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Friday 29th of March 2024
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Islamischer Lebensstil

Sie erinnern sich, dass wir über die Bedeutung des Einsatzes von Besitz für die Produktion gesprochen haben. Heute soll es um die islamgerechte Art des Konsums gehen.
Islamischer Lebensstil

Sie erinnern sich, dass wir über die Bedeutung des Einsatzes von Besitz für die Produktion gesprochen haben. Heute soll es um die islamgerechte Art des Konsums gehen.  


Das Wort „Iqtisad“, welches im Arabischen für Wirtschaft verwendet wird bedeutet so viel wie der „Weg der Mitte“ zwischen Verschwendung und Anspruchslosigkeit.
 
Ein wichtiger Teil der islamischen Lehren über die Wirtschaft betrifft den Konsum und Konsumverwaltung.  Der Heilige Koran spornt zur Nutzung der göttlichen Gaben an. Der Mensch soll die Gottesgaben für seine Entfaltung und Weiterentwicklung verwenden.  Gott bezeichnet Besitz als einen Segen von Ihm an Seine Diener,  für den diese dankbar sein sollen. Im Vers 172 der Sure 2 lesen wir:
 
„O ihr, die ihr glaubt, esset von den guten Dingen, die Wir euch bereitet haben, und seid Gott dankbar, wenn ihr Ihm allein dient.“
 
 
 
Im Islam gelten  moralische und religiöse Grundsätze und Werte für den Konsum. Sie  bestimmen das islamische Konsummodell  Dieses kann entsprechend  Zeit und Ort, Personen und besonderer wirtschaftlicher und kultureller Bedingungen verschieden sein, aber es gibt generelle Grundsätze, die sich überall beachten lassen. Wir wollen auf einige von ihnen hinweisen.
 
Einer der islamischen Grundsätze für den Konsum lautet:  Keine Verschwendung und Übertreibung!  Der betreffende arabische Terminus für Verschwendung lautet „Israf“. Dieses Wort bedeutet Überschreitung der ausgewogenen Mitte.  Israf ist nicht erlaubt.  Es betrifft viele Angelegenheiten, bei denen eine solche Unausgewogenheit vorkommen kann. Ein klares Beispiel ist die Verschwendung von Besitz.  Wenn Gott im Koran die Enthaltung von Israf, von Übertreibung also, betont, zeigt dies auch die Bedeutung eines geeigneten Konsummodells für den islamischen Lebensstil.  Eine klare unerwünschte Form der Übertreibung ist die Verschwendung von Gütern, Ressourcen und finanziellen Möglichkeiten.  
 
Die Enthaltung von Israf  wird an mehreren Stellen im Koran angemahnt. Sogar beim Spenden soll man nicht übertreiben. Im Vers 141 der Sure An`am (6) heißt es im zweiten Abschnitt:
 
„…Esset von ihren Früchten (den Früchten der Gärten), wenn sie Früchte tragen, doch gebet davon am Tage der Ernte (dem Armen) seinen Anteil, seid (dabei aber) nicht verschwenderisch! Wahrlich, Er liebt diejenigen nicht, die nicht maßhalten.“
 
 
 
Die von Gott gewünschten Beschränkungen des Konsums sollen dem Menschen und der Gesellschaft zur Weiterentwicklung verhelfen.  Werden diese Grenzen unter- oder überschritten  kommt es zu Störungen im persönlichen und allgemeinen Versorgungssystem. Daher betont der Islam immer das Maßhalten.  Verschwendung hat besonders in den wirtschaftlich weniger starken Gesellschaften eine Zunahme der Armut zur Folge. Der Prophet des Islams (Gottes Segen sei auf ihm und Friede seinem Hause) mahnt:   „Wer (mit seinem Besitz) verschwenderisch umgeht und (ihn) verschleudert, den lässt Gott verarmen.“
 
                                           
 
Das Nicht-Maßhalten bedeutet auch eine Verletzung der Rechte anderer. Laut Quellen der islamischen Wirtschafslehre gehören die materiellen Möglichkeiten und Ressourcen auf der Erde der ganzen Menschheit und jeder darf sie nur gemäß seiner üblichen Bedürfnisse nutzen.  Wer das Maß überschreitet, verbraucht und vernichtet in Wahrheit Dinge, die anderen gehören. Der Prophet Gottes (s) sagt: „Esst und trinkt, kleidet euch gut und gebt  Almosen, aber seid nicht verschwenderisch. Die schlimmsten unter meinem Volke sind die Wohlhabenden, die sich vergnügen, wobei ihr Leib an der Maßlosigkeit wächst.“
 
Imam Sadis (a) hat einmal gesagt „Israf (Übertreibung) ist das, was Verderbnis für den Besitz zur Folge hat und dem Körper schadet. Solange etwas für den Körper gut ist, gilt es nicht als  Israf ( als Unausgewogenheit). Israf bedeutet Nicht-mehr-Maß-Halten. Übertreibt nicht, denn Gott mag jene nicht, die das Maß überschreiten.“
 
Imam Ridha (a) empfiehlt: „Übertreibt nicht bei den Ausgaben für die Familie, denn der Allmächtige liebt die Übertreibung nicht und Er nennt (ausdrücklich) diejenigen (Gläubigen), die, wenn sie etwas von ihrem Besitz an andere abgeben (Unterhalt zahlen oder spenden), nicht das Maß überschreiten.“
 
Maßhalten ist das Gegenteil von Israf.  Maßhalten ist eine  goldene Regel für den Islamischen Lebensstil. Die Religion betont das Maßhalten, und die Vernunft befürwortet Maßhalten  genauso wie die Fitra – die Gott gegebene Natur des Menschen. Einerseits sind die Bedürfnisse des Menschen vielseitig und andererseits sind die meisten Möglichkeiten und Ressourcen begrenzt und deshalb  löst der übertriebene Konsum der einen Entbehrungen bei anderen aus. Die Beachtung der Rechte der anderen macht eine angemessene Mäßigung beim Konsum notwendig.  Ein durchschnittlicher angemessener Verbrauch wirkt sich sehr positiv auf die Wirtschaft aus, senkt die Ausgaben und verhütet Verarmung des Einzelnen und der Gesellschaft.
 
Imam Ali (a) hat gesagt: „Mäßigkeit bringt Wenig zum Wachsen.“  Auch der Prophet des Islams (s) sagt über die Wichtigkeit der Beachtung von  Mäßigkeit und Ausgewogenheit: „“Wer beim Unterhalt das Maß hält, dem schenkt Gott Versorgung und wer übertreibt, den macht er bedürftig.“
 
 
 
Es gibt zahlreiche Hadith darüber, dass  wahres Wohl nicht bedeutet, hemmungslos zu konsumieren, sondern  darin besteht unabhängig zu sein.   Der Mensch hat es leichter im Leben, wenn er sich von den weltlichen Vorlieben freimacht. Er soll nicht von anderen abhängig sein.  Der Islam legt Wert darauf, dass die Menschen ein gutes Leben haben, aber Konsumsucht, welche den Menschen davon abbringt, an Gott und die Zukunft im Jenseits zu denken, verwirft er.  Zu einem islamischen Lebensstil gehört, dass der Mensch nicht maßlos konsumiert und begierig wird. Imam Ali (a) warnt: „Wer nach dem Weltlichen giert, wird zugrunde gehen.“
 
 
 
Die Genügsamkeit ist daher ebenso ein Grundsatz für  das islamische Konsummodell. Imam Ali  sagt: „Das beste Leben ist ein Leben in Genügsamkeit!“
 
Genügsamkeit  bedeutet:  mit wenig zufrieden zu sein.  Durch Genügsamkeit wird das Leben angenehm.  Durch sie werden die üblen Folgen von Gier und viele finanzielle Verluste  verhindert.  Der Prophet des Islams (s) sagt: „Die besten von meinem Volke sind diejenigen, die sich begnügen und die schlimmsten sind diejenigen, die gierig sind.“
 
 
 
Gemäß den Großen des Islams  wird dem genügsamen Gläubigen im Leben Segen und Ruhe verliehen und er wird versorgt. Imam Ali (a) sagt: „ Jemand der sich mit dem begnügt, was er braucht, hat seine Ruhe.“ Und er sagt auch:  „Diejenigen haben das schönste Leben, denen Gott, der Gepriesene, Genügsamkeit verliehen hat.“
 
                
 
Ein weiterer wichtiger Grundsatz, der sich auf den Konsum auswirkt, ist die Erzeugung eines  gesunden Vermögens- und Einkommenskreislaufs in der Gesellschaft und die Enthaltung von Vermögensanhäufung.
 
In den Versen 34 und 35 der Sure 9 verurteilt Gott heftig das Anhäufen von Reichtum  und mahnt, dass ein solches Verhalten Gottes Strafe nach sich zieht.
 
Der Prophet Gottes hat gesagt: „Gott liebt es,  an Seinem Diener die Auswirkungen Seines Segens zu sehen.“  Der Islam verwirft daher den Geiz, d.h. er ist dagegen, dass jemand sich und anderen nichts von dem gönnt, was Gott ihm an Segen beschert hat.
 
Der Prophet lehrt: „Jeder der geizt  und bewusst den Guten etwas von seinem Hab und Gut vorenthält, dessen Besitz wird Gott den Schlechten zur Verfügung stellen.“
 
Imam Ali (a) sagt:  „Ein Grund für die Rückkehr zur Rückständigkeit ist der Geiz der Reichen.“
 
Das Aufhäufen von Besitz und der Nicht-Einsatz von Kapital im Produktion-Konsum-Kreislauf schaden  dem Wirtschaftswachstum.  Genauso wie der Verbraucher  gemahnt wird, nicht zu verschwenden, wird der  Besitzer von Kapitel gewarnt, dieses nicht ruhen zu lassen-. Es ist gemäß den religionsrechtlichen Regeln seine Pflicht, sein Vermögen und sein Einkommen zu nutzen und damit zu arbeiten.


source : irib
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