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Der Wendepunkt im Hause Tawas

Der Wendepunkt im Hause Tawas

Die Anhänger Muslims zerstreuten sich weiterhin bis zum Abend, so dass, als Muslim Ibn Aqil das Abendgebet verrichtete, nur dreißig Personen bei ihm in der Moschee waren. Als er die Moschee verließ war niemand mehr bei ihm. Er schaute sich um, doch er sah niemanden, der ihm den Weg zeigte, niemanden, ihn zu seinem Hause geleitete und niemanden, der ihn persönlich unterstützte in dem Falle, dass sich ihm ein Feind entgegenstellte.

So ging er seines Weges, schaute sich nach rechts und links um und wusste nicht, wohin er gehen sollte, bis er zu den Häusern der Bani Dschabala von Kinda kam. Er ging weiter, bis er zu einer Tür einer Frau namens Tawa kam. Sie war eine Sklavin gewesen von Al-Aschath ibn Qais, und er hatte sie freigelassen, nachdem sie ihm ein Kind gebahr, wie es üblich war. Usaid Al-Hadhrami hatte sie geheiratet, und sie hatte ihm einen Sohn namens Bilal geboren. Bilal war mit den Leuten ausgezogen, die nach Muslim Ibn Aqil in Kufa suchen sollten und seine Mutter wartete auf ihn. Sie ging alle paar Minuten nach draußen um nachzusehen, ob ihr Sohn zurückkam. Einmal sah sie einen fremden Mann, der an ihrer Türschwelle saß. Ibn Aqil grüßte sie, und sie erwiderte seinen Gruß.

-"Dienerin Allahs," sagte er, "gib mir Wasser zu trinken." Sie gab ihm zu trinken, und er setzte sich nieder. Sie brachte das Gefäß hinein, kam wieder heraus und fragte:
-"Diener Allahs, hast du nicht getrunken?"
-"Doch," antwortete er.
-"So gehe zu deiner Familie," sagte sie. Er schwieg, dann wiederholte sie was sie gesagt hatte, und er schwieg weiterhin.
-"Gelobt sei Allah," sagte sie ein drittes Mal,
-"Diener Allahs, stehe auf, möge Allah dir Gesundheit schenken, und gehe zu deiner Familie, denn es ist nicht recht von dir, dass du an meiner Tür sitzt, und ich erlaube dir das nicht." Nachdem er gehört hatte, dass sie ihm das Sitzen vor ihrer Tür nicht erlaubt, sprang er schnell auf und sagte:
-"Dienerin Allahs, ich habe in dieser Stadt weder Haus noch Verwandte. Würdest du mir etwas Großzügigkeit und Güte erweisen? Ich werde es dir im Jenseits später zurückzahlen."
-"Diener Allahs, wie kannst du im Jenseits jemanden etwas geben?? Und wer bist du???" fragte sie.
-"Ich bin Muslim ibn Aqil," sagte er, "jene Leute haben mich verleugnet, mich Gefahren ausgesetzt und mich vertrieben."
-"Du bist Muslim (ibn Aqil)?", fragte sie mit Tränen in den Augen, und er antwortete:
-"Ja."
-"Ich bitte dich in mein Haus einzutreten, Es ist mir eine Ehre, Verwandte des Propheten in meinem Haus zu dienen." und fügte hinzu :
-"Bitte tritt ein," und er ging in ein Zimmer in ihrem Haus, in dem sie sich nicht aufhielt. Sie breitete einen Teppich für ihn aus und bot ihm ein Abendessen an, doch er konnte nicht essen.

Es dauerte nicht lange, bis ihr Sohn zurückkam. Er sah sie oft aus einem Zimmer im Haus aus- und ein gehen, und er sagte:

-"Bei Allah, so oft, wie du aus diesem Zimmer aus- und eingehst, erweckt es in mit den Verdacht, dass du dort etwas Wichtiges versteckst."
-"Mein Sohn," sagte sie, "vergiss das."
-"Bei Allah," sagte er, "sag es mir."
-"Kümmere dich um deine Angelegenheiten", erwiderte sie, "und frage mich nichts." Doch er drängte sie weiter, bis sie sagte:
-"Mein Sohn, sage niemandem von den Leuten, was ich dir jetzt sage."
-"Ja," sagte er, und sie nahm ihm einen Schwur ab. Als er schwor nichts zu sagen, sagte sie ihm, dass sie Muslim Ibn Aqil beherbergt. Er ging schweigend zu Bett.

Währenddessen im Zentrum von Kufa

Nachdem die Leute Muslim ibn Aqil verlassen hatten, Dann ging Ubaidullah hinaus und stieg auf die Kanzel, und seine Anhänger waren mit ihm gekommen. Er befahl ihnen, sich eine Weile hinzusetzen vor der Verrichtung des Abendgebets. Und er wies Amr ibn Nafi an, folgendes auszurufen: "Es wird keine Garantie auf Sicherheit für irgendeinen Mann von der Leibwache, den Gruppenführern sowie deren Chefs und von den Kämpfern geben, der das Abendgebet woanders als in der Moschee verrichten wird." Obwohl die erste Zeit für das Gebet längst vergangen war und viele schon gebetet haben. Es dauerte nicht einmal eine Stunde, bis die Moschee voller Leute war. Dann befahl Ibn Ziyad seinem Ausrufer zum Gebet zu rufen, und er erhob sich zum Gebet. Sein Wachmann erhob sich hinter ihm, aber er sagte ihm, er brauche nicht mitzubeten, damit er ihn gegen jeden bewachen kann, der hereinkam, um einen Anschlag auf ihn zu verüben. Er betete mit den Leuten, dann stieg er auf die Kanzel, lobpries Allah und sagte:

"Muslim ibn Aqil, dumm und unwissend, wie er ist, hat Opposition und Spaltung begangen, wie ihr gesehen habt. Es gibt keine Sicherheit Allahs [dhimma-t-ullah](damit ist die von der islamischen Regierung für jeden Einwohner des Staates, egal welcher Religion und welcher Herkunft garantierte Sicherheit gemeint) für denjenigen, in dessen Haus wir ihn finden. Und wer ihn bringt, wird den Lohn für sein Blut bekommen. Fürchtet Allah, ihr Diener Allahs, haltet fest an euren Gehorsam und euren Treueid ( zu Yazid ). Tut nichts, was gegen euch verwendet werden könnte. Hoccein ibn Numair, deine Mutter wird ihren Sohn verlieren (d.h. du wirst umgebracht ), wenn die Tore der Straßen Kufas offen sind, oder dieser Mann sie verläßt, ohne dass du ihn mir nicht bringst. Ich gebe dir die Vollmacht über die Häuser der Bewohner Kufas, und schicke Kundschafter auf die Straßen. Morgen früh durchsuche die Häuser und verhafte wen du willst, bis du mir diesen Mann bringst."

Al-Hoccein ibn Numair war für die Leibwache verantwortlich, und er gehörte zu den Bani Tamim. Dann ging Ibn Ziyad in den Palast. Er gab Amr ibn Huraith die Flagge und gab ihm den Befehl über die Leute.

Anbruch eines blutigen Tages

Am Morgen hielt er eine Versammlung ab und gestattete den Leuten, zu ihm zu kommen. Muhammad ibn Aschath kam, und Ibn Ziyad sagte zu ihm: "Willkommen demjenigen, der außer Verdacht und ohne Beschuldigung ist," und ließ ihn neben sich sitzen. An jenem Morgen ging der Sohn jener alten Frau zu Abd-ar-Rahman ibn Muhammad ibn Al-Aschath und erzählte ihm, dass Muslim ibn Aqil bei seiner Mutter sei. Abd-ar-Rahman ging zu seinem Vater, der bei Ibn Ziyad war, und der ging zu ihm. Ibn Ziyad erfuhr von seinem Geheimnis. "Geh," sagte Ibn Ziyad und pikste mit einem Rohr in seine Seite, "und bringe ihn mir sofort." Er erhob sich und schickte Leute mit ihm mit, denn er wusste, dass alle nicht wollten, dass es ihnen wie Muslim ibn Aqil ergehen möge. Er schickte Ubaidullah ibn Abbas Al-Sulami mit ihm und dreißig Männern von mehreren Stämmen sowie mehrere versklavten Kriegsgefangene. Sie gingen zum Haus Tawas, wo Muslim ibn Aqil ( Möge Allah mit ihm zufrieden sein ) sich aufhielt. Als dieser das Hufgetrampel der Pferde und die Stimmen der Männer hörte, wusste er, dass er es war, dessentwegen sie gekommen waren. Tawa hielt für ihn seine Waffenbereit und weinte die ganze Zeit und wiederholte "Wäre ich ein Mann, so würde ich dich mit meinem Leben beschützen und vor dir sterben". Er lief zu ihnen hinaus mit seinem Schwert, als sie in das Haus einzustürmen versuchten. Er stürzte sich auf sie und schlug mit seinem Schwert auf sie ein, so dass er sie von dem Haus wegtrieb. Sie wiederholten ihren Angriff auf ihn, doch er schlug sie wieder auf die gleiche Art und Weise zurück. Er und Bakr ibn Humran Al-Ahmari bekämpften sich, und dieser traf den Mund Muslims und spaltete seine Oberlippe. Muslim schlug ihn mit einem furchtbaren Schlag, wobei er ihn fast zweiteilte.

Der Kampf dauerte mehrere Stunden und die Soldaten Ubaidullahs, die dem Tad fürchteten, waren schnell müde und forderten Verstärkung an. Ubaidullah sagte aber deren Führer :

-"Ich wünsche du wirst nicht geboren !!. Ich habe dich mit dreißig Männern zu einem Mann geschickt und du verlangst Verstärkung ??"
-Der Befehlhaber über diese Gruppe erwiederte aber: "Du hast mich nicht zu einem Gemüsehändler oder einen schwachen Sklaven geschickt, sondern zu einem Schwert vom Hause Abi Talibs".

Ubaidullah schwieg und erkannte die Hochachtung seiner Kämpfer vor der Tapferkeit Muslims. Er schickte weitere 30 Elitesoldaten mit ihm und die Kämpfer bekamen wieder Mut als sie sahen, dass sich ihre Zahl wesentlich erhöhte. Sie stiegen auf die Dächer der umliegenden Häuser schauten auf Muslim herab, und sie begannen, Steine und brennendes Holz auf ihn zu werfen. Als er das sah, lief er unbeugsam mit seinem Schwert auf die Straße, und Muhammad ibn Al-Aschath sagte zu ihm:

-"Du kannst Sicherheit haben, töte dich nicht selbst." Doch er bekämpfte sie weiterhin und sagte:
-"Ich habe geschworen, dass ich nur als freier Mann getötet werde, ich fürchte mich nicht vor dem Tod, ich fürchte mich vor dem Höllenfeuer, wenn ich euch mein Leben anvertraue. Jeder wird eines Tages etwas Schlechtes antreffen, und ich fürchte, dass ich belogen oder getäuscht werde."
-"Du wirst weder belogen, getäuscht noch bekümmert werden," sagte Muhammad ibn Al-Aschath, "denn dieser Stamm (Bani Umayya) sind deine Vettern, sie werden dich nicht töten oder dir Schaden zufügen."

Muslim war durch die Steine verwundet worden und kampfunfähig. Er war außer Atem und lehnte mit seinem Rücken gegen die Wand jenes Hauses, und Ibn Aschath wiederholte sein Angebot der Sicherheitsgarantie an ihn und Muslim leht ab. Danach haben die Gefolgsmänner Ibn Ziads eine große Grube mitten der engen Gassen der zumteil ineinander verhakten Häusern gegraben und lockten Muslim durch Kampfhandlungen in sie hinein. Sie begruben ihn mit Steinen und griffen ihn auf einmal von allen Seiten und konnten ihn dadurch verhaften. Ein Maultier wurde gebracht, und er wurde daraufgehoben. Sie versammelten sich um ihn herum und entrissen ihm sein Schwert.

Da geriet er in Verzweiflung für sein Leben, und Tränen traten ihm in die Augen.
-" Wahrlich, Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück", und er weinte.
-"Jemand, der etwas anstrebt, was du anstrebtest, und ihm dann das gleiche widerfährt, was dir jetzt widerfährt, sollte nicht weinen" sagte Ubaidullah ibn Al-Abbas Al-Sulami zu ihm.
-"Bei Allah, " antwortete Muslim, "ich weine nicht um meinetwillen, und auch nicht wegen meines Todes, sondern ich weine wegen der Familie, die zu mir kommt, ich weine für Imam Hussain ( Friede sei mit ihm ) und für die Familie Imam Hussains."

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