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Friday 26th of April 2024
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Burair Hamdani

Nach dem Tode Usmans drängten die Leute Hadhrat Ali (as) dazu, das Kalifatenamt zu übernehmen. Usman starb am 24. Muharram im Jahre 35 der Hijrah und Hadhrat Ali (as) wurde im selben Monat zum Kalifen. Das erste was er tat war, alle korrupten Governeure und Beamte aus dem Dienst zu entlassen. Muawiyah (LA), der Governeur Syriens, akzeptierte seine Amtsenthebung nicht und antwortete indem er eine syrische Armee von fünfzigtausend Mann gegen Imam Ali (as) aufstellte. Hadhrat Ali (as) marschierte mit einem Gefolge von zwanzigtausend Soldaten aus Kufa. Die Schlacht fand an einem Platz namens Siffin, nördlich von Kufa an den Ufern des Euphrats statt. Zu einem Zeitpunkt eroberte Alis (as) Armee den Fluss und Muawiyah war mit seiner Armee vom Fluss abgeschnitten. Als Hadhrat Ali (as) hörte, dass Muawiyahs Soldaten Durst ertragen mussten, sprach er zu seinem Gefolge: „Jedes lebende Geschöpf hat ein Recht auf Wasser.", und ordnete an, Muawiyahs Soldaten Zugang zum Wasser zu gewähren. Sofort machte Imam Alis (as) Armee einen Weg für die Armee Muawiyahs (LA) bereit, damit die Soldaten sich so viel Wasser wie sie wollten holen konnten, auch um ihre Pferde und Kamele zu tränken. Seit der Zeit des Asrgebets (Nachmittagsgebet) bis zum Sonnenuntergang blieben Muawiyahs (LA) Soldaten am Ufer um zu trinken, ihre Wasserbehälter zu füllen und die Tiere zu tränken. Als sich einige Offiziere beim Imam (as) darüber beschwerten, antwortete dieser: „Irgendeinem lebenden Geschöpf, sei es Mensch oder Tier, Wasser zu verwehren ist eine Sünde, die Allah (swt) niemals verzeiht."

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Yazid (LA) war damals auch in Siffin, und auch Imam Hussain (as) war dabeigewesen. Als der Muharram der 60. Hijrah kam, befahl Yazid (LA) ibne Ziyad (LA) im Geheimen, Imam Hussain (as) vom Wasser abzuhalten und ihm, seinen Familienangehörigen oder Gefährten später den Zugang zum Fluss ganz zu verwehren. Ibne Ziyad leitete den Befehl an Umar Sa'ad (LA) weiter. Am dritten Muharram forderte Umar Sa'ad (LA) Imam Hussain (as) dazu auf, sein Lager vom Euphrat zu entfernen und weiter weg aufzuschlagen. Nun war Hadhrat Hussains (as) Lager vom Wasser abgeschnitten, obwohl 25 Jahre früher sein Vater Yazids Vater und dessen Armee von 50.000 Soldaten freien Zugriff auf das Wasser gewärt hatte.

Schon bald waren aus Imam Hussains (as) Camp die Rufe der Kinder zu hören: „Al-atash! Al-atash (Oh dieser Durst!)!" Burair Hamdani war ein Gefährte Imam Hussains und auch in Kerbala. In der Nacht zu Aschura hielt er die Rufe „Al-Atash! Al-Atash!" nicht mehr aus und in der Dunkelheit der Nacht bahnte er sich den Weg zum Flussufer. Er füllte seinen Wasserbeutel und verschloss ihn. Er war selber auch sehr durstig, aber er dachte nicht einmal daran Wasser zu trinken, als er am Ufer stand. Wie könnte er, wo doch der Enkel des Propheten (saws) und dessen Kinder durstig waren? Auf dem Rückweg wurde er von zwei Soldaten entdeckt, die sicherstellen sollten, dass kein Wasser Hadhrat Hussains Lager erreiche und sie versuchten ihn aufzuhalten. Er griff sie an, tötete beide und brachte seinen Wasserbeutel ins Lager Hadhrat Hussains (as). Er rief Hadhrat Fizza (r) und sagte ihr, sie solle das Wasser zu den Kindern bringen. Es befanden sich mehr als fünfzig Kinder im Lager und sie alle waren sehr durstig. Als sie hörten, dass Wasser gekommen waren, stürzten sie alle auf den Wasserbeutel um sich damit die Wangen zu kühlen. In diesem Gedränge öffnete sich der Deckel und das Wasser wurde verschüttet. Die Kinder schauten enttäuscht und voller Schmerz auf das im Sand versickernde Wasser. Burair (r) war trostlos. Er hob seine Hände gen Himmel und rief: "Oh Allah (swt), Ich hatte gehofft, dass DEIN demütiger Diener heute Nacht die Duaas der Kinder des Imams (as) verdienen würde. Oh wie unglücklich Burair, Sohn des Hamdani doch ist!"

Imam Hussain (as) tröstete ihn: "Mein Freund, du hast die Duaas von Fatimahs (sa) Sohn erworben für deine mutige Anstrengung!"

14. Hadhrat Qasim

Hadhrat Qasim (as) war der jüngste Sohn Imam Hassans (as). Qasim (as) wurde im Jahre 47 der Hijraj, drei Jahre vor dem Märtyrium seines Vaters geboren. Als Hadhrat Hussain im Rajab 60 Hijrah die Vorbereitung traf Medina zu verlassen, bat Umme Farwah (sa), die Mutter Qasims (as) ihn, sie und ihren Sohn mitzunehmen. Imam Hussain gab sein Einverständnis dazu. Obwohl Qasim erst dreizehn Jahre alt war, hatte er bereits die Schwertkampfkunst von Hadhrat Abbas und Ali Akbar (as) erlernt. Hadhrat Abbas (as) hatte Qasim sehr gern.

Als Hadhrat Hussain (as) in der Nacht zu Aschura am Zelt Umme Farwahs vorbeikam, hörte er Qasim zu seiner Mutter sagen: „Mutter, morgen werden Onkel Abbas, Ali Akbar und ich Imam Hussain (as) verteidigen. Wenn ich getötet werde weine bitte nicht um mich, Mutter." Umme Farwah antwortete ihm: „Obwohl ich dich sehr sehr liebe mein Sohn, werde ich nicht um dich weinen. Nichts würde mich stolzer machen, als zu sehen, wie mein Sohn sein Leben für den Islam läßt." Als der Imam dieses Gespräch hörte, sprach er ein Segensgebet für Hadhrat Qasim (as) und Umme Farwah (sa).

Nachdem Aun und Muhammad am Aschura gefallen waren kam Qasim zu Hadhrat Hussain (as), um die Erlaubnis aufs Schlachtfeld gehen und kämpfen zu dürfen einzuholen. Zweimal verwehrte der Imam ihm seine Bitte: „Qasim, du bist jung und der einzige Sohn deiner Mutter!" Hadhrat Qasim war sehr enttäuscht darüber und ging zu seiner Mutter. Als sie ihren Sohn so traurig sah, erinnerte sie sich, dass Imam Hassan (as) ihr kurz vor seiner Rückkehr zum Schöpfer einen Brief übergeben und gesagt hatte: „Wann immer du auch Qasim in Schwierigkeiten siehst, überreiche ihm diesen Brief." Sie gab ihn nun Qasim und dieser las, was sein Vater ihm geschrieben hatte: „Mein Sohn Qasim, es wird ein Tag kommen, an

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dem mein Bruder Hussain einer Armee von Zehntausenden gegenüber steht. Das wird der Tag sein, an dem der Islam mit Opfern bewahrt werden muss. Du musst mich an diesem Tage vertreten."

Qasim lächelte und ging zum Imam (as) um ihm den Brief zu zeigen. Als Hadhrat Hussain (as) den Brief gelesen hatte, wandte er sich an Qasim: „Oh Sohn meines Bruders, wie kann ich dich von etwas abhalten, was dein Vater von dir verlangt hat? Bismillah, geh. Allah (swt) sei mit dir."

Imam Hussain (as) band den Turban Imam Hassans (as) auf Qasims Haupt und half ihm das Pferd zu besteigen. Als Qasim aufs Schlachtfeld ritt sagte der Imam: „Inna lillahi wa inna ileyhi rajeeoon." Hadhrat Qasim (as) sprach: „Oh mein Onkel, sei nicht traurig. Ich habe keine Angst vor dem Tod. Der Tod für den Islam ist für mich süßer als Honig." Qasim erreichte das Schlachtfeld. Er war ein sehr hübscher Junge. Als die Feinde ihn sahen, murmelten sie: „Wie können wir jemanden töten, dessen Gesicht wie der Mond strahlt?"

Mit einer lauten und klaren Stimme stellte Hadhrat Qasim (as) sich vor und rief eine Herausforderung für den Einzelkampf seinen Gegnern zu. Er tötete mehrere große, berühmte Krieger, die seine Herausforderung annahmen.

Jedesmal als er einen Feind zu Fall brachte stellte sich Hadhrat Qasim (as) auf seine Steigbügel um Abbas zuzuinken, wie ein Schüler der die Anerkennung seines Lehrers sucht. Abbas winkte stolz zurück. Als die Feinde realisierten, dass sie ihn nicht im Einzelkampf überwältigen konnten, beschlossen sie sich, von hinten anzugreifen und trafen Qasim (as) mit dem Schwert am Kopf. Hadhrat Qasim versuchte weiterzukämpfen, aber er war doch noch so jung und so durstig. Er fiel von seinem Pferd, rufend: „Ya Ammahu, dies ist mein letzter Salaam." Imam Hussain (as) und Hadhrat Abbas (as) ritten aus. Die Soldaten versuchten sie aufzuhalten. Als sie zu der Stelle kamen, an der Hadhrat Qasim (as) gefallen war, bot sich ihnen ein grausiges Bild. Der Körper Qasims war von den Pferden der Soldaten, die Abbas und Hadhrat Hussain (as) aufhalten wollten, zertrampelt worden. Als Abbas (as) dieses Bild des Schreckens sah zitterte er vor Zorn. Er zog sein

Schwert und wollte den Feind angreifen. Hadhrat Hussain (as)

zügelte ihn: „Abbas, habe Geduld, lieber Bruder. Gebe ihnen nicht

die Möglichkeit für eine Entschuldigung, dass wir sie zuerst

angegriffen hätten."

Wurde der Körper Qasims zum Zelt seiner Mutter gebracht? Es ist

nicht ganz klar. Es wird aber überliefert, dass Imam Hussain (as)

sein Abaa (Umhang) auf den Boden ausbreitete und die Körperteile

Qasims darauf sammelte, wie jemand die Blumen eines Gartens

pflückt.

Hadhrat Abbas Alamdaar bin Ali ibne Abi Talib (as)

Hadhrat Ali heiratete Fatimah binti Huzaam ibne Khalid (sa) im

Jahre 24 nach der Hijrah. Fatimah gebärte ihm am vierten

Schabaan 26. Hijrah Hadhrat Abbas, 27. Hijrah Hadhrat Jafar und

29. Hijrah Uthmaan. Abdullah wurde in der 32. Hijrah geboren.

Weil sie vier Söhne hatte wurde Fatimah als Ummul Baneen

bekannt.

Ummul Baneen behandelte die Kinder von Sayyida Fatima (sa), der

Tochter des Propheten (saws), ab dem ersten Tag mit sehr großem

Respekt. Sie erzog ihre eigenen Kinder so, dass sie Imam Hassan,

Imam Hussain, Sayyida Zaynab und Hadhrat Kulthoom nicht nur

als ihre Geschwister, sondern viel mehr als ihre Herren und

Herrinnen ansahen und zu ihnen aufblickten.

Imam Hussain (as) hing sehr an Hadhrat Abbas. Als Abbas geboren

wurde, bat Imam Ali (as) Hussain, dem Kind das Azaan (den

Gebetsruf) und die Iqamaah (Gebetsaufruf) ins Ohr zu flüstern. Als

das Baby in den Armen von Imam Hussain lag, hob es seine Arme

und lächelte ihn an. Die Tränen standen Imam Hussain in den

Augen, weil er ahnte, dass das Baby ihm zu sagen versuchte: „Oh

Maula (Herr), ich bin gekommen und werde mit Freuden meine

Arme für dich und den Islam lassen.".

Schon seit seiner Kindheit folgte Abbas Imam Hussain wie einen

Schatten. Wenn Hadhrat Hussain durstig wirkte, brachte er ihm

Wasser. War dem Imam warm, so sorgte Abbas für eine

Abkühlung.

Im Jahre 34 Hijrah in der Schlacht von Siffin war Abbas (as) erst

acht Jahre alt. Imam Hussain (as) kämpfte auf dem Schlachtfeld.

Als Abbas einen feindlichen Angreifer bemerkte, der sich dem

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Imam von hinten näherte, stürzte er mit einem Schwert auf das Schlachtfeld und tötete den Angreifer und rief: „Wer wagt es meinen Maula zu attackieren, solang ich noch am Leben bin?". Er kämpfte weiter und hielt die Stellung hinter Imam Hussain. Als Muawiyah (LA) ihn sah, fragte er wer dieser Junge sei. Als man ihm sagte, dass er Abbas ibne Ali sei, rief er aus: „Bei Gott! Niemand kann in diesem Alter so kämpfen, außer ein Sohn Alis!". Hadhrat Abbas wuchs zu einem hübschen, großen Mann heran. Er wurde als Qamar-e-Bani-Haschim bezeichnet, der Mond der Familie Haschims.

Abbas war ein tapferer Krieger. Muawiyah wagte es nur wegen fünf Männern nicht, Medina anzugreifen, von denen gesagt wurde, dass diese eine ganze Armee alleine besiegen würden. Diese warem Muhammad Hanafia, ein Bruder Imam Hussains, Hadhrat Muslim bin Aqeel, Hadhrat Abdullah ibne Jafar, Hadhrat Abbas und Hadhrat Zainul Abedin, unser vierter Imam.

Als Imam Hussain im Monat Rajab der sechzigsten Hijrah entschied Medina zu verlassen ermutigte er Muhammad Hanafia und Abdullah ibne Jafar nicht ihn zu begleiten. Er wollte sichergehen, dass niemand zu diesem Zeitpunkt oder später sagen könne, dass der Imam nur beabsichtigte um das Kalifat zu kämpfen, da dies nicht zutraf.

Kurz bevor Imam Hussain (as) Medina verließ, rief Ummul Baneen (sa) ihre vier Söhne zu sich und sagte zu ihnen: „Meine Söhne, denkt immer daran, trotz meiner Liebe zu euch ist es Imam Hussain, der euer Herr ist. Wenn dem Imam oder seinen Schwestern und Kindern etwas zustößt, während ihr noch am Leben seid, werde ich euch dies niemals verzeihen.", Hadhrat Abbas hatte Tränen in seinen Augen, als er seiner Mutter versprach, dass er und seine Brüder ihr Leben für Imam Hussain und dessen Familie geben würden.

Die Karawane erreichte Kerbala am zweiten Moharram. An diesem Tag erreichte sie die Nachricht von Hadhrat Muslims (as) Ermordung. Hadhrat Abbas und seine Brüder wurden wachsamer um den Imam und die anderen zu schützen.

Abbas war bei Imam Hussains Kindern, vor allem bei Hadhrat Sukaina (sa), sehr beliebt. Wenn die Kinder etwas haben wollten,

riefen sie nur: „Ya Abbas", oder „Ya Ammahu (oh Onkel)!", und Abbas lief los. Aber ab dem siebten Moharram konnte Abbas ihren Rufen nach Wasser nicht nachkommen.

Dann kam der Tag von Aschura. Nach dem Zuhr (Vormittags-) Gebet fielen die Gefährten Imam Hussains einer nach dem anderen auf dem Schlachtfeld. Am Ende blieben nur noch Imam Hussain, Ali Akbar und Abbas. Imam Zainul Abedin (as) lag krank in seinem Zelt.

Mehrmals fragte Abbas den Imam um Erlaubnis, auf dem Schlachtfeld kämpfen zu dürfen. Jedesmal antwortete der Imam: „Abbas, du bist der Hauptmann meiner Armee, du bist mein Alamdaar, mein Wappenträger.". Abbas diskutierte nie mit dem Imam. Seine drei Brüder waren schon in der Schlacht nach dem Zuhr (Vormittags-) Gebet gefallen. Imam Hussain konnte die Wut in Abbas' Augen lesen, vor allem in dem Moment, als der Körper des jungen Qasim (as), der Blume Imam Hassans (as), von den feindlichen Pferden überritten und zertrampelt wurde. Der Imam wusste, dass es ein Massaker in den feindlichen Reihen geben würde, würde er Abbas die Erlaubnis zum Kampf erteilen. Das Ziel des Imams war kein Sieg auf dem Schlachtfeld, sondern den wahren Islam wieder aufleben zu lassen.

In diesem Augenblick kam Sukaina mit ihrem ausgetrockneten Wasserbeutel aus dem Zelt. Sie ging zu Abbas und sagte: „Al atasch, ya Ammahu, ich bin so durstig, Onkel.". Abbas ging zu Imam Hussain und fragte ihn um Erlaubnis für Sukaina Wasser zu holen. Der Imam erlaubte es ihm. Abbas befestigte Hadhrat Sukainas Wasserbeutel an das Alam (Wappen), stieg auf sein Pferd und ritt zum Imam: „Ich komme dir Lebewohl zu sagen.", der Imam erwiederte: „Steig ab, damit ich dich umarmen kann." Abbas stieg vom Pferd und umarmte ihn. Als Abbas wieder aufsteigen wollte, sagte der Imam mit Tränen in den Augen: „Ich möchte dein Schwert als Andenken, Bruder.", ohne zu zögern überreichte Abbas ihm sein Schwert. Nur mit einem Speer bewaffnet und in der anderen Hand das Alam - das Wappen des Hauses des Propheten (saws) - haltend ritt Abbas auf das Schlachtfeld. Es waren 30.000 feindliche Soldaten auf dem Schlachtfeld, sie alle hatten von Abbas' Tapferkeit gehört. Die angsterfüllten Schreie:

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„Abbas kommt! Abbas kommt!" wurden laut und in den Reihen der Feinde brach eine Panik aus. Sie flüchteten so schnell sie konnten und riefen immer wieder das Abbas kommt. Nur einige kühne wagten es sich Abbas Alamdaar in den Weg zu stellen, doch sie wurden durch einen Speerhieb oder Fusstritt in den Boden gestampft.

Hadhrat Abbas erreichte den Fluss Euphrat und füllte den Wasserbeutel. Er war selber sehr durstig. Er nahm etwas Wasser in seine Handflächen, sah es an und warf es aber wieder fort. „Oh Wasser des Euphrat, meine Lippen können dich nur berühren, nachdem Sukaina ihren Durst gestillt hat!", er befestigte den Wasserbeutel an das Alam.

Umar Sa'ad schrie in diesem Augenblick: „Lasst das Wasser nicht Hussains Lager erreichen! Sonst sind wir dem Untergang geweiht!". Ein Soldat kletterte auf einen Baum und als Abbas (as) unter ihm durchritt, ließ der Soldat sein Schwert auf Abbas rechte Schulter niederschmettern. Sein Arm, indem er den Speer gehalten hatte, wurde abgetrennt und fiel zu Boden. Im gleichen Augenblick griff ihn jemand von hinten an und traf seine linke Schulter. Der Arm mit dem Alam fiel ebenfalls zu Boden. Hadhrat Abbas hielt den Wasserbeutel Sukainas mit den Zähnen. Sein einziges Ziel war, irgendwie das Wasser zu Hadhrat Sukaina zu bringen. Mit den Beinen kämpfend und das Pferd kontrollierend versuchte er so schnell wie möglich Imam Hussains (as) Lager zu erreichen. Ein Pfeil wurde abgeschossen. Er flog quer über das Schlachtfeld und traf den Wasserbeutel. Das Wasser begann auszulaufen und wie Abbas' letze Hoffnung im durstigen Wüstensand Kerbalas zu versickern. Abbas wollte nun nicht mehr so vor Sukaina treten und lenkte sein Pferd wieder zurück. Die Feinde umzingelten ihn. Abbas fiel vom Pferd. Während er fiel, rief er laut: „Mein letzter Gruß an dich, oh Maula!". Imam Hussains (as) Kräfte schwanden, als er den Ruf seines geliebten Bruders hörte.

Als Hadhrat Abbas (as) losritt Wasser zu holen, standen Imam Hussain und Sukaina am Tor und sahen auf das Alam in Abbas' Hand. Als Abbas den Fluss erreicht hatte und sich niederbeugte um den Beutel zu füllen, verschwand das Alam aus ihren Blickfeldern. Sukaina wurde ängstlich und sah zu ihrem Vater. „Sukaina, Abbas

ist am Fluss!", sagte dieser. „Al hamdulillah, Gott sei Dank,", rief Sukaina lächelnd und rief die anderen Kinder um Abbas (as) zu begrüßen. Als Abbas (as) beide Arme verlor fiel das Alam auf den Boden. Sukaina (sa) konnte es nicht länger mit ansehen. Sie sah zu Imam Hussain, doch der Imam sah weg. Sukaina zitterte vor Angst um ihren Onkel Abbas und hob ihre Arme gen Himmel zum Gebet: „Ya Allah, bitte lass nicht zu, dass sie meinen Onkel Abbas umbringen. Ich werde nie wieder nach Wasser fragen!", dann rannte sie zu ihrer Mutter.

Imam Hussain (as) erreichte die Stelle, wo Abbas lag, es war eine tragische Szene. Abbas (as) lag auf dem Boden. Beide Arme fehlten, sie hatten ihren Tribut geleistet. Im rechten Auge steckte ein Pfeil, das linke war mit Blut verklebt. Als Abbas die Präsenz vom Imam spürte, sagte er: „Maula, wieso hast du dir die Mühe gemacht, hierher zu kommen? Bitte geh und siehe nach Sukaina.", der Imam sagte; „Mein geliebter Bruder, dein ganzes Leben hast du mir und meiner Familie gedient, gibt es etwas, was ich für dich tun kann?". Abbas bat: „Aqaa (Herr), bitte säubere das Blut von meinem Auge, damit ich in dein geliebtes Gesicht blicken kann, bevor ich sterbe.", der Imam säuberte ihm das Auge. Abbas sah den Imam an und sagte zu ihm flehend: „Maula, bitte trage meinen Körper nicht zum Lager, ich möchte nicht, dass Sukaina mich in diesem Zustand sieht.". Imam Hussain (as) nahm Abbas in den Arm und küsste ihn auf die Stirn. In diesem Augenblick tat Abbas (as) seinen letzen Atemzug. Imam Hussain (as) befestigte den Wasserbeutel an das Alam und ging zum Lager zurück. Er traf in Sayyida Zaynabs (sa) Zelt ein und konnte kein Wort hervorbringen. Er gab das Alam Zaynab (sa) und setzte sich auf den Boden. Die Geschwister weinten und trauerten um ihren geliebten und treuen Bruder Abbas Alamdaar (as).

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