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Der Tag des Jüngsten Gerichts

Der Tag des Jüngsten Gerichts

Der Tag des Jüngsten Gerichtes ist die zweite Stufe des ewigen Lebens. Im Gegensatz zum Höllenfeuer, das die individuelle und sofortige Ankunft des Menschen betrifft, geht der Jüngste Tag alle an, das heißt alle Individuen und die gesamte Welt. Es ist ein Ereignis, das alles und die gesamte Menschheit einbezieht, ein Ereignis, das die ganze Welt verlebendigt. Die ganze Welt erlangt eine neue Stufe, ein neues Leben, ein neues System. Der Heilige Qur’an informiert uns über das großartige Ereignis der Auferstehung. Ihm folgend, kommen wir zu der Erkenntnis, daß dieser Augenblick mit dem Erlöschen von Sonnen und Sternen zusammenfällt, damit, daß die Meere über die Ufer treten, die Unebenheiten sich einebnen, die Gebirge auseinanderbersten, die Erde überall bebt, allerorts unter Donner ein Umsturz und eine Veränderungen einzigartigen Ausmaßes stattfinden. Die ganze Welt nähert sich der Zerstörung, Auflösung und Vernichtung aller Dinge. Danach wird sie wieder aufgebaut und neu belebt, und unter neuen Gesetzen und mit neuen Systemen, von den vorherigen völlig verschieden, lebt und besteht sie dann für immer. Im Heiligen Qur’an wird mit verschiedenen Bezeichnungen und Ausdrücken auf die Auferstehung Bezug genommen, von denen jeder eine gewisse, ihr zugeschriebene Bedingung und ein bestimmtes System umfaßt. So wird sie z.B. "Tag der Auferstehung", "Tag der Versammlung" "Tag der Gegenüberstellung" genannt, denn der Erste und der Letzte werden, unabhängig von ihre Platz innerhalb der Geschichte, einander gleichgesetzt sein. Sie wird bezeichnet als "Tag der Enthüllung der Geheimnisse" oder "Tag der Darlegung all unserer Taten", weil dann das innerste Wesen offen dargelegt und die verborgenen, komplexen Wahrheiten entfaltet werden. Der "Tag der Unsterblichkeit" wird auf die Auferstehung bezogen, da sie unzerstörbar und ewig ist. Ein weiterer Ausdruck lautet: "Tag des Klagens" oder "Tag der Reue", weil manch einer bereuen und bedauern wird, sich für diesen "Auftritt" nicht vorbereitet zu haben. Weil sie das großartigste Ereignis und die bedeutungsvollste Begegnung darstellt, wird sie "schicksalhafte Botschaft" genannt.

Verbindung zwischen der diesseitigen und der jenseitigen Welt

Ein wesentliches und sehr bedeutsames Thema, das uns die heiligen Bücher vorstellen, ist die Verbindung zwischen den beiden Leben. Beide Leben stehen in Verbindung zueinander. In der jenseitigen Welt erntet man die Früchte der eigenen Taten der diesseitigen Welt. Reiner, aufrichtiger, wahrer Glaube und eine realistische Weltsicht, Bewußtsein von moralischen Werten und Befreiung von Üblem, wie Eifersucht, Täuschung, Betrügerei, Haß und übler Nachrede, sowie gute Taten, wie Gnadenerweise und Opferbereitschaft, deren Ergebnis die Vervollkommnung der Gesellschaft und der Menschheit sind, bringen uns zu ewiger Glückseligkeit. Dagegen sorgen Unglauben, Irrglaube, unmoralische Lebensführung, Egoismus, Selbstsucht, Einbildung, Ausübung von Unterdrückung und Ungerechtigkeit, Heuchelei, Wucher, Lüge, Fluch, Betrug, Verleumdung, Verbreitung von Gerüchten, Verführung und Verweigerung von Gebet und Gottesdienst für ein sehr düsteres, kummervolles, unglückliches Leben im Jenseits. Der Prophet (s.a.s.) sagt in einem Zitat interessanterweise: "Diese Welt ist ein Acker für die andere Welt"; (das heißt: Wie du hier säst, so wirst du dort ernten), die Qualität deiner Ernte hängt davon ab, was du hier säst. Es ist unmöglich Gerste zu säen und davon Weizen zu ernten, von Dornsträuchern Blumen zu pflücken oder von Colozynther Datteln. Genauso werden uns böse Gedanken, schlechtes Benehmen und Handeln in dieser Welt keinen Nutzen in der anderen Welt bringen.

Manifestierung und Unvergänglichkeit der Handlungen und Errungenschaften des Menschen

Nach dem, was die Verse des Heiligen Qur’ans und Botschaften und Berichte der religiösen Autoritäten uns mitteilen, ist der Mensch ewig, und alle unsere Taten werden irgendwie aufgezeichnet und für immer festgehalten. Am Jüngsten Tag manifestieren und illustrieren sich dann unsere Handlungen aus der Vergangenheit. Tugendhafte Handlungen und Errungenschaften manifestieren sich in schöner, attraktiver, gefälliger Gestalt und werden zum Quell von Freude und Glück, während hingegen böses Tun sich in häßlicher, ekelerregender, abscheulicher, Schrecken einflößender, bösartiger Gestalt zeigt und zu einer Quelle von Qual, Marter und Leid wird. Hier genügen drei Verse des Heiligen Qur’an und eine Überlieferung zur Illustration dieser Vorgänge.

"Am Tag, da jeder vor sich versammelt finden wird, was er an Gutem getan hat, oder an Bösem: Wünschen wird er, daß ein großer Abstand wäre zwischen ihm und jenem" (Heiliger Qur’an 3:30).

Dieser Vers vergegenwärtigt uns die Situation des Menschen, der seine guten Taten als wünschenswert und Wohlgefallen erzeugend erkennen wird, und seine bösen Taten werden in schrecklicher und häßlicher Gestalt vor ihm erscheinen. Er wünscht sich, diesen entfliehen zu können, aber das wird nicht möglich sein; in der jenseitigen Welt werden seine Taten, in manifestierter Gestalt präsentiert, ein von ihm untrennbarer Teil sein.

" Und sie werden alles vorfinden, was sie getan haben". (Heiliger Qur’an 18:49)

Generell meint dieser Vers dasselbe wie der vorhergehende.

"Am jenem Tag werden die Menschen in zerstreuten Gruppen hervorkommen, damit ihnen ihre Werke gezeigt werden. Wenn dann einer (auch nur) das Gewicht eines Stäubchens an Gutem getan hat, wird er es zu sehen bekommen. Und wenn einer (auch nur) das Gewicht eines Stäubchens an Bösem getan hat, wird er es zu sehen bekommen". (Heiliger Qur’an 99:6-8)

Der Mensch ist ewig. Seine Handlungen und Errungenschaften bleiben ebenso ewig erhalten. Mit anderen Worten: Der Mensch lebt ewig mit seinen Handlungen und dem moralischen Verhalten, das er in dieser Welt an den Tag gelegt hat. Sie werden die ewigen guten oder schlechten Reserven und wohlgesinnten oder bösartigen Gesellen eines jeden in der Ewigkeit sein. In einem Bericht, der uns überliefert ist, wird erzählt, wie einer Gruppe von auswärtigen Muslimen die Ehre zuteil wurde, den Propheten Gottes (s.a.s.) zu treffen. Sie baten ihn um ein paar Ratschläge. Da äußerte der heilige Prophet einige Tatsachen, von denen eine folgendermaßen lautete: "Da eure hiesigen Handlungen und euer Benehmen eure jenseitigen lebendigen Freunde und Gesellen sein werden, versucht, euch gute auszusuchen für die andere Welt". Jemand, der an ein ewiges Leben glaubt, überlegt bei jedem seiner Gedanken, bei jedem Schritt, in seinem Verhalten, seinen Handlungen und seinem Benehmen, weil er weiß, daß jedes davon fortbestehen wird und im voraus in die andere Welt gesandt wird zur Aufbewahrung seines Lebenswandels hier.

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