wenn sie wirklich sagen, daß Gott- ebenso wie wir – ein Kind gezeugt hat. Möge Gott fern davon sein, menschenähnliche Züge zu besitzen!

Wenn sie den Ausdruck ,Sohn Gottes‘ verwenden, um einen anderen Gedanken auszudrücken, sollten sie diesen irreführenden Ausdruck vermeiden

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