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Friday 29th of March 2024
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Du solltest gute und schlechte Menschen nicht gleich behandeln, denn auf diese Weise wirst Du die guten Menschen entmutigen, während Du die schlechten ermutigst, ihre Bosheiten fortzusetzen.

Du solltest gute und schlechte Menschen nicht gleich behandeln, denn auf diese Weise wirst Du die guten Menschen entmutigen, während Du die schlechten ermutigst, ihre Bosheiten fortzusetzen. Du solltest jeden so behandeln, wie es seinen Taten entspricht.

Bedenke, Malik, daß ein Gouverneur nur dann Vertrauen und Wohlwollen in den Herzen des Volkes erwecken kann, wenn er diesem Volke gegenüber Güte und Gunst, Rücksicht und Milde walten läßt, seine Sorgen und Probleme verringert, es nicht grundlos verdrießt und niemals Dinge von ihm verlangt, die über seine Fähigkeit hinausgehen. Du sollst nur das tun, was im Volke Optimismus und das Vertrauen zu Dir wachruft, denn das Vertrauen des Volkes beseitigt Schwierigkeiten und erleichtert Dich um viele Sorgen und Beklemmungen. Derjenige sollte sich Deines Vertrauens und Deiner Freundschaft erfreuen, dem Dein Handeln genehm ist; Menschen, denen Dein Handeln nicht gefällt, solltest Du hingegen mißtrauen.

Laß nicht die geschätzten Traditionen außer acht und brich nicht mit jenen Regeln und Normen, weiche von den Oberhäuptern dieser Glaubensgemeinschaft stammen und Einheit und Freundschaft unter den verschiedenen Gesellschaftsschichten gestiftet sowie sich als Wohltat für das Volk erwiesen haben. Verletze diese bewährten Regeln und Traditionen nicht, und führe nicht an ihre Stelle Neuerungen ein, welche sie beeinträchtigen. Die Belohnung (für jene Traditionen) werden die bekommen, die sie eingeführt haben, und die Bestrafung für einen Bruch mit ihnen würde Dein Los sein.

Bemühe Dich verstärkt um konstruktiven Gedankenaustausch und Auseinandersetzung mit den Gelehrten, Wissenschaftlern und Weisen, um die Ordnung in Deinem Einflußbereich herzustellen, für das Wohl aller Sorge zu tragen und das, was zuvor dem Zusammenhalt des Volkes diente, weiterzupflegen. Bedenke, Malik, daß das Volk aus einigen Gruppen besteht. Die einen können ohne die anderen ihre Aufgaben nicht sinnvoll erfüllen; sie sind einander unentbehrlich.

Diese Gruppen sind: Die Soldaten der Armee Gottes und die öffentlichen und privaten Sekretäre. Die dritte Gruppe besteht aus den Richtern, die das Gerichtswesen verwalten und für die Gerechtigkeit Sorge tragen. Die gerechten Beamten und Verwalter gehören der vierten Gruppe an. Eine weitere Gruppe bilden die Muslime, die ihre Steuern zahlen, welche zuvor von der Verwaltung festgelegt wurden, während die Nicht-Muslime dem Staat anstelle der Steuern Tribut leisten. Die nächste Gruppe setzt sich aus denjenigen zusammen, die Handel und Handwerk betreiben. Die letzte, jedoch nicht die kleinste Gruppe, sind die Armen und Habenichtse (die als die niedrigste Schicht der Gesellschaft gelten). Der barmherzige Gott hat für jede Gruppe Rechte und Pflichten festgesetzt, die entweder in seinem Buch (dem Koran) niedergeschrieben oder durch die Überlieferungen des Propheten erklärt worden sind. Sie bilden ein vollständiges Gesetzeswerk, das uns gegeben worden ist.

Die Aufgabe der Soldaten besteht nach Anweisung Gottes darin, wie eine starke Festung die Volksmassen zu schützen; sie sind der Schmuck der Staatsmänner, sie verteidigen die Ehre der Religion und sichern die Wege des Landes. Sie sind die Stütze der Bevölkerung. Die Armee wird durch die Steuern finanziert, die der Staat eintreibt. Ein Teil dieser Steuern wurde von Gott als Sold für die Soldaten bestimmt. Mit diesem Betrag sorgen sie für ihre Ausrüstung und ihren Lebensunterhalt, um für die Sache der Gerechtigkeit zu kämpfen.

Die Verbesserung der Lebensverhältnisse dieser beiden Gruppen (Soldaten und Zivilbevölkerung) hängt von der dritten Gruppe der Gesellschaft ab. Diese wird gebildet von * den Richtern: bei juristischen Fragen und gesellschaftlichen Vereinbarungen obliegt ihnen die Funktion des Urteilens und der Koordination; * den Bediensteten der Regierungsbehörden: sie sind verantwortlich für die Sicherung der Volksinteressen; * den Sekretären: sie sind in öffentlichen und privaten Angelegenheiten die Vertrauensperson des Volkes.

Das Funktionieren dieses ganzen Bereiches hängt von den Handwerkern ab. Sie richten sich nach den Bedürfnissen der Gesellschaft und bemühen sich darum, gute Waren herzustellen. Sie eröffnen Geschäfte, Märkte und Handelszentren, sie beliefern die Konsumenten mit den lebensnotwendigen Gütern, wozu kein anderer fähig ist.

Wenden wir uns der letzten Gruppe, den Armen und Habenichtsen und den arbeitsunfähigen Menschen, zu: eine Unterstützung für diese Menschen ist unerläßlich. Man sollte ihnen, soweit möglich, helfen und sie versorgen.

Sie erfreuen sich der unbegrenzten Gnade Gottes und haben ein Recht auf die vollständige Zufriedenstellung ihrer Bedürfnisse. Die Verpflichtung hierzu obliegt den Regierenden.

Denke daran, Malik, daß der allmächtige Gott keinen Regierenden von der ihm auferlegten Verpflichtung entbinden wird, solange er nicht sein Bestes versucht hat, ihr nachzukommen und (nach möglichen Fehlschlägen bei der Erfüllung seiner Aufgaben) zu Gott betet, daß Er ihm dabei helfen möge, solange dieser Mensch nicht standhaft und geduldig dem Pfad der Wahrheit und Gerechtigkeit folgt und die ihm auferlegten Verpflichtungen trägt, ganz gleich, ob ihm die Erfüllung nun leicht- oder schwerfällt.

Wohltätigkeit, Aufrichtigkeit und Gottergebenheit sollten den Befehlshaber einer Armee auszeichnen. Ein solcher Mann sollte dem Propheten und Deinem Imam (Imam Ali) treu ergeben sein, er sollte überaus fromm und aufrichtig sein, und sein Ruhm sollte auf seiner Nachsicht, Milde und Güte beruhen. Er sollte weder ein zu träges noch ein zu heftiges Temperament besitzen; er sollte aufrichtige Entschuldigungen mitfühlend entgegennehmen und die Entschuldigung akzeptieren. Dem Schwachen gegenüber sollte er freundlich und mitfühlend, dem Starken und Mächtigen gegenüber indes streng sein. Seine Machtposition sollte ihn nicht zum Aufbrausen und zu Gewalttätigkeiten verleiten. Einen solchen Mann lassen eine Niederlage und Schwäche nicht hilflos und niedergeschlagen zurück.

Du solltest mit Persönlichkeiten, denen Edelmut und Menschlichkeit innewohnen, Umgang pflegen ebenso wie mit gerechten Familien, die hohen Idealen nacheifern und sich ihrer Vergangenheit nicht schämen müssen, sowie anderen, die von Tapferkeit, Mut, Großzügigkeit und Großherzigkeit ausgezeichnet sind; diese Menschen können als Quellen des Edelmuts, der Erhabenheit des Charakters und als Urquell der Frömmigkeit und der guten Taten betrachtet werden. Wenn Du solche Menschen gefunden und ausgewählt hast, dann kümmere Dich um sie wie Eltern um ihre Kinder. Sei nicht stolz auf das, was Du ihnen gegeben hast; vernachlässige nicht Deine wohltätigen Verpflichtungen ihnen gegenüber, auch wenn diese Verpflichtungen nur unbedeutend sind. Dies führt dazu, daß auch sie Dir Vertrauen entgegenbringen und Dir Wohltätigkeiten erweisen werden. Bist Du auch der Meinung, ihren bedeutenden und grundlegenden Problemen genügend Aufmerksamkeit gezollt zu haben, so versäume dennoch nicht, Deine Augen auch für ihre feineren Bedürfnisse und Nöte zu öffnen, denn kleine Gunsterweise tragen oft bessere Früchte, obgleich sorgfältige Aufmerksamkeit für die größeren Lebensbedürfnisse sehr wichtig ist. Unter den Offizieren sollten diejenigen Deinen höchsten Respekt und Deine Beachtung genießen, die den Bedürfnissen der Soldaten, die unter ihrem Befehl stehen, die größte Aufmerksamkeit schenken und ihr Leben in der gleichen Art wie diese gestalten; Offiziere, die die Soldaten nach besten Möglichkeiten unterstützen, damit sie und ihre Familien, die zu Hause zurückgeblieben sind, ein glückliches und zufriedenes Leben führen können. Sehen die Soldaten ihre Bedürfnisse auf diese Weise zufriedengestellt, so werden sie frei von Kummer und Sorgen tapfer und hingebungsvoll in den Kampf ziehen. Deine fortwährende Sorge für die Soldaten wird sie Dich immer mehr lieben lassen.

Das Herz des Herrschers sollte vor allem erfreuen, wenn sein Staat gemäß den Prinzipien der Gerechtigkeit regiert wird und das Volk ihn liebt. Diese Liebe wird es dem Herrscher jedoch nur dann entgegenbringen, wenn die Herzen des Volkes frei von Haß und Bosheit sind, wenn es auf den Schutz und die Unterstützung der Staatsmänner zählen kann und ihre Amtsausübung nicht als Last auf den Schultern des Volkes empfunden wird und das Volk nicht beständig in dem Wunsche lebt, Deine Regierung möge ein Ende nehmen. Lasse es daher so viele gerechtfertigte Hoffnungen in Dich setzen, wie es nur kann, und erfülle so viele davon, wie Dir vernünftigerweise gerechtfertigt erscheinen. Sprich gut von denen, die Dein Lob verdienen. Bringe ihren guten Taten die gebührende Wertschätzung entgegen und mache diese guten Handlungen öffentlich bekannt. Die genaue und unverzügliche Bekanntgabe edler und goldener Taten erzeugt mehr Eifer in den Herzen der Tüchtigen und ermutigt - so Gott will - auch die Ehrgeizlosen. Mögest Du die guten Taten, die von jedem einzelnen vollbracht werden, erkennen und dafür dankbar sein. Und lasse nicht einem anderen als dem, der die Arbeit verrichtete, den Verdienst zukommen. Weder sollte die Persönlichkeit eines Menschen Dich dazu verleiten, kleine Leistungen überzubewerten, noch sollte die Bescheidenheit eines anderen Dir Anlaß dafür sein, seine große Tat unterzubewerten. Laß ihre Position und ihr Prestige nicht Maßstab für die Bewertung ihrer Leistung sein.

Wenn Du Dich Problemen gegenübersiehst, die Du nicht bewältigen kannst, wenn Du Dich mit Situationen konfrontiert siehst, die so schwierig sind, daß Du keinen Ausweg aus ihnen findest, wenn unsichere und zweifelhafte Umstände Dich verwirren und bestürzen, dann wende Dich an Gott und den Propheten, denn Gott hat jenen, die er leiten will, befohlen: "Ihr Gläubigen! Gehorcht den Befehlen Gottes, seines Propheten und jener, die zuständig sind!"

Der Weg, sich Gott zuzuwenden, ist das sorgfältige Handeln nach den klaren und eindeutigen Versen, die in Seinem Buch (dem Koran) dargelegt sind. Hinwendung zum Propheten bedeutet, jenen seiner Traditionen zu folgen, welche die Einigkeit und Geschlossenheit, nicht aber die Zwietracht und Spaltung beinhalten (jenen Traditionen, die über jeden Zweifel und jede Zweideutigkeit erhaben und im allgemeinen als korrekt aufgezeichnet akzeptiert worden sind).

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