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Weder der Zwang noch die Freiheit, sondern zwischen diesen beiden."

Unter Beachtung der Bedeutung dieser Tatsache für jede gültige Ordnung , legen die Schiiten besonderen Nachdruck auf die göttliche Gerechtigkeit und stellen diese, neben der Einheit Gottes, dem Prophetentum und dem Tag der Auferstehung, an die alle Muslime und auch die Anhänger der anderen himmlischen Religionen glauben, als islamischen Glaubensgrundsatz vor. Die göttliche Gerechtigkeit ist nicht nur ein theoretische Aspekt, sondern für die Schiiten ist sie ein Glaubensgrundsatz des Islam. Sie glauben daran, daß das Gerechtigkeitsprinzip in der Gesellschaft auch ausgeführt werden soll. Aus diesem Grunde gab es im Laufe der Geschichte des schiitischen Islams viele gerechtigkeitsuchende Bewegungen.

 

  1. DAS PROPHETENTUM

Gott hat die Menschen weise und zielbewußt erschaffen, so steht es sinngemäß in Sure 51,Vers 56. Gott gab den Menschen die Vernunft und die Freiheit, damit sie selbst ihren Weg zu Glück und Vollkommenheit wählen. Er vervollkommnete die menschliche Vemunft mit Hilfe göttlicher Offenbarung. Auf Grund seiner Gerechtigkeit und Weisheit läßt er kein Volk ohne Führer. Er hat zu allen Völkern Propheten gesandt, die Menschen zu lehren und zu leiten. So steht es sinngemäß in Sure 10 Vers 47 und auch in Sure 16 Vers 36.

Der erste der Propheten war Adam und der letzte ist Mohammad (s.a.a.s.), das Siegel der Propheten (33:40). Im Heiligen Koran werden die Namen von insgesamt 25 Propheten genannt, aber es wird auch erwähnt, daß deren Anzahl viel höher ist (40:78). Gemäß der Überlieferungen (Ahadith) glauben die Muslime daran, daß 124 000 Propheten durch Gott den Menschen gesandt wurden. Die im Heiligen Koran erwähnten Propheten sind unter anderem Adam, Noah , Abraham, Ismael, Isaak, Jakob, Josef, Lot, Hiob, Moses, Aaron, Hesekiel, David, Salomon, Zacharias, Johannes, Jesus, Mohammad. Unter diesen Propheten hatten Noah, Abraham, Moses, Jesus und Mohammad eine universelle Mission und sie brachten, jeder von ihnen eine neue Religion, in ihrer Zeit. Diese fünf Propheten nennt man "Ulo Al-'Aazm", d.h., die mit einer großen Bestimmung.

Im Koran werden, außer dem Koran selbst, die Namen von vier anderen himmlischen Büchern genannt, diese sind: Die Schrift von Abraham (Sahifeh) (87:19); die Psalmen von David (4:163 und 17:55); die Thora von Moses (2:87 und 3:3 u. 4, 6:91 u. 154); Das Evangelium von Jesus (5:46)

Jeder Muslim soll an alle genannten himmlischen Bücher (2:4 u. 285) und alle Propheten (4:152) glauben. Wie wir später sehen werden, glauben die Schiiten daran, daß alle Propheten vor und während ihrer Missionen unfehlbar und frei von Sünde waren.

 

Die Schiiten , sowie auch die anderen Muslime, glauben an die ewige Mission des Propheten des Islam, Hadrat-e Mohammad (s.a.a.s.) und lieben ihn von ganzem Herzen. Nach ihrer Meinung ist Hadrat-e Mohammad (s.a.a.s.) das vollkommene Beispiel im Vertrauen auf Gott, in der tiefen Kenntnis Gottes, in der Gottergebenheit, der treuen Gehorsamkeit in Gottes Willen, des edlen Charakters und in der Barmherzigkeit gegenüber allen Menschen. Die Wahl Mohammads als Prophet für die Mitteilung der letzten und vollkommensten Botschaft Gottes, ist nicht zufällig. Um eine göttliche Offenbarung zu erhalten, und mit Gott sprechen zu können, braucht es natürlich einer besonderen Fähigkeit und Kapazität. Und um die vollkommenste Offenbarung Gottes zu erhalten, braucht es noch vollkommenerer Fähigkeit und Kapazität. Die Persönlichkeit des Propheten und sein Verhalten spielten eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung des Islam. Die Menschen kannten ihn von seiner Kindheit an als eine zuverlässige, treue und fromme Person. Während seiner gesamten Prophetschaft lebte er gemäß der islamischen Prinzipien und Werte. Zu allen Zeiten, in schwierigen wie auch leichten Situationen, in Sicherheit oder bei Bedrohung, im Krieg oder Frieden, bei Sieg oder Niederlage, war der geehrte Prophet immer das beste Vorbild in Demut, Gerechtigkeit , Ruhe und Zuversicht. Der geehrte Prophet war so demütig und ergeben, daß er nie hochmütig oder egoistisch über sich selbst sprach und er sich nicht fiir besser als andere hielt, und nie prachtvoll lebte. Er verhielt sich immer gleich, egal ob er alleine und schwach war, oder aber die ganze arabische Halbinsel beherrschte und die Muslime ihm von Herzen gern folgten und jeden Tropfen Wassers seiner rituellen Waschungen ftir heilig hielten. Er lebte schlicht und einfach und verbrachte die meiste Zeit mit den Armen. Er besaß keinen Palast oder Gerichtshof und keine Leibgarde beschützte ihn. Wenn er mit seinen Freunden und Begleitern zusammensaß, konnte ein Neuankömmling an Kleidung oder Sitzstellung nicht erkennen, wer von ihnen der Prophet ist. Nur seine Worte und sein hoher geistiger Charakter unterschieden ihn von den anderen.

 

Er handelte so gerecht, daß er niemandem, auch nicht seinen Feinden, Unrecht zufügte. Er zeigte die Botschaft des Heiligen Koran praktisch in seinem Leben:

"Ihr Gläubigen! Steht (wenn ihr Zeugnis ablegt) Gott gegenüber als Zeugen für die Gerechtigkeit ein! Und der Haß, den ihr gegen (gewisse) Leute hegt, soll euch ja nicht dazubringen (?), daß ihr nicht gerecht seid. Seid gerecht! Das entspricht eher der Gottesfurcht. Und fürchtet Gott! Er ist wohl darüber unterrichtet, was ihr tut." (5:8)

Vor den Kriegen befahl der Prophet seinen Soldaten, daß sie den Kindern, Frauen und Alten und auch denjenigen, die sich ergeben, kein Leid und den Höfen, Ländereien und Gärten keinen Schaden zuzufügen, die Fliehenden nicht verfolgen und die Gefangenen gütig behandeln.

Kurz vor seinem Tod ging der Prophet zur Moschee und verlangte von den Leuten, daß jeder, dem er zu Dank verpflichtet ist, oder jeder, dem er Unrecht zugefugt hatte, zu ihm komme und sein Recht verlange. Die Muslime wurden betrübt und weinten, denn sie erinnerten sich an all die Dienste, die der Prophet ihnen erwiesen hatte und an alle aufopfernden Bemühungen, die er nur für die Führung der Muslime auf sich nahm. Sie wußten, daß der Prophet niemals seine eigenen Wünsche in den Vordergrund stellte und nie seiner Ruhe und Bequemlichkeit den Vorzug gab. Deshalb begannen alle Muslime in der Moschee, ihm zu danken. Aber ein Mann unter ihnen stand auf und sagte, daß der Prophet ihm etwas schulde. Nach seinen Worten habe der Prophet vor einem der Kriege, als er die Reihen der muslimischen Soldaten ordnete, ihn, diesen Mann, mit seinem Stock gestossen. Nun verlangte er Vergeltung. Ohne weitere Fragen sagte der Prophet zu einem seiner Begleiter, er möge diesen Stock aus seinem Hause holen. Dann gab der Prophet dem Mann den Stock, damit er sich am Propheten räche. Der Mann sagte, daß der Stock die Haut seines Bauches gestossen habe. Daraufhin zog der Prophet seine Kleidung vom Bauch weg, damit der Mann sich genauso an ihm rächen könne. Die anwesenden Muslime sahen beunruhigt diesen wundersamen Vorfall. Aber plötzlich beugte sich der Mann auf seine Knie und

 

küßte den Bauch des Propheten. Möglicherweise wollte dieser Mann dem geehrten Propheten damit nur seine Liebe und seinen Respekt zeigen.

Das Imamat

Wie zuvor schon erwähnt wurde, glauben die Schiiten an das Imamat, als der Fortsetzung des Prophetentums. Imam ist ein arabisches Wort und bedeutet "Führer". Diese Bedeutung sagt nichts aus über gute oder schlechte Führerschaft oder über welches Gebiet sie sich erstreckt. Sie kann sich z.B. auf ein Volk oder Land ausdehnen, oder aber nur auf eine kleine Gemeinschaft, wie z.B. in einer Moschee, beschränken. Aber bei den Schiiten hat 'Imam' eine besondere terminologische Bedeutung. Entsprechend diesem Terminus nennt man jemanden Imam, der durch Gott verpflichtet ist, die politische und religiöse Führung der islamischen Gesellschaft zu übernehmen. Mit anderen, genaueren Worten ist ein Imam jemand, der durch Gott zur Führung der islamischen Gesellschaft, zur Auslegung und Verteidigung des Islam und auch der religiösen Gesetze und zur Führung der Muslime bei allen Fragen des Lebens bestimmt und durch den geehrten Propheten oder den vorhergehenden Imam vorgestellt worden ist. Der Imam ist der Kalif (Stellvertreter) Gottes auf der Erde und Nachfolger des geehrten Propheten des Islam. Der Imam soll unfehlbar und frei von Sünden sein und ein umfassendes Wissen über die esoterische und exoterische Bedeutung des Korans besitzen.

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