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Thursday 28th of March 2024
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Die Nacht der Heimatlosen SHAAME GHAREEBAN

Es war nach Asr (Nachmittagsgebetszeit) am Tage Aschuras als Imam Hussain (as) ermordet worden war. Die Erde hatte gebebt. Der Damm des Euphrat war gebrochen. Aus dem Lager wurden solche Wehklagen der Familie des Propheten (saws) laut, wie sie nie zuvor gehört worden waren.

Yazids Armee (LA) hatte unseren Imam (as), seine Söhne (as), seine Brüder (as), seine Neffen (as) und Gefährten (as/r) brutal ermordet. Niemand wurde verschont. Unter den männlichen

Erwachsenen blieb nur der vierte Imam Hadhrat Zainul Abedin (as) übrig, der bewusstlos im Zelt lag. Sein junger Sohn Muhammad war ebenfalls bei ihm und weinte.

Man könnte meinen, dass sogar der Teufel sich nach so viel Bösem Einhalt gebieten würde, aber es kam anders.

Umar Sa'ad (LA) bekam einen Brief von ibne Ziyad (LA). Der Governeur Kufas ordnete an, dass man mit dem Tode Hussains (as) noch nicht befriedigt war. Sein Körper sollte durch mit dem Zertrampeln durch Pferden entweiht werden. Und dies wurde dem Enkel des Propheten (saws) angetan.

Als die Sonne unterging, drangen die Soldaten ins Lager Hadhrat Hussains (as) auf Jagd nach Beute ein. Sie plünderten jedes Zelt. Jedem Mädchen und jeder Frau wurden die Schleier entrissen. Die Häupter der Töchter Fatimahs (sa) wurden entblößt. Sukainas (sa) Ohrringe wurden ihr von den Ohren gerissen, sodass ihre Ohrläppchen zerrissen wurden. Als das kleine Mädchen um ihren Schleier bat um unberührt zu bleiben, wurde sie geschlagen. Aber jetzt würden sie doch sicher aufhören? Aber nein. Sie zündeten alle Zelte an. Humayd ibne Muslim schildert, wie er ein kleines Mädchen dessen Kleider Feuer gefangen und dessen Ohren bluteten, von dem Szenario des Gemetzels flüchten sah. Er sagt: „Ich rannte hinter ihr her und nahm sie bei der Hand und löschte das Feuer von ihrer Kleidung. Ich wischte ihr das Blut von den Ohren. Sie sah mich an und sagte: ,Du scheinst ein netter Mensch zu sein, bist du ein Muslim?' Ich bejahte diese Frage. Sie dachte eine Weile nach und sprach dann: ,Kannst du mir bitte den Weg nach Najaf zeigen?', und ich fragte: ,Wieso möchtest du zu dieser Zeit und in diesem Zustand nach Najaf gehen?', und sie erwiderte: ,Ich möchte dorthin um mich bei meinem Großvater Ali Ibne Abi Talib (as) zu beschweren, dass sie meinen Vater ermordet haben.' Ich realisierte, dass sie die Tochter Hussains (as) war und brachte sie zu ihrer Tante Zaynab (sa) zurück."

Als die Nacht vorangeschritten war versammelte Sayyida Zaynab (sa) alle Frauen und Kinder auf engem Raum zwischen den geplünderten Zelten. Imam Zainul Abedin (as) lag umgeben von den Witwen und Waisen auf dem Boden. Es gab kein Feuer, kein Licht. Nur der Mond warf sein dumpfes Licht auf sie.

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Umar Sa'ad (LA) bat die Witwe Hurs (as) etwas Lebensmittel und Wasser zu den Damen und Kindern mizunehmen. Als sie sich der Stelle näherte, wo sie sich ausruhten bemerkte Hadhrat Zaynab (sa) sie. Sie stand auf, ging zu ihr und richtete ihr ihr Beileid wegen Hurs Ermordung aus. Diese Geste von Sayyida Zaynab (sa), die selber soviel gelitten, verloren und so viel Trauer im Herzen hatte, ist eine unvergessliche Lektion des islamischen Akhlaaqs, die die Welt niemals vergessen darf.

Hadhrat Zaynab (sa) nahm den Wasserkrug und ging zu Hadhrat Sukaina (sa). Sie war aber in einen verdrießlichen Schlaf gefallen. Sanft streichelte sie die zerzausten Haare des Mädchens. Sukaina öffnete ihre Augen. Zaynab (sa) sagte: „Hier ist etwas Wasser, Sukaina. Bitte trink ein wenig. Du bist sehr lange durstig gewesen." Als sie das Wort ,Wasser' hörte, schrie sie hoffnungsvoll auf: „Ist mein Onkel Abbas (as) zurückgekehrt?" Als ihr gesagt wurde, dass Hurs (as) Witwe das Wasser gebracht habe, stand sie auf, ging zu Hurs Witwe (r) und dankte ihr. Dann fragte sie: „Habt ihr alle denn schon Wasser getrunken?" Hadhrat Zaynab (sa) schüttelte den Kopf. „Warum sagt ihr mir dann, dass ich trinken soll?", fragte das Kind weiter. Zaynab antwortete: „Weil du die jüngste bist, mein Liebes." Sukaina erwiderte: „Nein, nein! Asghar ist der jüngste!", sie nahm den Wasserkrug, rannte zu der Stelle, wo Ali Asghar (as) begraben war und weinte: „WA ASGHARA! WA ASGHARA!" So verbrachten die Heimatlosen ihre Nacht in Kerbala. Dies war die Shaame Ghaariban - die Nacht der Heimatlosen. Sie hatten alles verloren. Ihre Männer hatten ihr Leben gegeben. Ihre Kinder waren ermordet worden. In dieser trostlosen Wüste, wo noch vor einigen Stunden ihr Lager gestanden hatte, drängten sich der vierte Imam (as), die Frauen und die übriggebliebenen Kinder zusammen. Nun wachten Hadhrat Zaynab und Hadhrat Kulthum (sa) über Imam Zainul Abedin (as) und die Kinder (as/r), damit sie nicht angegriffen wurden.

Plötzlich bemerkte Hadhrat Zaynab, dass Sukaina (sa) verschwunden war. Sie ist beunruhigt. Sie schaut um sich, aber Hussains (as) geliebte Tochter ist nirgends zu sehen. Hadhrat Zaynab (sa) geht langsam aufs Schlachtfeld. Sie kommt zu der Stelle an der Abbas (as) liegt: „Abbas, Abbas! Mein geliebter

Bruder, hast du Sukaina (sa) gesehen?" Stille. Sie geht dorthin, wo Imam Hussains (as) kopfloser Körper ruht. Und dort, an ihren Vater geschmiegt, findet sie Sukaina (sa) in tiefem Schlaf.

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